Kriegsende im Isarwinkel
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Kriegsende im Isarwinkel

Eine Auswertung der militärischen Ereignisse im Raum Bad Tölz / Gaißach 1945

Robert J. Huber

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  1. 144 pagine
  2. German
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Kriegsende im Isarwinkel

Eine Auswertung der militärischen Ereignisse im Raum Bad Tölz / Gaißach 1945

Robert J. Huber

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Es sind die letzten Kriegstage 1945. Im Raum Bad Töz, Gaißach und Lenggries kämpft die 17. Waffen-SS-Panzergrenadierdivision gegen die angreifenden Amerikaner. Beide Seiten führen Aufzeichnungen über die Ereignisse, ein sogenanntes Kriegstagebuch. Doch erst jetzt ist das bis vor kurzem als geheim eingestufte Exemplar des dort eingesetzten US-Infanterieregiments für eine Auswertung zugänglich. Dieses Buch zeigt das Auswertungsergebnis und kommt zu überraschenden neuen Erkenntnissen.Diese zweite Auflage liefert weitere Hintergrundinformationen und vor allem viele zusätzliche Bilder.

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Informazioni

Anno
2020
ISBN
9783751944991

1. Vorgeschichte

Die große Mehrheit der Historiker geht davon aus, dass nach Einschätzung des „obersten Hauptquartiers der alliierten Expeditionsstreitkräfte“ (SHAEF Supreme Headquarters, Allied Expeditionary Force) unter dem Kommando von US-General Eisenhower Anfang April 1945 ein baldiges Kriegsende nicht absehbar war. General Bradley, Befehlshaber der 12. US-Heeresgruppe, rechnete bei einem Vortrag vor US-Kongressabgeordneten noch am 24. April 1945 mit einem weiteren Kriegsjahr.1 Bradleys Wort hatte Gewicht, galt er doch seit der erfolgreichen Abwehr der deutschen Ardennenoffensive im Dezember 1944 als einer der Besten. Die Wehrmacht hatte die US-Truppen damals vollkommen überrascht und im winterlichen Gelände sogar ein Stück weit zurückgeworfen.2 Insgesamt waren über eine Million Soldaten an den Gefechten beteiligt. Der Oberkommandierende der britischen Truppen, Generalfeldmarschall Bernard Montgomery bedankte sich schriftlich bei Eisenhower für den tapferen Einsatz der US-Truppen und lobte Bradley außerordentlich.
Abbildung 1: US-5-Sterne-General Dwight David Eisenhower, Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Europa. Foto: US-National Archives ID: 52-06-86, public domain.
Abbildung 2: Streng geheimes (Top-secret), dringendes (urgent) Fernschreiben an das alliierte Oberkommando (SHAEF), General Eisenhower persönlich (Eyes only): Der britische Feldmarschall Montgomery meldet das Ende der Ardennenschlacht und lobt die US-Truppen. US-National Archives (NARA), ID: 12125642, public domain.
Nur wenige Wochen später, im März 1945 starteten vier SS-Elitedivisionen einen zunächst erfolgreichen Gegenangriff auf die alliierten Kräfte in Ungarn.3 Gerüchte von „Wunderwaffen“ konnten nicht mit Fakten widerlegt werden, im Gegenteil: Die deutsche Waffentechnik und der Flugzeugbau waren der US-Industrie offensichtlich um Jahre voraus. Bei den amerikanischen Soldaten besonders gefürchtet war der deutsche Kampfpanzer „Tiger“, der mit seiner Kanone die amerikanischen Panzerungen noch in drei Kilometer Entfernung durchschlagen konnte, selbst aber nur aus kürzester Distanz verwundbar war. 4
Noch deutlicher wurde der deutsche technologische Vorsprung am Beispiel des strahlgetriebenen Jagdflugzeugs der Augsburger Messerschmidt-Werke. Mit der „Me 262“ schufen die Ingenieure den ersten „Düsenjäger“ der Welt. Dieses Kampfflugzeug war nicht nur gut 200 km/h schneller als die alliierten Modelle, sondern auch noch besser, nämlich mit vier 30-mm-Kanonen bewaffnet. Da führte oft schon ein einziger Treffer zum Absturz eines Bombers. Zudem hatte die Me 262 auch noch 24 Raketen gegen Luft- und Bodenziele unter den Tragflächen montiert.
Im April 1945 war eine in München-Riem stationierte besondere Fliegereinheit mit diesem Waffentyp ausgestattet.5 Das Kommando hatte der General der Jagdflieger, Adolf Galland.6
Abbildung 3: Jagdflugzeug mit Strahlantrieb Typ "Messerschmidt (Me) 262" auf dem Gelände des Flugplatzes Innsbruck-Kranebitten. Ab Bug erkennbar zwei der insgesamt vier Mündungsschlitze der 30-mm-Schnellfeuer-Bordkanonen. Foto. Still Picture aus US-National-Archives (NARA), Film ID 111-adc-4524, public domain.
