Zwiegespräche mit lebenden und toten Dichtern
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Zwiegespräche mit lebenden und toten Dichtern

lyrische Inspirationen zu siebenundsiebzig Kurzgedichten deutschsprachiger Lyrikerinnen und Lyriker

Paul Plagge

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lyrische Inspirationen zu siebenundsiebzig Kurzgedichten deutschsprachiger Lyrikerinnen und Lyriker

Paul Plagge

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Der Autor Paul Plagge legt mit diesem Gedichtband eine subjektive Anthologie deutschprachiger Kurzgedichte vor. Den klassischen und modernen Originalen bekannter deutschsprachiger Lyrikerinnen und Lyriker werden eigene lyrische Inspirationen und Reflektionen gegenübergestellt, die als analoge Kompositionen den Lesern erstaunliche Einblicke in die Kunst der Lyrik gewähren.

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Information

Year
2015
ISBN
9783738693010
Subtopic
Poésie
Edition
1

Biografien und Anmerkungen

Aichinger, Ilse (geb. 1921)

Ilse Aichinger und ihre Zwillingsschwester Helga wurden am 1. November 1921 als Töchter eines Lehrers und einer jüdischen Ärztin in Wien geboren. Die Familie lebte in Linz, bis der Vater 1926 die Scheidung einreichte. Die Mutter zog mit den Kindern zurück nach Wien.
Der Anschluss Österreichs bedeutete für die Familie Verfolgung und Lebensgefahr. Die Schwester Helga konnte am 4. Juli 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien fliehen. Der Rest der Familie konnte aber nicht mehr nachkommen, weil inzwischen der 2. Weltkrieg ausgebrochen war. Ilse Aichinger und ihre Mutter wurden in den Kriegsjahren dienstverpflichtet und waren ständig in der Gefahr, selbst deportiert und getötet zu werden. Die Großmutter und die jüngeren Geschwister der Mutter wurden 1942 deportiert und kamen in einem Vernichtungslager bei Minsk um.
Nach dem Krieg begann Ilse Aichinger Medizin zu studieren, brach aber nach fünf Semestern ab, um ihren autobiografisch geprägten Roman Die größere Hoffnung zu schreiben.
1951 wurde sie erstmals zur Gruppe 47 eingeladen. Ein Jahr später gewann sie mit ihrer Spiegelgeschichte den Preis der Gruppe. 1953 heiratete sie den Schriftsteller Günter Eich, mit dem sie zwei Kinder bekam.
1972 starb Günter Eich. 1981 nach dem Tod der Mutter zog Ilse Aichinger nach Frankfurt am Main, 1988 wieder nach Wien. Ilse Aichinger erhielt viele Literaturpreise. Nach dem Unfalltod ihres Sohnes Clemens im Februar 1998 zog sich die Autorin aus der literarischen Öffentlichkeit fast völlig zurück. Ilse Aichinger lebt heute in Wien.
Das Gedicht Alter Blick ist wie alle Gedichte Aichingers reimlos und in freiem Rhythmus geschrieben und in seiner Bildersprache mehrdeutig. In mir weckte die Lektüre des Gedichte vage Kindheitserinnerungen (offenes Gartentor, Regentonne, Küchenfenster) und darum handelt mein Spiegelgedicht Neuer Blick genau davon, vom Vergessen der Kindheit.
Aktoprak, Levent (geb. 1959)
Levent Aktoprak wurde am 18. September 1959 in Ankara geboren und kam als Kleinkind 1964 in die Bundesrepublik Deutschland. Sein Vater arbeitete im Bergbau.
Nach dem Abitur studierte Levent Aktoprak Soziologie, Pädagogik und Literaturwissenschaft an der Gesamthochschule Wuppertal. Seine ersten literarischen Schritte unternahm Aktoprak als Erzähler, vornehmlich aber als Lyriker. Zeitweilig war er Mitglied in der Bergkamener Werkstatt des Werkkreises Literatur der Arbeitswelt, einer Autorenvereinigung im Organisationsumfeld der DKP. 1980 erhielt er den Literaturförderpreis der Stadt Bergkamen für seinen Gedichtzyklus: Sair – Der Poet, Das Stückchen Erde, Mein Land und Hundert Jahre. Weitere Gedichtbände folgten: Entwicklung (1983), Unterm Arm die Odyssee (1987), Das Meer noch immer im Kopf (1991).
Levent Aktoprak lebt heute in Kamen gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und seinem Sohn. Er arbeitet als freier Rundfunkjournalist u. a. für den Deutschlandfunk.
