Gestaltete Zementestriche
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Gestaltete Zementestriche

Planung, Ausschreibung und Ausführung

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Gestaltete Zementestriche

Planung, Ausschreibung und Ausführung

About this book

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Interesses an gestalteten Estrichflächen, die sich sowohl durch ihre Farbgebung als auch durch ein besonderes Design von einem rein funktionalen grauen Zementestrich unterscheiden, werden heutzutage wesentlich höhere Anforderungen an Ausgangsstoffe, Herstellung und insbesondere an die Pflege und Reinigung derartiger Estriche gestellt.Zunächst werden die Festlegungen im europäischen und nationalen Estrich-Regelwerk erläutert, wobei auf Ausgangsstoffe, Herstellung und Einbau sowie auf die Prüfungen am frischen und am erhärteten Estrichmörtel eingegangen wird. Darauf aufbauend werden Planungs- und Ausführungshinweise für die verschiedenen Estrichkonstruktionen gegeben. Neben den schwimmenden Estrichen einschließlich Heizestrichen sind das Estriche auf Trennschicht und Verbundestriche sowie hochbeanspruchbare Zementestriche, die durch erhöhte Anforderungen z. B. in der Lebensmittel-, der Textil- und der Automobilindustrie an Bedeutung gewonnen haben.Ein weiteres, ausgiebig bebildertes Kapitel stellt die verschiedenen Gestaltungsvarianten wie pigmentierter, gebeizter oder lasierter Estrich, Estrich in Schleier- oder Stempeltechnik sowie auch zementäre Spachtelmassen vor. Ergänzend wird auf die möglichen Systeme für die Oberflächenbearbeitung und die dafür erforderlichen Geräte eingegangen. Auch die für eine angemessene Oberflächenbehandlung, Pflege und Instandhaltung erforderlichen Arbeitsgänge werden beschrieben. Neben einem umfangreichen Literatur- und Stichwortverzeichnis enthält das Buch im Anhang Beispiele für die Ausschreibung unterschiedlicher Zementestriche.

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1 Anforderungen an Estriche

Estriche sind Mörtelschichten, die als Fußboden auf einem tragfähigen Untergrund oder auf zwischenliegenden Trenn- oder Dämmschichten aufgebracht werden. Sie sind nach ausreichendem Erhärten unmittelbar nutzfähig oder können einen Belag erhalten.
Wird der Mörtel mit Zement hergestellt, entsteht ein Zementestrich. Zementestriche zeichnen sich durch ihre hohe Festigkeit, einen sehr großen Verschleißwiderstand und gute Griffigkeit aus. Sie widerstehen sowohl hohen als auch tiefen Temperaturen und sind unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Zementestriche können im Wohnungs-, Verwaltungs- und Industriebau eingesetzt werden. Sie werden ohne zusätzlichen Belag z. B. in Kellerräumen, Garagen, Werkhallen und – bei entsprechender Ausführung – zunehmend auch in Wohn-, Verkaufs- und Gewerberäumen zur besonderen Gestaltung verwendet [1].

