Bönnsch - Wie jeht dat?
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Bönnsch - Wie jeht dat?

Bönnsch füé Bejinners ein Crash-Kurs in bönnscher Mundart

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Bönnsch - Wie jeht dat?

Bönnsch füé Bejinners ein Crash-Kurs in bönnscher Mundart

About this book

Bonner und solche, die es werden wollen, können aufatmen: Hier ist er endlich, der erste Ratgeber zur bönnschen Mundart in Buchform! In 7 Kapiteln werden die Feinheiten des Dialekts ergründet, und schnell zeigt sich hierbei: Bönnsch beinhaltet mehr als nur Worte, es spiegelt das Leben der Menschen der Bonner Region wider.Elisabeth Schleier ist seit Jahren stadtbekannte Bonnerin, der die Bönnsche Mundart in die Wiege gelegt worden ist. Ihre Rheinschleier-Erlebnisstadtführungen mit Ehemann Karl-Friedrich erfreuen sich größter Beliebtheit und auch ihre Bönnsch füé Bejinners-Sprachkurse sind stets gut besucht. Mit diesem Buch möchte sie einen weiteren Beitrag zur Mundartpflege leisten.

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Bönnsch ist ein mittelfränkischer Dialekt, der von den Rheinfranken oder auch ripuarischen Franken stammt. Das waren die Franken, die im 4. Jahrhundert die Römer abgelöst haben und entlang des Rheins lebten.
So ist sozusagen aus dem rechtsrheinischen germanischen Ubier zunächst der linksrheinische Römer und, zusammen mit den Germanen, die noch auf der rechten Rheinseite vorhanden waren, der Rheinfranke und dann langsam aber sicher der Rheinländer geworden.
Die wilden Germanen haben die heidnischen Bräuche mit den Jahren in christliche umgewandelt und so kam der christliche Glaube, der Katholizismus, de Kathelezismus zu uns.
Die Rheinfranken brachten uns also nicht nur den Dialekt, sondern auch den Glauben. Darum ist das auch bis heute nicht voneinander zu trennen.
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Jlöv et, Aurelius, katholisch senn määt vell mie Spaß, da kamme Fastelovend fiere.
So ist folgendes auch keine Gotteslästerung:
Johannes, Schäng, hat drei Tage sehr intensiv Karneval gefeiert.
Wegen einer Alkoholvergiftung landet er im Krankenhaus.
Es steht schlimm um ihn, die Krankenschwester lässt den Pastor kommen.
Dieser fragt den Todgeweihten:
„Wünschen Sie die letzte Ölung?“
Schäng antwortet daraufhin:
Leeve Häé Pastué, jetz bloß nix Fettijes!
Kommen wir noch einmal auf die beiden Rheinseiten zurück.
Germanische Ubier wurden zu Römern, man ist von einer Seite zur anderen übergewechselt (das kann man durchaus nicht nur auf die Rheinseite beziehen).
Aber auch so mancher Römer, musste er den Limes kontrollieren, kam auf die rechte Seite. Danach hat er es sich mit den Germanen auf den wärmenden Fellen gemütlich gemacht und aus den mächtigen Trinkhörnern germanisches Bier getrunken – man kam miteinander aus.
Nun gut, ganz ohne Probleme ging es nicht immer untereinander, aber die entscheidende Schlacht fand nicht bei uns statt.
Heutzutage tun wir uns da ein bisschen schwerer mit der „richtigen“ Seite.
Oder tun wir nur so, als ob es so wäre?
Op de Schäél Sick, der rechten Rheinseite, lebt es sich doch ganz gut.
Dieser Begriff stammt wohl noch aus der Zeit, als die Schiffe den Rhein hoch getreidelt werden mussten. Dies tat man mittels Pferde, die mit einer Leine mit dem Schiff verbunden waren.
Der Leinpfad war meist auf der linken Rheinseite.
Früh morgens begann der Pferdeknecht, der Rheinhalfe, seine Arbeit. Wenn dann die von Osten aufgehende Sonne über das Wasser schien und alles zum Glitzern brachte, dann schielten (schäélte) die Pferde.