Levent Aktoprak ist einer jener Lyriker, der trotz Veröffentlichung einzelner Gedichtbände nur im regionalen Umkreis eine größere Bekanntheit erlangt hat. Damit allerdings hat er schon mehr erreicht als die meisten Freizeitlyriker, die sich Zeit ihres Lebens glücklich schätzen können, wenn nur einzelne ihrer Gedichte in irgendwelchen literarischen Zeitschriften oder Sammelanthologien erscheinen. In seinem autobiografisch geprägten Gedicht Sair – der Poet reflektiert Aktorprak seinen ungewöhnlichen Werdegang vom Arbeiterkind zum Lyriker. Ich nehme sein Gedicht zum Anlass, in meinem Spiegelgedicht Der Riese im Berg über meine Rolle als Lyriker zu sinnieren.
Ausländer, Rose (1901 – 1988)
Rose Ausländer wurde als Rose Scherzer am 11. Mai 1901 in Czernowitz Österreich-Ungarn geboren. Die weltoffene, jüdische Familie lebte in Czernowitz, bis sie 1916 im Ersten Weltkrieg nach Wien floh. Als die Familie 1920 nach Czernowitz zurückkehrte, trat Rose eine Stelle in einer Anwaltskanzlei an und studierte nebenbei Literatur und Philosophie an der Czernowitzer Universität.
Gemeinsam mit ihrem Studienfreund Ignaz Ausländer wanderte Rose Scherzer 1921 in die USA aus. 1923 heiratete das Paar, ließ sich aber bereits 1926 wieder scheiden. 1927 kehrte Rose Ausländer in die Bukowina zurück, um ihre erkrankte Mutter zu pflegen, und lernte den Kulturjournalisten Helios Hecht kennen. Das Paar ging 1928 nach New York. 1931 kehrte das Paar nach Czernowitz zurück. Rose Ausländer veröffentlichte Gedichte und Aufsätze in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien, übersetzte aus dem Jiddischen und Englischen, arbeitete als Fremdsprachenkorrespondentin sowie für eine Zeitung. 1934 trennte sie sich von Hecht.
Von Freunden in den USA wegen der bedrohlichen politischen Situation in Europa gedrängt, wanderte sie 1939 ein zweites Mal in die USA aus, kehrte jedoch noch im selben Jahr überstürzt zurück, um die schwer erkrankte Mutter zu pflegen. In der Folge des Hitler-Stalin-Pakts besetzten im Juni 1940 sowjetische Truppen Czernowitz. Rose Ausländer wurde als angebliche US-Spionin vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet und erst nach viermonatiger Haft wieder aus dem Gefängnis entlassen. Anfang Juli 1941 besetzten mit Deutschland verbündete rumänische Truppen Czernowitz. Rose Ausländer wurde ins Ghetto der Stadt eingewiesen, wo sie Paul Celan kennenlernte. Sie überlebte Krieg, Zwangsarbeit und Verfolgung in einem Kellerversteck.
Nach der Befreiung von Czernowitz durch die Rote Armee ging Rose Ausländer wieder nach New York. Sie arbeitete wieder als Fremdsprachenkorrespondentin.
1964 zog Rose Ausländer nach Wien, ein Jahr später nach Düsseldorf. Ihr zweiter Gedichtband Blinder Sommer (1965) brachte ihr die erste literarische Auszeichnung. 1972 zog Rose Ausländer ins Nelly-Sachs-Haus, das Altenheim der Jüdischen Gemeinde Düsseldorfs. In den Folgejahren veröffentlichte sie zahlreiche Gedichtbände, die hohe Auflagen erreichten. Rose Ausländer starb am 3. Januar 1988 in Düsseldorf.
Das von mir ausgewählte Gedicht Venedig 2 ist eines von mehreren Gedichten Rose Ausländers, die der Pfahlstadt an der Adria gewidmet sind. Reisegedichte finden sich spätestens seit Goethes Italiengedichten in den Werkausgaben fast aller bedeutenden Lyriker. Mein Spiegelgedicht entstand nach einem wunderschönen Londonurlaub im Sommer 2011, dem kaum zurückgekehrt nach Deutschland irritierende Fernsehbilder und Berichte aus den brennenden Londoner Vorstädten folgten.
Bachmann, Ingeborg (1926 – 1973)
Ingeborg Bachmann wurde am 25. Juni 1926 als Tochter eines Schuldirektors in Klagenfurt geboren und verbrachte Kindheit und Jugend in Kärnten. Schon in jungen Jahren fing sie an, Musik zu komponieren und Gedichte zu schreiben. Von 1945 bis 1950 studierte sie Philosophie, Psychologie, Germanistik und Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien. Während ihrer Studienjahre lernte Ingeborg Bachmann Paul Celan, Ilse Aichinger und Klaus Demus kennen. Mit Celan verband sie Ende der vierziger und Anfang der fünfziger Jahre ein Liebesverhältnis.
