Die Offenbarung des Johannes endlich entschlüsselt!
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Die Offenbarung des Johannes endlich entschlüsselt!

Ein Vers-für-Vers-Kommentar zur Offenbarung

A.E. Tirz

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Die Offenbarung des Johannes endlich entschlüsselt!

Ein Vers-für-Vers-Kommentar zur Offenbarung

A.E. Tirz

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Die Offenbarung ist heute hochaktuell und sagt erstaunliche Dinge für die Zukunft voraus. Für eine möglichst korrekte Auslegung der Offenbarung durch die Bibel selbst wurde in mühevoller Kleinarbeit in der gesamten heiligen Schrift nach passenden Parallelstellen gesucht, welche die Bedeutung der Symbole und Bilder der Offenbarung entschlüsseln können. Dabei wurden einige neue und überraschende Entdeckungen gemacht.Es werden plausible Erfüllungen der Prophezeiungen in der Neuzeit und in der Zukunft dargelegt.Der Autor ist ein bibelgläubiger Christ. Er befasst sich seit über 30 Jahren mit dem Studium der Bibel.Die Ergebnisse seiner Studien haben den Autor selbst erstaunt und er hält sie für so wichtig, dass er diese an die Öffentlichkeit bringen musste. Ein Buch für den Bibelforscher, aber auch für solche, die nicht so tief in die Beweisführung einsteigen wollen, weil die Teile mit tieferen Begründungen und Zusatzinformationen auch leicht übersprungen werden können.Der Autor ist überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema eine Bereicherung des Glaubens des Lesers sein wird.

