Kinder mit Rechenschwäche erfolgreich fördern
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Kinder mit Rechenschwäche erfolgreich fördern

Ein Praxishandbuch für Eltern, Lehrer und Therapeuten

Armin Born, Claudia Oehler

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  1. 281 pagine
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Kinder mit Rechenschwäche erfolgreich fördern

Ein Praxishandbuch für Eltern, Lehrer und Therapeuten

Armin Born, Claudia Oehler

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Dyscalculia has an adverse impact on the school career and emotional development of the children and young people affected by it. The authors develop simple and effective learning methods and provide ways of dealing with examination anxiety against the background of current educational psychology and neuroscientific findings.

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Informazioni

Anno
2020
ISBN
9783170355514
Edizione
6
Argomento
Psychology
Teil IV Konkrete Lernmethoden

Kapitel 15: Lernmethoden – eine Einführung

1. Gibt es Lernrezepte?

Wenn wir an Lernstrategien denken, dann müssen wir uns die Frage stellen, ob es immer geltende Lernmethoden im Sinne von Lernrezepten gibt. Die Antwort hierauf lautet: Es gibt nichts Allgemeingültiges für jeden und jede, sondern wir müssen uns stets den Einzelfall, d. h. das einzelne Kind, vor Augen führen. Es gibt zwar keine Patentrezepte – es gibt aber Grundprinzipien des Lernens, grundlegende Vorgehensweisen, die im Einzelfall Berücksichtigung finden können.
Zu diesen Grundprinzipien gehört, dass eine einmalige Einsicht, d. h. ein einmaliges Verstehen des zu lernenden Stoffes nicht ausreicht, um ihn zu behalten. Wir haben es schon ausführlich dargelegt – angesichts unserer doch erheblichen Vergesslichkeit ist ein angemessenes und regelmäßiges Wiederholen notwendig.
Bei der Frage nach allgemein gültigen Lernrezepten stoßen wir auch auf die schulischen Lernwege, die für unsere rechenschwachen Kinder ein Hindernis sein können. Je vielfältiger und unterschiedlicher sie sind, umso eher kann das Kind verwirrt, verunsichert werden und immer mehr in Defizite hineinrutschen. Hier gilt eben nicht »viel taugt viel« oder im Sinne des »Schrotschussverfahrens« – »eine Methode wird schon treffen«. Methoden sollten immer auf die Probleme und die Möglichkeiten der Kinder abgestimmt sein.
Auf den einzelnen Fertigkeitsebenen gibt es typische Fallen bzw. Fehlermuster, die entstehen können. Die Hauptschwierigkeit besteht jedoch sehr häufig darin, dass Grundrechenfertigkeiten nicht ausreichend automatisiert wurden. Zu geringe Automatisierungen zwingen das Kind schon fast dazu, Fehlstrategien zu entwickeln. Aufgrund der basalen Defizite entstehen meist massive Probleme auf der Ebene der darauf aufbauenden komplexeren Rechenoperationen. Die eingeübten Fehlstrategien auf den »niederen« Ebenen der Rechenfertigkeit, besonders die Fehlstrategie des inneren Zählens, verschlimmern die Problematik zusätzlich.
Es gibt keine Lernstrategie, die für jedes Kind zu empfehlen wäre. Manche Lernwege verschlimmern anfängliche Schwächen sogar noch. Lernt und lernt Ihr Kind, seine Leistung wird aber überhaupt nicht besser, sondern vielleicht sogar schlechter, so ist die Lernstrategie in Frage zu stellen. Für jedes Kind müssen wir passende Lernstrategien entwickeln, die auf den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten der Lernpsychologie basieren. Wir müssen die Stärken der Kinder kennen und einbeziehen, weniger deren Schwächen, und wir müssen die Lernstrategien ausprobieren und sie nur dann weiter benutzen, wenn sie auch taugen. Dennoch, Grundzugangsweisen können vereinfacht und exemplarisch dargestellt werden und bilden so den Rahmen, innerhalb dessen wir unser Kind die Erfolgstreppe hinaufschicken können.

