Was Dir Deine Krankheit sagen will
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Was Dir Deine Krankheit sagen will

Die Sprache der Symptome

Kurt Tepperwein

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  1. 304 pages
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Was Dir Deine Krankheit sagen will

Die Sprache der Symptome

Kurt Tepperwein

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Jede Krankheit teilt uns durch die Reaktionen unseres Körpers ganz genau mit, wo wir die innere Balance verloren haben. Kurt Tepperwein zeigt in diesem Buch, wie wir Krankheitssymptome erkennen und richtig deuten können, und empfiehlt Schritte zur Heilung. Mit Beschreibungen von mehr als 100 Krankheitssymptomen von A bis Z.

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Information

Publisher
mvg
Year
2005
ISBN
9783864152344

A Die wichtigsten Symptome von A – Z und was zu tun ist

Adipositas (Fettsucht) – Übergewicht

Die Wechselbeziehung zwischen Körper und Seele wird ganz besonders deutlich bei den Eßgewohnheiten. Schon für den Säugling ist die Nahrungsaufnahme nicht nur die Stillung eines Grundbedürfnisses, sondern vor allem Maßstab für das Geliebt- und Umsorgtwerden. Diese Verbindung bleibt mehr oder weniger stark ein Leben lang bestehen. Haben wir später das Gefühl, nicht genug geliebt zu werden, oder fehlt es uns an Geborgenheit, treibt uns ein Urinstinkt, mehr zu essen, um so die ursprüngliche Geborgenheit wieder aufleben zu lassen.
Natürlich kann der »Liebeshunger« auf diese Weise nicht gestillt werden. Nachdem wir gegessen haben, sind wir zwar voll, aber nicht erfüllt. Die innere Leere bleibt. Auch Langeweile und ein unerfülltes Leben lösen diesen Mechanismus aus. In Wahrheit haben wir Hunger nach Liebe, Anerkennung und Geborgenheit. Nicht umsonst sagt der Volksmund: »Die Liebe geht durch den Magen«, und »Wir haben jemanden zum Fressen gern«. Wenn wir früher etwas besonders gut gemacht oder etwas Unangenehmes erlebt hatten, bekamen wir von der Mutter etwas Süßes »zur Belohnung«, und so belohnen wir uns später im Leben selbst, wenn es das Leben nicht tut. Das führt dann zum »Kummerspeck« und damit zu neuer Frustration und zu weiterem Kummer, der geradezu danach drängt, durch weiteres Essen vergessen zu werden.
Auch das Verlangen nach Zärtlichkeit und Nähe äußert sich körperlich als »Hunger«, und indem er gestillt wird, vergrößert sich unsere Kontaktfläche Haut. Theoretisch wird dadurch natürlich auch unsere Chance größer, einen »Kontakt« zu einem anderen zu bekommen. Die entsprechende Leibesfülle sorgt zudem dafür, daß wir kaum noch zu übersehen sind.
Hinter der Eßsucht steht also immer eine »Ich-Schwäche«, die durch Zuwendung von außen kompensiert werden soll, was natürlich keine Lösung bringt. Diese Ich-Schwäche aber bedingt wieder geringen Erfolg oder gar Ängste, die wiederum durch Essen gestillt werden. Man frißt seine Angst und Frustation in sich hinein und versucht, die innere Leere durch Essen zu füllen. Das geschieht besonders häufig, wenn schon die Eltern sich auf diese Weise verhalten haben. Beim Essen spürt man Unzufriedenheit, Angst, Enttäuschung, Kummer, Unsicherheit, Frustration, Alleinsein, Spannung, Depression, mangelndes Geliebtwerden nicht. Was man aber eigentlich sucht, ist: Kontakt, Geborgenheit, Zärtlichkeit, Erfolg, Anerkennung und Liebe.
Der Übergewichtige schleppt also Dinge mit sich herum, die ihm das Leben schwer machen – vor allem ein falsches Selbstbild. Tief innen weiß er natürlich, daß er im Grunde seines Wesens so nicht ist. Er lehnt sein So-Sein ab. Dadurch aber kann die Lebensenergie nicht frei fließen und die ungelösten Probleme haften ihm als äußeres Gewicht an und machen ihm das Leben doppelt schwer. Er muß also lernen, seine Fassade abzubauen, Blockaden zu beseitigen, Rollen nicht mehr zu spielen, und die Mauer seiner Abwehr zu beseitigen. Denn sein Leben ist ja nur so schwer, weil er es sich so schwer macht.
Aber wenn ich das Leben schwer nehme, heißt das auch, daß es das Leben mit mir schwer hat. Ich stehe mir, meinem wahren Selbst, ständig im Weg. Mein Leben ist nur deshalb langweilig, weil ich es hindere, frei zu fließen – den Augenblick wirklich zu erfüllen.
Der Übergewichtige lehnt aber nicht nur sich selbst ab, sondern meist auch noch die Umwelt. Was ihn an der Umwelt stört, das stört ihn in Wirklichkeit an sich selbst.
Die anderen sind nur der Spiegel, den das Leben ihm vorhält, um sich zu erkennen. Er sollte nicht mehr versuchen, anders zu sein, oder es der Umwelt recht zu machen, sondern wirklich und uneingeschränkt er selbst sein. Wenn ich wirklich ich selbst bin, habe ich auch nicht mehr das Bedürfnis, im Mittelpunkt zu stehen, dann dreht sich nicht mehr alles um mein kleines »Ich«, denn dann lebe ich in der Mitte meines Seins, ruhe in mir selbst, in meiner Mitte, bin der Mittelpunkt meines Lebens und kann die anderen so lassen, wie sie sind.

