Die Transgenderisierungen der Menschheit
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Die Transgenderisierungen der Menschheit

Christoph-Maria Liegener

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Die Transgenderisierungen der Menschheit

Christoph-Maria Liegener

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Gewaltige Umbrüche finden in unserer Gesellschaft statt. Wenn man sie identifiziert, zeigt es sich, dass der Vorgang als die bisher letzte Transgenderisierung der Menschheit bezeichnet werden kann. Im Klartext: Die Menschheit wird weiblich! Das erklärt vieles.

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Informazioni

Anno
2020
ISBN
9783751945165

Die erste Transgenderisierung

In der späten Kupferzeit begann die Menschheit, sich hierarchisch zu organisieren. In Überresten der Varna-Kultur (4400 - 4100 v. Chr.) gab es erstmals Hinweise auf eine Oberschicht, die damals bereits männlich war. Die Menschheit war erwachsen und männlich geworden. Auch die Tatsache, dass sich überhaupt Hierarchien ausbildeten, weist auf männliche Züge hin. Hierarchien sind das beherrschende Kennzeichen einer ab der Pubertät männlichen Menschheit.
Die neolithische Revolution, die einen der größten Umbrüche in der Entwicklung der Menschheit darstellte, ging diesem Zustand voraus. Sie kann als die Pubertät der Menschheit interpretiert werden. Man ordnet sie ungefähr 9000 - 5500 v.Chr. ein. Was hier stattfand, kann als eine erste Transgenderisierung der Menschheit aufgefasst werden, in diesem Fall von weiblich zu männlich. Die Menschen gaben ihr Leben als Jäger und Sammler auf, wurden sesshaft, betrieben Ackerbau und Viehzucht. Man lebte nicht mehr von dem, was die Natur einem freiwillig schenkte, sondern versuchte, es der Natur abzuringen. Das Ziel war die Beherrschung der Natur. Frauen empfangen, was ihnen freiwillig gegeben wird; Männer nehmen sich, was sie brauchen.
Die Metallverarbeitung begann ihren Siegeszug. Spezialisten entwickelten sich, die die komplizierten Verhüttungsarbeiten beherrschten. Ihnen wurde bald ein angemessener Rang zugebilligt. Immer mehr setzte sich Spezialisierung und eine entsprechende Hierarchie durch. Edelmetalle wurden zunehmend gefördert und waren als Statussymbol gefragt.
So entwickelten sich Hierarchien – Kennzeichen einer männlichen Menschheit.
Die Umstellung von der Jagd auf die Landwirtschaft brachte eine zunehmende Ausbeutung der Natur mit sich (Fehlmann, 2011, S. 144-159). Waren die Wildtiere noch als nicht zu beeinflussende Geschenke der Natur betrachtet worden, so züchtete man jetzt Getreide und Vieh, beutete den Boden aus. Der Begriff des Grundbesitzes nahm Form an.
Hatte man früher der Großen Mutter für ihre Gaben gedankt, so sah man jetzt sich selbst als seines Glückes Schmied. Die Verehrung der Natur war ihrer Ausbeutung gewichen. Statt eines weiblichen trat ein männliches Verhalten zutage. Der Muttersohn, der Narzisst, trat auf den Plan.
Was bedeutet das?
Die psychische Situation der Menschheit in der männlichen Erwachsenenphase war immer noch durch starke Mutterbindung und einen fehlenden Vater geprägt. Das charakterisiert einen Muttersohn (Pilgrim, 1986, Liegener, 2016a, 2016b, 2017a). In diesem Szenario pflanzt die Mutter dem Sohn die Ziele ein, die sie als Frau nicht verwirklichen konnte.
Die Menschheit hatte die große Mutter verehrt und eine feste Bindung zu ihr aufgebaut. Sie war in der Natur gegenwärtig gewesen, wurde aber in der sich verbreitenden Zivilisation zunehmend abstrakt. Sie war zwar als Göttin in Gedanken nah, konnte aber selbst nicht in das Geschehen eingreifen. Sie konnte nur durch innere Steuerung der Menschen ihre theoretischen Ziele verwirklichen. Sie nutzte ihren Sohn zum Erreichen ihrer Ziele.
