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Börse für Dummies
Christine Bortenlänger, Ulrich Kirstein
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Börse für Dummies
Christine Bortenlänger, Ulrich Kirstein
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Wie funktioniert eigentlich eine Börse und vor allem: Wie kann ich sie als Otto Normalverbraucher nutzen, um mein Erspartes zu vermehren? Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts, und Ulrich Kirstein, Pressereferent der Bayerische Börse AG, erklären in diesem Buch Grundlegendes zu Angebot und Nachfrage an der Börse und stellen die unterschiedlichen Anlageformen vor: Aktien, Derivate, Zertifikate, festverzinsliche Wertpapiere, Fonds & Co. Sie zeigen, wo Sie sich die nötigen Informationen beschaffen können, um eine kluge Anlagestrategie zu entwickeln, die je nach Risikobereitschaft ganz unterschiedlich aussehen kann.
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Information
Teil V
Mit den richtigen Informationen zur erfolgreichen Strategie
Kapitel 12
Viele Informationen, viele Möglichkeiten
IN DIESEM KAPITEL
- Woher Sie die Informationen nehmen, die Sie brauchen
- Wie Sie erkennen, welche Infos überhaupt wichtig sind
- Welchen Informationen Sie trauen können und welchen besser nicht
- Was Gurus mit der Börse zu tun haben
Im Zeitalter des Internets, von Fernsehen, Radio und jeder Menge an Tages-, Wochen- und Wirtschaftszeitungen sowie Magazinen und Zeitschriften stellt es kein Problem dar, an Informationen zu kommen. Die Qual ist vielmehr die richtige Auswahl. Wo können Sie schnell und griffig die aktuellsten Nachrichten über das Börsengeschehen abrufen, wo und wie erhalten Sie Informationen aus den Unternehmen, wo können Sie Hintergründiges nachlesen und auswerten, ohne zwölf Semester Betriebswirtschaft studiert zu haben, und wer kann Ihnen brauchbare und konkrete Tipps zur Anlage geben? Sich kurz und knackig einen guten Überblick verschaffen, das wollen Sie für Ihr Handeln an der Börse. Sie sind ja kein hauptberuflicher Börsenmakler oder Banker und können deshalb Ihre Zeit nicht ausschließlich mit dem Lesen dicker Wirtschaftsbücher verschwenden (mit dieser einen Ausnahme natürlich) und auch im Internet werden Sie noch anderen Interessen nachgehen, als ausschließlich nach Kursen, Unternehmensnachrichten und Zinserklärungen zu googeln. Weil das Leben unübersichtlich und die Informationsflut hoch ist, suchen viele Anleger nach Leuchttürmen, Felsen in der Brandung, Meinungsbildnern, denen sie folgen können zum Börsenerfolg. Einige dieser selbst ernannten oder einfach oft so benannten Börsen-Gurus wollen wir kurz vorstellen, reduziert auf ihre Anlagestrategien – soweit vorhanden.
Auf der Jagd nach Gelegenheiten
Das Geschehen an den Börsen ist ein seltsames Gemisch aus rationalen und emotionalen Entscheidungen, bedarf exakter Analyse wie schneller Entscheidung – fast wie im richtigen Leben. Jeder ist zu jeder Zeit auf der Suche nach dem ganz besonderen Renditerenner, nach dem Unternehmen mit der besten Wachstumsrate, dem Zertifikat mit der größten Hebelwirkung, der Staatsanleihe mit dem höchsten Zinssatz, dem Fonds mit der Spitzen-Performance. Doch wie sollen Sie die Perlen finden und die Nieten meiden? Auch an der Börse gilt: Wer nicht weiß, was er sucht und wo er suchen soll, der findet auch nichts!
Doch wir leben im Informationszeitalter, noch nie waren die Menschen über so vieles (und Überflüssiges) so gut (und schlecht) informiert wie heute. Die modernen Massenkommunikationsmittel haben die Welt zusammenrücken lassen, denn prinzipiell können Sie in Nairobi die gleichen Informationen abrufen wie in New York, Hongkong, London oder Wesselburen. Heute ist das Problem nicht mehr, wie an Informationen kommen, sondern vielmehr, wie Sie die richtigen und wichtigen herausfiltern. Insofern traf der Börsenaltmeister André Kostolany den Nagel mal wieder auf den Kopf, als er schrieb:
Allzu viel Information verwirrt nur!