1.1 Regelwerke

Estriche und Estrichkonstruktionen werden in Deutschland sowohl durch europäische Regelwerke als auch durch die deutsche Normenreihe DIN 18560 beschrieben. Die europäischen Regelwerke werden als „DIN EN“ in Deutschland eingeführt und besitzen damit den Status einer nationalen Norm.
Als wesentliche europäische Regelwerke sind hierbei die DIN EN 13318 „Estrichmörtel und Estriche – Begriffe“ und die DIN EN 13813 „Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen“ zu nennen. DIN EN 13318 ist eine Zusammenstellung von rund einhundert Begriffen und Definitionen zu Baustoffen, Bauarten, Eigenschaften, Oberflächenbearbeitung und Konstruktionsdetails verschiedener Estrichsysteme. Synoptisch werden diese Begriffe in englischer, deutscher und französischer Sprache erläutert. DIN EN 13813 behandelt Anforderungen an die Eigenschaften eines Estrichmörtels. Diese Anforderungen betreffen sowohl die Eigenschaften des noch frischen, nicht erhärteten Mörtels (z. B. Konsistenz, Verarbeitungszeit, pH-Wert) als auch die Eigenschaften des erhärteten Estrichmörtels (z. B. Druckfestigkeit, Biegezugfestigkeit usw.). Der Anwendungsbereich der DIN EN 13813 beschränkt sich auf Estrichmörtel für Fußbodenkonstruktionen in Innenräumen.
DIN EN 13813 ist eine reine Stoffnorm und beinhaltet keine Regelungen zur Ausführung von Estrichsystemen. Sehr wohl werden hier aber neben den stofflichen Eigenschaften auch Konformitätskriterien und Beurteilungsverfahren angesprochen. DIN EN 13813 wird im Abschnitt 1.1.1 näher erläutert.
Die Normenreihe DIN 18560 ergänzt die vorgenannten DIN EN-Normen. Es sind nationale Ergänzungen, in denen Anwendungsregeln und Anforderungen für die Planung und Ausführung von Estrichen beschrieben werden. In DIN 18560-1 „Estriche im Bauwesen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Prüfung und Ausführung“ werden auch die erforderlichen Prüfungen im Rahmen der Produktionskontrolle bzw. Konformitätsbewertung, die grundlegend in der DIN EN 13813 beschrieben werden, präzisiert. Im Abschnitt 1.1.2 wird die Normenreihe DIN 18560 eingehender behandelt.
Tafel 1.1: Relevante Stoff- und Ausführungsnormen für Estriche (Stand: November 2015)
Norm Titel Inhalt
DIN EN 13318 Estrichmörtel und Estriche – Begriffe (12/2000) Begriffe
DIN EN 13813 Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen (01/2003) reine Stoffnorm, keine Regelung der Ausführung
DIN 18560 Estriche im Bauwesen Nationale Anwendungsregeln: Anforderungen, Dimensionierung, Ausführungen, Prüfumfang
Teil 1: Allgemeine Anforderungen, Prüfung und Ausführung (11/2015)
Teil 2: Estriche und Heizestriche auf Dämmschichten
(Schwimmende Estriche) (09/2009) – mit Berichtigung 1 (05/2012)
Teil 3: Verbundestriche (03/2006)
Teil 4: Estriche auf Trennschicht (06/2012)
Teil 7: Hochbeanspruchbare Estriche (Industrieestriche) (04/2004)
Eine Zusammenstellung wesentlicher Normen zeigt Tafel 1.1.

