[BEST PRACTICE] Disruptive Innovation
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[BEST PRACTICE] Disruptive Innovation

Mit vielen Praxisbeispielen & einem Exkurs zur Lean-StartUp-Methode

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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[BEST PRACTICE] Disruptive Innovation

Mit vielen Praxisbeispielen & einem Exkurs zur Lean-StartUp-Methode

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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About This Book

In der 4., komplett neu bearbeiteten Auflage dieses wegweisenden Ratgebers, herausgegeben von einem preisgekrönten Verlag, vereinen renommierte Experten (Übersicht in der Buchvorschau) ihr Wissen mit einer interaktiven KI. Diese einzigartige Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen auf einer ganz neuen Ebene zu meistern. Dank der innovativen Informationsvermittlung, ergĂ€nzt durch persönlichen Erfolgserlebnisse, können Sie Ihre Ziele verwirklichen und Ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn Innovation und Disruption sind in aller Munde und betreffen lĂ€ngst nicht nur die Produktentwicklung und Kreativsparten in Unternehmen sondern alle Bereiche bis hin zum Recruiting und MitarbeiterfĂŒhrung. Vieles muss sich hier Ă€ndern, denn die gerade die deutsche Wirtschaft tĂ€te gut daran, an ihrer InnovationsfĂ€higkeit sowie AgilitĂ€t zu arbeiten will sie weiterhin international konkurrenzfĂ€hig bleiben. Das ist nur leichter gesagt als getan, hier kommen schlicht erhebliche VerĂ€nderungen auf Unternehmen zu. Dieses Buch zeigt dazu Wege, Methoden und Ideen auf - mit vielen Praxisbeispielen und einem Exkurs zur Lean-StartUp-Methode. FĂŒr sein Konzept "Infos nach Wunsch" wurde der Verlag mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet und staatlich gefördert. Er ist außerdem Partner des Bundesbildungsministeriums. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit ĂŒber die statische Natur traditioneller BĂŒcher hinaus: Die interaktiven AI Extended Books vermitteln Ihnen nicht nur KI-optimierte Inhalte in mehreren Sprachen, basierend auf Datenanalyse, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich zu Ihren persönlichen Interessen beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausfĂŒhrliche ErlĂ€uterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der KI erleichtern. Sie können so quasi kostenlos KI-Software nutzen, eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die KreativitĂ€t anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus menschlicher Expertise und Innovation können wir Werke publizieren, die Ihren Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre VerĂ€nderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch fĂŒr Sie besondere Erfolgs-Reise-Erlebnisse konzeptioniert. Lassen Sie sich also inspirieren, um Ihre Leben auf ein völlig neues Level zu heben. Mit dem Kauf der BĂŒcher können Sie auch Gutes tun: Der Verlag engagiert sich mit etwa 5 Prozent der Einnahmen aus dem Buchverkauf in gesellschaftlich relevanten sozialen oder nachhaltigen Projekten. So stiften wir Stipendien oder unterstĂŒtzen innovative Ideen sowie Klimaschutzinitiativen. Verlegerin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

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ExistenzgrĂŒndung Disruption Abenteuer Innovation: GrĂŒnder mĂŒssen spinnen!
// Von Simone Janson


Innovation ist ein Risiko. Und ein Abenteuer. Immer. Doch in Deutschland wird gerne versucht, dieses Risiko von Anfang zu minimieren. Das kann nicht funktionieren, denn GrĂŒnder mĂŒssen spinnen!

ExistenzgrĂŒnder mĂŒssen spinnen!

Wer erfolgreich sein will, muss auch mal etwas VerrĂŒcktes wagen. GrĂŒnder mĂŒssen spinnen! Aber Deutschland ist kein Ort fĂŒr innovative Spinner.
Jedenfalls nicht, wenn man eine Finanzierung fĂŒr seine Spinnereien erhalten will. Wie in Deutschland gefördert wird, zeigt das Beispiel Berlin: Zwar ist die Hauptstadt Dreh- und Angelpunkt der kreativen Szene wie kein anderer Ort in Deutschland und sieht sich, wie unlĂ€ngst in der Zeit zu lesen stand – als Labor einer zukĂŒnftigen, wissensbasierten Ökonomie.

