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Johann Wolfgang von Goethe - Gesammelte Gedichte
Lieder - Balladen - Sonette - Epigramme - Elegien - Xenien
Johann Wolfgang von Goethe
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Johann Wolfgang von Goethe - Gesammelte Gedichte
Lieder - Balladen - Sonette - Epigramme - Elegien - Xenien
Johann Wolfgang von Goethe
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Wer sich die MuĂe nimmt, Johann Wolfgang von Goethe abseits der ĂŒblichen Pfade zu erkunden, wer sich mit dieser Anthologie in Goethes Zeit und seine Denkweise einfĂŒhren lĂ€sst, wird feststellen: Goethe ist zeitgemĂ€Ă. Hier finden sich neben klassischen Gedichten und Balladen, Anakreontik und volksliedhaften Versen auch fĂŒr den Augenblick verfasste Gelegenheitspoesie und immer wieder Absagen an die Regelpolitik. Hinzu kommen die seinerzeit als "anstöĂig" gebrandmarkten "Venetianischen Sentenzen", das berĂŒhmte "Tagebuch" und die "Zahmen Xenien". Die intensive Auseinandersetzung schon der Zeitgenossen mit Goethes Werk demonstriert der Anhang mit Parodien "klassischer" Goethe-Gedichte.
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Information
Mignon
Kennst du das Land, wo die Zitronen blĂŒhn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glĂŒhn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl? â Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Im dunkeln Laub die Goldorangen glĂŒhn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl? â Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Kennst du das Haus? Auf SĂ€ulen ruht sein Dach,
Es glÀnzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl? â Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein BeschĂŒtzer, ziehn.
Es glÀnzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl? â Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein BeschĂŒtzer, ziehn.
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es stĂŒrzt der Fels und ĂŒber ihn die Flut,
Kennst du ihn wohl? â Dahin! Dahin
Geht unser Weg! O Vater, laĂ uns ziehn!
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg;
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut;
Es stĂŒrzt der Fels und ĂŒber ihn die Flut,
Kennst du ihn wohl? â Dahin! Dahin
Geht unser Weg! O Vater, laĂ uns ziehn!
Das Veilchen
Ein Veilchen auf der Wiese stand
GebĂŒckt in sich und unbekannt;
Es war ein herzigs Veilchen.
Da kam eine junge SchÀferin,
Mit leichtem Schritt und muntern Sinn,
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.
GebĂŒckt in sich und unbekannt;
Es war ein herzigs Veilchen.
Da kam eine junge SchÀferin,
Mit leichtem Schritt und muntern Sinn,
Daher, daher,
Die Wiese her, und sang.
Ach! denkt das Veilchen, wÀr ich nur
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflĂŒckt
Und an dem Busen mattgedrĂŒckt!
Ach nur, ach nur
Ein ViertelstĂŒndchen lang!
Die schönste Blume der Natur,
Ach, nur ein kleines Weilchen,
Bis mich das Liebchen abgepflĂŒckt
Und an dem Busen mattgedrĂŒckt!
Ach nur, ach nur
Ein ViertelstĂŒndchen lang!
Ach! aber ach! das MĂ€dchen kam
Und nicht in acht das Veilchen nahm,
Zertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb und freutâ sich noch:
Und sterb ich denn, so sterb ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren FĂŒĂen doch.
Und nicht in acht das Veilchen nahm,
Zertrat das arme Veilchen.
Es sank und starb und freutâ sich noch:
Und sterb ich denn, so sterb ich doch
Durch sie, durch sie,
Zu ihren FĂŒĂen doch.
Der SĂ€nger
Was hör ich drauĂen vor dem Tor,
Was auf der BrĂŒcke schallen?
LaĂ den Gesang vor unserm Ohr
Im Saale widerhallen!
Der König sprachâs, der Page lief;
Der Knabe kam, da König rief:
LaĂt mir herein den Alten!
GegrĂŒĂet seid mir, edle Herrn,
GegrĂŒĂt ihr, schöne Damen!
Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!
Wer kennet ihre Namen?
Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit
SchlieĂt, Augen, euch; hier ist nicht Zeit,
Sich staunend zu ergetzen.
Was auf der BrĂŒcke schallen?
LaĂ den Gesang vor unserm Ohr
Im Saale widerhallen!
Der König sprachâs, der Page lief;
Der Knabe kam, da König rief:
LaĂt mir herein den Alten!
