Der ungezähmte Messias
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Der ungezähmte Messias

Über einen unwiderstehlichen Retter, der Ihr Herz erobern wird.

John Eldredge

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  1. 304 páginas
  2. German
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Der ungezähmte Messias

Über einen unwiderstehlichen Retter, der Ihr Herz erobern wird.

John Eldredge

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Man warf ihm alles Mögliche vor - Gesetzesbruch, Umgang mit schlechter Gesellschaft, Trinkgelage. Manche hielten ihn sogar für das personifizierte Böse. Er war eine Bedrohung. Sie mussten ihn einfach aus dem Weg schaffen.Doch diejenigen, die ihn am besten kannten, liebten ihn innig. Er hatte einen feinen Humor. Seine Großzügigkeit war kaum zu fassen. Er sprach von den ungeheuerlichsten Dingen. Und wenn er zornig wurde, zitterten seine Widersacher. Jesus hat sich kein bisschen verändert. Mit offenen Armen nimmt er jeden an, der ihn sucht. Lernen Sie ihn besser kennen - den ungezähmten Messias.

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Información

Editorial
Gerth Medien
Año
2013
ISBN
9783961220403
Edición
1
Löwe
Kapitel 1
Ein Gott, der sich Scherze erlaubt, und das Gift der Religion
Ein Gott, der sich Scherze erlaubt
Die folgende Begebenheit trug sich zu, etwa eine Woche nachdem Jesus aus dem Grab spaziert war, das er sich kurz ausgeliehen hatte. Der Apostel Johannes erzählt die Geschichte folgendermaßen:
Später erschien Jesus seinen Jüngern noch einmal am See von Tiberias. Das geschah so: Simon Petrus, Thomas, der Zwilling genannt wurde, Nathanael aus Kana in Galiläa, die beiden Söhne des Zebedäus und zwei andere Jünger waren dort zusammen.
Simon Petrus sagte: „Ich gehe jetzt fischen!“
„Wir kommen mit“, meinten die anderen.
Sie stiegen ins Boot und fuhren hinaus auf den See. Aber während der ganzen Nacht fingen sie keinen einzigen Fisch. Im Morgengrauen stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger erkannten ihn nicht.
Jesus rief ihnen zu: „Kinder, habt ihr ein paar Fische zu essen?“
„Nein“, antworteten sie.
Da forderte er sie auf: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus, dann werdet ihr einen guten Fang machen!“
Sie folgten seinem Rat und fingen so viele Fische, dass sie das Netz nicht mehr einholen konnten. Jetzt sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: „Das ist der Herr!“
Kaum hatte Simon Petrus das gehört, zog er sein Obergewand an, das er während der Arbeit abgelegt hatte, sprang ins Wasser und schwamm an das Ufer. Die anderen Jünger waren noch etwa hundert Meter vom Ufer entfernt. Sie folgten Petrus mit dem Boot und zogen das gefüllte Netz hinter sich her. Als sie aus dem Boot stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer, auf dem Fische brieten. Auch Brot lag bereit.
Jesus bat die Jünger: „Bringt ein paar von den Fischen her, die ihr gerade gefangen habt!“ Simon Petrus ging zum Boot und zog das Netz an Land. Es war gefüllt mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen. Und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
„Kommt her und esst!“, sagte Jesus.
An dieser Geschichte gibt es so viel Schönes zu entdecken, dass man kaum weiß, wo man anfangen soll.