Berlin, die StartUp-Hauptstadt?

Gleichzeitig will sich die Stadt als Wirtschaftsstandort mit Schwerpunkt IT etablieren. Immerhin 13 Prozent trÀgt die Kreativwirtschaft zur Wirtschaftsleistung der Stadt bei. In der Zeit allerdings kritisierte der Soziologe Ulrich Bröckling schon 2010 die Hauptstadt ganz gewaltig:
“Im Lob der Kreativwirtschaft steckt viel Stadtmarketing, gerade in Berlin. Es soll der Hauptstadt ein gewisses Flair verschaffen.”

Förderung oder doch gĂŒnstige Mieten?

Vermutlich ist die weltweit höchste KĂŒnstlerdichte der Stadt bislang eher in den gĂŒnstigen Lebenshaltungskosten, weniger in den Föderprogrammen der Regierung begrĂŒndet. Denn die macht derzeit eher durch die teuere Imagekampagen (Sei Berlin!) von sich reden als durch innovative Förderprojekte fĂŒr Garagenfirmen.
Zwar bietet die zustĂ€ndige Gesellschaft fĂŒr Wirtschaftsförderung und Standortmarketing, die BerlinPartner GmbH, zahreiche Hilfestellungen von der Standortberatung bis zur Vermittlung von FachkrĂ€ften und es gibt auch diverse finanzielle Förderungen durch die Investitionsbank Berlin (IBB). Allerdings macht man bei BerlinPartner keinen Hehl daraus, dass es vor allem darum geht, auswĂ€rtige Investoren nach Berlin zu locken und Berliner Unternehmen in Fragen der Außenwirtschaft, bei der Standortsicherung und -erweiterung zu unterstĂŒtzen.
FĂŒr kleine GaragentĂŒftler, die gerade die Entwicklungsphase ĂŒberstehen mĂŒssen, also eher ungeeignet. Auf die Frage, welche MindestgrĂ¶ĂŸe ein Unternehmen denn mitbringen mĂŒsste, antwortet BerlinPartner daher auch nur sehr ausweichend – das sei abhĂ€ngig vom Einzelfall – und verweist auf die Förderdatenbank der IBB. Immerhin bet

Wo dĂŒrfen GrĂŒnder noch spinnen?

Allerdings gibt es auch in Deutschland immerhin die Möglichkeit, sich von anderen inspirieren zu lassen und sich auszutauschen. Zum Beispiel im Internet, genauer gesagt im Web 2.0.
Eine der besten Anlaufstellen dafĂŒr: Twitter! Denn Twitter ist ein Durchlauferhitzer, der Themen aufsaugt und verbrennt wie ein LKW Diesel. Der Kurz-Nachrichten-Dienst lĂ€sst User nicht nur Messages in SMS-LĂ€nge verschicken, sondern zeigt auch an, welche Themen gerade aktuell sind oder welches die am meisten weitergeleiteten Tweets.

Twitter als Forum fĂŒr verrĂŒckte Ideen

Außerdem können User in ihre Tweets mit sogenannten Hashtags thematisch gruppieren. All das und viele weitere Tools ermöglichen einen genauen Überblick darĂŒber, was die Twittergemeinde gerade bewegt – und was somit einen Trend darstellt. Sogar grafische Übersichten ĂŒber die Trends der vergangenen Monate gibt es bereits.
Eigentlich nur folgerichtig, dass man die Idee des Unternehmertums aus Web in die sogenannte Reale Welt hinaushob: Auf einem Meeting wurde im April 2009 die Idee des Twittwoch geboren, dessen Ziel es ist, Unternehmen, deren Mitarbeiter und SelbstĂ€ndige an Social Media heranzufĂŒhren, voneinander zu lernen und sich untereinander auf Augenhöhe auszutauschen.