1953 erhielt Ingeborg Bachmann den Literaturpreis der Gruppe 47 für den Gedichtband Die gestundete Zeit. 1956 veröffentlichte Ingeborg Bachmann ihren zweiten Gedichtband Anrufung des Großen Bären. Sie wurde Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen in München und engagierte sich gegen die Atomrüstung. 1958 begegnete sie Max Frisch und zog seinetwegen nach Zürich um. Ende 1962 endete die Beziehung mit Frisch. Ingeborg Bachmann verkraftete die Trennung psychisch nur schwer und musste sich mehrmals in Krankenhäuser einweisen lassen. 1965 zog Ingeborg Bachmann nach Rom, veröffentlichte nur noch sporadisch Gedichte und litt unter Tabletten- und Alkoholabhängigkeit.
In der Nacht vom 25. auf den 26. September 1973 erlitt Ingeborg Bachmann in ihrer Wohnung schwere Verletzungen durch einen Brand, der beim Einschlafen mit einer brennenden Zigarette ausgelöst wurde. Ingeborg Bachmann starb am 17. Oktober 1973 im Krankenhaus Sant'Eugenio in Rom.
Das Gedicht Aufblickend ist ein Jugendgedicht von Ingeborg Bachmann, in dem elementare weibliche Erfahrungen von Verletzung, Missbrauch, Entfremdung und Auflösung erkennbar sind. Mein Spiegelgedicht Auf dich blickend beschreibt ähnliche weibliche Verletzungen aus der Perspektive eines männlichen Beobachters.
Bobrowski, Johannes (1917 – 1965)
Johannes Bobrowski wurde am 9. April 1917 in Tilsit im damaligen Ostpreußen als Sohn eine Eisenbahnbeamten geboren. 1928 zog die Familie nach Königsberg, wo Johannes das humanistische Stadtgymnasium besuchte.
1937 nahm Bobrowski als Gasthörer ein Kunstgeschichtsstudium in Berlin auf. Als Angehöriger der Bekennenden Kirche hatte er Kontakt zum christlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er nahm als Gefreiter in einem Nachrichtenregiment am gesamten Zweiten Weltkrieg in Polen, Frankreich und der Sowjetunion teil.
Nach Kriegsende bis 1949 war Bobrowski in sowjetischer Kriegsgefangenschaft u.a. im Don-Gebiet, wo er im Kohlebergbau arbeitete. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft war er zunächst als Lektor für einen Kinderbücher und später als Lektor für Belletristik tätig.
In der von Peter Huchel geleiteten Zeitschrift Sinn und Form erschienen 1955 fünf Gedichte Bobrowskis. Weitere Veröffentlichungen in west- und ostdeutschen Zeitschriften folgten. 1961 erschien in der Bundesrepublik Bobrowskis erster Gedichtband Sarmatische Zeit, der wenig später auch in der DDR veröffentlicht wurde. Auch Bobrowskis spätere Veröffentlichungen - sein zweiter Gedichtband Schattenland Ströme sowie seine Erzählungen und Romane – erschienen sowohl in Verlagen der Bundesrepublik als auch der DDR.
Im Oktober 1962 erhielt Bobrowski den Preis der Gruppe 47. Ein Jahr später wurde Bobrowski Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband der DDR. Am 2. September 1965 starb Bobrowski an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs.
In seinem Gedicht Holunderblüte gestaltet Johannes Bobrowski eine Kindheitserinnerung des 1894 geborenen, russischen Schriftstellers Isaak Babel, der im jüdischen Ghetto von Odessa aufwuchs und wohl noch als Kind eines der unzähligen antijüdischen Pogrome im zaristischen Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts miterlebte. Mein Spiegelgedicht Straßenbahngespräch bezieht sich auf das dreiste und gezielt auf deutsche Jugendliche ausgerichtete Auftreten der neofaschistischen NPD im Wahlkampf zur Bremischen Bürgerschaft 2011.
Bodmershof, Imma von (1895 – 1982)
Imma von Ehrenfels wurde am 10. August 1895 in Graz Österreich als Tochter des Philosophen Christian von Ehrenfels geboren. Imma von Ehrenfels studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Graphologie an den Universitäten in Prag und München. Sie war verlobt mit dem Hölderlin-Forscher Norbert von Hellingrath, über den sie auch mit Rainer Maria Rilke und Stefan George in Kontakt kam.