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Information

Year
2019
ISBN
9783746023199

Offenbarung 1:1-2

Eine Offenbarung Jesu Christi, welche Gott ihm gab, um seinen Sklaven zu zeigen, was in Schnelligkeit geschehen muss und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Sklaven Johannes durch Zeichen gezeigt, 2 welcher bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi, alles, was er sah.
Hier sehen wir den Weg, den die Offenbarung genommen hat. Sie kommt von Gott, der sie Jesus gab, der gab sie einem Engel und der wiederum zeigte sie dem Johannes, der als ein Augenzeuge alles mitschrieb und es dann anderen berichtete.
Hier sieht man übrigens deutlich, dass Jesus nicht Gott ist, sondern eine von ihm getrennte Person. Es gibt nur einen Gott, welcher der Vater und das Haupt von Jesus Christus ist (1Ko 8:5-6; 11:3). Durch das Ersetzen des Eigennamens Gottes durch ein anonymes Herr in Bibelabschriften und Übersetzungen entstanden die Verwechslung und die Vermischung von dem Herrn Jehova mit dem Herrn Jesus. Auch wenn die Ähnlichkeiten der beiden groß sind, sollte man sie dennoch sorgfältig unterscheiden (Joh 14:9-10; Joh 14:28). Und deshalb haben nur die arianischen Christen das richtige Gottesbild. Die trinitarischen Christen beten in Wirklichkeit einen Götzen an, indem sie Jesus zu Gott erheben, obwohl er unter Gott steht (1Ko 15:27,28). Trotz ihrer „Wunderwerke“ werden sie nicht in das „Reich der Himmel eingehen“ (Mat 7:21-23). Sie bilden die abtrünnige Christenheit.
Sie verstehen nicht, dass das Wort „Gott“ auch als eine Gattungsbezeichnung für alle Geistwesen oder die Söhne Gottes gebraucht werden kann (Ps 82:6). Wenn Jehova gemeint ist, steht vor dem Wort Gott im Griechischen immer ein bestimmter Artikel. Dieser Artikel fehlt aber in Johannes 1:1, wenn gesagt wird, dass Jesus Gott war. Die grammatische Konstruktion deutet schon an, dass hier auf eine Eigenschaft Jesu hingewiesen wird und keine Identität angezeigt wird, sonst könnte er ja auch nicht bei „dem Gott“ sein (Joh 1:2). Da es im Griechischen keinen unbestimmten Artikel gibt, kann ein fehlender bestimmter Artikel beim Übersetzen einen unbestimmten Artikel ergeben, wie in Apostelgeschichte 28:6, wo man dachte, Paulus wäre „[ein] Gott“. Jesus ist also nicht „Der Gott“ (gr.: ho theós) sondern ein Gott (theós). Das Wort „Gott“ steht hier im Gegensatz zum Wort „Fleisch“ (Joh 1:14). Erst war Jesus „Gott“, dann wurde er „Fleisch“. Er hatte dann keine göttliche oder geistige Natur mehr, sondern eine fleischliche oder menschliche Natur. Er war kein materialisiertes Geistwesen, sondern tatsächlich ein Mensch (2Jo 7). Er konnte im Gegensatz zu „Dem Gott“ auch gesehen werden (Joh 1:18). In Hebräer 2:7 wird gesagt, dass Jesus unter die Engel erniedrigt wurde. Hier wird aus Psalm 8:5 zitiert, wo im Original statt „Engel“ das Wort „Götter“ (hebr.: Elohim) steht. Die unter Inspiration aufgeschriebene Übersetzung von Psalm 8:5 zeigt also, dass Engel auch als Götter bezeichnet werden können. Das Wort „Gott“ kann also in der Bibel, genauso wie das Wort „Mensch“, eine Gattungsbezeichnung sein und nicht nur den einen Gott oder den einen Menschen bezeichnen.
Aus ihrem falschen Verständnis heraus hat die abtrünnige Christenheit tendenziöse Bibelübersetzungen hergestellt, in denen Jesus in 1. Johannes 5:20 eindeutig als der „wahrhaftige Gott“ bezeichnet wird und nicht die Zweideutigkeit des Textes stehen gelassen wird. Johannes bezieht sich nämlich auf den im gleichen Vers zweimal erwähnten „Wahrhaftigen“, den wir durch den Sohn Gottes kennen gelernt haben. Dieser „Wahrhaftige“ und nicht Jesus „ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben. Kinder, hütet euch vor den Götzen!“ (1Jo 5:20,21) Paradoxerweise wurde also gerade die Warnung vor Götzen zu einer Stütze des Götzendienstes und viele beten jetzt Jesus als „Den Gott“ an. Dies ist wahrscheinlich nicht nur eine satanische Verführung der Menschen, sondern ist auch Versuchung Jesus gedacht. Jemand der vergöttert wird, bildet sich leicht etwas ein und überschreitet seine Grenzen und überhöht sich selbst und unterwirft sich nicht mehr Jehova.
