Frauen! So geht Erfolg
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Frauen! So geht Erfolg

Tipps fĂŒr Karriere & Business von zwei Staatschefinnen bis zur Managerin mit sechs Kindern [Checklisten Beispiele Vorlagen]

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Tipps fĂŒr Karriere & Business von zwei Staatschefinnen bis zur Managerin mit sechs Kindern [Checklisten Beispiele Vorlagen]

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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About This Book

In der 4., komplett neu bearbeiteten Auflage dieses wegweisenden Ratgebers, herausgegeben von einem preisgekrönten Verlag, vereinen renommierte Experten (Übersicht in der Buchvorschau) ihr Wissen mit einer interaktiven KI. Diese einzigartige Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung und modernster Technik ermöglicht es Ihnen, Herausforderungen auf einer ganz neuen Ebene zu meistern. Dank der innovativen Informationsvermittlung, ergĂ€nzt durch persönlichen Erfolgserlebnisse, können Sie Ihre Ziele verwirklichen und Ihr volles Potenzial ausschöpfen. Denn Frauen sind in Macht- und FĂŒhrungspositionen nach wie vor unterreprĂ€sentiert – und schnell fallen Schlagworte wie GlĂ€serne Decke, Gender Pay Gap oder Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wie es besser geht, zeigen zahlreiche erfolgreiche Frauen wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ehemalige islĂ€ndische StaatsprĂ€sidentin, TV-Moderatorin Petra Gerster, eine Bundestagsabgeordnete oder eine Top-Managerin mit sechs Kindern. FĂŒr sein Konzept "Infos nach Wunsch" wurde der Verlag mit dem Global Business Award als Publisher of the Year ausgezeichnet und staatlich gefördert. Er ist außerdem Partner des Bundesbildungsministeriums. Das Ziel, Ihnen die bestmöglichen Inhalte zu Themen wie Karriere, Finanzen, Management, Recruiting oder Psychologie zu bieten, geht dabei weit ĂŒber die statische Natur traditioneller BĂŒcher hinaus: Die interaktiven AI Extended Books vermitteln Ihnen nicht nur KI-optimierte Inhalte in mehreren Sprachen, basierend auf Datenanalyse, sondern ermöglichen es auch, individuelle Fragen zu stellen und sich zu Ihren persönlichen Interessen beraten zu lassen. Dazu finden Sie in jedem Buch ausfĂŒhrliche ErlĂ€uterungen und Anwendungsbeispiele, die Ihnen das erfolgreiche Benutzen der KI erleichtern. Sie können so quasi kostenlos KI-Software nutzen, eKurse herunterladen, mit Workbooks arbeiten oder sich mit einer aktiven Community austauschen. So erhalten Sie wertvolle Ressourcen, die Ihr Wissen steigern, die KreativitĂ€t anregen, Ihre persönlichen wie beruflichen Ziele erreichbar und Erfolge erlebbar machen. Dabei gehen Fachwissen und technische Innovation Hand in Hand, denn wir nehmen die Verantwortung, fundierte und gut recherchierte Inhalte zu liefern sowie das Vertrauen, das Sie in uns setzen, sehr ernst. Aufgrund der einzigartigen Kombination aus menschlicher Expertise und Innovation können wir Werke publizieren, die Ihren Anforderungen in jeder Hinsicht gerecht werden. Und mehr noch: Wir möchten Ihnen die Gelegenheit bieten, Ihre Reise zu persönlichem Wachstum und Erfolg noch unvergesslicher zu machen. Denn wir wissen, dass wahre VerĂ€nderung nicht nur im Kopf stattfindet, sondern vor allem durch persönliches Erleben und Anwenden. Deshalb haben wir passend zu jedem Buch fĂŒr Sie besondere Erfolgs-Reise-Erlebnisse konzeptioniert. Lassen Sie sich also inspirieren, um Ihre Leben auf ein völlig neues Level zu heben. Mit dem Kauf der BĂŒcher können Sie auch Gutes tun: Der Verlag engagiert sich mit etwa 5 Prozent der Einnahmen aus dem Buchverkauf in gesellschaftlich relevanten sozialen oder nachhaltigen Projekten. So stiften wir Stipendien oder unterstĂŒtzen innovative Ideen sowie Klimaschutzinitiativen. Verlegerin Simone Janson ist zudem Bestseller-Autorin sowie eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index, außerdem war sie Kolumnistin und Autorin renommierter Medien wie WELT, Wirtschaftswoche oder ZEIT - mehr zu ihr u.a. in Wikipedia.

