Ist das Gott oder kann das weg? - Weihnachtsausgabe
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Ist das Gott oder kann das weg? - Weihnachtsausgabe

Warum Weihnachten ein merk-würdiges Fest ist

Jakob Friedrichs

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  1. 96 páginas
  2. German
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Ist das Gott oder kann das weg? - Weihnachtsausgabe

Warum Weihnachten ein merk-würdiges Fest ist

Jakob Friedrichs

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Seit 2.000 Jahren feiern Menschen Weihnachten. Sie tun es, um sich zu erinnern - an einen Gott, der sich ganz anders verhält, als man das erwarten würde. Herrlich und stattlich, das können alle Götter. Der christliche Gott wird als Bettler in einem Stall geboren...Das Christentum ist die merkwürdigste Religion, die es gibt. Und die hoffnungsvollste! Dieses Weihnachtsbuch ist wie gemacht für Zweifler oder vom Glauben Enttäuschte - die aber die mit Weihnachten verbundene Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben.

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Información

Editorial
Gerth Medien
Año
2021
ISBN
9783961225019
Edición
1
Categoría
Religion
Gott ist tot
>>Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.<<
MATTHÄUS 27,59–60
Der christliche Glaube beginnt mit dem Tod Gottes.
Gott ist tot. Begraben. Hinter einem großen Stein. Was soll man da noch machen? Viel mehr als davonzugehen, fiel dem Mann, dem das Grab gehört hat, nicht ein. Und mir ehrlich gesagt auch nicht.
Was ist das Christentum nur für eine merkwürdige Religion? Sie feiert nicht nur, dass ihr Religionsstifter einen der grausamsten Tode stirbt, den man sich vorstellen kann, sondern auch, dass Gottes Hilfe ausbleibt …
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ sind laut zwei Evangelien die letzten Worte von Jesus am Kreuz. Gott hilft einfach nicht. Und als ob das nicht genug wäre, feiert sie schließlich, dass es Gott selbst ist, der da gottverlassen am Kreuz mit der Frage auf den Lippen ringend erstickt, warum Gott nicht hilft. Die Quadratur des Kreises. Und als ob das immer noch nicht genügt, richtet sie mit dem Karsamstag sogar einen eigenen seltsamen Feiertag dafür ein, dass Gott auch tatsächlich tot ist.
Nicht nur das Sterben Gottes soll nicht vergessen werden, sondern auch dass Gott tatsächlich weg ist. Hinüber. Mausetot. Dass der Stein vor das Grab gewälzt wurde und einem in all der Gottverlassenheit nichts anderes übrig bleibt, als sich davonzustehlen.
Gott ist tot. Und wir haben ihn getötet – wie Friedrich Nietzsche lakonisch hinzugefügt hat. „Doch nachts, wenn ihn niemand sieht, schleicht der Mensch an das Grab seines Gottes. Dort vergießt er seine Tränen, denn er weiß, was er verlor.“
Und wenn dir jetzt in der wohligen Weihnachtszeit langsam mulmig wird, weil das doch allzu düster ist und du den Impuls verspürst anzufügen, dass doch aber noch die Auferstehung folgt, so bitte ich dich: Spring nicht zu schnell zum Sonntag. Bleib mit mir mal beim Karsamstag – noch ist Karsamstag. Noch feiern wir das volle Grab.
Die Dunkelheit.
Das „Wo bist du, Gott?“.
Die Nacht der Gottverlassenheit. Dass Gott nicht hilft. Diesen nihilistischen Akzent des christlichen Glaubens.
Kürze den Karsamstag nicht allzu schnell ab. Halte das mal aus. Wir haben uns doch auf den Weg gemacht, das Irritierende des Glaubens an Jesus aufzuspüren. Der christliche Glaube fängt also mit dem Tod Gottes an. Mit einem Gott, der nicht hilft.
Ich bezeichne mich manchmal als christlichen Agnostiker. Als einen Christen, der nicht weiß, ob es Gott wirklich gibt. Gleichzeitig bin ich jemand, der viel über den Glauben nachdenkt, über das Für und Wider. An manchen Tagen fällt mir das Glauben leicht und an anderen glaube ich gerade mal, dass der Glaube an Gott vielleicht eine gute Idee ist. Aber was mich dann immer wieder dazu bringt, doch diesen Schritt weiterzugehen, ins Vertrauen, ins Mich-Anvertrauen, ist tatsächlich das Kreuz und der Karsamstag. Es ist diese Andersartigkeit, in der der christliche Glaube von Gott spricht. Diese komplett „andere Art“ Gott.
