Das Lied der Liebe
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Das Lied der Liebe

Mehr als alles bewahre dein Herz. Roman.

Chris Fabry

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  1. 320 pages
  2. German
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Das Lied der Liebe

Mehr als alles bewahre dein Herz. Roman.

Chris Fabry

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Sein musikalisches Talent hat Jed King von seinem berĂŒhmten Vater geerbt. Doch wie so viele Musiker muss er klein anfangen und sich mit Auftritten in Bars und bei Familienfeiern durchschlagen. Beim Erntefest auf einem Weingut begegnet er Rose, der Tochter des EigentĂŒmers, und es ist Liebe auf den ersten Blick.Kurz nach der Hochzeit schreibt Jed fĂŒr Rose das Liebeslied "The Song", das sich prompt zum Hit entwickelt und ihm den musikalischen Durchbruch bringt. Doch das Leben eines Stars birgt jede Menge Versuchungen und schon bald drohen Jeds Ehe und sein ganzes Leben daran zu zerbrechen...

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Information

Publisher
Gerth Medien
Year
2016
ISBN
9783961220489
Edition
1
Teil 1
Kapitel 1
Als Jedidiah King kam er zur Welt und versuchte sein Leben lang, seinem Namen gerecht zu werden. Sein Vater war David King, ein CountrysĂ€nger, der durch die Lande zog und zumindest zu Beginn seiner Karriere vor allem fĂŒr seine Alkoholexzesse und seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt war. Die Musik war sein Leben, und Auftritte vor kleinem Publikum waren ihm genauso wichtig wie die Konzerte in den großen Arenen, die er wĂ€hrend der letzten Jahre seiner Karriere fĂŒllte. Mit seiner Stimme und seinen Texten eroberte er die Herzen seiner Fans auf der ganzen Welt. MĂ€nner auf Traktoren im Mittleren Westen sangen seine Lieder mit, und Frauen in VorstĂ€dten schmetterten den Song „Can’t Hold On“. David King war eine Arme Seele, doch er hatte gelernt, seine Nöte und Ängste in Melodien mit einer Botschaft zu verwandeln, die Wege ebneten und Verbindungen knĂŒpften.
Außer seinem Namen gab David King seinem Sohn noch zwei weitere Dinge mit: die Liebe dazu, etwas mit seinen HĂ€nden zu gestalten, und den Wunsch, Lieder zu schreiben, die aus dem Herzen kamen. Genau wie sein Vater hatte Jed mit Hammer und SĂ€ge hantiert, lange bevor er sich an die Gitarre wagte, aber als er die sechs Saiten erst einmal fĂŒr sich entdeckt hatte, konnte er nicht mehr davon lassen.
Seit er klein gewesen war, hatte Jed seinem Vater beim Gitarrespielen zugesehen, hatte genau beobachtet, wie er seine Finger auf die Saiten drĂŒckte und mit den Fingern der anderen Hand anschlug oder zupfte. Es war, als wĂ€re das Instrument mit dem Mann verwachsen. Er konnte todmĂŒde auf der Couch liegen und dösen, doch wenn ihm die Gitarre in der Ecke ins Auge fiel, stand er auf und nahm sie sich, und seine Augen leuchteten, wenn er an einer neuen Melodie arbeitete oder eine alte ĂŒberarbeitete.
FĂŒr Jed war es immer etwas ganz Besonderes, wenn er bei einer Bandprobe seines Vaters dabei sein durfte, und dieser Prozess der Entstehung von Musik war es, der den Wunsch in ihm weckte, seinem Vater nachzueifern.
