Lexikon der Frauenkräuter
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Lexikon der Frauenkräuter

Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - Mit über 180 Heilkräuterrezepten

Margret Madejsky

  1. 320 pages
  2. German
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Lexikon der Frauenkräuter

Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - Mit über 180 Heilkräuterrezepten

Margret Madejsky

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Pflanzliche Mittel erobern seit einigen Jahren zunehmend die Frauenarzt- und Hebammenpraxen. Antibiotische Kräuter wie etwa Bärentraube, Kapuzinerkresse und Knoblauch oder hormonartig wirkende Pflanzen wie Frauenmantel, Mönchspfeffer und Silberkerze konnten sich einen festen Platz in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe erobern. Doch das Pflanzenreich bietet unzählige weitere Frauenkräuter, deren Heilkräfte ein ganzes Frauenleben bereichern und hilfreich begleiten können. Auf der Grundlage ihrer langjährigen Forschung und heilpraktischen Erfahrung zeigt die Autorin, wie sich das traditionelle Pflanzenwissen in ein ganzheitliches Konzept zeitgemässer Frauenheilkunde integrieren lässt. Egal ob Blasenentzündung, Endometriose, Kinderwunsch, Myom, Osteoporose, Menstruations-, Schwangerschafts- oder Wechseljahrsbeschwerden - hier werden Therapeuten wie auch Frauen jeden Alters fündig. Das Lexikon erhält 110 ausführliche Frauenkräuterporträts mit Angaben zu Inhaltsstoffen, Wirkungen, Signaturen, Anwendungen und Hinweisen auf Handelsprodukte. Dazu über 180 Heilkräuterrezepte und zahlreiche wertvolle Praxistipps und Therapievorschläge. Mit umfassendem medizinischem Glossar.Ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle, die an Frauengesundheit interessiert sind.

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Information

Year
2008
ISBN
9783038006381
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Göttin Flora (Wandteppich, Sir Edward Burne-Jones, 1884)

Frauenkräuterporträts von Abis Z

»Denn es gibt zweierlei Arzneien auf der Erde, solche für die Frauen und solche für die Männer. Den Frauen taugen ihre Arzneien, den Männern die ihren.
Es gibt ja nur deshalb weibliche und männliche Kräuter in der Welt, weil es auch weibliche und männliche Krankheiten gibt. Gäbe es den letzteren Unterschied nicht, wozu gäbe es dann die zwei Gattungen von Heilmitteln in der Natur? Die gibt es doch nur aus dem Grunde, weil es zwei Welten unter den Menschen gibt, die Frau und den Mann. Weil diese in ihren Krankheiten verschieden sind, sind auch die Heilmittel verschieden.«
(Paracelsus, Sämtliche Werke, Aschner-Ausgabe 1926)
Zum Umgang mit den Rezepten und zu den Bezugsquellen siehe Seite (297) und (308).