Fassen wir zusammen

Übergewicht zeigt:
- die Sehnsucht nach Erfüllung, nach einem Leben in Fülle, Sicherheit und Geborgenheit.
- alte Verhaltensmuster, zum Beispiel den Teller leer essen. Dann ist man ein braves Kind und erfüllt die Erwartungen anderer.
- unerfüllte Erwartungen an andere. Ich will mehr Liebe, Zuwendung haben, anstatt mehr zu geben.
- ich will die Vorratskammer gefüllt haben, für schlechte Zeiten, will »haben«, hamstern, sammeln für die Zukunft, dadurch aber lebe ich nicht im Hier und Jetzt.
- zeigt Ablehnung meiner Unzufriedenheit, Angst, Enttäuschung, Kummer, Unsicherheit, Frustration, Alleinsein, Spannung, Depression und mangelndes Geliebtwerden.
- ich erfülle nicht mein »inneres Bild«, weil ich anders sein will, als ich bin, und damit bin ich nicht mehr ich selbst, denn wenn ich die »Fülle« suche, lebe ich im Mangel an mir selbst.
- ich versuche mehr zu sein, als ich bin, will umfassender, größer, stärker, eindrucksvoller sein, als »gewichtige« Persönlichkeit gelten.
- ich gestatte mir nicht, die Dinge leicht zu nehmen, ich trage schwer an mir selbst.
- ich kann das Leben nicht frei fließen lassen und in Freude und Leichtigkeit leben.
- meine Langeweile durch Nichterfülltsein. Weil ich den Augenblick nicht erfülle, bin ich nicht erfüllt.
- ich lebe nicht im Frieden mit mir, ich will anders sein, als ich bin.
- ich will haben, was ich mir selbst nicht gebe: Anerkennung, Geborgenheit, Zärtlichkeit und Liebe!

