Sinnesstörungen
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Sinnesstörungen

Hören - Sehen - Gleichgewichthalten - Schmecken

  1. 80 pages
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Sinnesstörungen

Hören - Sehen - Gleichgewichthalten - Schmecken

About this book

Der Anteil der älteren Menschen in Deutschland wird in den nächsten Jahren kontinuierlich steigen. Damit steigt auch der Anteil der älteren kranken Menschen. Hier sind Sie als Hausarzt schon heute in 90 % der Fälle die erste Anlaufstelle.Die Herausgeber Dr. Landendörfer und Prof. Dr. Mader sind langjährig erfahrene Hausärzte. Mit der Reihe "Praxishilfen – Praktische Geriatrie", die in Kooperation mit der Zeitschrift Der Allgemeinarzt erscheint, stärken Sie Ihr geriatrisches Know-how.Kompakt und direkt umsetzbar lesen Sie im Band 2- das Wichtigste zum Thema "Sinnesstörungen": - Gestörtes Hören – einfache Beurteilungsmöglichkeiten- Gestörtes Sehen – einfache Untersuchungsverfahren- Gestörtes Gleichgewichtsgefühl – hausärztliche Tests bei Schwindel- Gestörtes Schmecken – Tipps zur Vorgehensweise- Praktische Therapieempfehlungen und großer Test-AnhangDamit die Therapie in Ihrem Praxisalltag optimal gelingt, haben die Autoren Dr. Fritz Meyer und Dr. Harald Knorr, ausgehend von den Symptomen, ganz spezifisch Bezug auf den hausärztlichen Alltag genommen.

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Information

1.Gestörtes Hören

Die Schwerhörigkeit älterer Menschen entwickelt sich in der Regel schleichend und mit erheblicher Prävalenz: In Deutschland weisen in der Altersgruppe der 61- bis 70-Jährigen mehr als 40 % eine mittel- bis hochgradige Hörminderung auf, bei den 71- bis 80-Jährigen in unterschiedlichem Ausmaß noch deutlich mehr. Andererseits gibt es aber auch sehr Hochbetagte mit annähernd normalem Hörvermögen [1].
Die Schwerhörigkeit im Alter ist sowohl degenerativ wie auch exogen (Zivilisationsbeschallung) verursacht und umfasst in der Regel einen peripheren (Hörschnecke) wie auch zentralen (Hörbahn) Hörverlust.

1.1 „Herr Doktor, ich höre, aber ich verstehe nicht.“

Patienten präsentieren ihre Hörbehinderung, wenn überhaupt, in ganz unterschiedlicher Form bei ihrem Hausarzt.
Fall 1
Eine 84-jährige Frau klagt schon seit langem über Schwerhörigkeit. Ganz neu sei jetzt ein zunehmendes Druckgefühl in beiden Ohren.
„Nun gut, dass ich schlechter höre, das merke ich bei jeder Gelegenheit. Den Fernseher muss ich sehr laut stellen und bei einem Familienfest habe ich große Mühe, einem Gespräch zu folgen. Aber den Druck, das hatte ich bislang noch nie und jetzt tut es auch weh.“
Das Druckgefühl ist rasch geklärt: Beide Gehörgänge sind mit hartem Zerumen verklebt und nach Spülung beider Ohren sind die Trommelfelle erkennbar.
Die klassischen Stimmgabelversuche (Anhang Abb. 1) sind regelrecht. Bei der Sprachabstandsprüfung im Sprechzimmer wird Umgangssprache zwar aus 4 m Entfernung sicher verstanden, geflüsterte Zahlen jedoch erst bei 25 cm Abstand von den Ohren. Daraufhin habe ich der Seniorin Hörgeräte vorgeschlagen; das wollte sie aber erst noch mit ihren Angehörigen besprechen.
Fall 2
Ein mir bislang unbekannter 61-jähriger Berufskraftfahrer sucht wegen Erkältung die Praxis auf. Beiläufig sehe ich, dass er sich im Gespräch mit dem rechten Ohr auffällig zu mir hindreht. Ich frage ihn, ob er nicht gut höre.
„Meine Frau meint das schon lange, und ich vermute das auch. Aber seit Jahrzehnten fahre ich unfallfrei einen Viehtransporter. Bei der arbeitsmedizinischen Untersuchung bin ich bisher noch nicht aufgefallen. Wenn ich jetzt ein Hörgerät bekomme, dann bin ich meinen Beruf los!“
Die Sprachabstandsprüfung bringt es an den Tag: Flüstersprache wird rechts selbst nahe am Ohr nicht mehr gehört, das Verständnis für Umgangssprache ist auf einen halben Meter reduziert. Das Hörvermögen auf dem linken Ohr ist geringfügig besser. Ich habe dem Patienten dringend zur Hörgeräteanpassung geraten und ihn aufgeklärt, dass seine bisherige Berufstätigkeit dadurch nicht zwangsläufig gefährdet sei (siehe dazu auch Kapitel 1.7).
Fall 3
Bei einem jetzt 76-jährigen Rentner hat sich in den letzten drei Jahren die Symptomatik einer mittelschweren Demenz entwickelt. Er kommt in Begleitung seiner Tochter, die ein weiteres Problem bei ihm vermutet: „Ich glaube, Vater hört ziemlich schlecht. Weil er sich an keinem Gespräch mehr beteiligt und meist teilnahmslos dasitzt, meinen jetzt alle, dass es vom Kopf her immer schlimmer wird.“ Und in der Tat: Bei der orientierenden Hörweitenprüfung im Sprechzimmer wird Flüstersprache auf beiden Seiten nur noch knapp am Ohr verstanden – der Mann braucht Hörgeräte.
Zwei Monate später kommt er mit neuen Hörgeräten begeistert zu mir: „Jetzt höre ich viel besser wie vorher“ und auch die anwesende Ehefrau kann bestätigen, dass die Alltagsgestaltung mit ihm jetzt erheblich besser zu meistern sei.
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Die altersbezogene Höreinbuße schwankt individuell erheblich.
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Anstelle von Altersschwerhörigkeit wird deshalb korrekter von Schwerhörigkeit im Alter (Presbyakusis) gesprochen.
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Gutes Hören fördert die Kommunikation und den Individualerhalt der Persönlichkeit.
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Gestörtes Hören kann die Kognition verschlechtern („Pseudodemenz“) und die Inzidenz für eine Depression nachweisbar erhöhen.
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Betreuung und Umgang mit dementen Patienten werden für Pflegepersonen durch die Verbesserung eines Gehördefizits deutlich erleichtert.
Beachte: Soziales und persönliches Handicap einer Schwerhörigkeit im Alter wer...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Geleitwort
  6. 1. Gestörtes Hören (F. Meyer)
  7. 2. Gestörtes Sehen (H. Knorr)
  8. 3. Gestörtes Gleichgewichtsgefühl (F. Meyer)
  9. 4. Gestörtes Schmecken (F. Meyer)
  10. Literatur
  11. Anhang
  12. Sachwortverzeichnis