GegrĂŒĂet seid mir, edle Herrn,
GegrĂŒĂt ihr, schöne Damen!
Welch reicher Himmel! Stern bei Stern!
Wer kennet ihre Namen?
Im Saal voll Pracht und Herrlichkeit
SchlieĂt, Augen, euch; hier ist nicht Zeit,
Sich staunend zu ergetzen.
Der SĂ€nger drĂŒcktâ die Augen ein
Und schlug in vollen Tönen;
Die Ritter schauten mutig drein,
Und in den Schoà die Schönen.
Der König, dem das Lied gefiel,
LieĂ, ihn zu ehren fĂŒr sein Spiel,
Eine goldene Kette holen.
Und schlug in vollen Tönen;
Die Ritter schauten mutig drein,
Und in den Schoà die Schönen.
Der König, dem das Lied gefiel,
LieĂ, ihn zu ehren fĂŒr sein Spiel,
Eine goldene Kette holen.
Die goldne Kette gib mir nicht,
Die Kette gib den Rittern,
Vor deren kĂŒhnem Angesicht
Der Feinde Lanzen splittern;
Gib sie dem Kanzler, den du hast,
Und laĂ ihn noch die goldne Last
Zu andern Lasten tragen.
Die Kette gib den Rittern,
Vor deren kĂŒhnem Angesicht
Der Feinde Lanzen splittern;
Gib sie dem Kanzler, den du hast,
Und laĂ ihn noch die goldne Last
Zu andern Lasten tragen.
Ich singe, wie der Vogel singt,
Der in den Zweigen wohnet;
Das Lied, das aus der Kehle dringt,
Ist Lohn, der reichlich lohnet.
Doch darf ich bitten, bitt ich eins:
LaĂ mit den besten Becher Weins
In purem Golde reichen.
Der in den Zweigen wohnet;
Das Lied, das aus der Kehle dringt,
Ist Lohn, der reichlich lohnet.
Doch darf ich bitten, bitt ich eins:
LaĂ mit den besten Becher Weins
In purem Golde reichen.
Er setztâ ihn an, er trank ihn aus:
O Trank voll sĂŒĂer Labe!
O wohl dem hochbeglĂŒckten Haus,
Wo das ist kleine Gabe!
Ergehtâs Euch wohl, so denkt an mich,
Und danket Gott so warm, als ich
FĂŒr diesen Trunk euch danke.
O Trank voll sĂŒĂer Labe!
O wohl dem hochbeglĂŒckten Haus,
Wo das ist kleine Gabe!
Ergehtâs Euch wohl, so denkt an mich,
Und danket Gott so warm, als ich
FĂŒr diesen Trunk euch danke.
Der untreue Knabe
Es war ein Knabe frech genung,
War erst aus Frankreich kommen,
Der hatt ein armes MĂ€del jung
Gar oft in Arm genommen.
Und liebgekost und liebgeherzt,
Als BrÀutigam herumgescherzt
Und endlich sie verlassen.
War erst aus Frankreich kommen,
Der hatt ein armes MĂ€del jung
Gar oft in Arm genommen.
Und liebgekost und liebgeherzt,
Als BrÀutigam herumgescherzt
Und endlich sie verlassen.
Das braune MĂ€del das erfuhr,
Vergingen ihr die Sinnen,
Sie lachtâ und weintâ und betâtâ und schwur;
So fuhr die Seel von hinnen.
Die Stund, da sie verschieden war,
Wird bang dem Buben, graust sein Haar,
Es treibt ihn fort zu Pferde.
Vergingen ihr die Sinnen,
Sie lachtâ und weintâ und betâtâ und schwur;
So fuhr die Seel von hinnen.
Die Stund, da sie verschieden war,
Wird bang dem Buben, graust sein Haar,
Es treibt ihn fort zu Pferde.
Er gab die Sporen kreuz und quer
Und ritt auf alle Seiten,
HerĂŒber, hinĂŒber, hin und her,
Kann keine Ruh erreiten;
Reitât sieben Tag und sieben Nacht;
Es blitzt und donnert, stĂŒrmt und kracht,
Die Fluten reiĂen ĂŒber.
Und ritt auf alle Seiten,
HerĂŒber, hinĂŒber, hin und her,
Kann keine Ruh erreiten;
Reitât sieben Tag und sieben Nacht;
Es blitzt und donnert, stĂŒrmt und kracht,
Die Fluten reiĂen ĂŒber.