1925 heiratete Imma von Ehrenfels Wilhelm von Bodmershof und zog zusammen mit ihrem Ehemann auf das Landgut Rastbach in Niederösterreich. Zeitweise wohnte sie auch in Wien. Ab 1937 veröffentlichte sie als Schriftstellerin traditions- und heimatverbundene Romane und Erzählungen. Als Lyrikerin pflegte Imma von Bodmershof vor allem die dreizeilige japanische Gedichtform des Haiku.
Imma von Bodmershof starb am 26.8.1982 auf Gut Rastbach.
Das von mir ausgewählte Gedicht von Imma von Bodmerhof besteht aus zwei Haikus, die den klassischen Regeln des japanischen Haiku sowohl inhaltlich als auch formal entsprechen: Ein klassischer Haiku sollte enthalten a) einen Naturgegenstand, b) eine einmalige Situation sowie c) einen Bezug zur Jahreszeit. Die Darstellung soll sowohl konkret als auch symbolhaftig sein. Außerdem besteht ein Haiku aus 17 Silben verteilt auf 3 Verse im Verhältnis von 5 zu 7 zu 5. Meine eigenen Haikus orientieren sich an den gleichen Regeln. Von einem echten Spiegelgedicht im Sinne einer analogen Komposition zu sprechen, verbietet sich hier aber, weil man nicht aus meinen Haikus auf die Originale von Imma von Bodmershof zurückschließen könnte.
Borchert, Wolfgang (1921 – 1947)
Wolfgang Borchert wurde am 20. Mai 1921 als einziges Kind des Volksschullehrers Fritz Borchert und der plattdeutschen Heimatschriftstellerin Hertha Borchert in Hamburg-Eppendorf geboren. Schon im Alter von 15 Jahren begann Borchert Gedichte zu schreiben. Auf Betreiben seiner Eltern begann Borchert eine Buchhändlerlehre. Borchert wollte jedoch lieber Schauspieler werden und nahm Schauspielunterricht.
1941 wurde er als Soldat zur Wehrmacht einberufen und nahm am Angriff auf die Sowjetunion teil. Im Februar 1942 kehrte Borchert von einem Postengang mit einer Schussverletzung an der linken Hand zurück. Noch im Krankenhaus wurde Borchert wegen vermeintlicher Selbstverstümmelung verhaftet. Die Anklage forderte die Todesstrafe, das Gericht in Nürnberg entschied jedoch auf Haftstrafe.
Borchert wurde begnadigt und im November 1942 zur Bewährung wieder an die Ostfront geschickt. Bei Einsätzen als Melder zog er sich Erfrierungen an beiden Füßen zu. Im Januar 1943 wurde er ins Seuchenlazarett Smolensk verlegt, aus dem nach seinen Worten „täglich ein halbes Dutzend Tote rausgetragen wurden“. Unmittelbar nach der Entlassung wird Borchert wegen politischer Witze denunziert, verurteilt und kommt für weitere neun Monate in Berlin-Moabit in Haft.
Nach Kriegsende gelangte Borchert schwer fieberkrank wieder zurück nach Hamburg und wurde im Dezember 1945 ins Krankenhaus eingeliefert. Im Krankenbett wandte er sich mit fiebriger Hast dem Schreiben zu. In dieser Zeit entstand Borcherts gesamtes Werk, u.a. die Erzählung Die Hundeblume sowie das Drama Draußen vor der Tür nieder, das für den Rundfunk bearbeitet und ausgestrahlt wurde. Am 20. November 1947 starb Wolfgang Borchert in Hamburg an den Folgen seiner Kriegserkrankung.
Wolfgang Borchert ist eigentlich durch seine Kurzgeschichten bekannter geworden als durch seine Gedichte. Doch das sehr authentische Gedicht Liebeslied von Wolfgang Borchert hat mich sofort zu einem Spiegelgedicht inspiriert, weil es für mich verdeutlichte wie kurz, notdürftig und mitunter folgenschwer die Liebesbeziehungen zwischen jungen Menschen unter den Bedingungen des Krieges verliefen.
Bossong, Nora (geb. 1982)
Nora Bossong wurde am 9. Januar 1982 in Bremen geboren und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Humboldt-Universität Berlin Philosophie und Komparatistik (vergleichende Literaturwissenschaft). Die junge Autorin veröffentlichte bisher die Romane Gegend 2007 und Webers Protokoll 2009 sowie die Gedichtbände Reglose Jagd 2007 und Sommer vor den Mauern 2011. Heute lebt und arbeitet die ...

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