Wir haben ja schon gesehen, dass die Götter seit jeher für all das standen, was man mit Macht und Stärke verbunden hat. Gott, das war all das, was wir Menschen nicht können. Die Götter rief man um Hilfe an. Die Götter konnten machen, dass du reich wirst. Dass du gesund bist, Erfolg hast, dass dir dein Leben gelingt. Gott war erhaben, schön, mächtig und groß. Gott thronte über den Dingen. Schau dir die Tempel und Kirchen der Religionen an, da geht es immer darum, anschaulich zu machen, wie herrlich und mächtig die entsprechende Gottheit ist.
Darum haben die Römer die Christen auch ausgelacht, als die mit ihrem gekreuzigten Gott daherkamen. Gekreuzigt? Die römischen Götter fuhren auf Streitwagen durch die Himmel, warfen mit Blitzen um sich und gewannen Kriege. Zu solchen Göttern lohnte sich das Beten. Die konnten was. Und da kamen die Christen mit einem Gott, der sich jämmerlich ans Kreuz hatte nageln lassen? Bitte? Und als wäre das nicht schlimm genug, hätte er doch wenigstens wieder vom Kreuz heruntersteigen können, um zu zeigen, wer hier die Hosen anhat, oder?!
Das hätte den Göttern Roms gefallen, wenn Gott kurz vor Schluss den Himmel aufgerissen und eine Horde Engel geschickt hätte, die den Gemarterten vom Kreuz befreien. Ein göttliches GSG 9-Kommando. Und ein Jesus, der dann ruft: „Seht ihr, ich hatte doch recht, Bitches!“, und der lachend all die Spötter um sich herum mit einem glühenden Laserstrahl aus dem Mund niederstreckt. Godzilla-Jesus – das wäre was gewesen!
Das ist ja der Gott, den jeder gerne hätte. Den Rettung-in-letzter-Sekunde-Gott. Wir stehen kurz vor der Scheidung, sprechen ein Gebet und auf einmal wird alles doch noch wieder gut. Unser Kind hat eine schreckliche Krankheit und wird in letzter Sekunde wie durch ein Wunder geheilt. Der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür, um unser Haus zu pfänden, und plötzlich sagt er, er habe sich geirrt und überweist uns obendrein noch den doppelten Betrag … Ja, es gibt solche Geschichten. Und wir alle wollen so einen Ausgang natürlich lieber öfter als weniger haben. Natürlich. Ist doch klar.
Stattdessen erzählt der christliche Glaube von einem Gott, der elendig stirbt und begraben wird. Und so einen Gott verehren Christen?
Das ist heute noch genauso absurd wie damals.
Wer kann so einen Gott gebrauchen? Wer wünscht sich nicht einen mächtigen Gott, der uns das Happy End beschert? Dass wir erfolgreich sind und einen tollen Partner finden. Einen Gott, der uns ein langes, gesundes Leben garantiert. Der uns mit einer rundum liebenswerten Familie versorgt. Und bei dem man sich am besten alles bestellen kann, was man sich wünscht. Kurz, einen Gott, der macht, dass das Leben, was wir auf Instagram posten, auch tatsächlich wahr wird.
Aber doch bitte nicht so einen Harz-IV-Lumpen am Kreuz.
Okay, vielleicht ist das überzogen. Aber nicht viel. Ich sehe tatsächlich nicht, dass sich da viel geändert hätte. Wir wollen von unseren Göttern und Ersatzgöttern dasselbe wie die Menschen seit eh und je. Wir können gar nicht anders. Die sollen uns gefälligst den Hintern retten und am besten noch einen Lottogewinn drauflegen!
Und natürlich funktioniert Religion immer auch ganz wunderbar als Abgrenzungssystem. Ich kann mit ihr einteilen, wer zu den Gesegneten gehört und wer nicht. Wer drin ist, und wer draußen. Unter dem Deckmantel der Rechtgläubigkeit lässt sie sich problemlos dazu missbrauchen, mein Bedürfnis zu befriedigen, richtiger zu sein als mein Nachbar, besser oder frömmer. Angesehener, weil ich mich wohlverhalte und er nicht. Oder als besonders gesegnet zu gelten mit einem Leben, nach dem sich andere die Finger lecken. Heuchelei ist da vorprogrammiert. Und Christen brauchen nicht zu denken, das beträfe sie nicht. Jesus geriet mit solchem „frommen Anstrich“ ständig aneinander. Ich kenne niemanden, der hier mit dem Finger auf andere zeigen könnte.
Auch deshalb fasziniert mich der gekreuzigte Gott. Weil hier alles auf den Kopf gestellt wird. Weil dieser Gott aus dem ganzen Zirkus aussteigt und sich hinrichten lässt. Aussteigt aus der Rechthaberei, der moralischen Überlegenheit und Ausgrenzung anderer und auch aussteigt aus der Jagd nach dem Glück.
Weil dieser Anders-Gott stattdessen „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ ruft. Weil sein Statement Dornenkrone statt Dominanz ist. „Vater vergib ihnen“ anstelle von allmächtiger Zurechtweisung. Jesus steigt tatsächlich aus dem Zirkus aus, lässt die Jagd nach dem Glück los und stirbt.
Das Problem mit den Glüc...

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