Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3
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Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3

  1. 47 Seiten
  2. German
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Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3

Über dieses Buch

Die Völkerwanderung von Hermann Lingg ist ein Nachdruck der Originalfassung in 3 Bänden (1866-1868).Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3 umfasst: Sechster Gesang. Odoaker.Siebenter Gesang. Odoaker und Theodorich.

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Information

Auflage
1
Thema
Poetry

Siebenter Gesang. Odoaker und Theodorich.

Am Apennin glomm letztes Sonnenfeuer,
Und an den Hügeln dort bebaute stumm
Und finstern Blicks sein Gut, das ihm so theuer,
Ein Römer noch sein letztes Eigenthum.
Er führte selbst das Korn in seine Scheuer,
Und grub auch selbst in seinem Garten um,
Und schritt vom Feld, aus dem er mäht' und rechte,
Die Sens' auf seiner Schulter wie die Knechte.


»Mein Vater dünkt sich hier im engen Kreise
Noch stets ein Cincinnatus,« sprach der Sohn,
Ein römischer Senator, zu dem Greise;
»Es trat die Zeit, wie lang, wie lange schon
In andre Bahnen ein.« »Nicht du verweise
Mir auch noch, was schon längst mit bittrem Hohn
Die Welt mir sagt,« ward ihm darauf – »das Ende
Ist da, vergönn' mir, daß ich's mit vollende.«


»Und wenn nun,« fuhr Boëthius fort, »in Schaaren
Auch hier der Rugier eindringt nächster Zeit,
Sprich, willst du dann die Schmach dir nicht ersparen,
Mit anzuschau'n, wie man dein Land verleiht?
Wenn sie dein Feld vertheilen, die Barbaren,
Und in den Räumen lagern, sonst geweiht
Der Muse – dieß zu schauen und darüber
Zu jammern, Vater, laß den Sklaven über!«


»Still!« rief der Greis, und eine seiner Hacken
Ergriff und schwang er, »sieh, mit dieser Faust
Greif' ich zur letzten Wehr, so will ich packen
Den Hund, der frech an unsern Tischen schmaust.«
»O!« rief der Sohn, und schluchzend um den Nacken
Des Alten schlang er seinen Arm. – »Es braust
Der Sturm vorüber, wenn wir ihm uns beugen,
Für Höh'res gilt's als für Besitz nur zeugen.


Zu retten gilt's vom wüthenden Gewirre,
Das überall hereinbricht, einen Hort,
Den höchsten Schatz, die Sprache; vom Geklirre
Der Waffen unser Letztes; Schrift und Wort,
Der Weisheit Lehre von der finstern Irre,
Damit sie über alle Zeiten fort
Noch künftigen Geschlechtern leuchten möge,
Auch wenn der Feind mit Blut die Welt umzöge.


Auf dieser nicht, und nicht auf jener Scholle
Ragt noch die Macht, vor der die Welt gebebt,
Dort nur, wo jeden Stab der heil'gen Rolle
Der Grazien zarter Schatten noch umwebt,
Wo eine Wittwe zwar die trauervolle
Beredsamkeit in ihrem Nachhall lebt,
Wo man gewohnt ist, vor Tyrannenketten
Die Freiheit, Würde und das Recht zu retten.«


»Auch dahin soll mein Segen dich geleiten,
Du glühst beseelt von höchster Ehrbegier,
Du wirst im Geist, du wirst gewaltig streiten,
Dein Platz ist im Senat, wie meiner hier.
Es mehrt sich die Gefahr auf beiden Seiten.
Als Römer leben, sterben beide wir.«
Anicius sprach's – »leb' wohl!« – und im Gesause
Des Wagens schied der Sohn vom Vaterhause.


»Leb' wohl!« rief ihm der Alte nach, »und Segen
Und meinen reichsten dir!« Es sah das Land,
Vor seinem Blick im Abendgold gelegen,
Mit Feld und Waldung bis hinab zum Strand
Voll weinbelaubter Höhen ihm entgegen,
Und als er auf des Hauses Giebel stand,
»Italien!« rief er aus – »du Schmuck der Länder,
O daß dich jetzt umhüllen Klaggewänder!


Sie haben dir das Scepter abgerungen,
Und weit hinüber übers Meer geführt,
Die Fürsten, die vom Norden hergedrungen,
Die dich gejocht so kalt und ungerührt.
Das Siegslied hat, von Land zu Land erklungen,
Ein Feuer unter allen Völkern angeschürt;
Doch überall aus Blut und Städterauchen
Sah man empor dein altes Scepter tauchen,


Als ob es noch der Welt gebieten wolle,
Und Weggeleiter sein im Sturm der Zeit,
Und unten tönt's als ob die Kugel rolle,
Noch immer Sinnbild ihrer Ewigkeit.
Doch jene mit dem Raub auf fremder Scholle
Begegnen wie geflügelt sich im Streit,
Und keine von den mächtigen Gestalten,
Vermag das Scepter dauernd festzuhalten.


Im Westen schlägt der Gothe den Burgunden,
Mit beiden liegt der Sueven Volk im Krieg,
Alanen mit Vandalen erst verbunden,
Entreißen gegenseitig sich den Sieg,
Im Osten wird der Hunne überwunden,
Zum Abgrund stürzt, was bis zum Himmel stieg,
Sie werden sich zerfleischen wie Harpyen,
Da jeder will an sich die Beute ziehen.«


Indem er solche Hoffnung aussprach, ahnte
Anicius nicht, wie nah herangerückt
Der Held schon war, der einen Weg sich bahnte
Zur Einigung der Völker, der, geschmückt
Mit Muth zugleich und Weisheit, mild ermahnte
Und furchtbar schlug, der, war sein Schwert gezückt,
Den Frieden gab...

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Völkerwanderung: Band 2, Teil 3
  2. Sechster Gesang. Odoaker.
  3. Siebenter Gesang. Odoaker und Theodorich.
  4. Impressum