Glaub an dich
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Glaub an dich

Mut & Selbstbewusstsein stärken, Selbstliebe Skills & Resilienz trainieren, Stress Selbstsabotage & Risiko-Ängste überwinden, mehr Geld verdienen, Ziele erreichen

Simone Janson, Simone Janson, Simone Janson

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Information

Year
2024
ISBN
9783965964709

Erfolgs-Potenzial von Generalisten und Quereinsteigern: Nur kein Wunderkind-Syndrom
// Von David Epstein


Unsere Gesellschaft nährt den Mythos vom einseitig begabten Wunderkind, das früh seiner Spezialisierung folgt. Doch Generalismus beendet den Tunnelblick und führt zu mehr Erfolg.

Auch Spitzensportler beginnen oft erst spät mit der Spezialisierung

Als ich mit meinen Recherchen begann, stieß ich sowohl auf differenzierte Kritik als auch auf pauschale Ablehnung. »Das gilt vielleicht für andere Sportarten«, sagten Fans oft, »aber nicht für unseren Sport.« Der vehementeste Protest kam aus der Gemeinde des beliebtesten Sports weltweit, dem Fußball. Aber dann veröffentlichte ein Team aus deutschen Wissenschaftlern Ende wie auf Zuruf eine Studie, die belegte, dass die Mitglieder der deutschen Nationalelf, die kurz zuvor die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, üblicherweise Sportler waren, die sich erst spät spezialisiert hatten und bis zum Alter von 21 Jahren oder älter lediglich in einer Amateurliga gespielt hatten.
In ihrer Kindheit und Jugend hatten sie nur Freizeitfußball gespielt und auch andere Sportarten betrieben. Eine weitere Untersuchung über den professionellen Fußballsport, die zwei Jahre später veröffentlicht wurde, verfolgte über zwei Jahre die sportliche Entwicklung von Nachwuchsspielern im Alter von elf Jahren. Diejenigen, die mehrere Sportarten betrieben und nur Freizeitfußball spielten, hatten in den zwei Jahren größere Verbesserungen erzielt als die Spieler der Vergleichsgruppe.

Hyperspezialisierung als Marketing-Mythos

Inzwischen werden in den unterschiedlichsten sportlichen Disziplinen, von Hockey bis Volleyball, ähnliche Ergebnisse berichtet. Die angebliche Notwendigkeit einer frühen Hyperspezialisierung bildet den Kern einer gewaltigen, erfolgreichen und gelegentlich gut gemeinten Marketingmaschinerie – im Sport, aber auch in anderen Bereichen. In Wahrheit gibt es weitaus mehr Spitzensportler, die als Generalisten begonnen haben, als hochfokussierte Wunderkinder. Im Allgemeinen sind Erstere aber nicht so öffentlichkeitswirksam – wenn sie denn jemals bekannt werden. Einige große Namen kennen Sie wahrscheinlich, nur ihr Werdegang ist unbekannt.
Ich erinnere mich an ein Super Bowl von 2018, in dem sich ein berühmter Quarterback, der vor seiner Karriere als Footballprofi als Catcher Baseball gespielt hatte (Tom Brady), ein spannendes Duell mit dem Quarterback der Gegenmannschaft lieferte, der in seiner Jugend Football, Basketball, Baseball und Karate praktiziert und sich erst auf dem College zwischen Basketball und Football entschieden hatte (Nick Foles).

Der Schlüssel liegt in der Vielfalt und im Ausprobieren

Zu einem späteren Zeitpunkt desselben Monats holte die tschechische Athletin Ester Ledecká als erste Frau bei einer Winterolympiade Gold in zwei verschiedenen Disziplinen (Ski und Snowboarding). In jüngeren Jahren hatte Ledecká viele verschiedene Sportarten ausgeübt (sie spielt immer noch Beachvolleyball und frönt dem Windsurfen), sich aber vorrangig auf die Schule konzentriert und hatte es auch nicht eilig, Jugendturniere zu gewinnen. In einem Artikel, der am Tag nach ihrem sensationellen doppelten Goldmedaillengewinn erschien, schrieb die Washington Post: »In einem Zeitalter der sportlichen Spezialisierung ist Ledecká eine leidenschaftliche Verfechterin der Vielfalt.«
Kurz nach ihrer großartigen Leistung holte sich der ukrainische Boxer Wassyl Lomatschenko in drei verschiedenen Gewichtsklassen den Weltmeistertitel, und das schneller als jeder andere Boxer. Lomatschenko, der als Jugendlicher vier Jahre das Boxtraining unterbrochen hatte, um traditionelle ukrainische Tänze zu erlernen, sagte: »Als Junge habe ich ganz viel und ganz unterschiedlichen Sport gemacht – Gymnastik, Basketball, Football, Tennis – und ich glaube, letztlich haben all diese unterschiedlichen Sportarten dazu beigetragen, meine Fußarbeit zu verbessern.« Der prominente Sportwissenschaftler Ross Tucker fasst die Forschung auf diesem Gebiet in einem Satz zusammen: »Der Schlüssel liegt in der Vielfalt und im Ausprobieren.«