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Information

Year
2024
ISBN
9783965960145

[Interview] Professor Dr. Petra Jansen, Lehrstuhl fĂŒr Sportwissenschaft der Uni Regensburg: Emotionssteuerung, Karriere-Ziele und Frauen
// Von Simone Janson


Professor Dr. Petra Jansen, Lehrstuhl fĂŒr Sportwissenschaft der Uni Regensburg erzĂ€hlt im Interview u.a. wie man seine GefĂŒhle mit Achtsamkeit steuert, wie man seine Ziele erreicht und warum es die GlĂ€serne Decke wirklich gibt.
Professor Dr. Petra Jansen studierte an der Johannes-Gutenberg-UniversitĂ€t in Mainz, Anthropologie, Ethnologie, Psychologie und Mathematik, bevor sie 1999 an der Gerhard-Mercator UniversitĂ€t in Duisburg in Allgemeiner Psychologie zu dem Thema "Kognition von Distanzen" promovierte. 2005 habilitierte Sie an der Heinrich-Heine UniversitĂ€t in DĂŒsseldorf in Experimenteller Psychologie mit dem Thema "Entwicklung rĂ€umlichen Wissens". 2008 schloss Sie auch ein Weiterbildungsstudium in Tanztherapie an der WestfĂ€lischen-Wilhelms-UniversitĂ€t MĂŒnster ab. Seit 2008 hat Sie den Lehrstuhl fĂŒr Sportwissenschaft an der UniversitĂ€t in Regensburg inne. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Untersuchung des Zusammenhanges von Motorik, Emotion und Kognition, u.a. unter einer neurowissenschaftlichen Perspektive. Ihre Forschungsarbeiten wurden in mehreren Projekten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und bislang in ĂŒber 120 peer-reviewed Zeitschriftenartikel veröffentlicht. Ihre Zukunft sieht Sie in der Erforschung der Integration von Herz und Verstand. Prof. Dr. Petra Jansen ist Mutter von drei erwachsenen Kindern.

Frau Prof. Dr. Jansen, bitte umreisen Sie kurz Ihr Forschungsgebiet.

Lange Zeit galt mein Hauptinteresse der Erforschung kognitiver Prozesse beim Menschen. Die Kognition beinhaltet die Prozesse der Wahrnehmung, Sprache, des Denkens, des Problemlösens und z. B. auch der Verarbeitung rÀumlicher Information.
Hier haben mich insbesondere die Untersuchung des Einflusses der Bewegung auf die Kognition sowie mögliche Geschlechtsunterschiede bei kognitiven FÀhigkeiten interessiert. Heute erforsche ich vermehrt den Zusammenhang zwischen Körper, Kognition, und Emotion im Rahmen der Embodiment-Forschung und den Einfluss von achtsamkeitsbasierten Trainings.

Lassen sich Emotionen ĂŒberhaupt wirkungsvoll steuern?

Emotionen lassen sich regulieren. Stellen Sie ich bitte ein kleines Kind an der Ladenkasse vor. Es sieht all die SĂŒĂŸigkeiten und fĂ€ngt vielleicht an zu schreien, weil es diese gerne haben möchte. Selbst ein Erwachsener kann das Kind kaum beruhigen.
Die EmotionsregulationsfÀhigkeit ist bei dem kleinen Kind noch nicht so gut ausgeprÀgt, Erwachsene hingegen haben jedoch zumeist die FÀhigkeit erworben, wenn Sie etwas unbedingt wollen, angemessen zu reagieren.

Und was ist wichtiger: Der IQ oder der EQ?