Die Diener Gottes werden in der Offenbarung Sklaven genannt, weil sie wie Sklaven dem von Gott eingesetzten Herrn Jesus dienen, der sie erkauft hat (1Ko 7:23; Judas 4). Wir sind also verpflichtet, den Geboten unseres Herrn nachzukommen. Dies hat in der heutigen Zeit einen negativen Klang. Doch bedenken wir, dass Freiheit von einer Sache bedeutet, dass man in gewisser Weise dem Gegenteil versklavt ist. Wir müssen schon wählen, welchem Ideal wir dienen möchten (Rö 6:16-20; 2Pe 2:19). Ein Sklave Jesu Christi zu sein, bedeutet in Wirklichkeit ein hohes Niveau an Freiheit. Ein Sklave Jesu Christi, hält „das vollkommene Gesetz, das der Freiheit“ (Jak 1:25). Dieses Gesetz verteilt die Freiheit optimal unter alle Menschen, so dass keiner durch seine Freiheiten, die er sich nimmt, die Freiheit anderer unnötig beschränkt. Alle Gebote Jesu lassen sich auf das Gebot der aktiven Nächstenliebe zurückführen (Mat 7:12; Gal 5:14). Wenn alle den Vorteil des anderen suchen, dann suchen alle Deinen Vorteil (1Ko 10:24; 1Ko 13:4-5). Wäre das nicht schön?
Die Offenbarung enthält viele Zeichen oder symbolische Bilder. Dreimal bezeichnet Johannes die Bilder, die er sieht als ein Zeichen (Off 12:1,3; Off 15:1). Es handelt sich dabei um das Substantiv zu dem hier verwendeten griechischen Verb, dass mit „Zukünftiges anzeigen durch ein Zeichen“ übersetzt werden kann. Dieses Wort wurde auch für die Auskunft des Orakels von Delphi verwandt.
Wie kann man die Offenbarung verstehen? Wie kann man die Bilder entschlüsseln?
Dazu muss man verschiedene Prinzipien verstehen.
1. Die Offenbarung entspricht einem Schauspiel. Die Gegenwartshandlung, das Theater an sich, werden wir im 4. Kapitel der Offenbarung kennen lernen. Die Gegenwartshandlung ist allerdings selbst in der Zukunft angesiedelt, von unserem Standpunkt aus gesehen. Der Zeitpunkt der Aufführung scheint kurz nach dem Ende des gegenwärtigen Zeitalters zu liegen. Aufgeführt wird die Geschichte der Zeit des Endes des nun vergangenen Zeitalters, im Rückblick. Außerdem wird ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gegeben. Zwischendurch wird Johannes auch in das Geschehen eingebunden, spielt in der Szene mit oder spricht mit den Akteuren. Vergleichbar mit einem modernen experimentellen Theater, in dem der Besucher aktiv mit dabei ist.
Das eigentliche Schauspiel beginnt erst im 4. Kapitel. Kapitel 1 schildert die Vorgeschichte und Kapitel 2 und 3 sind Briefe an sieben Versammlungen in Kleinasien.
Die ersten Akte erkennt man daran, dass es zuvor Stimmen, Blitze und Donner gibt. Es ist quasi die einleitende, mit Lichteffekten begleitete Fanfare zu den Akten.
Beim dritten und vierten Akt sieht man am Anfang wie das Heiligtum geöffnet wird. Der Vorhang wird sozusagen aufgezogen. Der fünfte Akt spielt an einem anderen Ort, scheinbar auf der Erde. Johannes wird von einem Engel dorthin gebracht. Im sechsten Akt ist er wieder im Himmel. Auch für den 7. Akt wird Johannes wieder auf die Erde gebracht, um das Neue Jerusalem zu besichtigen.
2. Die Bibel arbeitet viel mit Parallelismen. Man könnte dies auch als Wiederholungsprinzip bezeichnen.
Eine Sache wird mindestens noch einmal in andern Worten wiederholt, ergänzt oder dem Gegenteil gegenübergestellt. Es ist ein typisches Merkmal der hebräischen Dichtkunst, das man in vielen Bibelversen finden kann. Das Bibelbuch Sprüche besteht zu einem großen Teil aus solchen Parallelismen. Wenn man die beiden oder mehrere Teile kombiniert, erhält man das volle Verständnis. Die Wiederholung geschieht aber nicht nur in einzelnen Versen, sondern auch mehrere längere Abschnitte behandeln das gleiche Thema, nur in anderen Worten. Alles Wichtige wird in der Bibel mindestens zweimal erzählt. Auch der Inhalt ganzer Bibelbücher wird wiederholt. Moses wiederholt das Gesetz. Die beiden Bücher Chronika wiederholen, was in den vier Büchern zuvor geschrieben wurde, nur unter anderen Gesichtspunkten. Andere Bücher machen Ergänzungen. Matthäus hat sein Evangelium zuerst geschrieben. Markus und Lukas wiederholen die Geschichte Jesu unter anderen Gesichtspunkten und im Hinblick auf andere Zielgruppen. Johannes liefert eine Ergänzung dazu. Erst wenn man alle vier kombiniert, erhält man das volle Bild.
Wenn man also ein Wort, einen Ausdruck, ein Gleichnis oder ein Geschehen aus der Offenbarung entschlüsseln will, muss man in der Bibel suchen, wo man einen Parallelismus dazu findet. Ansonsten betreibt man Einlegung statt Auslegung.
