Kirche geht ...
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Die Dynamik lokaler Kirchenentwicklung

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Die Dynamik lokaler Kirchenentwicklung

About this book

Wie entwickelt sich Kirche vor Ort? Auf dem Hintergrund des II. Vatikanischen Konzils wird immer deutlicher, dass diese Frage vor allem auch eine nach dem gemeinsamen Priestertum aller GlĂ€ubigen ist. Im Zentrum dieser Entwicklung steht dabei die Entstehung eines Netzwerks kirchlicher Bezeugungsorte, sei es lokal oder von ihrer jeweiligen Sendung her begrĂŒndet. Die Entstehung von "Kleinen Christlichen Gemeinschaften" (Asien und Afrika), "kirchlichen Basisgemeinden" (Lateinamerika) und der "örtlichen Gemeinden" (Frankreich) weisen auf eine anders gelagerte Kultur des Wachstums und des Seins von Kirche hin. Wie kommt es zu einer anderen Kultur des Kircheseins? Wie sehen diese Prozesse aus und was können wir aus gemachten Erfahrungen lernen? Welches sind die Merkmale einer Kultur, die sich aus den Erkenntnissen des II. Vatikanums speist? Diese Leitfragen sind Thema des vorliegenden Bandes.

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Information

Publisher
Echter
Year
2013
Print ISBN
9783429035907
eBook ISBN
9783429060930
Edition
1
Subtopic
Religion
Weggeschichten
Martin Piller, Marianne Reiser und Priska Blattmann

Wie hat sich die Kirche in Maria Lourdes, ZĂŒrich-Seebach, in den letzten 10 Jahren entwickelt?

Situation 2001

Mit dem Jahr 2001 begann fĂŒr die Pfarrei eine neue Ära, da im September die Pfarrstelle neu besetzt wurde. Ganz unbekannt war diese Pfarrei fĂŒr den neuen Pfarrer Martin Piller nicht, da er vor sieben Jahren bereits als Vikar hier arbeitete. Die Kirche Maria Lourdes befindet sich am Stadtrand von ZĂŒrich. Das Gebiet hat ca. 30 000 Einwohner. Davon sind etwa 7000 Katholiken; 6500 Reformierte; die restlichen Bewohner haben andere Bekenntnisse oder sind in den letzten Jahren aus der Landeskirche ausgetreten.
Einiges hatte sich in den vergangenen sieben Jahren, in denen Martin Piller in Regensdorf tĂ€tig war, verĂ€ndert: Die Pfarreiratsgruppe war mĂŒde geworden, dies auch auf Grund der Überalterung; die großen Vereine bekamen kaum Nachwuchs; die Beteiligung an der Familienmesse war massiv geschrumpft. Diese wenig erfreulichen Anzeichen Ă€nderten nichts daran, dass die Pastoral mit den immer gleichen Methoden arbeitete. Neu war vielleicht ein raffinierterer Vorbereitungskurs fĂŒr unsere Firmanden. Trotz Anstrengungen der vielen Mitarbeiter erreichten sie die Menschen, die nicht mehr selbstverstĂ€ndlich zur Kirche kamen, kaum. Albert Einstein bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Es ist verrĂŒckt, die Dinge immer gleich zu machen und dabei auf andere Ergebnisse zu hoffen.“ Aber ist es nicht auch verrĂŒckt, einen schlafenden Riesen zu wecken? Noch funktionierte das System ja recht gut bei uns. Wir hatten genĂŒgend Priester, genĂŒgend Geld und somit viele Angestellte. Ja, in dieser Situation war es vielleicht schon verrĂŒckt, dass Ausschau gehalten wurde nach neuen Wegen.
Entscheidend war, dass Martin Piller im ersten Jahr seines Amtes Ă€ußerlich nichts verĂ€nderte, sondern aufmerksam wahrnehmen wollte, wie diese Pfarrei lebt. In dieser Phase wollte er hauptsĂ€chlich die Menschen der Pfarrei kennen lernen. DafĂŒr nahm er sich Zeit. GeprĂ€gt von der SpiritualitĂ€t der Fokolarbewegung stand die Aussage von MatthĂ€us 18,20 von Anfang an im Mittelpunkt seines Tuns: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Um diese Erfahrung ging es ihm. Auch die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen durch das Wort Gottes war fĂŒr ihn zentral und floss in all sein Arbeiten ein.

