Erstkontakt Buddhismus
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Erstkontakt Buddhismus

Finde Dich Selbst -Punkt-

Andreas Meyer

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Erstkontakt Buddhismus

Finde Dich Selbst -Punkt-

Andreas Meyer

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Mit seinem Buch -Erstkontakt Buddhismus- trifft Andreas Meyer den Kern der Zeit. Moderner Buddhismus mit allen für den Erstkontakt wichtigen Themenbereichen kombiniert mit der eigenen Geschichte des Autors machen dieses Buch zu einer interessanten Mischung aus einem buddhistischen Fachbuch und einer nicht alltäglichen Lebensgeschichte. Der Leser wird in verständlichen Worten in die Welt des Buddhismus eingeführt. Dabei erfährt er, wie nah die Lehre Buddhas den Menschen bereits ist und dass es nur weniger Stellschrauben bedarf, das eigene Leben in eine entspanntere und ausgeglichenere Richtung zu lenken. Mit dem Wissen um die Lehre Buddhas wird das Leben anders betrachtet und zukünftig näher an der Realität gelebt. Machen Sie sich mit dem Autor auf eine Reise durch seine Lebensgeschichte und erfahren Sie dabei verständlich und dennoch sehr umfangreich, was die Menschen in unserer heutigen Zeit an dieser 2.500 Jahre alten Lehre fasziniert.

