Die richtige Aktie zur richtigen Zeit
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Die richtige Aktie zur richtigen Zeit

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Die richtige Aktie zur richtigen Zeit

About this book

US-Trading-Legende Larry Williams will den Lesern seines Bestsellers "The Right Stock at the Right Time" das Rüstzeug für eine Karriere als erfolgreicher Anleger mit auf den Weg geben. Dazu hat er Kursbewegungen der Vergangenheit untersucht und die Auswirkung verschiedener Kennzahlen analysiert. Er zeigt die Muster, nach denen sich die Märkte bewegen und die Anleger nutzen können, um ihre Gewinne bei sinkendem Risiko zu maximieren. Er untersucht, welche Aktien Anlegern die besten Chancen bieten und - noch wichtiger - wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, diese Aktien auch zu kaufen.

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Information

Year
2011
Print ISBN
9783938350041
eBook ISBN
9783942888370
Edition
1

1. KAPITEL

Das Zehnjahresmuster am Aktienmarkt der Vereinigten Staaten

„ZEIT IST ALLES.“
-MEIN WAHLKAMPFSLOGAN ALS SENATSKANDIDAT 1978



Was bedeutet die Kaufgelegenheit im Herbst 2002 wirklich?
Kommen in den Jahren 2005, 2006, 2007 und 2008 noch mehr Zeitpunkte zum Reichwerden?

In diesem Buch werde ich im Einzelnen erklären, welche Zeitpunkte der nächsten zehn Jahre ich für die besten Kaufgelegenheiten halte. Das ist ein gewagter Anspruch. Geht das überhaupt, und wenn ja, wie?
Zuerst möchte ich Ihre Aufmerksamkeit auf Folgendes lenken: Wenn man die besten Kaufzeitpunkte des 20. Jahrhunderts sucht, dann kommt man um die Feststellung nicht umhin, dass diese Sternstunden in den Jahren 1903, 1912, 1913 und 1920 bis 1923 zu finden sind. Der ultimative Zeitpunkt kam dann 1932. Darauf folgten die wunderbaren Gelegenheiten 1942, 1952 und 1962; 1972 war auch nicht schlecht (auch wenn 1973 noch besser war), und 1982 war möglicherweise der zweitbeste Kaufzeitpunkt im 20. Jahrhundert. Darauf folgte ein weiterer herrlicher Kaufpunkt im Jahre 1992. Beachten Sie, dass diese idealen Kaufzeitpunkte der letzten 100 Jahre in Jahren kamen, die mit einer 2 oder 3 enden.
Wenn man nur in jenen Jahren investiert hätte, dann stünde man jetzt wesentlich besser da als diejenigen Anleger, die ständig Aktien gekauft haben. Ich finde das ziemlich erstaunlich, und was noch mehr ist, ich sehe darin einen schlagenden Beweis dafür, dass am US-Aktienmarkt etwas im Busch ist – etwas, das uns sagt, wann normalerweise die besten Kaufgelegenheiten auftreten. Man findet sie meistens im ersten Teil des jeweiligen Jahrzehnts – namentlich in Jahren, die mit einer Zwei oder Drei enden.
Die Abbildungen 1.1 bis 1.6 sind historische Börsencharts und verdienen eine genauere Untersuchung. Der erste, der Axe-Houghton-Index der Markt-Durchschnitte von 1854 bis 1935, stammt aus meinen persönlichen Unterlagen. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Preisbewegungen des Dow Jones in den 101 Jahren von 1900 bis 2001 und stammen von Moore Research Centers, Inc.

Die Vergangenheit ist die Zukunft

Das 19. Jahrhundert war nicht anders als das 20. Jahrhundert, sondern zeigt ein sehr ähnliches Bild. Der Aktienmarkt brummte in den Jahren 1862 und 1872; 1883 liegt dicht an der wunderbaren Kaufgelegenheit, die 1884 kam. Dann ist da noch das Jahr 1893, das eine weitere gute Kaufgelegenheit bot. Ich will damit nicht sagen, dass man als Anleger nichts weiter zu tun braucht als alle zehn Jahre Aktien zu kaufen. Ich wünschte, es wäre so einfach! Aber es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn man ein Konzept und einen zeitlichen Bereich dafür hat, wann man einen beträchtlichen Einsatz an der Börse platzieren will. Mein Konzept besteht darin, dass sich Jahre, die auf 2 oder 3 enden, am wahrscheinlichsten als gigantische Kaufzeitpunkte entpuppen. Es ist fast so einfach!