Startphase zu einem Prozess in eine unbekannte Zukunft

Gemeinschaftlicher Weg der Erstkommunion
Gemeinsam mit Priesterkollegen erarbeitete Martin Piller einen Vorbereitungsweg fĂŒr die Erstkommunionkinder und deren Eltern. Nicht das Inhaltliche war speziell daran, sondern die Tatsache, dass er fĂŒr die Eltern Raum schaffte fĂŒr Begegnungen mit anderen Familien und natĂŒrlich auch mit ihm als Pfarrer. An vier Sonntagen lud er die Familien mit den Kindern ein, nach der Familienmesse im Pfarrsaal zusammenzukommen. WĂ€hrend die Kinder betreut wurden, erzĂ€hlte er, was er mit den Kindern im Unterricht behandelte. Viele Eltern spĂŒrten, dass hier mit anderen Worten und mit neuem Geist vom Glauben gesprochen wurde, als sie selbst dies noch in ihrer Kindheit erlebten. Könnte Glaube doch mehr sein als Vorschriften und Druck? Die Freude an den Impulsen war spĂŒrbar und es entstanden erste Beziehungen. Nach diesem erfreulichen Start war der erste Schritt getan, dass Martin Piller die Vorbereitung auf die Erstkommunion im nĂ€chsten Jahr nicht mehr alleine halten musste, sondern sich bereits eine Mutter fand, die Freude bekam, sich mit ihrer Erfahrung zu beteiligen.
Alphalivekurs – Menschen finden neu in die Weggemeinschaft Maria Lourdes
In diese Zeit kam auch der Wunsch des Pfarrers, den ĂŒberkonfessionellen Glaubenskurs Alphalive durchzufĂŒhren. Dies ist ein Kurs, der suchenden Menschen auf verstĂ€ndliche Art die grundlegenden Themen des christlichen Glaubens vermittelt. Ein Kurs auch, der stark auf Beziehung und Begegnung setzt, da jeder Abend mit einem Abendessen beginnt und viel Zeit in den Gruppen verbracht wird, wo sich jeder einbringen kann mit all seinen Fragen, Gedanken und Zweifeln.
Bei einem GesprĂ€ch mit dem Pfarrkollegen der reformierten Kirche stellte sich bald heraus, dass diese den Alphalivekurs bereits mehrmals durchgefĂŒhrt hatten. Die Idee, den Kurs gemeinsam durchzufĂŒhren, begeisterte die Pfarrer und sie vereinbarten: „Wenn wir innert kurzer Zeit ein Team von 20 Leuten finden, die in diesem Kurs fĂŒr die verschiedenen Aufgaben Verantwortung ĂŒbernehmen, fĂŒhren wir ihn durch. Sollte sich kein Team zeigen, nehmen wir das als Zeichen, dass es jetzt nicht an der Zeit ist.“
Die Zeit war reif und bald standen ĂŒber 20 motivierte Frauen und MĂ€nner aus den beiden Kirchen bereit, diesen Kurs in Seebach durchzufĂŒhren. WĂ€hrend 10 Abenden und einem Wochenende erlebten etwa 80 Menschen die Kraft der Botschaft von Jesus und die Kraft der Gemeinschaft. Eigentlich war es dann nicht verwunderlich, dass mit dem Ende des Kurses kein Ende mehr in Sicht war. Die Menschen wollten weiter, sie wollten mehr.
Geburtsstunde Hauskreise
FĂŒr uns Katholiken stellte sich die Frage, welche GefĂ€ĂŸe wir haben, in denen sich diese Menschen wohl fĂŒhlten. Bald schon merkten wir: diese GefĂ€ĂŸe gab es bei uns nicht. Die bestehenden Gruppen und Vereine hatten nicht die Kultur, ĂŒber den Glauben und die damit gemachten Erfahrungen zu sprechen. Zudem waren sie oft ĂŒberaltert. So entschlossen wir uns kurzerhand, die Gruppen des Alphalivekurses weiter zusammenzulassen und sie als Hauskreise zu fĂŒhren.
