Das dreifache Minimum und das Maß, I. und II. Buch
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Das dreifache Minimum und das Maß, I. und II. Buch

(De triplici minimo et mensura)

Giordano Bruno

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Das dreifache Minimum und das Maß, I. und II. Buch

(De triplici minimo et mensura)

Giordano Bruno

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Mit seiner Lehre vom Minimum widersprach der Naturphilosoph Giordano Bruno ( 1548 bis 1600) der herrschenden Meinung seiner Zeit, die an eine unendliche Teilbarkeit der Materie glaubte. Denn ebenso wie im Größten, im unermesslichen Universum offenbarte sich für ihn auch im Minimum, im Kleinsten, das Geheimnis von Transzendenz und Spiritualität.Mehr über die Bücher Giordano Brunos unter https://erikarojas.de/GiordanoBruno/GB.html

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Information

Year
2019
ISBN
9783741228476

I. Kapitel

I. KAPITEL
Vorwort in dem die Absicht, die dazu führenden Gründe, die Mittel und die Vorgehensweise erklärt werden.
Wie der Geist, der den natürlichen Dingen innewohnt,
seine Kraft in bestimmten Stufen entfaltet,
so dass er sie in ihrem Rang unterscheidet
und zu einer sinnvollen Ordnung vereint,
so legt am Anfang das Werk des Denkens,
die lebendige Kraft des scharfen menschlichen Verstands,
die Einteilung fest, die er darauf anwenden will,
und das Maß, mit dem er es wägt.
Doch eine Vielzahl lärmender Sophisten,
führt die Menschen weit fort von den offenen Pforten,
wo sie mit Leichtigkeit die richtige Lehre erkennen
und den Aufgang des Lichtes bewundern könnten,
in dem alles erstrahlt, was durch die Stimme
von Mutter Natur so kunstvoll erklingt,
und durch ihre Gestalt vor unseren Augen erscheint.
Oh du, der du in sterblichen Herzen
ein unauslöschliches Feuer entflammst,
der du in meiner Brust ein so großes Licht aufleuchten Iässt
und ein so großes Feuer entzündet hast, dass ich,
nachdem ich hier und dort die Dunkelheit vertrieb
und die träge Schwere der lähmenden Last bezwang,
meine Sinne erheben und den unermesslichen Umkreis
der Sterne durchwandern kann,
du bist das Leuchten, das alles sieht,
und das Licht, in dem alles sichtbar wird.
Du hebst den Geist empor und führst
über den Äther hinaus die Sinne mit dir fort,
du hast meine Schläfrigkeit vertrieben
und schenktest mir die Gabe, wach zu sein.
Du bringst die Fähigkeit des Sehens hervor
und zeigst dich, während du alles Lebendige wahrst,
unseren Blicken in deiner Lebendigkeit.
Das Härteste durchdringst du mit sanftem Druck,
und alles, was Erde, Fluten, der Äther
oder der Abgrund umgibt, wird durch dich offenbar.
Blind nennt dich das Volk, weil es nicht sehen kann,
und ohne Geist, weil es geistlos ist.
Es gibt keinen Ort, kein Schicksal, keine Zeit und kein Alter,
die mich je bewegen könnten, meine Haltung zu verraten,
oder die mich überzeugen könnten,
dass falsch ist, was du meinen Augen zeigtest.
Denn ich weiß, dass keine Grenze alles umschließt,
dass die funkelnden Sterne in Wahrheit Welten sind,
und dass auch die Erde als wahrer, heiliger
und verehrungswürdiger Stern mit leuchtender Gestalt erglänzt.
Oh wie oft, mein Gott, haben deine Flügel den Fallenden gehalten,
wie oft, als das Gewicht der Sorgen mich niederdrückte,
war es deine Kraft, mein Höchster,
die mich hielt und nicht in den Abgrund stürzen ließ.
Durch den Anblick des gestirnten Himmels
warst du mir freundschaftlich nah,
hast die Nebel des schändlichen Wahnsinns vertrieben,
und durch deine ausgebreiteten Flügel,
in deren tausend Farben alles ringsumher ruht,
die wirren Trugbilder zerteilt.
Auch die Erde zeigt sich Phöbus geschmückt
mit blühendem Grün und glänzenden Fluten,
und während sie sein Antlitz gleich deinem widerspiegelt,
erscheint es für ihn und für dich in jedem ihrer Teile als Ganzes.
Weshalb habe ich heimlich und schüchtern nur
von der Liebe gesprochen,
welche die Erde, das Meer und der Himmel feiern,
und die Mutter Natur über allem hervorbringt?
Brenne in der müden Brust, mein Leben,
brenne stärker, ich bitte dich!
Bewahre nicht die Pfeile für mich in deinem Köcher!
Deine tause...

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