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Ich hann de Möpp, dat hält doch keen Päéd uss!
Aber die Arbeit musste doch weitergehen! Also legte man den Pferden Scheuklappen an und verhinderte so das Schielen auf der Schäél Sick. Man konnte wieder weiter des Weges ziehen.
Nun ja, mittags hat die Sonne ganz woanders gestanden und das Pferd hätte sich das Siebengebirge ruhig ansehen können. Warum musste man gerade frühmorgens bei uns langziehen?
Das werden wir nicht mehr klären können.
Aber irgendwann und irgendwie musste man sich untereinander verständigen.
Wofür haben wir schließlich unseren Mund?
Um zu reden!
Und das können wir Rheinländer gut. Das unterscheidet uns schon von dem Westfalen.
Ein Westfale antwortet lieber morgen als heute.
Ein Rheinländer antwortet, noch bevor die Frage heraus ist.
Wir sind eben nicht auf den Mund gefallen.
Wie ich es bereits erwähnte, waren die Aussprache und die Begrifflichkeiten von Ort zu Ort oft verschieden.
Dörfer waren früher kleine Inseln, die Transportmittel waren noch nicht so vielseitig. Man ging viel zu Fuß und die Wege dauerten wesentlich länger, daher ging man nur hinaus, wenn man musste, sei es zum Feld, in die Fabrik oder auch zur Wallfahrt. Sonst blieb man fast ausschließlich in seiner Welt.
Hier hatte man alles, was man zum Leben brauchte, auch den Ehepartner.
So entstanden oft „Familienwörter“, die man nur innerhalb des Familienverbundes kannte. So etwas vereint natürlich, grenzt aber auch vor dem Fremden ab, oder sagen wir zumindest, es machte einen vorsichtig.
Grundsätzlich konnte man sich jedoch verstehen, wenn man wollte.
Wie hat Joethe (Goethe) schon gesagt?
Jede Provinz liebt ihren Dialekt, denn er ist doch das eigentliche Element, in welchem die Seele Atem schöpft.
(Zitat aus Goethe, Dichtung und Wahrheit, 6. Buch)
Klingt das nicht schön?
Wir Rheinländer würden sagen: Dialekt ist Hätz un Sihl, (Herz und Seele), das ist beides unzertrennlich. Et Hätz jeht op (es geht einem das Herz auf) und lässt uns in die rheinische Seele hineinschauen.
Und die ist humorvoll, gutmütig, fleißig, aufrichtig, fromm …
Meistens zumindest.
Ein Reiseführer beschrieb es vor fast hundert Jahren wohl mit am deutlichsten:
Am Rhein wird ein eigenartiger Dialekt gesprochen.
Es ist unsere eigene Art, unser Wesenszug, unser Lebensgefühl, unsere Seele, eben unsterblich.
Unser Dialekt ist natürlich auch eng verbunden mit dem Rhein: Wir sind wie der Fluss, immer in Bewegung, quirlig, voller Lebenslust.
Löstich jelävv un sellich jestorve, es dämm Düvel et Handwerk vedorve.
(Lustig gelebt und selig gestorben, ist dem Teufel das Handwerk verdorben).
Wir wollen damit sagen:
Unser Dialekt gehört zu uns wie die Luft zum Atmen (wenn wir denn beim Sprechen zum Atmen kommen).
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Die Antwort ist ganz simpel: Die gesamte Bonner Bevölkerung, vom Tagelöhner bis zum Professor.
Bönnsch war hof- und salonfähig.
Noch heute bekannte Bonner Originale wie de Frau Schüffelchen, de Busche Willem, Schiefgens Kapell, de Mökmann, de Fränze Hannes – sie alle redeten, ...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Vorwort von Marlies Stockhorst (Präsidentin, Festausschuss BONNER KARNEVAL)
  4. Inhalt
  5. Ein kleines Kennenlernen
  6. 1. Wat? Wat es Bönnsch?
  7. 2. Wer? Wer hat dat jesprochen?
  8. 3. Wie? Wie haben fremde Sprachen dat beeinflusst?
  9. 4. Worömm? Worömm soll me so wat können?
  10. 5. Wiesu? Wiesu es Kölsch anders (es et überhaup anders?)?
  11. 6. Wo? Wo lernt me dat?
  12. 7. Wie jeht dat? Jut! Dat jeht und dat dat jeht!
  13. Impressum