Bitte zum Twittwoch

Einmal im Monat, immer Mittwochs, treffen sich daher gleichgesinnte zu VortrĂ€gen und Diskussionen ĂŒber GeschĂ€ftsideen rund um Internet. Im Vordergrund stehen daher das Teilen von Wissen und Erfahrung – daher mĂŒssen alle Unterlagen, wie z.B. PrĂ€sentationen oder Videos, prinzipiell öffentlich gemacht werden.
Initiator Stefan Wolpers leitet von Berlin aus den Twittwoch als eingetragenen Verein gemeinsam mit dem Online-Konzeptionierer und Programmierer Thomas Pfeiffer, finanziert wird das ganze durch Sponsorengelder. Eine Idee, die immer mehr AnhĂ€nger im ganzen Bundesgebiet findet: Neben Berlin und MĂŒnchen, wo Wolpers und Pfeiffer aktiv sind, gibt es mittlerweile auch Twittwochs in Stuttgart, Hannover, Frankfurt, ins Ruhrgebiet, Sachsen, Köln und – ganz neu hinzugekommen – DĂŒsseldorf.

GrĂŒndermagazine boomen

Daneben gibt es zahlreiche Blogs, die sich mit kreativen Ideen, Startups und Innovationsmanagement befassen – und die Lesern auch viel Raum lassen, sich per Kommentarfunktion auszutauschen.
Etwa GrĂŒnderszene, das vor allem Fachinformationen an GrĂŒnder, Unternehmer und Startups richtet, dabei aber auch neue Ideen vorstellt. Oder die Deutschen Startups, herausgegeben mit der DS Media GmbH, mit tĂ€glichen Informationen aus der heimischen Internet-GrĂŒnderszene, die zudem mit zahlreichen Interviews, PortrĂ€ts einzelner Startups und GrĂŒnder sowie MarktĂŒbersichten zahlreiche Anregungen fĂŒr innovative Ideen liefern.

Wie kann ein Startupbootcamp weiterhelfen?

Der Knackpunkt einer Idee ist immer die Finanzierung: Eine gute Idee ist da das Startupbootcamp, ein in Kopenhagen ansĂ€ssiges GrĂŒnderprogramm.
Die Idee ist Startups innerhalb von drei Monaten zu helfen von der Idee zum Produkt zu gelangen. Die Gewinner des Wettbewerbs erhalten fĂŒr drei Monate ein BĂŒro in Kopenhagen, etwas Geld, um den Lebensunterhalt des GrĂŒnderteams zu finanzieren und werden ĂŒber die drei Monate von einem Pool von bald 100 erfahrenen Unternehmern und Mentoren begleitet.
Am letzten Tag, dem sogenannten Investor Day, haben die Startups dann die Möglichkeit Ihr Unternehmen mehr als 100 europÀischen Geldgebern vorzustellen um Venture Capital zu erhalten.

Bis zu 12.000 Euro pro Team

FĂŒr die Finanzierung des Programms und die bis zu € 12.000 pro Team bekommt Startupbootcamp zwischen 5-10% des neuen Unternehmens. Bewerben können sich jĂ€hrlich Teams aus der ganzen Welt, auch aus Deutschland.
Das Startupbootcamp greift dabei ĂŒbrigens auf amerikanische Vorbilder zurĂŒck: Bei Bei TechStars bewerben sich beispielsweise jedes Jahr mehr als 600 Teams, von denen 8 von 10 am “Investor Day” mit durchschnittlich $500.000 das dreimonatige Programm verlassen.