Alant – Sonnenkraft für die Wechseljahre

»Alantwein benimt Zorn und Traurigkeit / stärcket den Magen / und treibt die überflüssige Feuchtigkeiten mit dem Harn ausser dem Leib herauß. / … Das [Alant-]Wasser also getruncken / und Tücher darinn genetzt und darüber gelegt / vertreibet es die Geschwulst der [Gebär-]Mutter.«
(Adamus Lonicerus, Kreuterbuch, 1679)
Namen: Altwurzel, Brustalant, Großer Heinrich, Gottesauge, Helenenkraut, Odinskopf. Der lateinische Name Inula bedeutet so viel wie ausleeren oder reinigen und bezieht sich auf die abführende Wirkung der Alantwurzel. Helenium leitet sich vom griechischen héãlios (= »Sonne«) ab (wegen der sonnenhaften Alantblüten).
Botanischer Name: Echter Alant (Inula helenium), Korbblütler (Asteraceae).
Signaturen und Astrologie: Die gelben Korbblüten sind ein irdisches Abbild der Sonne und machen den Echten Alant zu einer Sonnenheilpflanze, die unter anderem stimmungsaufhellend und immunmodulierend wirkt. An seiner stattlichen Gestalt erkennt man allerdings auch den Jupitereinfluss, der im Menschen über die Leber und das Bindegewebe regiert.
Die großlappigen Blätter zeigen außerdem die Heilwirkung auf großlappige Organe wie die Lunge und die Leber an. Die Wurzelbetonung ist schließlich eine Signatur für Heilpflanzen, die bevorzugt für chronische Krankheiten oder Altersleiden bestimmt sind.
Wirkstoffe: In der Wurzel kommen Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone) vor sowie ätherisches Öl mit »Alantkampfer« (Alantolactone und Helenin), Polyacetylene, Triterpene, Beta-Sitosterol und Inulin.
Heileigenschaften: hustenreizlindernd, schleimlösend, magenstärkend, galletreibend, entzündungswidrig, krebsfeindlich, menstruationsfördernd, in größeren Dosen möglicherweise uterustonisierend und abortiv, antibiotisch; Helenin hemmt bereits in Verdünnungen von 1:10 000 das Wachstum von Tuberkuloseerregern und Staphylokokken; pilzfeindlich.
Verwendung in der Frauenheilkunde: Der Sage nach soll der Alant aus den Tränen der schönen Helena entstanden sein, als diese um ihren Geliebten weinte. Vielleicht verbirgt sich darin bereits ein erster Hinweis auf die seelenerwärmenden und stimmungsaufhellenden Heilkräfte des sonnenhaften Korbblütlers. In der Volksmedizin wird die bitter schmeckende Wurzel jedenfalls bis heute unter anderem gegen Angstzustände und Melancholie gebraucht.
Die Verwendung von Alant in der Frauenheilkunde soll auf den berühmten griechischen Arzt Hippokrates zurückgehen, der die Wurzel als Arznei für den Uterus gerühmt hat. Im Mittelalter wurde Alantwein als Potio Sancti Pauli (Trank des heiligen Paulus) gehandelt und galt geradezu als Universalmittel gegen alle möglichen Erkrankungen von Kopf, Lungen oder Magen sowie als Schutzmittel vor der Pestilenz. Die alten Kräuterbücher sind außerdem noch voll des Lobes, was die bindegewebskräftigende Wirkung der Alantwurzel beim Leistenbruch angeht oder die Heilkräfte bei Verschleimung von Bronchien oder Magen und Darm.
Mit der Wiederbelebung der mittelalterlichen Klostermedizin erfährt der Alant inzwischen zunehmende Beachtung. Auch wenn sich die Anwendung heute vor allem auf Bronchitis, Verdauungsschwäche und die Neigung zu Verschleimung beschränkt, so hat die Wurzel dieser sonnigen Pflanze trotzdem ihren Platz in der modernen Frauenheil kunde. In der Wurzel kommen hormonartig wirkende Substanzen vor (Beta-Sitosterol), die sich bei Wechseljahrsbeschwerden als heilsam erweisen. Wegen seiner bindegewebskräftigenden Eigenschaften bessert der Alant kurmäßig angewandt auch Senkungsbeschwerden und Reizblase. Außerdem lassen sich durch Kuren mit der Alantwurzel hormonell bedingte Kopfschmerzen ab dem Ausbleiben der Regelblutungen oder Kreislaufstörungen wie Schwindel und Konzentrationsschwäche lindern. Im Rahmen solcher Kuren kehrt manchmal sogar die frühzeitig versiegte Monatsblutung wieder zurück. Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass der Alantwurzel eine wachstumshemmende Wirkung auf Tumoren nachgewiesen wurde. Für die tumorhemmende Wirkung werden in erster Linie die Inhaltsstoffe Alantolacton und Isoalantolacton verantwortlich gemacht. Das amerikanische National Cancer Institute untersuchte den Echten Alant eingehend und bestätigte die krebshemmende Wirkung. Daher sollten Frauen mit Brustkrebs in der Familie spätestens ab dem Wechsel mit Hilfe der Alantwurzel einem Ausbruch der Krebserkrankung vorbeugen.
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Alant (Lonitzer [Lonicerus], 1560) Die großlappigen Alantblätter deuten darauf hin, dass der Alant auf großlappige Organe wie die Leber oder die Lunge wirkt.
Rezept: Alantwein für den Wechsel (Kräuterladen)
Der Alantwein dient bei leichten Wechseljahrsbeschwerden vor allem als Begleitmittel zu anderen hormonell regulierenden Maßnahmen wie etwa dem Verzicht von Kaffee oder Jodsalz bei Schweißneigung, und er ergänzt auch Pflanzenöstrogene aus Rotklee, Silberkerze oder Soja.
So wird’s gemacht:
  • 50 g getrocknete Alantwurzel zusammen mit 0,7 l gutem Rotwein in einen Topf geben und unter Umrühren kurz aufkochen lassen.
  • Das Ganze auf kleinster Flamme etwa 5 Minuten köcheln lassen, dann vom Herd nehmen und zugedeckt allmählich abkühlen lassen.
  • Im lauwarmen Zustand mit 2 bis 3 Teelöffeln Honig süßen, abseihen – fertig!
  • Zum Schluss den Alantwein in die gesäuberte Weinflasche zurückfüllen. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich der Weinauszug einige Wochen lang.
Anwendung: Zur Linderung leichter Wechseljahrsbeschwerden kann man kurmäßig zwei- bis dreimal täglich 1 Likörgläschen davon trinken.
Rezept: Menstruationsfördernde Teemischung (Kräuterladen)
Andornkraut (Herba Marrubii)
50 g
Alantwurzel (Radix Inulae)
50 g
Mischen, 1 bis 2 Teelöffel pro Tasse à 200 ml heiß überbrühen, etwa 10 bis 12 Minuten ziehen lassen und abseihen; 2 Tassen täglich.
Anmerkung: Die Teemischung eignet sich vor allem für Frauen ab 35, deren Menstruationsblutung allmählich zu versiegen droht. Am besten trinkt man jeweils ab Zyklusmitte 2 Tassen täglich.
Handelsprodukte:
Alantwurzel, gemahlen oder geschnitten
Alantwurzelstock (Helenii rhizoma)
Alant-Urtinktur (Inula helenium Urtinktur; DHU, Spagyra)
Alantwurzel, ätherisches Öl (Maienfelser Naturkosmetik)
Sammeltipps: Wildvorkommen sind selten und schonungsbedürftig, so dass man den Alant am besten im Garten zieht. Verwendet wird die im Frühjahr oder Herbst gegrabene Wurzel älterer Pflanzen. Idealer Erntezeitpunkt ist bei abnehmendem Mond in einem Feuerzeichen (Widder, Löwe, Schütze).
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Die gelben Alantblüten zeigen Sympathie zur Gelbsucht an und übertragen sonnenhafte Heileigenschaften auf den Menschen. (Foto: O. Rippe)
Anwendungsbeschränkungen: Alant nicht in der Schwangerschaft anwenden, da eine uteruserregende Wirkung möglich ist! Allergische Reaktionen, vor allem Kontaktallergien, sind möglich. Innerlich wirkt der Alant schleimhautreizend, sodass größere Dosen zu Durchfall, Erbrechen und Krämpfen führen können.

Aloe – Balsam für die Scheidenhaut

»Aloe: Das mächtigste Liliengewächs, von jupiter- und marshaftem Einschlag. Mit wuchtiger, angeschwollener, schleimsafterfüllter, jedoch an der Peripherie verhärteter Blattbildung lebt diese sukkulente Pflanze in tr...

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