Börsianer leiden aber noch unter einem weiteren Problem bei der Informationsbeschaffung: Sie suchen nach der einen, einzigen Insiderinformation, die sonst keiner hat, die nur sie bei der merkwürdigsten Gelegenheit aufschnappten und die ihnen als todsicherer Tipp jede Menge Geld aufs Konto schaufelt. Nachrichten und Meldungen, die allen über die Massenkommunikationsmittel zugänglich sind, lehnen sie ab. Aber, und hier können wir wieder Kostolany zitieren, auch Insider wissen oftmals nicht, wie sich der Kurs ihrer Aktien tatsächlich bewegt – und mal ganz abgesehen davon: das Ausnutzen von echten Insiderinformationen ist verboten und kann teuer zu stehen kommen.
Von der Brieftaube zum Internet
Bevor wir darüber philosophieren, welche Informationen Sie für eine optimale Anlagestrategie benötigen, sollten wir erst einmal klären, woher Sie diese beziehen. Auch hier lohnt eine kurze theoretische Unterscheidung: Wir könnten dabei nach dem Absender unterscheiden in Primär- und Sekundärinformationen. Zu Ersteren zählen alle Nachrichten der Unternehmen, der Emittenten, Börsen und der Fondsgesellschaften. Zu Letzteren sämtliche verarbeiteten Meldungen über die Medien, also Zeitungen, Fernsehen, Radio, Internetplattformen. Irgendwo dazwischen angesiedelt ist die Kommunikation von den verschiedenen Verbänden und Interessenvertretungen der Emittenten oder Aktionäre.
Woher aber können Sie am schnellsten und einfachsten relevante Informationen beziehen? Natürlich trotz allem bei den viel gescholtenen Medien.
Tägliches Blättern – Zeitungen
Die klassische Form, sich über Unternehmen, Börsen, Kurse und die wirtschaftlichen und wirtschaftspolitischen Hintergründe zu informieren, bieten die Tageszeitungen an. Wahrscheinlich haben Sie längst ein Blatt abonniert, sich vielleicht bisher aber eher auf den Sport- oder Lokalteil, das Feuilleton oder die Politik gestürzt. Doch in der Zeitung finden Sie tägliche Kurstabellen und keine seriöse Zeitung kommt heute ohne eine Seite mit Tipps und Vorschlägen zur Geldanlage mehr aus. Wobei die Kurstabellen nur die Börse von gestern darstellen, die Nachrichten aber, so Börsenaltmeister André Kostolany, die Kurse von morgen bedeuten können! Der große Nachteil von Tageszeitungen: Der Platz, um über Unternehmen zu berichten, ist sehr begrenzt, es werden nur jeweils die größten herausgegriffen oder je nachdem ein lokaler Schwerpunkt gesetzt. Außerdem bilden die Kursseiten selbstverständlich die Kurse des Vortages ab – inzwischen kann Ihre Aktie längst dramatisch gefallen oder in erfreuliche Höhen geklettert sein.
Mehr und eine breitere Information bieten reine Wirtschafts(tages)zeitungen wie die Börsen-Zeitung oder das Handelsblatt. Hier können Sie auch Dinge lesen über kleinere und trotzdem spannende Unternehmen, Einschätzungen über die künftige Zinsentwicklung, die Beschreibung faszinierender Märkte, Berichte über die großen Börsen der Welt. Alle Tages- und auch die Wirtschaftszeitungen verfügen heute auch über umfassende Internetangebote – zum Reinschauen und Recherchieren immer ein attraktives Angebot, oftmals für Abonnenten noch zusätzlich vertieft.
Manchmal auch hintergründig – Zeitschriften und Magazine
Der Börsenboom Ende des 20. Jahrhunderts, als das Kaufen und V...