Zunächst einmal sind die Jungs fischen gegangen. Kann man ihnen das verdenken? Die Ereignisse der vergangenen beiden Wochen waren, gelinde gesagt, überwältigend und erdrückend. Die Hochstimmung beim Einzug in Jerusalem – alle schwenkten Palmzweige und riefen: „Hosianna“ –, dann der Absturz, tiefer als man es für möglich gehalten hätte. Ihr geliebter Jesus wurde gefoltert, hingerichtet, ins Grab gelegt. Doch dann, und das überstieg ihre Vorstellungskraft, wurde er wieder lebendig und erschien ihnen. Zweimal. In diesem Augenblick wissen sie jedoch nicht, wo er steckt. Sie sind unsicher, was sie als Nächstes tun sollen, und halten es einfach nicht aus, noch länger im Haus zu warten. Also tun sie das, was jeder Fischer mit ein wenig Selbstachtung tut, um den Kopf freizubekommen: Sie gehen fischen. Und zwar offenbar nackt oder jedenfalls fast nackt – Petrus muss sich nämlich wieder anziehen, als er Jesus am Strand erkennt.
Achten Sie einmal darauf, wie beiläufig Jesus in Erscheinung tritt. Nicht einmal seine besten Freunde erkennen ihn. Immerhin ist er der auferstandene Herr. Herrscher über Himmel und Erde. Denken Sie nur an die Verklärung. Jesus hätte in seiner ganzen strahlenden Herrlichkeit am Strand erscheinen können. Er weiß, dass seinen Freunden nichts auf der Welt mehr helfen würde, als ihn noch einmal zu sehen. Ganz sicher hätte er ihnen gebieterisch zurufen können: „Ich bin es, der Herr! Kommet alle zu mir!“ Doch das tut er nicht, ganz im Gegenteil. Er „versteckt“ sich noch ein wenig länger und treibt das Spiel weiter. Dort drüben steht er einfach am Ufer, die Hände in den Hosentaschen wie ein Tourist, und stellt die Frage, die man immer stellt, wenn man einen Angler sieht: „Und – irgendwas gefangen?“
Absolut faszinierend, wie lässig Jesus sich hier gibt. Was auch immer er vorhat, es liegt förmlich in der Luft, dass gleich noch etwas Entscheidendes passiert.
Noch zwei weitere Dinge müssen gesagt werden, um die Kulisse zu vervollständigen.
Zunächst einmal: Wie ist Jesus an diesem speziellen Morgen gelaunt? Er muss doch wohl glücklich sein. Dieser Mann hat den Tod besiegt und die Menschheit erlöst. Sein Vater, seine Freunde, ja, die Welt, die er erschaffen hat, haben ihn wieder. Für immer. Der Triumph darüber, die größte Schlacht in der Geschichte des Universums gewonnen zu haben, ist noch ganz frisch. Ich wage zu behaupten, dass er sehr glücklich ist. Für die Jünger gilt das nicht – sie waren die ganze Nacht auf und haben nichts vorzuweisen. Hundemüde und halbtot mühen sie sich an den Riemen ab, während das Boot hin und her schaukelt. Sie könnten etwas Aufmunterung gebrauchen.
Und schließlich: Wie sah die erste Begegnung der Jünger – seiner engsten Freunde und Brüder – mit Jesus aus? Sie fand hier am Seeufer statt, möglicherweise genau an diesem Fleckchen, denn man weiß, dass Fischer einen Liegeplatz haben, an dem sie ihr Boot am liebsten vertäuen. Und bei dieser ersten folgenreichen Begegnung waren die Jünger ebenfalls völlig fertig, weil sie die ganze Nacht ohne Erfolg gefischt hatten. Und auch hier erteilte Jesus eine vermeintlich willkürliche Anweisung:
„Fahrt jetzt weiter hinaus auf den See, und werft eure Netze aus!“ … Sie warfen ihre Netze aus und fingen so viele Fische, dass die Netze zu reißen anfingen. Deshalb winkten sie den Fischern im anderen Boot, ihnen zu helfen. Bald waren beide Boote bis zum Rand beladen, sodass sie beinahe sanken. … Sie brachten die Boote an Land, verließen alles und gingen mit Jesus.
So etwas war also schon einmal geschehen.