ZunĂ€chst einmal ist der IQ das wissenschaftlich lĂ€nger untersuchte theoretische Konzept. Es ist sicherlich unbestritten, dass der Intelligenzquotient wesentlich fĂŒr das Lösen kognitiver Aufgaben ist. Checa und Fernandez-Berrocal (2015) konnten jedoch nachweisen, dass auch emotionale Kompetenzen fĂŒr die menschliche kognitive KontrollfĂ€higkeit wichtig sind. Es gibt wechselseitige EinflĂŒsse, die in einer aktuellen Übersichtsarbeit von Okon-Singer und Kollegen (2015) sehr schön auf den Punkt gebracht werden: "Stress, anxiety and other kinds of emotion can profoundly influence key elements of cognition, including selective attention, working memory, and cognitive control. [
] In turn, circuits involved in attention, executive control, and working memory contribute to the regulation of emotion." Meines Erachtens wĂ€re es gut, von einer "entweder – oder” Sichtweise zu einer "und-auch” Sichtweise zu gelangen.
  • Checa, P., und FernĂĄndez-Berrocal, P. (2015). The role of intelligence quotient and emotional intelligence in cognitive control processes. Frontiers Psychology, 6: 1853.
  • Okon-Singer, H., Hendler, T., Pessoa, L., und Shackman, A.L., (2015). The neurobiology of emotion-cognition interactions: fundamental questions and strategies for future research. Frontiers in Human Neuroscience, 9:58. doi: 10.3389/fnhum.2015.00058

In jĂŒngster Zeit gibt es immer wieder Kritk an Achtsamkeit, z.B. von der Feministin Laurie Penny oder auch in Verbindung mit dem Silicon Valley. Was halten Sie von Kritik an Achtsamkeit?

Die Kritik bezieht sich im ersten Artikel meines Erachtens mehr auf den "Trend zur Selbstliebe", wobei die Autorin am Ende die Selbstsorge ins GesprÀch bringt und im zweiten Artikel mehr auf Achtsamkeit als eine Art DiÀt von der digitalen Welt.
Beides beschreibt Achtsamkeit meines Erachtens nicht treffend. In meinen Augen bedeutet Achtsamkeit das Gewahrsein im jetzigen Moment. An diesem Streben kann ich nichts kritisch finden; mit der Aufmerksamkeit da zu sein, wo man ist, das halte ich fĂŒr ein wichtiges Ziel fĂŒr jeden Menschen. Das, was ich als kritisch empfinde, ist, dass viele Menschen das GefĂŒhl haben, Yoga machen zu mĂŒssen, zu meditieren oder Achtsamkeitsseminare besuchen zu mĂŒssen. Achtsamkeit bezieht sich fĂŒr mich – und ich betone fĂŒr mich – neben der PrĂ€senz im Moment darauf, den eigenen fĂŒr sich passenden Lebensweg zu finden, es ist ein Schritt zur Selbstliebe. Selbstliebe hat damit ĂŒberhaupt nichts mit Wellness zu tun, sondern mit dem Erkennen und SchĂ€tzen des eigenen Lebens. Und ich völlig mit Laurie Penny ĂŒberein, dass z.B. fĂŒr sozial benachteiligte Menschen der Weg zur Selbstliebe nicht ĂŒber "Selbstliebe-Seminare" geht, sondern zunĂ€chst eher vielleicht ĂŒber Gedanken zur Änderung der sozialen Situation.
Meines Erachtens bedenken wir viel zu wenig die IndividualitĂ€t des Einzelnen. Die Menschen unterscheiden sich individuell in der emotionalen, kognitiven, körperlichen und spirituellen Entwicklung und natĂŒrlich auch von der sozialen Situation und des kulturellen Eingebundenseins. Achtsamkeit bedeutet, diese Facetten mit einzubeziehen und aus dieser Situation heraus prĂ€sent zu sein. Es ist klar, dass hier die Wege verschieden sind und dass auch nicht jeder, vielleicht weil er gerade in einer belastenden sozialen Situation eingebunden ist, auf dem Weg sein kann. Auch das gilt es anzunehmen.

Es gibt ja sehr viel Kritik an digitalen Medien. Macht Handy- und Internetkonsum weniger achtsam? Und wie sieht es mit neueren Technologien wie Augmented und Virtual Reality aus?