Die größte Gefahr ging aus US-amerikanischer Sicht aber von den deutschen Fernstreckenraketen aus. Die V2 genannte Rakete (interne Bezeichnung A 4) erreichte bereits über 300 km entfernte Ziele, der Gefechtskopf enthielt eine dreiviertel Tonne Sprengstoff. Gerüchte über eine bevorstehende Erhöhung der Reichweite machten den US-Amerikanern Kopfzerbrechen. Was, wenn damit New York zu erreichen wäre? Tatsächlich arbeiteten über einhundert deutsche Ingenieure mit Hilfe des weltgrößten Windkanals in Kochel an aerodynamischen Verbesserungen – natürlich streng geheim, die Bevölkerung wusste davon nichts.
Abbildung 4: A4-Rakete (V 2 genannt), 14 Meter hoch, knapp 13 Tonnen schwer, Reichweite über 300 km, Nutzlast 750 kg (Sprengstoff), Gipfelhöhe der Flugbahn: 80 km. Foto: BArch RH8II Bild-B2055-44, Lizenz CC-BY-SA 3.0.
Das nahegelegene Walchenseekraftwerk versorgte die hochmoderne Anlage mit Elektrizität. Der Tarnname für dieses Kompetenzzentrum: „Wasserbauversuchsanstalt“. Inzwischen wissen wir aber, dass noch keine Rakete fertiggestellt war, die Amerika hätte erreichen können.7
Entscheidend für den weiteren Operationsplan der US-Army war deshalb die Vermutung, die Nazi-Führung sammelt alle verbliebenen Kräfte in einer „Alpenfestung“ und produziert dort weiterhin die „Wunderwaffen“. Die Eroberung dieser „Festung“ war also einerseits notwendig, um den Krieg endgültig zu gewinnen, andererseits lukrativ; der Zugriff auf die überlegene deutsche Rüstungstechnologie lockte.
So eine „Alpenfestung“ gab es schon – allerdings in der Schweiz. Henri Guisan wurde zu Beginn des zweiten Weltkriegs zum einzigen General der Schweizer Armee ernannt; er hatte die Idee dazu. Guisan rüttelte seine Landsleute auf und konnte schließlich Adolf Hitler davon abhalten, die Schweiz zu besetzen. Einerseits stellte er Zulieferungen für die deutsche Rüstungsindustrie sicher, andererseits forderte er als Bezahlung deutsches Militärmaterial um ein Rückzugsgebiet in den Alpen zur Festung ausbauen zu können – das sogenannte „Reduit“.8 Rund 100.000 Soldaten bekamen ab Juli 1940 den Auftrag, das etwa 1/3 des Schweizer Staatsgebietes umfassende gebirgige Areal im Falle eines deutschen Angriffs nachhaltig zu verteidigen.
Das Oberkommando der Wehrmacht war beeindruckt und riet von einer militärischen Besetzung der neutralen Schweiz ab. So verwundert es nicht, dass auf deutscher Seite mit den militärischen Rückschlägen des Jahres 1944 der Gedanke wuchs, selbst so ein „Reduit“ in den bayerischen und Tiroler Alpen zu errichten. Ziel war es, Zeit zu gewinnen, bis die sogenannten „Wunderwaffen“ die erhoffte Kriegswende brachten.
Hitler war davon zunächst nicht begeistert, schließlich stammte die Idee nicht von ihm selbst. Aufgrund seiner ausgeprägten Persönlichkeitsstörung verfolgte er auch im Winter 1944/45 noch abenteuerliche und ehrgeizige Ziele, hörte auf keinen Widerspruch und ließ es an der nötigen Sorgfalt bei der Planung militärischer Unternehmungen fehlen. Der „Führer“ verfügte selbst über keinerlei militärische Führungserfahrung. Im ersten Weltkrieg war er als einfacher Meldegänger (eine Art „Postbote“ hinter der Front) mit keinem Kommando betraut. Hitlers engster Kreis bestand aus „Ja-Sagern“, die seine pathologischen Züge nur noch verstärkten. Wer dem „Führer“ widersprach, wurde seines Postens enthoben und in die sogenannte „Führerreserve“ versetzt, also praktisch beurlaubt und damit kaltgestellt.
Abbildung 5: Adolf Hitler bei einer Lagebesprechung am Kartentisch. Rechts von ihm, auf die Karte gestützt, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generalfeldmarschall Walther v. Brauchitsch (dessen Sohn als Adjutant des "Reichsmarschalls" Herman Göring dient). Links von Hitler, im Profil, der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, ein besonders ausgeprägter „Ja- Sager“. Bild: BArch 101l-771-0366-02A, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.
Um sich sein Umfeld gewogen zu halten, bediente sich Adolf Hitler willkürlich aus der Staatskasse, hier ein Beispiel:
Abbildung 6: Von Adolf Hitler veranlasste willkürliche Sonderzahlung aus dem Staatshaushalt an Dr. Hans Heinrich Lammers, *27.05.1879,
04.01.1962, Jurist, SS-Obergruppenführer (General) und Chef der Reichskanzlei, einer wichtigen Schaltstelle der Macht. Foto: US-National-Archives (NARA), ID 6883507, public domain.
Der Stundenlohn eines Arbeiters erreichte damals nur selten eine Reichsmark (RM); bei einer üblichen 48-Stunden-Woche mussten von den so erzielten gut 200 RM brutto im Monat alle Ausgaben bestritten werden, was nur bei sehr sparsamer Haushaltsführung möglich war. Ein Funktionär der Nationalsozialisten erhielt ein Vielfaches davon. Ein „Kreisleiter“, als „Parteigenosse“ (Pg.) für die Umsetzung der „Führerbefehle“ im Landkreis verantwortlich, erhielt beispielsweise das Zehnfache als Gehalt.
Finanziert wurden die enormen Staatsausgaben un...

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