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Information

Year
2015
ISBN
9783738689679

Kapitel 1 Grundlagen des Buddhismus

Wer war Buddha

Der Begriff „Buddha" ist nicht, wie einige glauben, der Geburtsname des Gründers des buddhistischen Glaubens.
Buddha ist eine Titulierung in ehrwürdiger Form von „der Erwachte“ oder „der Erleuchtete.” Mit bürgerlichem Namen „Siddhartha Gautama" wurde er vor ca. 2.500 Jahren in Kapilawatthu, im heutigen Nepal geboren.
Der Geburtsort Kapilawatthu geht aus den alten Schriften hervor. Die Wissenschaft geht allerdings vom Geburtsort Lumbini aus, welcher ebenfalls in Nepal liegt. Über das genaue Geburtsdatum kann nur spekuliert werden. Die Geburtsdaten werden mit 624 v. Chr. bis 563 v. Chr. angegeben.
Im Alter von ca. 16 Jahren wurde er mit seiner Cousine Jasodhara, einer Prinzessin, verheiratet. Sie stammte aus einer angesehenen Shakya-Familie. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass es sich hierbei nicht um eine Liebeshochzeit handelte. Es wird behauptet, dass Siddhartha mit dieser Ehe daran gehindert werden sollte, den königlichen Hof zu verlassen. Aus der Ehe ging ein Sohn namens Rahula hervor.
Über das Sterbealter in Höhe von 80 Jahren ist man sich einig. Buddha verstarb in Kusinagara. Kusinagara liegt im heutigen indischen Bundesstaat Uttar Pradesh. Siddharta wuchs als Sohn einer einflussreichen Herrscherfamilie auf und sollte auf Wunsch des Vaters den Thron in Erbfolge als neuer Herrscher übernehmen.
Das Leben des jungen Siddhartha war bis dahin von verschwenderischem Reichtum gekennzeichnet. Aber anders als vom Vater gewünscht, zog sich sein Sohn immer mehr zurück und begann, geschützt hinter den Mauern des Palastes, sich für das Leben außerhalb der Mauern zu interessieren. Es gelang ihm innerhalb kürzester Zeit, dreimal den Palast zu verlassen. Hierbei half ihm ein enger Vertrauter.
Beim ersten Ausflug sah er einen alten Mann. Beim zweiten Mal sah er einen kranken Mann. Beim dritten Mal sah er sich das erste Mal mit dem Tod eines Menschen konfrontiert. Diese Erlebnisse zeigten ihm auf, dass ihn auch sein bis dahin geführtes Leben nicht vor diesen Zuständen schützen konnte. Das konnte und wollte er so nicht akzeptieren.
Der Wunsch, ein Leben ohne Leid in einem glückvollen Zustand für sich und alle anderen Wesen zu erreichen, verfestigte sich und führte letztendlich dazu, dass sich Siddhartha im Alter von 29 Jahren vom höfischen Leben verabschiedete.
Er verließ seine Frau und seinen Sohn und erhoffte sich, auf seiner Suche einen Weg aus dem Leiden zu finden. Er nutzte verschiedene Mittel und Wege, in der Hoffnung, den richtigen Weg irgendwann zu beschreiten. Bereits kurze Zeit später begann er ein Leben in Askese zu führen.
Bald aber war ihm bewusst geworden, dass der schwache Körper ihn auf seinem Weg nicht voranbringen würde. Dem Tod nahe entschloss er sich, von nun an wieder normal, aber sehr bewusst Nahrung und Wasser zu sich zu nehmen. Siddhartha kam zu Kräften und schloss sich als Schüler hintereinander verschiedenen Lehrmeistern an. Keiner dieser Lehrmeister aber konnte ihn zu seinem gewünschten Ziel führen.
So verließ er auch den letzten Lehrer. Er entschied sich, von nun an allein mit dem bisher angeeigneten Wissen durch die Vielzahl seiner Lehrer und deren Lehren auf die Suche zu gehen.
Auf dieser letzten Suche nach dem höchsten Gut der Erleuchtung, des allumfassenden Verstehens, gelang ihm im Alter von 35 Jahren meditierend unter einem Feigenbaum in Bodhgaya, dem ehemaligen Uruwela (Bundesstaat Biharin Indien), die lang ersehnte Erleuchtung. Während der Meditation offenbarten sich die „Vier edlen Wahrheiten" und die Wegbereitung in Form des „Achtfachen Pfades”.
Es wird gesagt, dass der noch heute dort stehende Feigenbaum aus den Wurzeln des damaligen Baumes entstand.
Nach seiner Erleuchtung war sein erstes Ziel die Stadt Benares. Hier predigte er erstmals vor den fünf Asketen, welche er kurze Zeit nach seinem Auszug aus dem väterlichen Palast getroffen und sich ihnen angeschlossen hatte. Damals enttäuscht von Siddhartha, als er dem asketischen Leben den Rücken kehrte, wurden sie nun durch seine Predigt und Entschlossenheit überzeugt. Mit ihnen gründete er seinen ersten Mönchsorden (Sangha).