Jungunternehmer per Gesetz

In Frankreich wurde 2004 fĂŒr junge Unternehmer der Status des Jeune Entreprise Innovante (JEI) euingefĂŒhrt. Um ihn zu erhalten, dĂŒrfen Unternehmen nicht mehr als 250 Mitarbeiter beschĂ€ftigen, nicht Ă€lter als acht Jahre sein und mĂŒssen mindestens 15 Prozent ihres Etats fĂŒr die Forschung ausgeben.
Und sie dĂŒrfen nicht in Mehrheitsbesitz eines anderen Unternehmen sein. Schon im ersten Jahr erfĂŒllten fast 1800 Unternehmer diese Bedingungen. DafĂŒr wurden sie als JEI von den Sozialabgaben fĂŒr wissenschaftliches Personal befreit, mussten drei Jahre lang keinen Gewinn auf ihre Steuern zahlen und sind von der jĂ€hrlichen, umsatzsteuerabhĂ€ngigen Pauschale befreit, die Unternehmen in Deutschland entrichten mĂŒssen.

Deutschland: Ungezwungene Förderung Mangelware

FĂŒr Sieben Jahre entfĂ€llt außerdem die Grund- und Gewerbesteuer. Auch andere LĂ€nder wie Belgien, die Niederlande oder Spanien, Estland oder die skandinavischen LĂ€nder kennen Ă€hnliche Regelungen oder planen deren EinfĂŒhrung. Die EuropĂ€ische Kommission hat zudem 2007 den Status einer Young Innovative Company (YIC).
In Deutschland sind solche eher ungezwungenen Förderungen eher Mangelware. Die Zahl der aktiven Business-Angels, private Geldgeber, die ihren SchĂŒtzlingen auch mit Rat und Tat zur Seite stehen, wird auf 2700 bis 3400 Personen geschĂ€tzt, das sind zwischen 33 und 41 pro eine Million Einwohner.

Andere LĂ€nder haben mehr Investoren

Zum Vergleich: In den USA sind es fast 260.000, als 850 bereitwillig Investoren auf eine Million Einwohner. Und wĂ€hrend in Deutschland nur etwa 500 Millionen Euro an Risikokapital vergeben werden, sind es allein im Silicon Valley, das ĂŒber die Wirtschaftsleistung DĂ€nemarks verfĂŒgt, neun Milliarden.
Aber auch bei den staatlichen Förderungen sieht es eher mau aus: Zwar gibt es ungezĂ€hlte Förderprogramme, von denen viele aber oft erst greifen, wenn schon erste Erfolge auf dem Tisch liegen. Oder aber Investitionskredite sind, die zwar Anschaffungen oder Personalkosten, nicht aber einfach die Lebenshaltungskosten von GrĂŒndern in der Startphase decken sollen.

Fördermittel: Der Markt ist unĂŒbersichtlich

Außerdem ist trotz einschlĂ€giger Förderdatenbanken das Angebot so unĂŒbersichtlich, das KleinstgrĂŒnder im bĂŒrokratischen Dschungel kaum durchblicken, welche Förderung fĂŒr sie in Frage kommt.
Denn alltĂ€glichen Förderwahnsinn lĂ€sst der Journalisten Matthias Spielkamp erahnen: Der hat seine Plattform irights.info dem Thema Urheberrecht in der digitalen Welt gewidmet. Von 2004 bis 2006 wurde er 18 Monate lang vom Bundesministerium fĂŒr Verbraucherschutz, ErnĂ€hrung und Landwirtschaft gefördert.

Patente sind nicht gleich Innovation

Trotz Grimme-Online Arward und zahlreicher ProjektantrĂ€ge gab es jedoch erst 2008 wieder eine neue Förderung durch das Bundesforschungsministerium und die Kulturstiftung des Bundes. Spielkamp resĂŒmiert: Es ist unmöglich, eine Anschlussförderung zu bekommen, egal wie erfolgreich das Projekt ist. Und: Der Aufwand, fĂŒr kleinere Projekte AntrĂ€ge zu stellen, ist zu groß!
FĂŒr Deutschland gilt das Motto: Statt Innovation – Aus Alt macht Neu! Denn Deutschland ist zwar Spitzenreiter bei Patenten – besonders innovativ ist das aber nicht. Doch selbst wenn die Anmeldungszahlen fĂŒr Patente seit 1990 kontinuierlich nach oben kletterte und Deutschland nach Informationen des europĂ€ischen Parlaments sogar Spitzenreiter ist, hĂ€ngt das nicht zwingend auch mit einem Plus an Innovation zusammen:

Alte Ideen im neuen Gewand

Denn viele Patente seien, so erklĂ€rt der Journalist Lars Reppesgard in seinem Buch “Wild Economy” kein Garant fĂŒr wirklich neue Ideen, im Gegenteil:
Weil die Zahl der Patentanmeldungen die Aufwendungen fĂŒr Forschung und Entwicklung bei Weitem ĂŒbersteigt, folgert Reppesgard, dass es sich hĂ€ufig nur um alte Ideen in neuem Gewand handelt:

Weltmeister in Wirkungsgradoptimierung

Denn es lohne sich fĂŒr Großkonzerne viel mehr, das, was man ohnehin verkauft, schrittweise etwas besser zu machen, als neue, revolutionĂ€re Produkte zu entwickeln, bei denen die Verkaufsstrategie unklar ist und die, schlimmer noch, eingespielte MĂ€rkte durcheinander bringen.
Deutsche Unternehmen sind laut Reppesgard Weltmeister in Wirkungsgradoptimierung und patentieren seit Jahren jede noch so kleinste Detailneuerung, die GerÀte nur ein wenig effektiver oder umweltfreundlicher macht. Und das nur sicherheitshalber, um bei Bedarf Verhandlungspositionen zu stÀrken.

Perfektionismus und Stillstand

Was dabei herauskommt, sind Perfektionismus und Stillstand statt Risikofreude und Lust an VerÀnderung. Und eine gewisse Ironie, bei der einem das Lachen im Halse stecken bleibt: Viele solcher Schutz-Patente liegen dann ungenutzt herum, blockieren aber Weiterentwicklungen.
Schrittweise Verbesserungen lohnen sich mehr als große Innovationen. Allerdings: Sie könnten spĂ€ter einmal an GrĂŒnder mit Kapital, aber ohne Ideen verkauft werden.
Bei revolutionÀren, desruptiven Entwicklungen, bei denen die Erfinder etwas grundlegend neu und anders machen, liegt die wahre Innovationskraft. Und da hatten Mark Zuckerberg sowie Segej Brin und Larry Page einfach die Nase vorn.

Gute Ideen kommen von Unten

Das war schon frĂŒher so: Auch Alfred Nobel, James Watt, Alessandro Volta oder Werner von Siemens gehören in diese Reihe von Menschen, die mit ihren Ideen Geschichte geschrieben haben und die heute noch jedes Kind kennt.
Und auch im 21. Jahrhundert kommen gut, bahnbrechende Neuentwicklungen eher von findigen Außenseitern als von etablierten Unternehmen. Etwa jene Idee, die unseren Straßenverkehr maßgeblich revolutionieren könnte:
Die des elektrogetriebenen Zweirads. Denn war bislang das Auto liebstes Fortbewegungsmittel und Statussymbol zugleich, könnte sich das in Zeiten von erhöhtem Verkehrsaufkommen, Klimawandel und Brennstoffmangel rapide Àndern.

Revolution fĂŒr den Straßenverkehr?

Der Österreicher Stefan Gulas hat ausgerechnet Berlin eine Art Zwitter zwischen Fahrrad und Motorrad entwickelt: Sein sogenanntes eRockit wird angetrieben durch Pedaltritte, die ein Elektro-Motor um das FĂŒnfzigfache verstĂ€rkt – und so mehr als 50 Stundenkilometer schnell fĂ€hrt. Der Fahrer soll sich, so Gulas, bewegen, gleichzeitig aber die Kraft des Motors spĂŒren. Schnelle, umweltfreundliche Fortbewegung und sportliche Akti...

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