Gesicherte Studien gibt es bzgl. der störenden Wirkung des Jandy-Gebrauchs im Straßenverkehr und zwar nicht nur beim Autofahren sondern auch als FußgĂ€nger. Generell ist es so, dass der Gebrauch von Handys wĂ€hrend wir eine kognitive Aufgabe durchfĂŒhren, unsere Aufmerksamkeit von der kognitiven Aufgabe abzieht und die Leistung dann in dieser Aufgabe schlechter wird. Jetzt konnte in einer neuere Arbeit sogar gezeigt werden, dass allein das auditive Signal, das eine Nachricht (Sprachanruf oder SMS) angekommen ist, die Aufmerksamkeit stört, ohne das direkt das handy genutzt wird. Wissenschaftlich gesehen zeigt sich demnach, dass die Handynutzung die Aufmerksamkeit abzieht. Dies wirklich gesamtgesellschaftlich zu untersuchen, ist eine große Herausforderung und sehr schwierig. So mĂŒĂŸte beantwortet werden, was es bedeutet, dass wir in einer Gesellschaft leben, die die leichte Ablenkbarkeit gelernt hat. Wahrscheinlich ist aus diesem Grunde die Sehnsucht nach dem achtsamen Leben im jetztigen Moment sehr groß.
Bzgl. Augmented und Virtual Reality gibt es zahlreiche Studien, die positive Effekt in der Bildung, im Training und aber auch in der Rehabilitation zeigen. Meines Erachtens fehlen noch Studien, die den Einfluss der Technologie auf das Gehirn nachweisen. Dies ist auch methodisch sauber und ethisch m.E. nicht einfach zu untersuchen.
  • Stothart, C., Mitchum, A., und Yehnert, C. (2015). The attentional cost of receiving a cell phone notification.
  • Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance, 41, 893-897.

Eignet sich Achtsamkeit auch dazu, Ziele zu erreichen? Welche Strategie empfehlen Sie Menschen, wenn es darum geht, Ziele erreichen zu wollen?

Meiner Kollegin Britta Hölzel aus MĂŒnchen und ihren Kollegen (2011) zufolge wirkt die Achtsamkeit auf: a) die Aufmerksamkeitsregulation, b) das Körperbewusstsein, c) die Regulation der GefĂŒhle durch das Wahrnehmen und das Nicht-Bewerten der auftretenden GefĂŒhle und d) die VerĂ€nderung des eigenen Selbst. Da die FĂ€higkeit, die Aufmerksamkeit zu regulieren eine Basiskomponente ist, um Ziele zu erreichen, hilft die Übung der Achtsamkeit an dieser Stelle. Viele Coaches werben auch damit. Jedoch fehlen meines Erachtens Untersuchungen, die dies auch wirklich in mit Hilfe eines kontrolliert durchgefĂŒhrten Pre-Post Test Designs und einer Kontrollgruppe nachweisen.
Ich persönlich empfehle Menschen, die ihre Ziele erreichen wollen, dass Sie zunĂ€chst einmal in sich hineinschauen, um zu sehen, welches ihre wahren Ziele sind und was Sie wirklich gerne erreichen wollen. Manchmal ist das ganz schwer von den Erwartungen der Umwelt zu trennen. Hier spricht sicherlich die Psychologin in mir. Dann ist das Setzen realistischer Ziele ebenso wichtig, wie das Wissen um und die Annahme von RĂŒckschlĂ€gen.
  • Hölzel, B.K., Lazar, S.W., Gard, T., Schuman-Olivier, Z., Vago, D.R. und Ott, U. (2011). How does mindfulness meditation work? Proposing mechanisms of action from a conceptual and neural perspective. Perspectives in Psychological Science, 6, 537-559. doi:10.1177/1745691611419671

Was Karriere-Ziele angeht, wird ja gerade bei Frauen oft von einer glÀsernen Decke gesprochen. Können Sie das bestÀtigen oder nicht?

Im Januar 2016 betrug der Anteil der Professorinnen an deutschen Hochschulen auf einer C4/W3 Professur 17.3%, dabei ist er seit 1994 kontinuierlich gewachsen – gemittelt ĂŒber alle Besoldungsgruppen von 7,5% auf 21,3%. Diese Zahlen sprechen sicherlich fĂŒr sich. Es findet ein Fortschritt statt – jedoch langsam. Ein Problem ist, dass die jungen Wissenschaftler nach der Habilitation nicht an der eigenen UniversitĂ€t berufen werden können. Auch wenn dies aus wissenschaftlicher Sicht sehr sinnvoll ist, ist es natĂŒrlich familienbezogen gesehen schwierig.

Und wie sehen ihre eigenen Erfahrungen als Frau und Mutter aus?

