Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten
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Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten

Mit Empathie pflegen

Theres Bausch-Walther

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  1. 153 páginas
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Pflege von betagten Menschen mit Verhaltensauffälligkeiten

Mit Empathie pflegen

Theres Bausch-Walther

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In der Pflege betagter Menschen werden Pflegende teilweise mit Bewohnerinnen und Bewohnern konfrontiert, die Verhaltensauffälligkeiten aufweisen.Praxisbezogen und leicht verständlich zeigt das Buch Möglichkeiten auf, wie diesen unkompliziert und rasch geholfen werden kann. Das bringt Entlastung für die Betroffenen und deren Umfeld.Das aus zwölf Schwerpunkten bestehende Konzept wird während der Pflege und dem alltäglichen Umgang mit betagten Menschen umgesetzt. Dabei werden weniger die Verhaltensauffälligkeiten beachtet, sondern mehr die Bedürfnisse, die sich hinter diesen verstecken.Das Konzept wurde in der Pflege betagter Menschen entwickelt und hat sich in der Praxis vielfach bewährt.

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Información

Año
2018
ISBN
9783170338029
Edición
1
Categoría
Medicine

1 Einleitung

Empathie (tiefes Einfühlen) ist die Grundlage des Konzeptes Empathische Pflege, das den Ausführungen dieses Buches zugrunde liegt. Um es vorweg zu nehmen: es gelingt wohl niemandem, ununterbrochen empathisch zu sein. Wenn es in der Pflege und im alltäglichen Umgang mit betagten Menschen immer wieder gelingt, gezielt empathisch vorzugehen, kann sich rasch eine befriedigende Pflegesituation für die betroffene Bewohnerin, den betroffenen Bewohner und für die Pflegeperson ergeben.

1.1 Beispiel aus der Praxis

Die Erläuterung meines Konzepts Empathische Pflege möchte ich mit einem einfachen Beispiel beginnen. Es werden noch viele Beispiele folgen.
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Beispiel aus der Praxis – Frau Bopp

Frau Bopp1 ist dement in fortgeschrittenem Stadium, in ihre eigene Welt versunken und vollumfänglich auf die Hilfe der Pflegenden angewiesen. Bei der Pflege versteht sie oft nicht, was mit ihr passiert, verkrampft sich und jammert weinerlich.
Eine Pflegeperson, welche mit dem hier vorliegenden Konzept vertraut ist, wird hinzugezogen. Sie nimmt den verlorenen Blick von Frau Bopp wahr und tritt von vorne ins Blickfeld, sucht Augenkontakt und spricht fragend den Namen von Frau Bopp aus. (Warum der Name fragend ausgesprochen werden sollte, wird später erläutert;
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Kap. 4.1, Empathischer Kontakt.) Frau Bopp reagiert nicht und blickt weiterhin ins Leere. Die Pflegeperson wiederholt das Vorgehen und berührt dabei Frau Bopp am Oberarm. Die Bewohnerin wendet den Kopf ein wenig, es entsteht aber immer noch kein Augenkontakt. Noch einmal spricht die Pflegende fragend den Namen von Frau Bopp aus und berührt sie erneut am Oberarm. Jetzt erwidert diese den Blick.
Diese sorgfältige und gezielte Kontaktnahme hat weniger als eine Minute gedauert. Für die demente Frau macht es aber einen riesigen Unterschied, ob sie mindestens ansatzweise verstehen kann, dass da jemand ist, der etwas von ihr möchte. Ohne diesen Kontakt ist sie von einer Pflegehandlung überrumpelt.
Die Pflegeperson redet ruhig mit Frau Bopp und beginnt mit der Pflege. Dabei bleibt sie so oft wie möglich im Augenkontakt. Sie erwartet nicht, dass die Bewohnerin ihre Worte versteht. Die ruhige Stimme und vor allem der häufige Augenkontakt ermöglichen es aber, dass der Kontakt zwischen den beiden mindestens teilweise aufrechterhalten bleibt. Frau Bopp ist so weniger in ihrer Isolation versunken und fühlt sich dadurch auch weniger überrascht von den Pflegehandlungen. Die Pflegende arbeitet zügig (nicht hektisch), denn Zögern würde die Bewohnerin nur verunsichern. Die Momente, um erneut Augenkontakt herzustellen, nimmt sich die Pflegeperson jedoch wiederholt.
Beim Drehen verkrampft sich Frau Bopp in der Regel stark und jammert laut. Darum vergewissert sich die Pflegeperson, dass der Augenkontakt in diesem Moment wirklich vorhanden ist, zählt »1 – 2 – 3« und dreht die Bewohnerin. Das Zählen wirkt von der Stimme her wie eine Aufforderung: Vorsicht, es geschieht etwas. Damit kann die mögliche Sorge von Frau Bopp, beim Drehen gestoßen zu werden, teilweise aufgefangen werden.
Frau Bopp verkrampft sich jetzt doch. Ihre (nicht verständlichen) Worte klingen weinerlich, aber ihre Reaktion auf das Drehen ist nicht so ausgeprägt wie sonst. Die Pflegende streichelt sie kurz am Oberarm und beruhigt sie: »Frau Bopp, ich bin bei Ihnen«. Es ist die ruhige Stimme, welche dabei wichtig ist, nicht der Inhalt der Worte. Dann verrichtet sie zügig die Pflege von Rücken und Gesäß. Das Drehen ist oft einer der schwierigsten Momente in der Pflege von desorientierten Menschen. Als Frau Bopp wieder auf dem Rücken liegt, nimmt die Pflegeperson darum erneut Augenkontakt mit der Betroffenen auf, wie am Anfang beschrieben. Auch bei der Pflege der Beine sucht sie Augenkontakt. Es ist ja möglich, die Beine einzucremen und dabei ins Gesicht der Bewohnerin zu schauen.
Frau Bopp hat sich bei dieser Pflege zunehmend entspannt und einige Male gelächelt; ein großer Unterschied zu dem sonst verkrampften, jammernden Verhalten. Das ist natürlich auch für die Pflegende befriedigend.
Das Suchen des Augenkontaktes, die gezielten Berührungen zwischendurch und die ruhige Art der Pflege können den Eindruck erwecken, dass die Pflege in dieser Art besonders viel Zeit in Anspruch nimmt. Dem ist nicht so. Die Bewohnerin hat sich wesentlich weniger verkrampft. Das erspart auch Zeit. Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass dieses Pflegen keine zusätzliche Zeit in Anspruch nahm.
Diesem ersten Beispiel werden noch viele folgen, mit jeweils unterschiedlichen, zum Teil schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten.