Der Muttersohn wird von der Mutter gelenkt, weil der Vater fern ist. Trotzdem sehnt er sich nach einem Vater. Damals suchte sich die Menschheit einen Vater und fand ihn in einem väterlichen Gott, der sich den Auserwählten offenbarte. Der Monotheismus entstand. Dieser Gott war dem Sohn fern. So ist nun einmal die Situation des Muttersohnes. In manchen Religionen durfte nicht einmal Gottes Name ausgesprochen werden.
Da der Muttersohn sich zur Erfüllung der ihm von der Mutter anvertrauten heiligen Aufgaben berufen fühlt, hält er sich für etwas Besonderes, entwickelt sich zum Narzissten. Geformt von seiner Mutter weist er weibliche Züge auf, die im Kontrast zu seiner Fassade der Männlichkeit stehen. Zerrissen von diesem Konflikt neigt der Muttersohn zur Selbstzerstörung. Dazu trägt auch bei, dass er seine überhöhten Ziele nicht erreichen kann, aber andererseits ein Scheitern nicht verkraften kann. Lieber gibt er sich auf. Er ist aus psychologischen Gründen zum Untergang verurteilt.
Die Auserwählten glaubten, in einem gewissen Vertragsverhältnis zu Gott zu stehen, man sprach von einem Bund. Die Basis dieses Bundes: Verehrung gegen Schutz. Den Schutz forderte man dann auch nachdrücklich ein. Gebete wie das „Vater unser“ sind eine einzige Auflistung von Imperativen, die Gott entgegengeschleudert werden: „Unser täglich Brot gib uns heute! Vergib uns unsere Schuld! Führe uns nicht in Versuchung! Erlöse uns von dem Bösen!“ So spricht der Muttersohn zu seinem Vater. Der Sohn fügt sich nicht mehr in sein Schicksal, wie es die Tochter tat – er handelt die Bedingungen aus.
Bis heute gibt es in zahlreichen Häusern Tafeln mit der Aufschrift: „Herr, segne dieses Haus – und alle, die da gehen ein und aus!“ Damit hatte man das Wichtigste abgedeckt. Eigentlich eine Unverschämtheit, so etwas in diesem Umfang zu verlangen, ja zu fordern, aber natürlich war es nicht so gemeint. Auch bei uns zu Hause hängt ein Kreuz mit dieser Aufschrift. Wir haben es nicht abgenommen, weil es ein Zeugnis jener ausgehenden Muttersohnmentalität der Menschheit ist. Außerdem ist es nur unglücklich formuliert. Wenn der Spruch das Zauberwort „bitte“ enthalten hätte, wäre er auch im Sinne der heutigen Menschen gewesen. Immer noch ein bisschen viel auf einmal, aber die Menschen sind eben unersättlich.
Mit dem Aufstieg des Monotheismus änderte sich auch die Religionsausübung. In der früheren Muttertochterzeit wird man weiblich gefärbte Ereignisse erlebt haben, man wird sich in den Höhlen versammelt haben, sich wie im Mutterleib gefühlt haben, als große Familie, als Kinder der Großen Mutter. Man wird in einer ungeordneten Ansammlung zusammengekommen sein, vielleicht kleine Untergrüppchen gebildet haben. Das hatte sich jetzt in der Muttersohnzeit geändert. Es gab nun Priester, Mittler zwischen Gott und den Menschen, es gab frontal ausgerichtete Gottesdienste: vorn der Priester, dahinter die Gemeinde, nach Ständen gestaffelt. So war es wahrscheinlich am Anfang des Monotheismus, so war es im Mittelalter und so ist es fast bis heute geblieben. Derzeit wandelt es sich wieder.
Die Höhle, der Mutterschoß, war im Mesolithikum oft die Behausung gewesen, manchmal auch ein Felsvorsprung, ein Zelt oder eine Laubhütte an von der Natur begünstigten Stellen. Jetzt baute man Häuser aus Holz oder Lehm. Man löste sich vom Mutterschoß und gestaltete sein Leben selbst. Eine männliche Einstellung.
Für die gewaltige Umstellung der gesamten Lebensweise könnten eventuell Umstände mitverantwortlich gemacht werden, die auf einen damals zu beobachtenden Klimawandel zurückgeführt wurden (Smolla, 1960).
