Wunderbar geleitet
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Wunderbar geleitet

Was wir heute von Frauen der Bibel lernen können.

Elisabeth Mittelstädt

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  1. 160 pages
  2. German
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Wunderbar geleitet

Was wir heute von Frauen der Bibel lernen können.

Elisabeth Mittelstädt

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Lydia, Ruth, Noomi, Rahel und Lea - die Geschichten dieser legendären Frauen der Bibel können uns ermutigen, inspirieren und Kraft schenken. Denn obwohl sie zu anderen Zeiten lebten, halten sie uns einen Spiegel vor Augen und helfen, unsere eigene Geschichte besser zu verstehen. Lassen Sie uns ein Stück weit gemeinsam in ihren Schuhen laufen und sehen, wohin Gott uns führt!Hineingewoben in die biblischen Berichte sind Elisabeth Mittelstädts persönliche Erfahrungen, die sie in ihrem unverwechselbaren Stil ehrlich, unterhaltsam und mit einer Prise Humor erzählt.

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Information

Publisher
Gerth Medien
Year
2016
ISBN
9783961221332
Kapitel 1
Lydia: Unerwartete Begegnung
Was passiert, wenn eine Frau Herz und Tür öffnet?
Wenn wir jung sind, schauen wir in die Zukunft. Wir sehnen uns danach, etwas zu erschaffen. Wenn wir alt sind, schauen wir zurück auf die Vergangenheit, die wir als Vermächtnis hinterlassen. Und in der Mitte des Lebens? Blicken wir in beide Richtungen.
Neulich las ich von Lebenslauf-Tugenden und Laudatio-Tugenden.1 Erstere sind diejenigen, die Sie bei der Bewerbung in Ihrem Lebenslauf auflisten; die Eigenschaften, die Sie auf dem Arbeitsmarkt zu bieten haben und die zu äußerem Erfolg beitragen. Letztere bezeichnen diejenigen, die bei Ihrer Beerdigung erwähnt werden, die Ihren Charakter im Innersten ausmachen. Diese zwei Arten von Tugenden entsprechen zwei Fragen, die wir uns stellen sollten: „Was tue ich?“ und „Wer bin ich?“.
Es passiert schnell, dass man dem einen eine höhere Priorität einräumt als dem anderen. Wir leben in einer Gesellschaft, die uns darin bestärkt, darüber nachzudenken, wie wir unsere Karriere vorantreiben können, die uns jedoch oft allein lässt mit der Frage, wie wir unser inneres Leben kultivieren können. Mit anderen Worten: Unsere Kultur misst dem Tun eine höhere Priorität bei als dem Sein. Wir haben ellenlange Lebensläufe und eine kurze Laudatio.
Gott will nicht, dass wir das Tun wichtiger nehmen als das Sein oder das Sein wichtiger als das Tun. Ganz egal, wo wir die Bibel aufschlagen: Tun und Sein gehören zusammen.
Lassen Sie uns Lydias Leben betrachten. Wer war sie? Was hat sie getan? Sie hat ein unvergessliches Vermächtnis hinterlassen – nicht nur für ihre Familie, sondern für ganz Europa.
***
Während unserer theologischen Ausbildung waren meine Klassenkameradin Ingrid und ich vom antiken Mazedonien fasziniert. Wir beschäftigten uns mit der Apostelgeschichte und all den Wundern, die Paulus auf seinen Missionsreisen in diesem Gebiet vollbracht hatte. Wir waren so begeistert, dass wir beschlossen, dorthin zu reisen und uns diese geschichtsträchtige Gegend einmal mit eigenen Augen anzuschauen.
Also setzten wir uns 1970 in den Ferien in den Zug und begaben uns auf die weite Reise. Als wir in Mazedonien ankamen, quartierten wir uns auf einem Campingplatz ein – das war alles, was wir uns als Studentinnen leisten konnten.
Am nächsten Morgen standen wir in aller Frühe auf und marschierten die Straße entlang in der Hoffnung, ein paar Christen zu finden. Leider trafen wir niemanden. Nach einiger Zeit setzten wir uns erschöpft, hungrig und enttäuscht in einem öffentlichen Schwimmbad unter einen Baum, um uns auszuruhen. Ingrid nahm ihre Gitarre heraus und begann zu singen. Schnell scharten sich einige junge Leute um uns und wir konnten mit ihnen über unser Leben reden.
Während wir dort saßen und uns unterhielten, fragte ich mich, ob Paulus ähnlich empfunden hatte wie wir, nachdem er der Vision gefolgt war, in der Gott ihn nach Mazedonien rief. Als er dort ankam, wusste er nicht, wem er begegnen und wo genau dies geschehen würde. Aber am Fluss trafen Paulus und seine Reisegefährten auf eine Gruppe von Frauen, die sich am Sabbat zum Gebet versammelt hatten. Sie setzten sich zu ihnen und sprachen mit ihnen. Bei dieser Gelegenheit lernten sie Lydia kennen, eine Purpurhändlerin.
Lydia – eine erfolgreiche Geschäftsfrau
Das Erste, was die Bibel uns über Lydia berichtet, ist, dass sie mit Purpurstoffen handelte.2 Sie kannte ihre Ware gut, weil sie aus Thyatira in Kleinasien stammte, das heute zum Staatsgebiet der Türkei gehört und etwa 480 Kilometer von Philippi entfernt ist, das wiederum im heutigen Griechenland liegt. Die Frauen aus der Stadt Tyros verstanden sich auf die Kunst, das wertvolle Purpur aus den sogenannten Purpurschnecken herzustellen. Das Wasser des nahe gelegenen Flusses Hermus eignete sich gut dazu, die Stoffe einzufärben.