1.1.1 Stoffnormen und Richtlinien für Estriche: Eigenschaften, Klassifizierungen und Prüfungen

Die DIN EN 13813 „Estrichmörtel und Estrichmassen – Eigenschaften und Anforderungen“ legt Leistungskennwerte fest, die die Eigenschaften von Estrichmörteln beschreiben. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob der Estrich bzw. Estrichmörtel als Baustellenestrich oder als Werkmörtel (Werkfrischmörtel oder Werktrockenmörtel) geliefert bzw. eingebaut wird. Die in DIN EN 13813 beschriebenen Eigenschaften beziehen sich grundsätzlich auf beide Varianten der Estrichherstellung.
In Abhängigkeit vom verwendeten Bindemittel werden folgende Estricharten unterschieden:
- Zementestrich (CT),
- Calciumsulfatestrich (CA),
- Magnesiaestrich (MA),
- Gussasphaltestrich (AS) und
- Kunstharzestrich (SR).
(Die Angaben in Klammern geben das jeweilige Kurzzeichen an, welches sich aus dem englischsprachigen Begriff ableitet.)
Tafel 1.2: Eigenschaften (Leistungskennwerte) von Estrichmörteln – Auswahl
Eigenschaft Kurzzeichen
Druckfestigkeit Compressive strength C
Biegezugfestigkeit Flexural strength F
Verschleißwiderstand nach Böhme Abrasion (Abrieb) A
Verschleißwiderstand nach BCA Abrasion resistance (Abriebbeständigkeit) AR
Verschleißwiderstand gegen Rollbeanspruchung Rolling wheel abrasion RWA
Oberflächenhärte (vorwiegend bei MA) Surface hardness SH
Haftzugfestigkeit (nicht bei AS) Bond strength B
Schlagfestigkeit (bei SR, CT) Impact resistance (In-situ crushing resistance) IR
Die in DIN EN 13813 aufgeführten Anforderungen und Klassifizierungen (Leistungskennwerte) beschreiben sowohl Eigenschaften des noch frischen Estrichmörtels als auch die des erhärteten Estrichmörtels. Sie stellen auch die Grundlage für die Bewertung der Konformität mit dieser Norm dar. Eine Auswahl der für Zementestriche (CT) wesentlichen Eigenschaften ist in Tafel 1.2 zusammengestellt.
Weitere Eigenschaften, die von größerer Relevanz sein können, sind
- Verarbeitungszeit,
- Schwinden und Schüsseln,
- Konsistenz oder
- Biegezugelastizitätsmodul.
Für jedes Estrichsystem ist festgelegt, welche der in DIN EN 13813 beschrieben Eigenschaften benannt und geprüft werden müssen. In Tabelle 1 aus DIN EN 13813 (vgl. Tafel 1.3) findet sich eine Zuordnung dieser Eigenschaften zu Estrichsystemen, die angibt, ob die Eigenschaften notwendigerweise deklariert werden müssen (N, normativ), benannt werden können (O, optional) oder gar nicht für das entsprechende Estrichsystem zutreffen (-). Die für zementgebunde Estriche „normativen“ Eigenschaften sind in der Tabelle gekennzeichnet.
Im Folgenden werden einige Eigenschaften erläutert, die für zementgebundene Estrichkonstruktionen von Bedeutung sein können (normativ oder optional). Entsprechende Klassen werden vorgestellt und zugehörige Prüfungen beschrieben. Zur Prüfung der Estriche gibt es die Normenreihe DIN EN 13892 „Prüfverfahren für Estriche und Estrichmassen“ die in acht Normteilen auf die verschiedenen Prüfverfahren der Eigenschaften eingeht (Tafel 1.4).
Tafel 1.3: Estrichmörtel und Prüfungen für alle Estrichmörtelarten (Tabelle 1 aus DIN EN 13813)
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N: Normativ, O: Optional, wenn zutreffend, –: nicht zutreffend,
a: nur für Estrichmörtel, die für Nutzflächen vorgesehen sind
Tafel 1.4: Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen – DIN EN 13892 in acht Teilen
Norm Titel
DIN EN 13892 Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen
Teil 1 (02/2003) Probenahme, Herstellung und Lagerung der Prüfkörper
Teil 2 (02/2003) Bestimmung der Biegezug- und Druckfestigkeit
Teil 3 (03/2015) Bestimmung des Verschleißwiderstands nach Böhme
Teil 4 (02/2003) Bestimmung des Verschleißwiderstands nach BCA
Teil 5 (09/2003) Bestimmung des Widerstands gegen Rollbeanspruchung von Estrichen für Nutzschichten
Teil 6 (02/2003) Bestimmung der Oberflächenhärte
Teil 7 (09/2003) Bestimmung des Widerstands gegen Rollbeanspruchung von Estrichen mit Bodenbelägen
Teil 8 (02/2003) Bestimmung der Haftzugfestigkeit
1.1.1.1 Bestimmung der Biegezug- und Druckfestigkeit
a) Herstellung und Lagerung der Probekörper
Die Probekörper (Prismen 160 mm x 40 mm x 40 mm) werden gemäß DIN EN 13892-1 „Prüfverfahren für Estrichmörtel und Estrichmassen – Probenahme, Herstellung und Lagerung der Prüfkörper“ hergestellt. Hierzu werden repräsentative Proben von Estrichmörteln entnommen, wobei die Mindestmenge der Probe 5.000 g entsprechen soll. Der Prüfkörper sollte unmittelbar nach Entnahme der Probe hergestellt werden. Hierfür werden im Allgemeinen Formen aus Stahl oder einem ausreichend starren Material verwendet, das nicht mit dem Estrichmörtel reagieren kann. Anforderungen an die Maßgenauigkeit der Formen (Bild 1.1) sind in DIN EN 13892-1 geregelt. (Aluminiumformen scheiden wegen der möglichen Reaktion des Aluminiums mit dem Calc...

Table of contents

  1. Cover
  2. Impressum
  3. Titel
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. 1 Anforderungen an Estriche
  7. 2 Baustoffe zur Herstellung gestalteter Zementestriche
  8. 3 Planungshinweise
  9. 4 Bauausführung
  10. 5 Gestaltete Zementestriche
  11. 6 Terrazzo
  12. 7 Oberflächenbehandlung
  13. 8 Abnahme
  14. 9 Pflege, Instandhaltung und Instandsetzung
  15. 10 Literatur
  16. 11 Stichwortverzeichnis
  17. Anhang Ausschreibung
  18. Bildnachweis