Und reitât in Blitz und Wetterschein
GemÀuerwerk entgegen,
Bindât âs Pferd hauĂâ an und kriecht hinein
Und duckt sich vor dem Regen.
Und wie er tappt und wie er fĂŒhlt,
Sich unter ihm die Erd erwĂŒhlt;
Er stĂŒrzt wohl hundert Klafter.
GemÀuerwerk entgegen,
Bindât âs Pferd hauĂâ an und kriecht hinein
Und duckt sich vor dem Regen.
Und wie er tappt und wie er fĂŒhlt,
Sich unter ihm die Erd erwĂŒhlt;
Er stĂŒrzt wohl hundert Klafter.
Und als er sich ermannt vom Schlag,
Sieht er drei Lichtlein schleichen.
Er rafft sich auf und krabbelt nach,
Die Lichtlein ferne weichen,
IrrfĂŒhren ihn, die Quer und LĂ€ng,
Trepp auf, Trepp ab, durch enge GĂ€ng,
Verfallne wĂŒste Keller.
Sieht er drei Lichtlein schleichen.
Er rafft sich auf und krabbelt nach,
Die Lichtlein ferne weichen,
IrrfĂŒhren ihn, die Quer und LĂ€ng,
Trepp auf, Trepp ab, durch enge GĂ€ng,
Verfallne wĂŒste Keller.
Auf einmal steht er hoch im Saal,
Sieht sitzen hundert GĂ€ste,
HohlÀugig grinsen allzumal
Und winken ihm zum Feste.
Er sieht sein SchÀtzel untenan,
Mit weiĂen TĂŒchern angetan,
Die wendât sich â
Sieht sitzen hundert GĂ€ste,
HohlÀugig grinsen allzumal
Und winken ihm zum Feste.
Er sieht sein SchÀtzel untenan,
Mit weiĂen TĂŒchern angetan,
Die wendât sich â
Erlkönig
Wer reitet so spÀt durch Nacht und Wind
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faĂt ihn sicher, er hĂ€lt ihn warm.
Es ist der Vater mit seinem Kind;
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faĂt ihn sicher, er hĂ€lt ihn warm.
Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? â
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? â
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif â
Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?
Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? â
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif â
»Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gĂŒlden Gewand.«
Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gĂŒlden Gewand.«
Mein Vater, mein Vater, und hörst du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht? â
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dĂŒrren BlĂ€ttern sĂ€uselt der Wind. â
Was Erlenkönig mir leise verspricht? â
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
In dĂŒrren BlĂ€ttern sĂ€uselt der Wind. â
»Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter fĂŒhren nĂ€chtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« â
Meine Töchter sollen dich warten schön;
Meine Töchter fĂŒhren nĂ€chtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« â
Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am dĂŒstern Ort? â
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. â
Erlkönigs Töchter am dĂŒstern Ort? â
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau. â
»Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.« â
Mein Vater, mein Vater, jetzt faĂt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! â
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.« â
Mein Vater, mein Vater, jetzt faĂt er mich an!
Erlkönig hat mir ein Leids getan! â
Dem Vater grausetâs, er reitet geschwind,
Er hÀlt in Armen das Àchzende Kind,
Erreicht den Hof mit MĂŒhe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Er hÀlt in Armen das Àchzende Kind,
Erreicht den Hof mit MĂŒhe und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.
Der Fischer
Das Wasser rauschtâ, das Wasser schwoll,
Ein Fischer saĂ daran,
Sah nach der Angel ruhevoll,
KĂŒhl bis ans Herz hinan.
Ein Fischer saĂ daran,
Sah nach der Angel ruhevoll,
KĂŒhl bis ans Herz hinan.
Und wie er sitzt und wie er lauscht,
Teilt sich die Flut empor:
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Teilt sich die Flut empor:
Aus dem bewegten Wasser rauscht
Ein feuchtes Weib hervor.
Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm:
Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesglut?
Ach, wĂŒĂtest du, wieâs Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter, wie du bist,
Und wĂŒrdest er...
Was lockst du meine Brut
Mit Menschenwitz und Menschenlist
Hinauf in Todesglut?
Ach, wĂŒĂtest du, wieâs Fischlein ist
So wohlig auf dem Grund,
Du stiegst herunter, wie du bist,
Und wĂŒrdest er...