Die Wegbeschreibung zum Börsenerfolg

Als sehr junger Mann verfolgte ich die Arbeit von Edson Gould, der damals einen Beratungsdienst namens „Finding and Forecasts“ herausgab. Ich wünschte, ich hätte mehr auf das gehört, was Edson zu sagen hatte. Es stimmt zwar, dass viele seiner Vorhersagemethoden mysteriös waren, aber er berief sich auch regelmäßig auf die Maßnahmen des Federal Reserve Board und auf das, was er als Zehnjahresmuster der Aktienkurse bezeichnete.
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ABB. 1.1A
Axe-Houghton Industrial Stock Price Average von 1854 bis 1899
Quelle: Axe-Houghton
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ABB. 1.1B
Axe-Houghton Industrial Stock Price Average von 1900 bis 1935
Quelle: Axe-Houghton
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ABB. 1.2
Dow Jones Industrial Average von 1900 bis 1925
Quelle: Moore Research Center, Inc.
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ABB. 1.3
Dow Jones Industrial Average von 1920 bis 1945
Quelle: Moore Research Center, Inc.
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ABB. 1.4
Dow Jones Industrial Average von 1940 bis 1965
Quelle: Moore Research Center, Inc.
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ABB. 1.5
Dow Jones Industrial Average von 1960 bis 1985
Quelle: Moore Research Center, Inc.
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ABB. 1.6
Dow Jones Industrial Average von 1980 bis 2001
Quelle: Moore Research Center, Inc.
Ich wusste es zu der damaligen Zeit noch nicht, aber ich hatte damit bildlich gesprochen den Schlüssel zum Reich der Börsenprognose in der Hand. Ironischerweise verbrachte ich die nächsten sieben Jahre mit dem Versuch herauszufinden, wie man künftige Aktienkurse voraussagen kann. Ich studierte die Werke von W. D. Gann und von R. N. Elliott, von führenden Astrologen und anderen Autoren. Alle entpuppten sich als Zeitverschwendung. Ich hatte das Glück, Ganns Sohn kennen zu lernen, der in New York City als Broker arbeitete. Er erklärte mir, sein Vater sei einfach Charttechniker. Er fragte mich, warum wohl er, der Sohn, immer noch „am Telefon lächelnd“ Kunden anrief, wenn sein Vater denn wirklich so gut war wie alle sagten. Mir schien, dass es ihn störte, wie sein Vater die Werbetrommel rührte, denn deshalb kamen viele Menschen zu ihm, die den Heiligen Gral suchten. Wenn es denn je einen Gral gegeben hatte, dann war er jedenfalls nicht auf den Sohn übergegangen.
In jener Zeit traf ich auch auf F. B. Thatcher, der Ganns Promoter und Wahlhelfer gewesen war. In einem Briefwechsel über die letzten fünf Lebensjahre versicherte er mir, dass Gann eigentlich nur ein guter Promoter gewesen war, aber nicht unbedingt ein guter Trader. F. B. stellte seine Prognosen selbst, und die waren nicht schlecht, aber mit Sicherheit auch nicht großartig.
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ABB. 1.7
Zehnjahresmuster der Kurse von Industrieaktien
Quelle: 1881-1917, Cowles Commission Industrials; 1918-1969, Standard & Poors’s 425 Industrial Stock Price Index.
Nachgedruckt aus: Yale Hirsch: Don’t Sell Stocks on Monday
Er erzählte mir seine Version davon, wie die Legende von Gann als großem Visionär entstanden war. Seiner Aussage nach hatte alles mit einem Artikel im Ticker and Investment Digest angefangen, der später immer und immer wieder abgedruckt wurde. Darin hieß es, Gann habe Weizen zum Tageshöchstpreis verkauft. Thatcher sagte, sie hätten damals einfach einen guten Presseagenten engagiert, der die Story für sie in einer Zeitschrift unterbringen sollte. Die Platzierung in der Zeitschrift wurde während eines Essens ausgemacht, bei dem nicht wenig getrunken wurde und bei dem unter dem Tisch ein Geldbetrag den Besitzer wechselte, zusammen mit der Bezahlung für eine große Anzeige in der Zeitschrift.
Als ich meine Suche nach einer Möglichkeit begann, die Zukunft vorherzusagen, wusste ich all das noch nicht. Wie alle anderen auch, glaubte ich das, was ich über die großen Propheten gelesen hatte. Jetzt wünschte ich, ich wäre bei den Vorhersagemethoden geblieben, die sich Gould ausgedacht hatte. Seine Methoden waren nicht nur genauer als die von Gann, sondern auch ein ganzes Stück einfacher zu befolgen. Abbildung 1.7 entspricht dem Diagramm von Gould und stammt aus dem Buch Don’t Sell Stocks on Monday von Yale Hirsch (Facts on File Publications 1986). Die unterste Linie zeigt die Marktentwicklung von 1881 bis 1960.