Zunächst ist in der Offenbarung selbst nach Parallelen zu suchen. In der Offenbarung wird nahezu alles mindestens einmal wörtlich oder sinngemäß wiederholt.
Es gibt Wiederholungen innerhalb einzelner Verse oder in späteren Versen. Zum Beispiel findet man die Worte dieser ersten beiden Verse der Offenbarung am Ende der Offenbarung wieder (Off 22:8, 16, 20). Gewisse Stichworte, die anderswo wiederholt werden, stellen Verbindungen zwischen parallelen Beschreibungen her oder zu den Ermahnungen in den sieben Briefen. Manchmal ergibt sich dadurch auch eine Verbindung zu anderen Stellen, die ihre Bedeutung erhellen, weil dort ein Gegenbild beschrieben wird oder eine größere Erfüllung. Solche verblüffende Zusammenhänge kommen zu oft vor, als dass es Zufall sein könnte. Jedes Wort in der Offenbarung ist mit Sorgfalt ausgewählt.
Wenn etwas in der Offenbarung nicht wiederholt wird, dann gibt es eine Parallele in einem anderen Bibelbuch oder es handelt sich um eine Nebensache, wie der Name der Insel, wo Johannes die Offenbarung erhielt.
Dazu gibt es noch Synonyme und es werden ähnliche Bilder gezeichnet.
Auch wird die gleiche Geschichte mehrmals unter verschiedenen Gesichtspunkten wiederholt. Es gibt Zusammenfassungen und Detailuntersuchungen. Wenn man die Struktur erkannt hat, kann man die Offenbarung teilweise mit sich selbst aufschlüsseln. Dazu gibt es dann noch weitere Parallelen in anderen Bibelbüchern. Wenn man die Stellen dann kombiniert, erkennt man die Bedeutung.
Gleiche Worte und Ausdrücke beziehen sich meistens auf die gleiche Sache, es sei denn, der Zusammenhang spricht deutlich dagegen. Aus dem Wiederholungsprinzip ergibt sich also das Prinzip der möglichst einheitlichen Interpretation der Worte und Bilder in der Offenbarung.
3. Die Bibel arbeitet mit Vor- und Gegenbild. Ein Geschehen wird praktisch als Vorbild oder Gleichnis für eine neue Sache verwendet. Wenn man das Vorbild versteht, kann man dies dann auf das Gegenbild übertragen und so ein tieferes Verständnis erlangen.
Viele Prophezeiungen erfüllen sich mehrmals. Ein erstes Mal oft zu Lebzeiten des Propheten. Dann gibt es eine Erfüllung zur Zeit Jesu. Dann kann es eine weitere Erfüllung in der Endzeit geben oder eine Erfüllung während der Tausendjahrherrschaft Christi. Die erste Erfüllung dient dann als Vorbild und Garantie für die weiteren Erfüllungen. Dann kann es auch eine buchstäbliche und eine übertragene Erfüllung geben; das prophetische Bild erfüllt sich sowohl buchstäblich, als auch in seiner symbolischen Bedeutung, wenn man es als Gleichnis auffasst. Es ist eine Art Recycling, nichts wird einfach weggeworfen. Nicht wieder verwertbare Teile findet man in der Bibel selten.
Wenn man die erste Erfüllung einer Prophezeiung kennt, kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wie sie sich beim noch ausstehenden zweiten Mal erfüllen wird.
Auch viele der prophetischen Visionen in der Offenbarung, wenn nicht sogar alle, scheinen mindestens zwei Erfüllungen zu haben. Daraus ergibt sich das Prinzip einer doppelten Interpretation der Visionen der Offenbarung.
4. Die Offenbarung behandelt die Gegenwartsgeschichte seit dem ersten Weltkrieg. Vieles hat sich bereits erfüllt. Man muss also nach Geschehnissen Ausschau halten, die zu den Bildern passen. Dann kann man die noch ausstehenden Teile besser oder überhaupt erst erklären.
5. Das Ganze kann natürlich nur dann funktionieren, wenn die Bibel von Gott inspiriert ist, sonst könnte man unmöglich die Geschichten aus Büchern, die im Laufe von 1500 Jahren von verschiedenen Autoren verfasst wurden, sinnvoll kombinieren.
Im Umkehrschluss würde deshalb die Möglichkeit einer sinnvollen Interpretation der Offenbarung, mithilfe der Bibel als Ganzes, zeigen, dass die Bibel von Gott inspiriert ist. Oder soll man etwa glauben, dass ein greiser Fischer sich das alles von selbst ausgedacht hat?
Die Bibel kann man nach ihrem eigenen Verständnis nur dann wirklich verstehen, wenn man sich Gottes Willen unterordnet, und wenn man heiligen Geist hat und in Verbindung mit dem Volk Gottes steht. Ansonsten wird man dem Ganzen immer skeptisch gegenüberstehen.

