1. Kaufberatung: die richtige Hardware fĂŒr Ihre AnsprĂŒche
Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser dieses Buches bereits ĂŒber ein QNAP-GerĂ€t verfĂŒgen. Aber vielleicht stehen Sie noch vor dieser Entscheidung, oder die Leistung Ihres NAS reicht Ihnen nicht mehr aus, und Sie denken darĂŒber nach, in ein neueres und leistungsfĂ€higeres Modell zu investieren?
Und auch fĂŒr alle, die sich schon immer gefragt haben, warum es so viele verschiedene Modelle gibt und worin diese sich unterscheiden, möchte ich in diesem Kapitel kurz auf die grundlegenden Unterschiede eingehen. Wer möchte, kann es auch gern als Entscheidungshilfe fĂŒr zukĂŒnftige Investitionen verwenden.
1.1 Das optimale NAS-Modell wÀhlen
»Wie Sand am Meer« wĂ€re etwas ĂŒbertrieben, aber tatsĂ€chlich gibt es eine groĂe ÂAuswahl an NetzwerkspeichergerĂ€ten. Allein die Firma QNAP bietet ĂŒber hundert GerĂ€tevarianten an. Das Preisspektrum reicht dabei von knapp dreistellig bis zum Gegenwert eines Kleinwagens.
Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man einfach das teuerste GerĂ€t kaufen und macht nichts falsch. Andererseits muss man ja nicht mehr Geld ausgeben, als unbedingt Ânötig wĂ€re, um den eigenen AnsprĂŒchen an ein NAS gerecht zu werden.
Was heiĂt eigentlich QNAP?
Der Firmenname QNAP ist eine AbkĂŒrzung und steht fĂŒr Quality Network Appliance Provider â also frei ĂŒbersetzt »Lieferant hochwertiger NetzwerkgerĂ€te«. Die Firma ist in Taiwan beheimatet und existiert seit 2004 als eigenstĂ€ndiges Unternehmen.
Entscheidungskriterien
Um das passende Modell fĂŒr Ihre eigenen AnsprĂŒche zu finden, mĂŒssen Sie sich zunĂ€chst darĂŒber klar werden, was Sie erwarten und welche Aufgaben das NAS ĂŒbernehmen soll. Deshalb stelle ich im Folgenden einige wesentliche Kriterien vor, von denen Sie sich bei Ihrer Kaufentscheidung leiten lassen sollten.
Netzwerkanschluss
Eine einfache, aber ganz grundlegende Frage ist die Art des Netzwerkanschlusses. ÂGigabit-Ethernet ist heute Standard und wird von allen aktuellen NAS unterstĂŒtzt. Die Zukunft gehört allerdings 10 Gigabit Ethernet (10GbE). Wenn Ihr Netzwerk Âbereits 10-Gigabit-AnschlĂŒsse unterstĂŒtzt oder Sie planen, in absehbarer Zeit auf 10 GigaÂbit Ethernet umzusteigen, dann sollten Sie ein NAS kaufen, das dies auch unterstĂŒtzt. Das ist bislang zwar den teureren Modellen vorbehalten, erspart aber spĂ€ter eine Neuinvestition. Sie können GerĂ€te mit 1-Gigabit-Anschluss zwar auch in einem 10GbE-Netz weiter einsetzen, aber gerade ein NAS sollte stets die höchste verfĂŒgbare Geschwindigkeit nutzen.
SpeicherkapazitÀt
Ein weiteres grundlegendes Kriterium ist die SpeicherkapazitĂ€t, also wie viel Speichervolumen das NAS jetzt und auch in absehbarer Zukunft bereitstellen soll. Dazu können Sie eine kritische Analyse des vorhandenen Datenbestands durchfĂŒhren: die Menge der regelmĂ€Ăig zu sichernden Daten, die Anzahl der Sicherungsgenerationen, den Umfang der Medienbibliothek etc. Runden Sie die so ermittelte Menge groĂzĂŒgig auf, und suchen Sie dann ein NAS, das eine solche Menge gewĂ€hrleisten kann. Da die SpeicherkapazitĂ€t einzelner Festplatten begrenzt ist, kann es sein, dass Modelle mit nur zwei EinbauschĂ€chten ausscheiden. BerĂŒcksichtigen Sie bei der Anzahl an EinbauschĂ€chten ggf. auch Ihren Bedarf an Redundanz (mehr darĂŒber erfahren Sie im Abschnitt âRedundanzâ).
Erweiterbarkeit
Wenn Sie hinsichtlich der SpeicherkapazitĂ€t unsicher sind bzw. fĂŒr die Zukunft auf der sicheren Seite sein möchten, kommt Erweiterbarkeit ins Spiel. QNAP bietet Erweiterungen an, die per Kabel an ein vorhandenes GerĂ€t angeschlossen werden und zusĂ€tzliche EinschĂŒbe bereitstellen. Damit lĂ€sst sich ein Modell auch spĂ€ter noch erweitern, wenn der Speicherbedarf steigt. Allerdings unterstĂŒtzen nicht alle Modelle diese Möglichkeit. Wenn Sie Wert auf optionale Erweiterbarkeit legen, achten Sie also schon bei der Entscheidung fĂŒr das NAS darauf, dass dieses spĂ€ter möglich ist.
Redundanz
Ein wichtiges Kriterium ist der Bedarf an Redundanz oder einfach gesagt: Wie viele Festplatten dĂŒrfen gleichzeitig ausfallen, ohne dass Daten verloren gehen? Das wirkt sich auf den Bedarf an FestplatteneinschĂŒben aus. Denn wenn Sie Ihre Daten mit Redundanz speichern möchten, benötigen Sie immer einen zusĂ€tzlichen Einschub. FĂŒr doppelte Redundanz (selbst beim Ausfall zweier Festplatten gehen keine Daten verloren) mĂŒssen es zwei zusĂ€tzliche EinschĂŒbe sein.
Bei Modellen mit einem Einschub ist deshalb auch keine Redundanz möglich. Bei Modellen mit zwei EinschĂŒben kann eine Festplatte die Redundanz sichern, dadurch halbie...