Was zu tun ist

Man muß jeden Maßstab loslassen, nicht mehr anders oder »mehr« sein wollen, sondern sich endlich gestatten, man selbst zu sein. Man muß sich annehmen, wie man ist, und voller Freude der werden, der man eigentlich ist. Man sollte sich nicht mehr unter Druck setzen, sonst stört man nur die eigene innere Harmonie.
Angestaute Energien müssen sich auflösen, man muß das Leben wieder geschehen lassen, sich, das Leben und die anderen lassen, wie sie sind.
Lassen Sie Ihr Idealbild von sich, wie dünn Sie glauben sein zu müssen, los. Akzeptieren Sie die Welt, wie sie ist.
Nehmen Sie das Leben nicht mehr so schwer, und erkennen Sie, das Leben meint es in Wirklichkeit gut. Denken Sie daran, »Ich brauche nichts tun, um gut zu sein, ich bin es bereits.«
Erkennen Sie Ihre Einmaligkeit. Noch nie gab es einen Menschen wie Sie, und es wird auch nie mehr so einen geben. Sie sind wirklich einmalig.

Akne

Akne ist nicht nur eine Pubertätskrankheit, sondern sie trifft mehr und mehr auch die 30- bis 40jährigen und kann bis etwa zum 55. Lebensjahr auftreten. Die rein körperlichen Ursachen für Akne sind eine Überfunktion der Talgdrüsen und durch Hornzellen verstopfte Poren. In der harmloseren Variante sind die Poren offen und jedem als »Mitesser« bekannt. Schwieriger wird es, wenn diese Hornzellenpfropfe unter der Haut entstehen und keinen Ausweg finden. Sie werden in kurzer Zeit von bestimmten Bakterien besiedelt und durch weitere Hornzellmassen erweitert, bis sie sich entzünden, vereitern und an die Oberfläche treten. Nach ihrer Abheilung können Narben zurückbleiben, die in manchen Fällen nie mehr ganz verschwinden.
Ob und in welchem Ausmaß wir von der Akne befallen werden, ist auch erblich vorprogrammiert. Hatten beide Eltern in ihrer Jugend Akne, können die Kinder davon ausgehen, daß auch sie in der Pubertät mit der Akne Bekanntschaft machen werden. Vorbeugen kann man Akne körperlich nicht. Auch der Verzicht auf Süßigkeiten, fettes Essen oder ein anderer Umgang mit der Sexualität werden die Akne nicht verhindern können.
Die Haut ist der äußerste Teil unseres Körpers, unser Kontaktorgan, unser Berührungspunkt mit der Außenwelt. Verunreinigungen der Haut deuten also auf »Kontaktschwierigkeiten« im weitesten Sinne hin. Tatsächlich tritt die Akne in der Regel erst dann in Erscheinung, wenn wir uns mit dem anderen Geschlecht auseinanderzusetzen beginnen, wenn wir eine für uns neue Art des Kontakts suchen – in der Pubertät. Unser Körper zwingt uns in dieser Zeit, uns mit der eigenen, erwachenden Sexualität auseinanderzusetzen. Wir sind darauf nicht vorbereitet, und auch die Eltern und Freunde sind in dieser Zeit keine wirkliche Hilfe.
Durch falsche Vorstellungen, Erwartungen und mangelhafte Aufklärung entstehen dann geistige »Verunreinigungen«, die eigenen sexuellen Wünsche werden verdrängt, als »schmutzig« abgelehnt. Nach dem Gesetz: »Wie innen, so außen«, zeigt sich diese Verunreinigung auf der Haut, dem Projektionsorgan unserer Kontakte.