Nach all dem, was seither passiert ist, muss dieser erste wunderbare Fischzug – die Netze bersten fast, das Boot geht beinahe unter – in ihren Augen schon eine Ewigkeit her sein. Jedenfalls ist es ihre Geschichte, so wurden sie in diese Revolution mit hineingezogen. Die meisten Christen können in allen Einzelheiten schildern, wie sie Jesus begegnet sind, besonders wenn diese Begegnung dramatisch verlief. Und über diesen ersten Fischzug redeten diese engsten Vertrauten Jesu sicherlich noch oft, so wie es Männer eben tun, vor allen Dingen Fischer. Wenn sie nachts um das Lagerfeuer saßen, brachte jemand mit einem Grinsen das Gespräch darauf: „Petrus, dein Gesichtsausdruck war einfach unbezahlbar.“ Dann ahmte er Petrus’ Reaktion süffisant nach: „‚Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch!‘“ Woraufhin alle in das Gelächter mit einfielen (Lukas 5,8).
Mit meinen Kumpels fuhr ich früher einmal im Jahr zum Angeln in den Osten der Sierra Nevada. Ich würde unsere Erfahrungen zwar nicht als wunderbaren Fischzug bezeichnen, aber wir fingen auf jeden Fall unverschämt viel. Es war ein klassisches Männerabenteuer – Lagerfeuer, Bohnen aus der Dose, keine Dusche. Außer in einem Jahr; da hatten wir Bill mitgenommen, der jeden Morgen eine Stunde für die Körperpflege brauchte und sogar Kölnisch Wasser auftrug. Wir saßen schon im Wagen und hupten, was das Zeug hielt, während Bill weiterhin seine Haare gelte. Noch Jahre später zogen wir ihn damit auf. Wenn einer nur damit anfing: „Wisst ihr noch, wie Bill …“, begann ein anderer zu lachen, dass ihm der Kaffee nur so aus der Nase lief, und bald schnappten wir alle nach Luft.
Und hier stehen die Jünger nun, drei Jahre später. Wieder haben sie die ganze Nacht durchgearbeitet. Am selben Ufer. Wieder sind sie völlig fertig. Und Jesus tut noch einmal das Gleiche.
„Werft das Netz auf der anderen Seite aus!“ Und wieder bersten die Netze. So gibt er sich ihnen zu erkennen. Es hat etwas von einem Insiderwitz unter guten Freunden an sich, wo nur einer die ersten Worte zum Besten geben muss und alle in das Gelächter einstimmen. „Werft das Netz auf der anderen Seite aus!“ Voll ins Schwarze getroffen, wie damals in der guten alten Zeit. Mehr muss Jesus nicht sagen – schon ist Petrus im Wasser und schwimmt ans Ufer.
Sehen Sie, welchen Scherz sich Jesus hier erlaubt?
Der richtige Zeitpunkt, Spannung liegt in der Luft, er gibt sich zunächst nicht zu erkennen, stellt ein Frage wie einer von diesen Touristen, ein lahmer Vorschlag von jemandem, der ihrer Meinung nach überhaupt keine Ahnung vom Fischen hat, und dann dieser große Fang. Und die Jungs sind wieder von ihm gefesselt. Eine wunderbare Geschichte, die dadurch noch viel schöner wird, dass Jesus sich hier einen Scherz erlaubt.
Und übrigens ist dieses kleine Detail, das Johannes hier einstreut – dass nämlich genau 153 Fische gefangen wurden –, ein besonders schöner Zug.
Im Netz waren nicht so viele Fische, „wie in ein Boot passen“, auch nicht „etwa hundertfünzig“ oder „zwölf Dutzend“, sondern ganz genau „einhundertdreiundfünfzig“. Für mich ist das die bemerkenswerteste Statistik, die jemals ein Mensch aufgestellt hat. Führen Sie sich einmal die Situation vor Augen: Diese Begebenheit ereignet sich nach Kreuzigung und Auferstehung; Jesus steht am Ufer, ist gerade von den Toten auferstanden; und seit diesem Albtraum auf Golgatha bekommen sie ihn erst zum dritten Mal zu Gesicht. Und trotzdem erfahren