Der Inhaber eines MusikgeschĂ€ftes in ihrer Stadt, der nichts von Jeds musikalischer Herkunft wusste, hatte im Hinterzimmer seines Ladens eine kirschrote Guild Starfire hĂ€ngen. Spielen konnte er da eigentlich noch gar nicht, aber er durfte das Instrument wenigstens in die Hand nehmen. Und der Mann erzĂ€hlte Jed die Geschichte dieser Gitarre – von dem Holz und auch der Handwerkskunst, die sie zu einem einmaligen Instrument machten. Und dann nahm der Mann selbst die Gitarre zur Hand und begann zu spielen, und zwar so gut, dass Jed nur staunen konnte. Der Mann hielt sein Ohr an das Instrument und lauschte und spielte dann aus der Erinnerung ein Lied, dass es Jed den Atem raubte.
„Wie lernt man, so zu spielen?“
„Nimm Gitarrenstunden und lerne die Akkorde und LĂ€ufe“, sagte er und hielt die Gitarre hoch. „Aber letztlich ist es nicht das Instrument, das die Musik macht. Die Musik kommt von hier.“ Und dabei tippte er auf seine Brust. „Das kann kein Mensch auf der Welt dir beibringen. Entweder du hast es, oder du hast es nicht. Wenn du es nicht hast, ist es schade. Aber wenn du es hast und nicht nutzt, dann ist das richtig schlimm.“
Er zeigte Jed, wie er G, C und D greifen musste, schenkte ihm eine Grifftabelle und sagte ihm, er solle in einer Woche wiederkommen. Jed rannte nach Hause und schnappte sich die Gitarre seines Vaters, die er von einem ganz besonderen Menschen geschenkt bekommen hatte und auf der vorne eine Krone abgebildet war. Einige seiner grĂ¶ĂŸten Songs hatte David King mit ihrer Hilfe komponiert, und er behauptete, sie bringe ihm GlĂŒck.
Jed nahm das Instrument zur Hand, griff den D-Dur-Akkord – allerdings war es fĂŒr ihn leichter, den Ringfinger auf die erste Saite zu legen und nicht den kleinen Finger – und schlug ihn an. Doch es klang noch nicht richtig. Er hatte die Saiten nicht fest genug heruntergedrĂŒckt. Dann griff er C-Dur und brauchte mehrere Sekunden, um die richtige Position fĂŒr seine Finger auf den Saiten und dem Bund zu finden. Wie schafften es die Musiker nur, so schnell die Griffe zu wechseln?
Er wechselte zum D. Nur drei Finger, die auf vier Saiten gelegt werden, aber das war besonders schwierig. Er hatte beobachtet, wie die Gitarristen mit ihren Fingern bis ganz hoch zum Hals der Gitarre wanderten und ihre Finger in einem BarrĂ©griff auf alle Saiten gleichzeitig drĂŒckten. Oder sie spielten den Hauptton ganz oben oder griffen zwei Saiten auf einmal. Aber wie machten sie das?
„Ich habe mich schon gefragt, ob du sie wohl jemals in die Hand nehmen wĂŒrdest“, hörte er die Stimme seines Vaters hinter sich, begleitet vom Klacken der AbsĂ€tze seiner Cowboystiefel auf dem Holzfußboden, als er durchs Zimmer kam. Jed schluckte und hielt ihm entschuldigend die Gitarre hin.
„Ich habe dich neulich beobachtet, als du mit bei der Probe warst. Möchtest du gern spielen lernen?“
Jed nickte.
„Woher weißt du denn, wie die Akkorde gegriffen werden?“, fragte sein Vater.
„Der Mann aus dem MusikgeschĂ€ft hat es mir gezeigt.“
Der Bart seines Vaters war ziemlich lang, und sein Haar fiel ihm lockig auf die Schultern. Er ließ sich auf dem Bett nieder. In Jeans und T-Shirt sah er völlig anders aus als auf der BĂŒhne. FĂŒr Jed fĂŒhlte es sich gut an. So normal.