Gleichzeitig schützt diese als abstoßend empfundene Verunreinigung den »Träger« auch vor der Konfrontation mit der Sexualität, denn sie erschwert das Ausleben der eigenen sexuellen Wünsche, indem der eventuelle Partner abgestoßen wird und sei es nur in der eigenen Einbildung.
Männer haben weniger mit der Akne zu tun. Warum? Männer neigen eher dazu, ihre Sexualität auszuleben, zu ihr zu stehen und ihr, wenn auch oft noch etwas unbeholfen, Ausdruck zu verleihen. Wenn jedoch ein Mann unter Akne leidet, dann ist er meist stärker betroffen, da der sexuelle Drang des Mannes in der Pubertät meist stärker ist als der der Frau und damit die Konflikte im Problemfall auch stärker sind.
Kleinkinder haben keine Probleme mit Akne, da ihre Talgdrüsenfunktion noch stark eingeschränkt ist. Auch geistig-seelisch haben Babys und Kleinkinder keine Probleme mit der Sexualität, da sie sie offen und lustvoll ausleben, so lange, bis sie durch »Erwachsene« und deren »Erziehung« in ihrem So-Sein gehindert werden. Erst die Beschränkung durch die geltende Moral schafft die Voraussetzungen für Schwierigkeiten mit der Sexualität und damit für die Akne.
Ärzte verschreiben Mädchen mit Erfolg die Pille gegen Akne, denn die Pille täuscht dem Körper eine Schwangerschaft vor. Somit scheint das, was der Jugendliche insgeheim befürchtet, bereits eingetreten zu sein, und eine Konfrontation wird überflüssig.
Ein anderes wirksames Mittel gegen die Akne ist das Sonnenbaden, und es wird auch deutlich, warum. Für das Sonnenbaden muß man den Körper frei machen, man muß zu seiner Körperlichkeit stehen und die schützende Hülle der Kleidung ablegen. Dies ist ein erster Schritt, sich mit seiner Sexualität auseinanderzusetzen. Wir öffnen uns dabei der »Wärme«, die uns fehlt.
Auch der chronische Mißbrauch von Alkohol senkt drastisch die Talgdrüsenproduktion und verhindert so Akne. Auch dieser Zusammenhang mit dem geistig-seelischen Bereich wird verständlich, wenn wir bedenken, daß Alkohol in größeren Mengen bekanntlich »hemmungslos« macht. Wir haben dann keine Hemmungen mehr, dem anderen unsere Wünsche offen mitzuteilen. Der innere Konflikt wird ausgelebt, indem wir uns offen zu unserer Sexualität bekennen. Doch durch den Alkoholmißbrauch entstehen andere schwerwiegende Probleme.
Akne ist zwar ein harmloses, nicht ansteckendes Hautleiden, das aber nicht nur am Körper, sondern auch in der Seele Narben hinterläßt. Der Konflikt entsteht dadurch, daß der Körper plötzlich eine starke Sexualität entwickelt, die er auch ausleben möchte, und der Geist sagt: »Ich will rein sein, so etwas ›Schmutziges‹ will ich nicht tun.« Diese beiden entgegengesetzten Kräfte können den Menschen fast zerreißen, bis er erkennt, daß das scheinbar schmutzige nicht existent ist, denn die Sexualität ist ein natürlicher Teil der Entwicklung des Menschen. Es ist seine Aufgabe, auch diesen Aspekt in sein Leben zu integrieren und mit ihm in Harmonie zu sein.