wir, dass sich einhundertdreiundfünfzig Fische im Netz befanden. Wie kam man nur auf diese exakte Zahlenangabe? Wahrscheinlich doch so: Nachdem die Jünger das Netz ans Ufer gezogen hatten, hockten sie sich neben diesen gewaltigen Haufen von Fischen, warfen sie auf einen zweiten Haufen und zählten genau mit: „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben …“, bis sie beim einhundertdreiundfünfzigsten angekommen waren, während der auferstandene Herr der Schöpfung, der Erhalter ihres Lebens, er, der für sie gestorben war und für den sie bereitwillig ihr Leben hingeben würden, still danebenstand und von ihnen ignoriert wurde, bis sie die Fische genau durchgezählt hatte.1
Vielleicht spielte es sich aber auch folgendermaßen ab: Diese pensionierten Fischer freuen sich so darüber, Jesus zu sehen, dass sie den zappelnden Haufen links liegen lassen, sich aber ganz fest vornehmen, sich sofort nach dem Frühstück darum zu kümmern. Nach der Mahlzeit, bei der der auferstandene Jesus übrigens die Rolle des Grillmeisters übernommen hat, meint einer von ihnen: „So, jetzt sollten wir aber mal nachzählen, wie viele Fische wir gefangen haben“, ein zweiter stimmt ihm zu, und Jesus, der nach dem letzten Bissen gegrillten Barsch greift, sagt: „Es sind einhundertdreiundfünfzig.“
Die Jungs lächeln sich an und begreifen: Ach ja, stimmt – Jesus ist wieder bei uns.
Aus welchem Blickwinkel man diese Geschichte auch betrachtet, sie ist wunderschön. Neckisch, komisch, so menschlich, so voller Hoffnung, so unreligiös. Und genau deshalb wirkt diese Geschichte so wahr und zeigt uns Jesus, wie er wirklich ist. Dieser Mann ist nicht religiös. Wenn er das wäre, hätte sich die Geschichte vor einer anderen Kulisse abgespielt, vielleicht im Tempel oder wenigstens einer Synagoge, und Jesus hätte die Männer zu einer Bibelstunde oder einem Gebetstreffen zusammengerufen. Doch nach seiner Auferstehung zeigt sich Jesus nicht ein einziges Mal im Tempel. Er hält sich am Strand auf, füllt die Netze seiner Jünger und lädt sie zum Frühstück ein.
Warum fühlen wir uns erleichtert, wenn ich diesen Abschnitt so auslege, und warum bereitet uns das gleichzeitig Probleme?
Die Erleichterung überkommt uns wie eine frische Brise vom Meer an einem schwülen Sommertag, wenn der Geruch von Schlamm und totem Fisch in der Luft liegt. Weil wir hier die Antwort auf eine Frage bekommen, die wir nicht zu stellen wagten – dass Gott selbst weiß, wie und wann er sich verspielt geben und Scherze machen kann. Mit uns. Das ist wie eine frische Brise.
Doch vielen erscheint eine solche Auslegung auch problematisch, weil sie nicht besonders ehrfürchtig klingt. Und das bringt mich zum zweiten Punkt.
Das Gift der Religion
Jesus heilte am Sabbat einen Menschen. Damit war für seine Gegner eine Grenze überschritten. Sie beschlossen, ihn zu töten. Markus berichtet auf den ersten Seiten seines Evangeliums davon:
Als Jesus wie gewohnt zur Synagoge ging, war dort ein Mann mit einer verkrüppelten Hand.
Seine Gegner warteten gespannt darauf, wie Jesus sich verhalten würde. Sollte er es nämlich wagen, auch am Sabbat zu heilen, so könnten sie Anklage gegen ihn erheben.
Jesus rief den Mann mit der verkrüppelten Hand zu sich: „Steh auf und komm hierher, damit alle dich sehen können!“
Dann fragte er die Anwesenden: „Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses? Soll ...

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