Drei Gruppen mit etwa 8 Personen trafen sich von da an regelmĂ€ssig. Dies nicht in der Pfarrei, sondern bei jemandem zu Hause. Alle zwei Wochen kamen sie zusammen. An diesen Abenden lasen sie im Wort Gottes, erzĂ€hlten einander Erfahrungen, beteten und sangen. Mit dem „Wort des Lebens“ von der Fokolarbewegung hatten wir einen roten Faden, der uns die Richtung wies an diesen Treffen. Die Entdeckung des persönlich gelebten Glaubens und die frohe Gemeinschaft mit anderen Menschen machte Freude und war ansteckend.
Team von Hauptamtlichen und FreitÀtigen, das hinter allem steht
In diesen Anfangsjahren entstand auch ein Team aus Hauptamtlichen und FreitĂ€tigen. Doch, was sind FreitĂ€tige? Sprache fĂŒllt sich immer wieder neu und was gestern ein Wort war, das Menschen mit Ehre, Achtung und anderen positiven Assoziationen erfĂŒllte, muss heute lĂ€ngst nicht mehr sein. So waren fĂŒr uns die Begriffe, die man fĂŒr Menschen braucht, die ihre Sendung, die sie von Jesus bekommen, sehr unbefriedigend. Sind das Menschen, die wir Laien nennen wollen? Arbeiteten diese denn „laienhaft“? Oder sind das Freiwillige? Immer willig, alles zu tun, was man ihnen sagt? Oder Ehrenamtliche? Nichts erfĂŒllte uns mit Freude und nichts brachte etwas von der TaufwĂŒrde jedes Menschen zum Ausdruck. Bis wir dann auf das Wort „FreitĂ€tige“ stießen. Menschen, gerufene Menschen, die in aller Freiheit in Tat umsetzen, was ihnen der Geist eingibt.
FreitĂ€tige, bei denen wir spĂŒren, dass sie eine Leidenschaft fĂŒr die gesamte Pastoral haben, berufen wir ins Seelsorgeteam. RevolutionĂ€r. Fruchtbar. So verschieden die Erfahrungen und HintergrĂŒnde der Einzelnen sind, so elementar gehören sie zum Kirche sein. Wir brauchen einander. Das wird uns immer wieder deutlich und die Freude ĂŒber diese mutige Entscheidung bereuten wir bis heute nie.
Das Leben in unserer Pfarrei ist intensiv und die Gefahr groß, vor lauter Dringlichkeiten keine Zeit fĂŒr unser Wesentliches zu finden. Und unser Wesentliches als Team haben wir fĂŒr uns verstanden, ist das Hören auf Gott. So entschieden wir uns, alle zwei Wochen einen halben Tag zu reservieren. Mit Bibelteilen eröffnen wir diese gemeinsamen Stunden. Das gibt uns das Fundament fĂŒr unser Arbeiten und macht uns zu Hörenden. Thema in diesem Kreis sind grundlegende Fragen. Wir setzen Schwerpunkte, nach denen sich unsere Pastoral ausrichtet. So kam es zum Beispiel vor etwa sechs Jahren zu der Entscheidung, dass wir unsere Firmvorbereitung fĂŒr den Moment auf ein Minimum reduzieren. Wir spĂŒrten, dass Gott uns stark in andere Gebiete ruft: Erwachsenen- und Familienarbeit, Aufbau einer Arbeit mit Menschen, die in unserer Gesellschaft ĂŒberfordert sind und die intensive Auseinandersetzung mit unserer Situation als Kirche und wie das in Zukunft gehen kann. Dass dies aber krĂ€ftemĂ€ĂŸig möglich wurde, mussten wir an anderer Stelle Zeit einsparen. Dies fiel uns nicht leicht. Wir vertrauen aber darauf, dass Gott uns zur rechten Zeit ruft, wenn sich mit der Jugend neue Wege eröffnen. DafĂŒr wollen wir wachsam sein.