Offenbarung 1:3

Glücklich sind der Vorlesende und die Hörenden der Worte der Prophezeiung und die das bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
Als der Apostel Johannes diese Dinge schrieb, lagen die in der Offenbarung geschilderten zukünftigen Dinge noch in ferner Zukunft. Sie haben sich zu seinen Lebzeiten nicht erfüllt, obwohl es so klingen mag (Off 22:20).
Die Jünger erwarteten das Ende noch zu Lebzeiten der Apostel (1Th 4:17; Joh 21:21-24; Off 22:20). Jesus klärte sie nicht über den Zeitplan Gottes auf (Apg 1:6-7). Dies sollte wohl eine Prüfung ihres Glaubens sein, denn viele kamen vielleicht hauptsächlich, weil sie die Wunder der Apostel gesehen hatten, besaßen aber kein Ausharren (Apg 2:43; Luk 8:13).
Der Hauptgrund dafür, dass sie im Glauben gelassen wurden, dass sich alles zu ihren Lebzeiten erfüllen wird, liegt allerdings darin, dass sie ihre Schriften auch im Hinblick auf uns heute geschrieben haben. Sie haben heute eine besondere Aktualität und vermitteln ein außergewöhnliches Dringlichkeitsgefühl. Wenn die Apostel gewusst hätten, dass es noch 2000 Jahre bis zum Ende dauert, dann hätten ihre Schriften ganz anders geklungen. Sie hätten sich wahrscheinlich auch nicht so angestrengt und es wären weniger gerettet worden.
So wie die Propheten den Aposteln dienten, dienten die Apostel für uns heute (1Pe 1:10-12). Manche ihrer Aussagen haben erst heute Gültigkeit (Rö 13:12; 1Th 4:15; Jak 5:8). Genauso ist es bei der Offenbarung. Sie wurde sogar hauptsächlich für uns heute geschrieben und so formuliert, dass sie heute Gültigkeit hat.
Heute ist die Zeit wirklich unglaublich nahe. Deshalb sprach Jesus auch im vorletzten Vers davon, dass diese Dinge „in Schnelligkeit“ oder „bald“ geschehen werden.
Diese Naherwartung hat Gott ebenso in der Neuzeit wach gehalten und dadurch dem Predigtwerk Auftrieb verliehen. Wenn sie im neunzehnten Jahrhundert gewusst hätten, dass das Ende noch über hundert Jahre in der Zukunft liegt, dann hätten sie es wohl ruhig angehen lassen und dann wäre das „Evangelium des Reiches“ wohl auch nicht rechtzeitig allen Nationen gepredigt worden (Mat 24:14). „Evangelium“ heißt übersetzt „gute Botschaft“ oder „gute Nachricht“. Das Wort „Reich“ bedeutet eigentlich „Königreich“, deshalb wir in diesem Buch oft das Wort Königreich benutzt.
Allerdings gab es bereits eine teilweise erste Erfüllung der Of...

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