1. Kaufberatung: die richtige Hardware fĂŒr Ihre AnsprĂŒche
Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser dieses Buches bereits ĂŒber ein Synology-ÂGerĂ€t verfĂŒgen. Aber vielleicht stehen Sie noch vor dieser Entscheidung, oder eventuell reicht Ihnen die Leistung Ihres NAS nicht mehr aus, und Sie denken darĂŒber nach, in ein neueres und leistungsfĂ€higeres Modell zu investieren? Und auch fĂŒr alle, die sich schon immer gefragt haben, warum es so viele verschiedene Modelle gibt und worin diese sich unterscheiden, möchte ich in diesem Kapitel kurz auf die grundlegenden Unterschiede eingehen. Wer möchte, kann es auch gerne als Entscheidungshilfe fĂŒr zukĂŒnftige Investitionen verwenden.
1.1 Das optimale NAS-Modell wÀhlen
»Wie Sand am Meer« wĂ€re etwas ĂŒbertrieben, aber tatsĂ€chlich gibt es eine groĂe Auswahl an NetzwerkspeichergerĂ€ten. Alleine Synology bietet gut drei Dutzend verschiedene Varianten an. Das Preisspektrum reicht dabei von knapp dreistellig bis zum Gegenwert eines Kleinwagens. Wenn Geld keine Rolle spielt, können Sie einfach das teuerste GerĂ€t kaufen und machen nichts falsch. Andererseits mĂŒssen Sie ja nicht mehr Geld ausgeben, als unbedingt nötig wĂ€re, um Ihren eigenen AnsprĂŒchen an ein NAS gerecht zu werden.
Entscheidungskriterien
Um das passende Modell fĂŒr die eigenen AnsprĂŒche zu finden, mĂŒssen Sie sich zunĂ€chst darĂŒber klar werden, was Sie erwarten und welche Aufgaben das NAS ĂŒbernehmen soll. Deshalb stelle ich im Folgenden einige wesentliche Kriterien vor, von denen Sie sich bei Ihrer Kaufentscheidung leiten lassen sollten.
Netzwerkanschluss
Eine einfache, aber ganz grundlegende Frage ist die Art des Netzwerkanschlusses. Gigabit-Ethernet ist heute Standard und wird von allen aktuellen NAS unterstĂŒtzt. Die Zukunft gehört allerdings 10 Gigabit Ethernet (10GbE). Wenn Ihr Netzwerk Âbereits 10-Gigabit-AnschlĂŒsse unterstĂŒtzt oder Sie planen, in absehbarer Zeit auf 10 Gigabit umzusteigen, dann sollten Sie ein NAS kaufen, das dies auch unterstĂŒtzt. Das ist bislang zwar den teureren Modellen vorbehalten, erspart Ihnen aber spĂ€ter eine Neuinvestition.
Sie können GerĂ€te mit 1-Gigabit-Anschluss zwar auch in einem 10GbE-Netz weiter einsetzen, aber gerade ein NAS sollte stets die höchste verfĂŒgbare Geschwindigkeit nutzen.
SpeicherkapazitÀt
Ein weiteres grundlegendes Kriterium ist die SpeicherkapazitĂ€t, also wie viel Speichervolumen das NAS jetzt und auch in absehbarer Zukunft bereitstellen soll. Dazu können Sie eine kritische Analyse des vorhandenen Datenbestands durchfĂŒhren â die Menge der regelmĂ€Ăig zu sichernden Daten, die Anzahl der Sicherungsgenerationen, der Umfang der Medienbibliothek etc. Runden Sie die so ermittelte Menge groĂzĂŒgig auf, und suchen Sie dann ein NAS, das eine solche Menge gewĂ€hrleisten kann. Da die SpeicherkapazitĂ€t der einzelnen Festplatten begrenzt ist, kann es z. B. sein, dass Modelle mit nur zwei EinbauschĂ€chten an dieser Stelle schon ausscheiden. BerĂŒcksichtigen Sie bei der Anzahl der EinbauschĂ€chte ggf. auch Ihren Bedarf an Redundanz (mehr darĂŒber erfahren Sie im Folgenden).
Erweiterbarkeit
Wenn Sie hinsichtlich der SpeicherkapazitĂ€t unsicher sind bzw. Zukunftssicherheit haben möchten, kommt die Erweiterbarkeit ins Spiel. Synology bietet Erweiterungen an, die per Kabel an ein NAS angeschlossen werden können und zusĂ€tzliche EinÂschĂŒbe bereitstellen. Damit lĂ€sst sich ein Modell auch spĂ€ter noch erweitern, wenn der Speicherbedarf steigt. Allerdings unterstĂŒtzen nicht alle Modelle diese Möglichkeit. Wenn Sie Wert auf optionale Erweiterbarkeit legen, achten Sie also schon bei der Entscheidung fĂŒr das NAS darauf, dass dieses spĂ€ter möglich ist.
Redundanz
Ein wichtiges Kriterium ist der Bedarf an Redundanz â oder einfach gesagt: Wie viele Festplatten dĂŒrfen gleichzeitig ausfallen, ohne dass Daten verloren gehen? Das wirkt sich auf den Bedarf an FestplatteneinschĂŒben aus. Denn wenn Sie Ihre Daten mit ÂRedundanz speichern möchten, benötigen Sie immer einen zusĂ€tzlichen Einschub. FĂŒr doppelte Redundanz (selbst beim Ausfall zweier Festplatten gehen keine Daten verloren) mĂŒssen es zwei zusĂ€tzliche EinschĂŒbe sein.
Bei Modellen mit einem Einschub ist deshalb auch keine Redundanz möglich. Bei ÂModellen mit zwei EinschĂŒben kann eine Festplatte redundant sein, dadurch halbiert sich allerdings der nutzbare Speicherplatz. Wenn Sie groĂen Wert auf Redundanz legen, empfiehlt sich deshalb ein Modell mit vier EinschĂŒben oder mehr. Dann können Sie eine oder auch zwei Festplatten â und zumindest relativ ...