Unsere Wachsamkeit fĂŒhrte uns zuerst einmal zu Menschen, die in ihrem Leben auf die Schattenseite geraten sind. Davon gibt es in unserem Stadtteil viele. Seit Jahren bekamen sie von unserer PfarreisekretĂ€rin jede Woche 5 Schweizerfranken. Damit zogen sie dann von dannen. Zufrieden waren wir mit dieser Art nicht, aber was sonst?
Und dahinein spielte sich uns ein Text von Chiara Lubich zu, der uns mitten ins Herz traf und uns in Bewegung brachte:
„Wenn du eine Stadt fĂŒr die Liebe Christi erobern und einen Ort in Reich Gottes wandeln willst, bedenke dein Vorhaben. Nimm dir gleichgesinnte Freunde, vereine dich mit ihnen im Namen Christi, und bitte sie, alles hinter Gott zurĂŒckzustellen. (
) Dann nimm dich der Elendsten an, der Bettler, der Verlassenen, der Waisen, der Gefangenen.
Ohne dir Rast zu gönnen, eile mit den Deinen, um Christus in ihnen zu besuchen, sie zu trösten und ihnen zu zeigen, daß die Liebe Gottes ihnen immer nahe ist. Wenn einer Hunger leidet, bring ihm zu essen, und wenn er nackt ist, etwas zum Anziehen. (
)
Wenn du die getröstet, unterstĂŒtzt, erleuchtet und glĂŒcklich gemacht hast, die am Rand der Gesellschaft lebten, dann hast du das Fundament fĂŒr den Aufbau der neuen Stadt gelegt.“ Chiara Lubich
Wir verstanden in unserem Team, dass es an der Zeit war, etwas im Umgang mit unseren Armen zu Ă€ndern. Zum einen wollten wir auf ihre Nöte antworten und gleichzeitig wegkommen davon, dass sie die Bettler und wir die großzĂŒgigen Gönner sind. Wenn wir in jedem menschlichen Antlitz Christus erkennen, dann ruft das nach gleichwertigen, gegenseitigen Beziehungen. Die Idee entstand, dass wir mit einigen FreitĂ€tigen an zwei Morgen pro Woche mit den Menschen arbeiten, die bei uns Hilfe suchen. Doch hatten wir ĂŒberhaupt Arbeit? Uns fielen unsere vielen GartenbĂ€nke und -tische ein, die lĂ€ngst eine Renovation nötig hatten. Gedacht, getan. Eine FreitĂ€tige, unser Pastoralassistent und zwei Hilfesuchende begannen mit einfachsten Mitteln, die BĂ€nke zu schleifen. Zwei Stunden zusammen arbeiten, eine ausgiebige Pause mit geschenktem GebĂ€ck vom nahen Konditor und zum Schluss erhalten sie 30 Schweizerfranken. An diesem Konzept hat sich nichts geĂ€ndert. GeĂ€ndert hat sich aber die Zahl der FreitĂ€tigen und Hilfesuchenden. Heute arbeiten jede Woche etwa 50 Hilfesuchende und das Team der FreitĂ€tigen ist auf 20 Personen angewachsen. Herausforderungen gibt es viele, doch die Freude ĂŒberwiegt.
Diese Ausrichtung nimmt viel Zeit und Kraft in Anspruch. Wenn Zweifel auftauchen, erinnern wir uns an den Text von Chiara Lubich und wissen: „Wenn wir uns um die Menschen am Rande kĂŒmmern, dann legen wir gleichzeitig das Fundament fĂŒr eine neue Stadt.“ Was Ă€ußerlich ohne Zusammenhang erscheint, ist im tiefsten Innern untrennbar. Voraussetzung?