Die „Predigt von Benares" war der Beginn des Buddhismus.
Hier legte Buddha erstmals die Grundgedanken dieser allumfassenden Lehre dar. Er durchzog von nun an Nordindien und verkündete überall seine Lehre. Seine Anhänger kamen aus allen Schichten. Sein Bekanntheitsgrad wuchs stetig. Buddha sprach vor Bauern, Königen, Heiligen, Ausgestoßenen, Kriminellen und Reichen. Seine Lehre war nicht auf einzelne Personengruppen beschränkt. Sie war für alle bestimmt.
Buddha selbst erklärte immer wieder, seiner Lehre nicht blind zu folgen. Er war immer bemüht, seinen Anhängern zu verdeutlichen, dass es eine Gottgläubigkeit oder andere Autoritäten innerhalb seiner Lehre nicht gab.
Auch er selbst sei kein Gott und möchte auch nicht als ein solcher betrachtet werden. Er betonte, dass jeder Mensch in der Lage sei, die Natur des Geistes und die Natur aller Dinge zu erkennen. Die Selbstverantwortung eines jeden Menschen hob er immer wieder hervor.
Im Alter von 80 Jahren verstarb Buddha in dem Bewusstsein, dass er all sein Wissen an seine Anhänger weitergegeben hatte.
Herr Franzen schaute in die Runde und beendete seinen Vortrag.
Der erste Unterricht dauerte ca. 60 Minuten.
Innerhalb des Vortrages wurde die eine oder andere Frage beantwortet. Ich fühlte mich wohl, ich wurde neugierig. Das hörte sich doch alles ganz gut an. Der erste Eindruck beim Betreten des Zentrums war wie verflogen.
Ich war interessiert. Als die Ersten aufstehen wollten, bat Reinholt Franzen noch einmal um Gehör. „Vieles von dem, was Sie hier hören, wird Ihnen erst einmal merkwürdig vorkommen, vieles wird Ihre Art zu leben und zu denken später auf den Kopf stellen. Wenn Sie aber wiederkommen, werde ich alle Ihre Fragen beantworten und Sie auf dem Weg begleiten.“
Nun ja, bis hierher war alles nachvollziehbar. Es hörte sich wie eine interessante Geschichte an. Ruhig und gelassen fuhr ich nach Hause. Ich hatte das Gefühl, dass das wirklich der Weg werden könnte, welchen ich gehen möchte.
Ich gewann wieder an Zuversicht. Der starke Wunsch, mein Leben zu verändern, könnte jetzt Wirklichkeit werden. Vielleicht hört hier und jetzt das Suchen endlich auf. Ich begann nun intensiver verschiedene buddhistische Bücher zu lesen, merkte aber bald, dass mir wichtige Grundlagen fehlten. Jeder Autor sieht den Buddhismus ein Stück weit anders, jeder interpretiert die einzelnen Themen unterschiedlich.
Viele Bücher setzen umfangreiches Wissen voraus und sind dadurch für Anfänger nicht zu empfehlen. Weiter gibt es verschiedene Schulrichtungen, Ansichten und Auslegungen. Alles für einen Anfänger eher abschreckend als anziehend. Also habe ich die Bücher wieder weggelegt und im Internet die nächsten Unterrichtsthemen vom Zentrum recherchiert.
Zwei Wochen bis zum Thema „Allgemeines über den Buddhismus”. Eine gefühlte Ewigkeit. Der Drang, mehr zu lernen, war geweckt.
Die Tage wollten nicht vorübergehen, wie es eben so ist, wenn wir auf etwas warten. Aber nun war endlich auch dieser Mittwoch gekommen, heute Abend um 18.00 Uhr begann der nächste Unterricht. Vorfreude machte sich breit. Punkt 17.45 Uhr betrat ich das Zentrum, nachdem ich schon ca. 30 Minuten davor auf und ab gegangen war.
Mit einigen Gästen bin ich diesmal vor dem Zentrum ins Gespräch gekommen. Da war Jörg, 49 Jahre alt und einer von drei Gesellschaftern einer florierenden Werbeagentur für TV und Radio.
Weiter Ellen, 26 Jahre und Tänzerin in einem angesagten Musical, welches gerade in Bochum aufgeführt wurde. Ellen sah bezaubernd aus, lange rötliche Haare und eine Figur, welche allgemein als perfekt tituliert werden würde.
Ihr Charakter allerdings schien gewöhnungsbedürftig. Sie mochte kein Gejammer oder Genörgel hören. Wie schnell sagen wir heute Dinge wie: „Das Wetter könnte besser sein“ oder: „Ich habe einen elend langen Weg hinter mir“ und …
Sie wurde nicht unhöflich oder abweisend, aber wir merkten alle schnell, dass sie damit nicht umgehen konnte. Sie war, bemerkte ich schnell, so ganz anders als die Menschen, mit denen ich bisher zu tun hatte. Erst Jahre später sollte ich erfahren, warum das so war. Als weitere Personen dazu kamen, begrüßten wir uns herzlich und unterhielten uns allesamt miteinander. Kurze Zeit später bat Reinholt Franzen uns alle in den Lehrraum, da er beginnen wollte.