1.2 Grundsätzliches und Begriffe

Begriffe

• Begriffe, die für dieses Konzept entwickelt wurden und im vorliegenden Buch verwendet werden, sind jeweils kursiv gedruckt, ebenso wie besonders wichtige Aussagen.
• Das Konzept wird in diesem Buch: Empathische Pflege nach Bausch Theres genannt und wird abgekürzt mit: Emp-Pflege nach bat, oft nur Emp-Pflege.
• Pflegeperson kürze ich wie üblich mit PP ab.

Weibliche Form

Es sind mehrheitlich Frauen, die in Institutionen für betagte Menschen wohnen und sie werden auch mehrheitlich von Frauen gepflegt und betreut. Darum habe ich beim Schreiben die weibliche Form gewählt. Selbstverständlich sind auch männliche Personen damit gemeint.

Beispiele aus der Praxis

In dieser Dokumentation sind zahlreiche Beispiele aus der Praxis beschrieben. Einige Berichte (in der zweiten Hälfte des Buches) habe ich von den entsprechenden Institutionen beglaubigen lassen. Sie sind gekennzeichnet mit: Beglaubigte Berichte. Die Institutionen, in welchen diese Ereignisse stattgefunden haben, sind am Schluss des Buches aufgelistet (
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Kap. 13).
Die Daten sind so abgeändert, dass die Personen nicht erkannt werden können. Die Pflegesituationen und die Maßnahmen der Empathischen Pflege sind aber unverändert aus dem Pflegealltag beschrieben.

Wo kann Emp-Pflege nach bat angewendet werden?

Alle betagten Menschen fühlen sich wohl, wenn sie in den Genuss der Emp-Pflege kommen. Verhaltensauffällige und verwirrte Menschen sind besonders auf ein solches Konzept angewiesen.

Die Haltung ist entscheidend

Die in diesem Buch vorgestellten 12 Schwerpunkte der Emp-Pflege sind zum Teil sehr einfach, und es mag zuerst unwahrscheinlich klingen, dass damit Verhaltensauffälligkeiten wirklich aufgefangen werden können. Die beglaubigten Berichte in diesem Buch dürften jedoch überzeugen. Ausschlaggebend sind die empathische (einfühlende) Haltung und dass die passenden Schwerpunkte gefunden werden.

Würde und Sicherheit geben

Es ist für betagte Menschen (auch für geistig sehr abgebaute) entscheidend wichtig, dass die Pflegenden deren Gefühle wie Angst, Verunsicherung, Wertlosigkeit, Wut usw. wahrnehmen. In Praxisbegleitungen habe ich immer wieder mi...

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