Meine ganz persönliche Meinung zur glĂ€sernen Decke ist, "JA – sie gibt es”. Aber vielleicht nicht nur bezogen auf das Geschlecht sondern vielmehr auf die menschlichen Eigenschaften der AuthentizitĂ€t, Transparenz und Ehrlichkeit. In meiner anfĂ€nglichen NaivitĂ€t habe ich gedacht, es ginge an den UniversitĂ€ten um den reinen Wert der Erkenntnis. Erst langsam habe ich begriffen, wie sehr das universitĂ€re Leben von Macht und politischem Gebaren geprĂ€gt ist – und da es halt so viele MĂ€nner in den FĂŒhrungspositionen gibt, von dem mĂ€nnlichen Machtanspruch.
Ich persönlich empfinde das als sehr schade und wenig zielfĂŒhrend. Wenn ich mal etwas gesagt habe, wurde mir gesagt, ich sehe die Sache zu pointiert. Eigentlich ist dies ein Kompliment, aber es scheint eine Eigenschaft zu sein, die nicht gewĂŒnscht ist. Ich konzentriere mich jetzt wieder sehr auf die Arbeit an meinem Lehrstuhl. Dort kann ich die Werte der Aufrichtigkeit und AuthentizitĂ€t vermitteln, die mir wichtig sind. Und dafĂŒr bin ich sehr dankbar.

Wie schafft man es alleinerziehende Mutter im eher konservativen Wissenschaftsbetrieb auf einen Lehrstuhl?

Wie sich herausgestellt hat, war dies nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte – gerade auch der Umzug von Nordrhein-Westfalen nach Bayern nicht. Vor allem die Kinder hatten zunĂ€chst Schwierigkeiten in der Schule, die sich aber dann auch wieder gegeben haben. Und dann die mitleidigen Blicke meiner Kollegen – "Wie Du bist alleine mit den Kindern? – Das tut mir aber leid". Ich wusste diese Aussage gar nicht einzuordnen, war ich es doch aus NRW gewohnt, dass dies Niemanden zum Erstaunen bringt.
Auch die Organisation von Job und Erziehung stellte natĂŒrlich hohe AnsprĂŒche an mich: Auf der einen Seite brauchten die Kinder aufgrund des Umzuges vermehrt Aufmerksamkeit, auf der anderen Seite musste ein Lehrstuhl in einem fĂŒr mich fremden Fach aufgebaut werden.
Ich glaube, es gibt nur drei Dinge, die es einem ermöglichen, das zu schaffen: 1) eine große Liebe zu den Kindern, 2) eine große Leidenschaft fĂŒr die Wissenschaft und 3) viel Kraft und Resilienz.

Was raten Sie jungen MĂŒttern, die eine wissenschaftliche Karriere anstreben?

FĂŒr mich ist die Antwort einfach: Es gibt die zwei Faktoren, die ich oben schon erwĂ€hnt habe, wie das gut gelingen kann: Bedingungslose Liebe zu den Kindern und Leidenschaft fĂŒr die Wissenschaft. Wenn man das spĂŒrt, gibt es keine andere Wahl und alles andere lĂ€sst sich irgendwie organisieren, heute noch besser als vor 25 Jahren.
Ich wĂŒnsche allen jungen Eltern in der Wissenschaft, dass Sie Chefs und Chefinnen haben, die ihnen die Freiheit lassen, dann zu arbeiten, wann Sie wollen. Das Wichtigste aus beruflicher Sicht ist am Ende die Leistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter/innen und nicht der Ort und der Zeitpunkt der Arbeit.
Apropos neue Arbeitsformen: Prominente wie TV-Star Manuel Andrack oder LinkedIn-GrĂŒnder Konstantin Guericke erledigen einen Teil ihrer Arbeit beim Wandern und halten die Bewegung fĂŒr kreativitĂ€ts- und produktivitĂ€tsfördernd.

Können Sie das bestÀtigen?