Fassen wir zusammen

Akne zeigt:
- daß ich mit mir nicht im reinen bin.
- daß ich mich anders haben möchte, als ich bin.
- daß ich gern reiner, vollkommener sein möchte.
- daß ich Sexualität als unrein empfinde. (Für eine Frau ist das noch schwieriger, weil sie die Sexualität »in sich hineinlassen« muß. Ein Mann kann seine Sexualität außerhalb seines Körpers ausleben.)
- daß ich in einem Konflikt lebe als Frau. Schwangerschaft ist etwas Schönes, aber Sexualität ist subjektiv »unrein«.
- daß meine Kontaktprobleme zur Außenwelt nur ein Hinweis sind auf mangelnden Kontakt zu mir selbst.
- das Fremde, Neue in mir will ich los sein. Da ich nicht offen dafür bin, sind meine Poren verstopft.
- daß ich die Dinge, die in mir derzeit vorgehen, nicht an die Oberfläche lassen möchte, nicht zeigen möchte, weil ich sie als unrein empfinde.
- daß meine verstärkte Talgproduktion eigentlich meinen Kontakt erleichtern möchte, »reibungsloser« machen möchte, aber ich bin nicht offen dafür.
- daß ich meine Lebenskraft nicht frei fließen lasse. Hornzellenpfropfe zeigen, daß etwas Abgestorbenes, Überholtes mich verstopft.
- Akne, wenn sie auf dem Rücken auftritt: daß ich diesen Dingen den Rücken zuwende, sie nicht anschauen möchte, sie nicht mehr »ertragen« kann.
- Akne, wenn sie vorn auftritt: daß ich mich stark gefühlsmäßig damit auseinandersetze, meine Probleme aber verstecken möchte.
- Akne, wenn sie im Gesicht auftritt: daß ich den Dingen »ins Gesicht« sehen muß. Ich muß mich »offensichtlich« damit konfrontieren.

Was zu tun ist

Akne ist eine Aufforderung des Lebens, sich so zuzulassen, wie man ist. Erkennen Sie an: »Ich bin so in Ordnung, wie ich jetzt bin, das Leben will mich so, wie ich bin. Ich kann mit meiner Umwelt offen in Kontakt treten und zu mir stehen. Ich will nicht mehr anders, ›reiner‹ sein und nehme mich in jedem Augenblick an, so wie ich bin, weil das die reinste Form der Wirklichkeit ist, die ich derzeit erfüllen kann.«
Die Akne verschwindet, wenn die Poren »offen« sind und man sich zuläßt, so wie man ist.

Alkoholsucht

Die Droge »Alkohol« nimmt in unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert ein. In den letzten 25 Jahren ist der Konsum alkoholischer Getränke ständig gestiegen, und damit nehmen natürlich auch die Folgeschäden entsprechend zu. Bei derzeit etwa 1 800 000 Alkoholkranken allein in der Bundesrepublik ist der Alkoholismus zu Recht als sozialmedizinisches Problem Nr. 1 anzusehen. Der Pro-Kopf-Verbrauch hat sich von 1950 bis 1985 vervierfacht. Die Alkoholkrankheit wirkt sich naturgemäß extrem auf das Umfeld des Alkoholkranken aus, auf seinen Partner und seine Kinder, so daß in Wirklichkeit vier bis fünf Millionen Bundesbürger unmittelbar mit diesem Problem konfrontiert sind.
Unter diesen Umständen ist es nicht zu verstehen, daß der Konsum von Alkohol in unserer Gesellschaft nicht nur toleriert, sondern sogar gefördert wird. Bei jeder Einladung, auf jeder Party wird man immer wieder aufgefordert, »noch ein Gläschen« zu sich zu nehmen und muß einige Hänseleien über sich ergehen lassen, wenn man standhaft bleibt. Man ist also in dieser Beziehung ständigen Versuchungen ausgesetzt. Wenn man ihnen erliegt und in die Alkoholsucht abgerutscht ist, steht man plötzlich allein da, und die Gesellschaft will nichts mehr mit einem solchen Menschen zu tun haben. Er wird als willensschwach oder gar charakterlos und lasterhaft bezeichnet.
Dabei hat die Wissenschaft längst überzeugend dargelegt, daß es sich bei der Alkoholsucht wirklich um eine Krankheit handelt. Der Alkoholkranke braucht also nicht unsere Verurteilung, sondern unsere Hilfe, da er sich allein aus seiner Abhängigkeit nicht befreien kann. Hier können besonders die Familienangehörigen und Freunde hilfreich eingreifen.
Wie die Alkoholabhängigkeit entsteht, ist letztlich noch nicht geklärt, aber wir wissen, daß eventuell erbbiologische Gegebenheiten eine Rolle spielen können. Etwa zwölf Prozent der Menschen s...

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