„Hat er dir gesagt, dass du fĂŒr das G den Ringfinger nehmen sollst?“
„Nein, er hat mir erklĂ€rt, dass ich den kleinen Finger nehmen soll.“
„Guter Mann. Er hat recht.“
„Aber ich finde es einfacher, wenn ich den Ringfinger nehme.“
Sein Vater lĂ€chelte. „So habe ich das frĂŒher auch gemacht. Manchmal nehme ich den kleinen Finger dazu und spiele mit dem Ringfinger die zweite Saite hier. Versuch das mal.“
Doch es gelang Jed nicht, sodass sein Vater ihm die Gitarre aus der Hand nahm und ihm den Griff zeigte – nicht ungeduldig, sondern eifrig wie ein AutohĂ€ndler, der einem Kunden den Motor eines Wagens zeigt.
„Kannst du mir noch mehr beibringen?“, fragte Jed.
„NatĂŒrlich.“
Als Jed am nĂ€chsten Morgen aufwachte, stand eine Guild-Gitarre am Fußende seines Bettes, und er war gerade dabei, sie auszuprobieren, als sein Vater zum FrĂŒhstĂŒck herunterkam. „Der VerkĂ€ufer im MusikgeschĂ€ft hat gesagt, dass dir diese Gitarre in seinem Laden so gefallen hat. Das Instrument braucht jedenfalls keinen VerstĂ€rker. GefĂ€llt sie dir?“
„Sie ist toll!“, sagte Jed strahlend.
Sein Vater rieb sich den Schlaf aus den Augen, hustete und goss Milch ĂŒber sein MĂŒsli. „Lass dir Zeit. Ich schenke dir die Gitarre nicht, weil ich will, dass du in die Fußstapfen deines alten Herrn trittst, denn diese FĂŒĂŸe waren an vielen Orten, von denen du dich besser fernhĂ€ltst.“
„Zum Beispiel?“
„DarĂŒber reden wir ein anderes Mal. Ich will damit nur sagen, dass ich nicht von dir erwarte, dass du die Musik zu deinem Beruf machst. Es sei denn, du willst es selbst. Verstehst du?“
„Ja.“
„Du wĂ€rst ziemlich gut, weißt du das? Du hast eine schöne Stimme. Ich habe dich singen gehört.“
„Oh 
 okay.“
Mehr war gar nicht nötig und Jed war Feuer und Flamme. Seltsam, wie ein paar wenige Worte bei einer Schale MĂŒsli das Leben eines Jungen verĂ€ndern konnten. Seltsam, was eine gut gestimmte Gitarre bewirken konnte.
Kapitel 2
Manche Dinge kann ein Mann nur von seinem Vater lernen. Dazu gehören Akkordfolgen und Liedaufbau oder auch, wie man einen Rasen in geraden Streifen mÀht und wie man einen Reifen wechselt. Dabei ist es gar nicht so, dass einem das nicht auch von einer Mutter beigebracht werden könnte, aber ein Vater vermittelt mehr als nur den einfachen Vorgang.
Nachdem sein Vater erkannt hatte, wie ernst es Jed mit dem Gitarrespielen war und dass er auch Texte schreiben konnte, ließ er sich Jeds Songs vorspielen und hörte auch auf die Zwischentöne.
Jed erinnerte sich an einen Tag am Bootssteg. Er hatte neben seinem Vater auf dem Steg gesessen und eine Melodie auf dem Banjo gezupft. Sein Dad hatte dazu Gitarre gespielt und mit dem Fuß den Takt geklopft, sodass sich das Wasser krĂ€uselte. Selbst die Fische schienen sich an der Musik von Vater und Teenagersohn zu erfreuen. Ein großer Breitmaulbarsch war in der NĂ€he aufgetaucht und hatte nach einer Fliege geschnappt, die ĂŒber der WasseroberflĂ€che tanzte.
Sein Vater hatte gehustet und sich die Hand vor den Mund gehalten, und als er sie wieder wegnahm, war Blut daran gewesen. Er hatte es an seinem Hemd abgewischt und offenbar gedacht, Jed hÀtte es nicht bemerkt, aber manch...

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