Es gibt Evidenz, dass Bewegung auf die sogenannten Exekutiven Funktionen, das bedeutet das ArbeitsgedĂ€chtnis, die InhibitionsfĂ€higkeit und die kognitive FlexibilitĂ€t einen positive Einfluss hat und darĂŒber hinaus auf die visuell-rĂ€umliche Intelligenz, also die FĂ€higkeit, sich Dinge im Geiste gedreht vorzustellen (Jansen und Richter, 2016). Das sind grundlegende kognitive FĂ€higkeiten, die auch essentiell fĂŒr die KreativitĂ€t sind.
In einer Studie von Atchley, Strayer und Atchley (2012) konnte nachgewiesen werden, dass sich Wandern in der Natur kreativitĂ€sfördernd ausgewirkt hat. Allerdings schrĂ€nken die Autoren ein, dass sie nicht genau sagen können, in wie weit dieser Einfluss durch den Verzicht auf handys und andere digitalen Medien zurĂŒckzufĂŒhren ist.
  • Atchley, R.A., Strayer, D.L., und Atchley, P. (2012). Creativity in the Wild: Improving creative reasoning through immersion in natural settings. PlosOne 7.e51474.
  • Jansen, P. und Richter, S. (2016). Macht Bewegung wirklich schlau. Bern: Hogrefe.

Arbeiten denn Menschen unter Druck besser und produktiver oder sollten sie doch eher entspannt sein?

Dies ist eine sehr schwierige Frage, weil nicht so genau definiert ist, was besser bedeutet. Effektiver? GlĂŒcklicher? Schneller? Genauer? Sicherlich braucht man ein gewisses Maß an Arousal, das heisst an Aktivierung, um produktiv zu sein. Dann gibt es z.B, im Sport viele Theorien, die sich damit beschĂ€ftigen, welches das richtige Maß an Arousal ist.
Es gibt die Theorien, die sagen, dass es eine optimale Zone des Leistungsvermögen gibt oder auch die Theorie, die besagt, dass es einen bestimmten Punkt gibt, ab welchem es praktisch zu viel "Arousal” und auch "Angst” gibt und die Leistung schlechter wird. Im Sport gibt es auch das PhĂ€nomen des "choking under pressure”, das heisst, dass man seine Leistung in Drucksituationen nicht abrufen kann. Hier helfen psychologische Regulationstechniken und schon eine entspannte Haltung. Ein sehr emfehlenswertes Buch ist von Sian Beilock "”Choke”.
  • Beilock, S. (2011). Choke. What the secrets of the brain reveal about getting it right when you have to. Atria books: New York.

Wie definiert man GlĂŒck bzw. Flow ĂŒberhaupt?

Die Differenzierung des Begriffs GlĂŒck ist sicherlich schwierig. So listet Esch (2011, S. 169-171) allein 31 Stichworte fĂŒr den Begriff des GlĂŒcks (von "bliss", "coherence" bis hin zu "wellness"). Generell kann zwischen hedonistischem und eudĂ€monistischem GlĂŒck unterschieden werden. WĂ€hrend sich das hedonistische GlĂŒck auf die Beurteilung des eigenen Lebens inklusive der zugehörigen freudigen Emotionen bezieht, versteht man unter dem eudĂ€monistischen GlĂŒck ein glĂŒckliches Leben durch die Einhaltung bestimmter Werte, die langfristig zu einem erfĂŒllten Leben fĂŒhren.
So umfasst eudĂ€monistisches GlĂŒck die Faktoren der Selbstwirksamkeit, der persönlichen Entwicklung, der sozialen Verbundenheit und der Bedeutung, die der Einzelne fĂŒr die Gesellschaft hat. Tobias Esch unterscheidet zwischen einem GlĂŒckstyp A, B, C. Der GlĂŒckstyp bezieht sein GlĂŒck eher aus der ErfĂŒllung einer antizipierten Leistung, der GlĂŒckstyp B aus der Vermeidung von unglĂŒcklichen Situationen und der GlĂŒckstyp C z.B. dann, wenn er fĂŒrsorglich handeln kann. Je nach unterschiedlichem GlĂŒckstyp sind unterschiedliche Gehirnareale aktiviert.
Flow (Csikszentmihalyi, M. (2000) bezeichnet einen Bewußtseinzustand, indem man ganz ohne Gedanken und Emotionen aufgeht. Flow lĂ€sst sich auf den Achsen der Herausforderung und des Könnens beschreiben. Man kann Flow nur dann erleben, wenn man etwas gut kann und wenn die Herausforderung hoch ist.
  • Csikszentmihalyi, M. (2000). Beyond boredom and anxiety: Experiencing flow in work and play. San Francisco: Jossey-Bass.
  • Esch, T. (2011). Die Neurobiologie des GlĂŒcks. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.