Gould hatte sich die Mühe gemacht, die Monatsdurchschnitte der Aktienkurse von 1881 bis 1960 von Hand auszurechnen. In der heutigen Zeit macht ein Computer das schneller, als man mit den Augen zwinkern kann. Ich bin sicher, dass Gould ein Jahr daran gearbeitet hat. Er hat alle Monatsdurchschnitte von 1881 bis 1960 errechnet. Das heißt, er hat alle Januarbewegungen dieser 80 Jahre mit allen anderen Januarbewegungen verglichen. Dadurch entstand ein Muster, das Gould als grobe Wegbeschreibung betrachtete, die der Aktienmarkt seiner Erwartung nach befolgen würde. Das Faszinierende daran ist, dass er seine Arbeit im Jahre 1960 fertigstellte und dass die wilde Hausse der 1960er-Jahre fast aufs Wort in sein Muster passte. Dann kamen die schleppenden 1970er-Jahre, und wieder richteten sich die Märkte weitgehend nach der Wegbeschreibung. Es ist schon fast unheimlich, wie sehr die 1980er-Jahre der Wegbeschreibung folgten, die Gould für uns aufgezeichnet hatte; der Crash 1987 kam exakt an dem Punkt, für den Goulds Prognosen ihn vorausgesehen hatten. Der ungeheuer günstige Kaufzeitraum Ende 1987 und 1988 war auf dem Chart, den er 1960 erstellt hatte, ebenfalls zu erkennen. Ich finde das höchst bemerkenswert.
Noch verblüffender ist es, dass das Ende des Nasdaq-Runs in den letzten Wochen des 20. Jahrhunderts ebenfalls im zehnten Jahr des Jahrzehnts kam, dort wo nach Goulds Behauptungen Höhepunkte am wahrscheinlichsten zu finden sind.
Für den hier gezeigten Chart verwendete Gould zunächst den Cowles Commission Industrials von 1881 bis 1917; dieser Aktienindex geht dann von 1918 bis 1969 in den Standard & Poor’s Index über. Wie Sie sehen, deutet der Chart an, dass das jeweils erste Jahr eines Jahrzehnts, zum Beispiel 1981, 1991 und 2001, dem Anleger einen schleppenden bis sinkenden Markt beschert. Manchmal starten die Märkte in Jahren durch, die mit einer 2 enden, zum Beispiel 1982 oder 1932. Und wenn das dritte Jahr herannaht, so wie 1983 und 1993, dann beginnt die Hausse. Ich schlage vor, dass Sie diese Wegbeschreibung der Aktienkurse in ein Schließfach stecken und Ihren Kindern als Erbe hinterlassen. Sie ist mehr wert als Geld, und ich glaube nicht, dass sie in den kommenden Inflationszeiten an Wert verlieren wird. Abbildung 1.8, die ich Moore Research verdanke, zeigt so genannte „nicht erhobene“ Daten. Das heißt, der Chart gibt Informationen wieder, die zu jener Zeit noch nicht relevant waren. Das funktioniert kurz ausgedrückt so, dass man aus der Betrachtung eines bestimmten Zeitraums eine Idee oder eine Schlussfolgerung gewinnt und dann diese These auf die Zahlen aus einem anderen Zeitraum überträgt, entweder vor oder nach dem Test-Zeitraum. Aber die Anwendung einer aufgrund von Daten gewonnenen Hypothese auf nicht erhobene Daten funktioniert nur selten.
In diesem Fall haben wir die Durchschnitte für die 1980er- und 1990er-Jahre ausgerechnet, um die von Gould für die früheren Zahlen benutzte Methode fortzuschreiben. Das Muster greift, und das bedeutet, dass das Konzept konsistent ist. Die Kart...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Danksagungen
  6. Vorwort
  7. 1. KAPITEL - Das Zehnjahresmuster am Aktienmarkt der Vereinigten Staaten
  8. 2. KAPITEL - Das Vier-Jahres-Phänomen
  9. 3. KAPITEL - Der verblüffende Oktober-Effekt
  10. 4. KAPITEL - Woher man weiß, dass der Boden erreicht ist
  11. 5. KAPITEL - Der nächste Anstieg: Warum er so spektakulär wird.
  12. 6. KAPITEL - Der Sinn von Investitionen
  13. 7. KAPITEL - Der Turbolader für Ihren Anlageertrag
  14. 8. KAPITEL - Die Old Economy ist die New Economy
  15. 9. KAPITEL - Wie man die Anlegerstimmung für einzelne Aktien misst
  16. 10. KAPITEL - Ihre Investment-Herausforderung
  17. 11. KAPITEL - Alles fügt sich zusammen zum langfristigen Anlageerfolg
  18. 12. KAPITEL - Geldverwaltung: Die Schlüssel zum Königreich
  19. 13. KAPITEL - Schlussgedanken: Gar nicht zufällige Gedanken über einen zufälligen Markt