Was ist Buddhismus?

Der Buddhismus ist eine Lebensphilosophie und „Religion".
Die Lehre
Die Lehre Buddhas beinhaltet keine Gottgläubigkeit oder auferlegte Dogmen. Aus diesem Grunde erhebt sie auch nicht den Anspruch auf die alleinige Wahrheit. Im Gegenteil, aufgrund der Offenheit und Gleichheit allen Menschen gegenüber stand dem Dialog auch mit anderen Glaubensrichtungen nichts im Wege.
Ziel der Lehre ist der Weg aus dem Leid zum vollkommenen Glück, zur Ausgeglichenheit und zum Zustand der vollendeten Harmonie. Der Weg zeichnet sich aus durch Meditation und ethisches Verhalten.
Mit weltweit etwa 400 bis 500 Millionen Buddhisten ist der Buddhismus die viertgrößte Religion der Erde. Ursprünglich in Südost- und Ostasien verbreitet, nahm die Ausbreitung in alle Richtungen stetig zu. Am weitesten verbreitet ist der Buddhismus heute in China, Bhutan, Japan, Kambodscha, Laos, der Mongolei, Myanmar, Sri Lanka, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tibet und Vietnam. Im Gegensatz zu den asiatischen Ländern, in denen die verschiedenen Schulrichtungen eher getrennt voneinander gesehen werden, erlangte der Buddhismus im Westen in seiner vollen Breite eine starke Akzeptanz.
Die Unterschiede der Richtungen sind zwar sichtbar, aber nicht von so hoher Wichtigkeit wie im asiatischen Bereich. Mittlerweile haben viele Länder Europas den Buddhismus als Religion anerkannt. Österreich startete 1983 als erstes Land in Europa mit der vollen staatlichen Anerkennung. In Deutschland ist der Buddhismus noch nicht anerkannt.
Verbreitung
Der Buddhismus verbreitete sich zunächst in Indien. Es folgten Sri Lanka und Zentralasien. Später folgte Ost- und Südostasien. Die unterschiedlichen Sichtweisen und Auslegungen wurden nun geprägt. Der nördliche Buddhismus (Mahayana) erreichte Zentral- und Ostasien, wo sich weitere Traditionen des Buddhismus entwickelten. In den Gebirgsregionen des Himalaya entstand der Vajrayana, auch Diamantweg genannt (Tibet, Bhutan, Nepal, Mongolei).
Aus dem Süden Indiens und Teilen Sri Lankas gelangte der nun entstehende südliche Buddhismus (Theravada) in die Länder Südostasiens, wo er den vorher angekommenen Mahayana wieder verdrängte.
Die unterschiedlichen Formen des Buddhismus sind der Vermengung mit den ursprünglich vorherrschenden Religionen der jeweiligen Länder geschuldet.
Das hatte zur Folge, dass in einigen Bereichen vom ursprünglichen Buddhismus stark abgewichen wurde.
Schriften und Festlegungen des Buddhismus
Zum ersten Konzil kamen die Schüler Buddhas kurz nach seinem Tod zusammen. Hier wurden erstmals die Lehre (Dharma) Buddhas und die Mönchsregeln (Vinaya) festgehalten. Circa 100 Jahre später wurde das zweite Konzil einberufen. Hauptthema war die Diskussion der Mönchsregeln. Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits eine Vielzahl von Gruppierungen und somit unterschiedlicher Auslegungen der ursprünglichen Lehre Buddhas.
Später folgten weitere Konzile, wobei aber nur diese ersten beiden von allen buddhistischen Richtungen anerkannt werden.
Unter der Schirmherrschaft des Königs Ashoka und dem Vorsitz des Mönchs Moggaliputta Tissa kam das 3. Konzil ca. 300 v. Chr. zusammen.
Ziel war es, sich wieder auf eine einheitliche, allgemein geltende buddhistische Lehre zu konzentrieren. Alle Gruppen und Personen, welche nachweislich die Lehre Buddhas falsch auslegten, sollten aus der Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Im Verlauf des Konzils wurde zu diesem Zweck das Buch Kathavatthu verfasst.
Z...

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