Es gab keine prächtigeren Farbtöne als die karmesin- und purpurroten Farben aus Thyatira. Die Purpurfarbe, die traditionell als Farbe der Könige galt, war nicht billig. Da man beinahe 800 Schnecken brauchte, um ein einziges Gramm Farbe zu gewinnen, waren Purpurstoffe bei den Reichen sehr begehrt und galten als Statussymbol. Außerdem waren sie Bestandteil der offiziellen Togen, die von Amtsinhabern in den römischen Provinzen getragen wurden.
Es ist gut möglich, dass Lydias Firmenzentrale in Thyatira lag und dass sie in Philippi eine Filiale gegründet hatte. In dieser aufstrebenden Handelsstadt konnte Lydia zweifellos gute Geschäfte machen. Ihre Kundschaft bestand sicher zum größten Teil aus einflussreichen Persönlichkeiten, die teilweise jüdischer, teilweise heidnischer Herkunft waren. Ich frage mich, ob sie auch mit jüdischen Unternehmern um Ballen von purpurfarbenen, blauvioletten und scharlachroten Stoffen feilschte, die in Jerusalem zu Tempelvorhängen oder Priestergewändern verarbeitet wurden …
***
Historiker vermuten, dass Lydia eine Witwe war, die tapfer das Geschäft ihres Mannes weiterführte, um den Lebensunterhalt ihrer Kinder zu sichern. Zweifellos behauptete sie zu einer Zeit, in der Frauen als minderwertig galten, erfolgreich ihren Platz in der Männerwelt. Ich vermute, dass ihr geschäftlicher Erfolg auch darauf zurückzuführen war, dass sie eine charakterstarke, aufrichtige Frau war, die die Sympathie und das Vertrauen ihrer Mitmenschen genoss. Ich stelle mir vor, dass sie ihre wertvollen Stoffe auch selbst trug – voller Würde und Anmut – und dass das die beste Werbung für ihr Geschäft war.
Philippi war damals das, was heutzutage die Hochburgen für Designer-Kleidung sind – Paris, Mailand, New York. Diese Städte sind bekannt für ihre innovativen Modetrends. So manche Frau lässt sich persönlich ein Kleidungsstück von einem Designer anfertigen, um sicherzugehen, dass sie ein Einzelstück trägt. Sie weiß dann, dass ihr Kleidungsstück extra für sie entworfen und hergestellt wurde – und das ist es, was es so teuer macht. Genauso kostbar waren damals Lydias Purpurstoffe, die sie in ihrem Modesalon anfertigte.
***
In meinem ersten Beruf als Näherin und Modedesignerin stellte ich mir oft vor, wie ein Entwurf im Endstadium aussehen würde. Ich lernte, das Material sorgfältig auszuwählen, sodass es zum Muster passte und ein wunderschönes Unikat entstand.
Ob es nun ein ganz besonderes Kleid, ein Schmuckstück oder die kunstvoll mit der Hand geschriebene Glückwunschkarte einer Freundin ist – diese Dinge geben uns das Gefühl, einzigartig, wertgeschätzt und geliebt zu sein. Ist Ihnen bewusst, dass auch Sie und ich einzigartige Meisterwerke Gottes sind? Wir alle sind vom Chefdesigner als sorgfältig geplante Unikate geschaffen worden. Gott wiederholt sich nicht. Jeder Fingerabdruck ist einzigartig und keine andere Frau auf der Welt ist genau wie Sie.
Das griechische Wort, das in Epheser 2, Vers 10 mit „Werk“ übersetzt wird, lautet poieme. Das ist das Wort, aus dem das englische Wort poem (Gedicht) entstanden ist. Sie sind ein Gedicht! Gott hat Ihnen ein Gedicht geschenkt, das Sie schreiben, aussprechen und ausleben sollen. Das ist Ihre Lebensaufgabe!
Sie sind ein einzigartiger Mensch, zu Gottes Ehre erschaffen – darum nehmen Sie seine Berufung an, und widmen Sie sich der Aufgabe, das Gedicht zu werden, als das Gott Sie geschaffen hat. Lernen Sie, Ihre Schönheit und Einzigartigkeit auf dieselbe Weise anzunehmen, wie Lydia es angesichts ihrer eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten getan hat. Unser Designer freut sich so sehr darüber, wenn er sieht, dass seine „Entwürfe“ kühn und voller Anmut präsentiert werden!
Was ist Ihr Gedicht? Wie können Sie die einzigartige Kraft und Schönheit ausleben, die Gott in Sie hineingelegt hat?
Lydia öffnet ihr Herz
Wenn Paulus auf seinen Reisen in einer neuen Stadt eintraf, ging er immer in die Synagoge, um die Leiter der jüdischen Gemeinde zu treffen. In Philippi jedoch gab es nicht das erforderliche Minimum von zehn jüdischen Männern, um eine Synagoge bilden zu können, obwohl es sich um eine Metropole handelte. Da sie keine Synagoge fanden, gingen Paulus und seine Reisegefährten vor das Stadttor, um zu sehen, ob es am Fluss einige Menschen gab, die zu Gott beteten.
Es war damals durchaus üblich, dass die Gläubigen sich an Flussufern trafen, da die jüdische Gottesdienstordnung auch Reinigungszeremonien beinhaltete, und dafür boten sich die Flüsse an. Paulus und seine Gefährten trafen auf eine Gruppe von Frauen und nahmen Platz, um unter einem schattigen Baum mit ihnen zu reden. Ein Ort, der mich an Gottes ersten Tempel auf Erden erinnert – den Garten...

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