Welchen Sport wĂŒrden Sie empfehlen, um Flow, GlĂŒcksgefĂŒhle und auch ProduktivitĂ€t zu steigern?

Wir haben kĂŒrzlich ein systematisches review zu diesem Thema durchgefĂŒhrt, und festgestellt, dass es im Grunde nur sehr wenige wissenschaftliche Studien gibt, die in einem Design mit einem PrĂ€- und Posttest, einer Kontrollgruppe und einer zufĂ€lligen Zuordnung der Versuchspersonen zu den Gruppen, dies untersucht haben. Dabei unterschieden sich die sportlichen Interventionen, die glĂŒcklich machten, sehr: So zeigte sich ein positive Effekt von Yogagruppen, ĂŒber Interventionen die Kraft, Stretching und Ausdauer beinhalteten.
Forscher bemĂŒhen sich herauszufinden, welche Mechanismen fĂŒr das GlĂŒcksempfinden verantwortlich sind. Ein Wirkmechanismus ist die Freisetzung von Neurotransmittern, also den Botenstoffen, die bei der ReizĂŒbertragung von einer Nervenzelle auf die andere aktiv sind. Hier spielen die Endocannabinoide als Neurotransmitter eine wichtige Rolle. Diese sind jedoch erst ab einem höheren Belastungsbereich nachweisbar, so dass sich ein Sport empfehlen wĂŒrde, der den Einzelnen zum Schwitzen bringt Aber natĂŒrlich wissen wir auch, dass eine Yogastunde "glĂŒcklich" machen kann. Vielleicht ist hier bislang in der Forschung zu wenig auf die unterschiedlichen physiologischen Wirkmechanismen des Sports bezogen auf das hedonistische und eudĂ€mistische GlĂŒck eingegangen worden.

So bringt Mixed Leadership Unternehmenserfolg: Mehr Frauen = mehr Geld
// Von Johannes Schmeer, Simone Janson


Mixed Leadership und Diversity Management sind in aller Munde, dennoch gibt es noch immer viel zu wenig Frauen im Topmanagement. Was das Ă€ndern könnte: Frauen bringen Unternehmen mehr Gewinn. Erkannt hat das z.B. Alibaba-GrĂŒnder Jack Ma.

Was fĂŒhrende Unternehmen anders machen am Beispiel Ali Baba

Der chinesische MilliardĂ€r und Alibaba-GrĂŒnder Jack Ma stellte fest: Frauen denken mehr an andere als MĂ€nner. Und darauf kommt es im 21. Jahrhundert an. Selbst im Topmanagement seines Unternehmens finden sich daher ĂŒber 40 Prozent Frauen.
Die Wirklichkeit in viele Deutschen Unternehmen sieht leider anders aus: "Topmanager sind Chauvinisten, merken es nichtmal, reden aber klug daher", so könnte man ĂŒberspitzt das Fazit einer Fraunhofer-Studie vom Oktober 2012 zusammenfassen.

Frauenförderprogramme bringen nicht weiter

Das Forscherteam um Prof. Schraudner wollte klÀren, weshalb trotz diverser "Wir fördern Frauen!"-Programme diese meist weniger Karriere machen als ihre mÀnnlichen Kollegen.
Heute, Jahre spĂ€ter, liegen hier immer noch die GrĂŒnde, warum so wenig Frauen Karriere machen. Denn: So wenig ein Spoiler – nachtrĂ€glich auf den Kofferraum des Autos montiert – aus diesem einen Rennwagen macht, so wenig helfen isolierte Maßnahmen, Frauen zu fördern. Denn: ihnen wird von der herrschenden mĂ€nnlichen Unternehmenskultur das Wasser abgegraben.

Frauen an die Macht? Lieber nicht!

Zum Beispiel die "konformistische Formalkultur": Hier werden die Ansichten von Frauen als befremdlich empfunden und ihnen wird – von den MĂ€nnern in der Hierarchie – die FĂ€higkeit zur FĂŒhrung abgesprochen.
Noch knackiger die "konservative Ausschlusskultur": In Unternehmen dieser PrÀgung besetzen...

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