2. Welche Ziele haben wir?

Im Bereich der Mathematik gilt es, in der Grundschule drei Teilbereiche zu beherrschen, in diesen Automatisierungen herbeizuführen und gleichzeitig auch eine positive gefühlsmäßige Bewertung zu erreichen.
• Das basale Zahl- und Mengenverständnis Zahlen stehen für Größen und es entwickelt sich ein innerer Zahlenstrahl. Das Kind soll z. B. in der Lage sein, zu erkennen, dass 71 mehr ist als 39, 500 deutlich mehr als 299.
• Das arithmetische bzw. numerische Faktenwissen Hier gilt es, das Einspluseins und das Einmaleins zu automatisieren, d. h. die Antwort innerhalb einer Sekunde parat zu haben.
• Arithmetische Prozeduren Die Abfolge von nacheinander durchzuführenden Rechenschritten, wie z. B. beim Zehnerübergang oder beim schriftlichen Malnehmen, muss hier beherrscht werden und in der richtigen Reihenfolge durchgeführt werden können.
Das numerische Faktenwissen und die darauf aufbauenden arithmetischen Prozeduren sind unser Handwerkszeug in der Mathematik. Nur wenn wir das Handwerkszeug beherrschen, sind wir in der Lage, komplexere Problem- und Aufgabenstellungen zu lösen. Geht es um die arithmetischen Prozeduren, d. h. das Erlernen einer Abfolge von nacheinander durchzuführenden Rechenschritten, so ist es notwendig, Kinder frühzeitig bestimmte Aufgabenmuster, wie z. B. das schriftliche Malnehmen wiederholen zu lassen.
Eine gute Zugangsweise, um die Rechenfähigkeit zu fördern und die Motivation der Kinder zu stärken, ist es, auch die rechenschwachen Kinder möglichst bald Sachaufgaben erfinden zu lassen. Hier ist der Ort, an dem die Kinder lernen, einerseits kreativ und andererseits handwerklich an die mathematischen Aufgabenstellungen heranzugehen. Sie können Problemstellungen erfinden und dann mit ihrem Handwerkszeug lösen. Es gilt also nicht, wie häufig von unseren Schulen propagiert, arithmetische Prozeduren zu erfinden, z. B. wie löse ich am kreativsten die Aufgabe 5 × 4, sondern sich beim Üben sachbezogene Aufgabenstellungen auszudenken. Diese Problemstellungen werden dann mit den arithmetischen Prozeduren gelöst, die gut beherrscht werden.
Die vielerorts anzutreffende Idee, die sich auch in Grundschulplänen wiederfindet, Kinder kreativ mit Zahlen umgehen zu lassen, führt unserer Ansicht nach besonders bei schwächeren Kindern zu Verwirrung und Fehlstrategien sowie anschließend zu Frustrationen.
Kreativität sollte an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Erst wenn die Kinder ihr Handwerkszeug beherrschen, ist es möglich, Aufgaben in kreativer Weise zu entwerfen und zu lösen.

3. Grundprinzipien für die Automatisierung auf den drei Ebenen der arithmetischen Verarbeitung

Lernmethoden, die Kinder und Eltern als Team angehen, müssen einfach, überschaubar und möglichst leicht nachvollziehbar sein. Sie müssen zu Hause und auch in der Unterrichtssituation leicht umsetzbar sein. Es sollen wenige und ausgewählte Methoden sein, die sicher nicht den gesamten Bereich der Mathematik abdecken, aber zentrale Lerninhalte. In der Schlussreflexion einer Arbeitsgemeinschaft zur angemessenen Förderung von Kindern mit einer Rechenschwäche äußerten die Lehrer: »Das Einfache ist eigentlich das wahrhaft Pädagogische.«
Lernmethoden in der Mathematik sollten möglichst wenig Anstrengung kosten und schnell zu einem ersten Lernerfolg führen. Kinder müssen unmittelbar erleben können – »Das hab’ ich hinbekommen!«, was wiederum direkten Einfluss auf die emotionale Bewertung des Lerngegenstandes Mathematik hat.
Auch die notwendigen Wiederholungen dürfen nicht zu anstrengend sein. Sie müssen in ausreichender Anzahl durchgeführt werden können, denn einmal gekonnt heißt noch nicht automatisiert. Da der Kurzzeitspeicher bei unseren rechenschwachen Kindern oft nicht allzu groß ist (maximal drei bis fünf Items), benötigen sie kleine »Lernportionen«. Nur wenn sie erleben – »Das ist nicht so anstrengend«, werden sie mitmachen und zum Erfolg kommen.
Methoden im Bereich der Mathematik müssen so konstruiert sein, dass die Aufmerksamkeit der Kinder gezielt und selektiv auf den Lerninhalt ausgerichtet ist und sie nicht abgelenkt werden. Es soll also nicht etwas Allgemeines und Unspezifisches gelernt werden, sondern genau das, was angestrebt ist, z. B. der Z...

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