Ein neuer Blick auf Kirche und Gesellschaft – Aufbruch mit den Kleinen Christlichen Gemeinschaften 2007

Hauskreise und was uns unzufrieden machte
Äußerlich gab es wenig Grund, unzufrieden zu werden mit unseren Hauskreisen. Sie trafen sich regelmĂ€ĂŸig, die Zahl der Menschen blieb stabil. Mit was also waren wir nicht mehr glĂŒcklich? Ich selbst war Leiterin eines Hauskreises und spĂŒrte, dass wir an einem Punkt angelangt waren, wo wir nicht mehr tiefer wuchsen in unserer Gottesbeziehung. Glaubenserfahrungen blieben aus. Einmal mehr auf unserem Weg entstand eine heilige Unruhe, die uns ins Suchen nach neuen Möglichkeiten drĂ€ngte.
Erstes Hören ĂŒber das Leben der Kleinen Christlichen Gemeinschaften
Das Buch „Kirche, die ĂŒber den Jordan geht“ von Christian Hennecke mit seinen Entdeckungen kam uns da wie gerufen. Zu verstehen, dass die Zeit des katholischen Milieus der Vergangenheit angehörte und dass das nach VerĂ€nderung rief, fiel bei uns auf fruchtbaren Boden. Bei einer Tagung in Deutschland begegneten wir zufĂ€llig Christian Hennecke, ergriffen schnellentschlossen die Gelegenheit und luden ihn fĂŒr ein Referat nach ZĂŒrich in unsere Pfarrei ein.
Im Dezember 2006 fand unsere erste Tagung, die sich mit dem Leben der Kleinen Christlichen Gemeinschaften beschĂ€ftigte, statt. Eingeladen waren alle aus den Hauskreisen und mit dabei war auch eine Pfarrei aus Basel, die sich mit uns auf das Neue einließ. Widerstand gegen diese neuen Ideen gab es keinen, denn alle spĂŒrten, dass hier von einem Leben berichtet wurde, das auch fĂŒr uns fruchtbar werden könnte.
Doch fĂŒr diesen Weg waren wir zu wenige
Uns war wichtig, dass möglichst viele Pfarreiangehörigen die Chance bekamen, von diesen neuen Ideen zu hören. Da uns das Buch „Kirche, die ĂŒber den Jordan geht“ eine so große Inspiration war, erstellten wir eine 7-teilige Impulsreihe mit dessen Inhalt. Was uns zudem sehr zu Hilfe kam, war die Tatsache, dass die Kirchenleitung im Kanton ZĂŒrich anlĂ€sslich eines JubilĂ€ums zu einer „Zukunftswerkstatt“ aufrief. So war die Idee, ĂŒber unser Kirche sein nachzudenken, nicht in erster Linie von uns, sondern kam von offizieller Stelle. Das machten wir uns zu Nutze.
Die Phase des Einladens fĂŒr diese Impulsreihe, die im FrĂŒhling 2007 stattfand, nahmen wir sehr ernst. Unser Wunsch war es, dass wir aus allen Vereinen und Arbeitsgruppen und aus allen Altersschichten Vertreter mit dabei hatten. Ziel war dabei nie, dass sich nach diesem Kurs alle in Kleinen Christlichen Gemeinschaften versammelten. Unsere Hoffnung war, dass wir VerstĂ€ndnis wecken dafĂŒr, dass in unserer Pfarrei neue GefĂ€ĂŸe entstanden und ganz grundsĂ€tzlich immer wieder Neues versucht wird.
Dies gelang. Vor allem deshalb, weil wir dem, was in den letzten 50 Jahren gewachsen war, unsere ganze WertschĂ€tzung ausdrĂŒckten. Dank diesem treuen Leben stehen wir heute da und haben Kraft und Mut, weiterzuziehen. Volk Gottes, das immer wieder aufbricht. Am letzten Abend sammelten...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung
  6. Hinwege
  7. Weltkirchliche Wegerfahrungen
  8. Wegmarken
  9. Weggeschichten
  10. Aufbruch
  11. Schlusswort