Spätentwickler finden oft Jobs, die besser zu ihnen passen

Im Jahr 2014 nahm ich einige der Feststellungen über eine späte Spezialisierung im Sport in das Nachwort meines ersten Buches mit dem Titel The Sports Gene auf. Im darauffolgenden Jahr erhielt ich eine Einladung, um vor einem ungewöhnlichen Publikum über die Ergebnisse dieser Forschung zu referieren – keine Athleten oder Trainer, sondern Militärveteranen. Bei meiner Vorbereitung stöberte ich in wissenschaftlichen Fachzeitschriften nach Beiträgen über eine frühe Spezialisierung und berufliche Umwege außerhalb der Sportwelt. Was ich dabei entdeckte, verblüffte mich. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass Menschen, die sich zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn bereits spezialisiert hatten, nach dem College zunächst mehr verdienten als andere, die sich erst später spezialisierten. Dieser vermeintliche Startvorteil wurde jedoch dadurch wettgemacht, dass die Spätentwickler Arbeit fanden, die besser zu ihren Fähigkeiten und ihrer Persönlichkeit passte.
Ich stieß auf Unmengen von Studien, die zeigten, dass technische Erfinder ihre kreativen Leistungen steigern konnten, indem sie, anders als andere Kollegen, die sich schon früh voll und ganz in ein Thema vertieften, zuerst auf verschiedenen Gebieten Erfahrung sammelten. Tatsächlich profitierten die besten kreativen Köpfe im Verlauf ihrer Karriere davon, dass sie aus eigener Initiative ein wenig Profundität für eine größere Wissensbreite geopfert hatten. Eine Studie über kreative Schöpfer kam zu fast identischen Ergebnissen. Allmählich wurde mir klar, dass der Werdegang einiger Menschen, deren künstlerisches Werk ich aus der Ferne tief bewunderte – von Duke Ellington (der als Kind den Musikunterricht schwänzte, um sich auf Baseball und Zeichnen zu konzentrieren) bis zu Maryam Mirzakhani (die davon träumte, Romanautorin zu werden und stattdessen die erste Frau wurde, der die Fields Medal, die berühmteste Auszeichnung auf dem Gebiet der Mathematik, verliehen wurde) –, eher dem Karrierepfad des Generalisten Roger Federer ähnelte als der WunderkindEntwicklung eines Tiger Woods.

Generalisten in Top-Positionen

Bei meinen weiteren Recherchen stieß ich auf bemerkenswerte Personen, die nicht trotz ihrer breiten Erfahrung und ihrer breitgefächerten Interessen erfolgreich waren, sondern genau deswegen: Ein weiblicher CEO, die ihre erste Führungsposition in einem Alter antrat, in dem andere sich in den Ruhestand verabschieden; ein Künstler, der fünf verschiedene Berufe ausübte, bevor er seine Berufung fand und die Welt veränderte, und ein Erfinder, der mit seiner selbstfabrizierten Antispezialisierungsphilosophie aus einem kleinen Betrieb aus dem 19. Jahrhundert einen der berühmtesten Markennamen der heutigen Zeit machte. Da ich gerade erst angefangen hatte, mich mit der Forschung über Spezialisierung in der breiten Arbeitswelt zu beschäftigen, beschränkte ich mich in meinem Vortrag vor den Militärveteranen auf den Sport. Wenngleich ich die anderen Ergebnisse nur am Rande streifte, sprang mein Publikum sofort darauf an.
Es waren alles Menschen, die sich spät spezialisiert oder die Laufbahn gewechselt hatten. Im Anschluss an den Vortrag kam einer nach dem anderen auf mich zu, um sich vorzustellen, und dabei stellte ich fest, dass viele zumindest ein wenig besorgt über ihren beruflichen Lebensweg waren und einige sich beinahe sogar schämten. Sie waren von der Pat Tillman Foundation eingeladen worden, die im Geiste des gleichnamigen verstorbenen Footballspielers der NFL, der den Profi-Football-Sport verlassen hatte, um Army Ranger zu werden, Stipendien an Veteranen, aktive Soldaten und ihre Ehefrauen vergibt, die sich beruflich neu orientieren oder noch einmal die Schulbank drücken.

Quereinsteiger sind erfolgreicher

In diesem Fall waren alle Stipendiaten ehemalige Fallschirmjäger und Übersetzer, die eine zweite Karriere als Lehrer, Wissenschaftler, Ingenieure und Unternehmer anstrebten. Zwar barsten sie vor Enthusiasmus, unterschwellig war aber eine gewisse Angst zu spüren, weil ihre LinkedIn-Profile keinen linearen Karriereverlauf widerspiegelten, den, wie man ihnen eingebläut hatte, Arbeitgeber sehen wollen. Sie waren nervös und angespannt, denn sie saßen im Hörsaal neben jüngeren (manchmal sogar viel jüngeren) Studenten beziehungsweise nahmen in einem Alter, in dem andere längst fest im Sattel sitzen, einen Berufswechsel vor, weil sie bis zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt gewesen waren, eine unvergleichliche Lebens- und Führungserfahrung zu erwerben. Irgendwie war aus einem einzigartigen Vorteil in ihrer Wahrnehmung ein Nachteil geworden.
Einige Tage nach meinem Vortrag bei der Tillman Foundation schrieb mir ein ehemaliger Angehöriger der Navy SEAL, einer Spezialeinheit der US Navy, der direkt im Anschluss an den Vortrag auf mich zugekommen war, eine E-Mail mit folgendem Inhalt: »Wir sind alle dabei, unseren Beruf zu wechseln. Mehrere von uns sind nach Ihrem Vortrag zusammengekommen und wir haben uns darüber ausgetauscht, wie erleichtert wir über Ihre Worte waren.«

Raus aus dem gefährlichen Tunnel-Blick

Ich war ein wenig amüsiert, dass e...

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