Die Menschheit wurde also männlich. Noch ein deutliches Kennzeichen: Es gab die ersten Kriege. Ausgrabungen eines Schlachtfeldes aus der Jungsteinzeit bei Schöneck-Kilianstädten förderten Hinweise auf kollektive Brutalität zutage, wie sie bis zu dieser Zeit nicht bekannt war (Meyer, Lohr, Gronenborn, & Alt, 2015). Vorher war das Verhalten ein anderes gewesen: die verschiedenen Stämme von Jägern und Sammlern gingen einander aus dem Weg. Die Welt war dünn besiedelt und groß genug. Das Wild musste erst noch gejagt werden und war nicht unbedingt ortsfest.
Mit der neolithischen Revolution hatte sich die Situation geändert: Bauern besaßen mit ihren Feldern und Ställen wahre Schatzkammern und mussten diese gegen Plünderer verteidigen. Auch war bei Sesshaftigkeit ein Ausweichen nicht mehr möglich. Bei Überfällen in größerem Stil kam es zu Kriegen. Ländereien waren jetzt Besitz und mussten verteidigt werden.
Das erwähnte Massaker von Schöneck-Kilianstädten kann auf ca. 5000 v. Chr. datiert werden. Etwa zur gleichen Zeit gab es auch Massaker bei Talheim (Deutschland) und bei Schletz (Österreich). Das sind nur die, von denen Überreste gefunden wurden. Die letzteren Fälle unterschieden sich von dem ersteren. Bei diesen Toten konnte nicht dieselbe ausufernde Brutalität festgestellt werden wie im ersteren Fall. Außerdem fehlten die Gebeine junger Frauen völlig. Die Interpretation: Es wurden die gebärfähigen Frauen der Gegner geraubt. Hass war offenbar nicht im Spiel, sondern nur Notwendigkeit. Es gab wohl einen Engpass in der Fortpflanzung. Solche Ereignisse könnten sich öfter zu der Zeit ereignet haben und mögen sich in der kollektiven Erinnerung der Menschheit festgesetzt haben. Bildeten sie den Hintergrund des mythologischen „Raubes der Sabinerinnen“ in der römischen Sagenwelt?
Was auffällt, ist die Rolle, die hierbei der Frau zugeschrieben wird. Sie wird nur als Gebärmaschine gesehen, nicht als Persönlichkeit. Sie wird zur Beute. Auch das ist typisch für eine männlich gewordene Menschheit.
Es gibt weitere Anzeichen für die Unterdrückung der Frau. Frauen mussten die schwere Arbeit des Kornmalens per Hand übernehmen. Kniend zerrieben sie die Körner mit einem Stein. Die Skelette weisen abgenutzte Kniescheiben und überentwickelte Oberarmknochen bei den Frauen auf. Diese schwere Arbeit wurde offenbar nicht honoriert: Männer bildeten die Oberschicht. Hier bildete sich etwas heraus, was bis in die jüngste Vergangenheit vorherrschend war und bis heute nicht ganz ausgemerzt ist: die Geringschätzung der schweren Frauenarbeit. Auch dies ein klares Zeichen einer männlichen gewordenen Menschheit.
Klaus Theweleit hat das Entstehen der Männerdominanz vor 12000 Jahren mit der Entwicklung von Technologien, die für Ackerbau und Viehzucht notwendig wurden, in Verbindung gebracht (Basad, 2019). Auch die Linearbandkeramik bedurfte ausgefeilter Techniken. Ob Technik wirklich zwangsläufig eine Männerdomäne ist, bliebe noch zu klären. Wenn es jedoch so wäre, würde es zu dem oben beschriebenen Szenario passen: Eine männliche Stärke wurde von der Menschheit verlangt und so transgenderisierte sie sich zum Mann.
Andere finden das Entscheidende der neolithischen Revolution in dem „ab dann etablierten und bewusst werdenden Gegensatz zwischen Zivilisation und Wildnis“ (Fiedler, 1993).
Bisher war die Natur Lebensraum der Menschen. Dementsprechend verehrte der Mensch die Natur, unter anderem mit Hilfe der Höhlenmalereien, und versuchte, sie zu verstehen, mit ihr auszukommen.
Nun aber war die Natur der Feind geworden, sollte aus der Kulturlandschaft herausgehalten werden. Nicht nur wuchernde Pflanzen, sondern auch tierische Schädlinge ...

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