Zsofia, Klara, Eva Braun und der Pilot
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Zsofia, Klara, Eva Braun und der Pilot

die unwahrscheinliche Rettung zwei jüdischer Mädchen

Lisa M Hutchison, Maya Grünschloss

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  1. 716 pagine
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Zsofia, Klara, Eva Braun und der Pilot

die unwahrscheinliche Rettung zwei jüdischer Mädchen

Lisa M Hutchison, Maya Grünschloss

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Die unglaubliche Lebensgeschichte einer Familie vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland.Warum hat ein junger Pilot Eva Braun die Schuhe gestohlen - und wie hat er das geschafft?Was wurde aus Klara und Zsofia?Was passierte dem jungen Piloten?Warum kennt der Pilot Hermann Göring und Adolf Hitler?Wer bekam hundert rosa Nelken und warum?Wer ist Charlotte?Dieses Buch ist ein Bericht aus erster Hand über eine durchschnittliche Familie zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs und über mysteriöse und unwahrscheinliche Wendungen des Schicksals.

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Informazioni

Editore
tredition
Anno
2020
ISBN
9783347159099
Kapitel 1
Albert K. wurde in St. Andreasberg geboren, einem kleinen Wintersportort mitten im Harz. Er stammte aus einer recht namhaften Familie, die mit einem weltberühmten Chemiker, einem Schriftsteller und Sinologen, einem Erforscher Chinas und Russlands im 18. Jahrhundert und vielen Industriellen, Lehrern und Militärkommandanten aufwarten konnte.
Er wurde zehn Monate nach seinem älteren Bruder am 22. November 1902 geboren, dem Bußund Bettag des deutschen Protestantischen Kalenders. Er behauptete immer, dass er passenderweise an diesem Tag geboren wurde, da es ihm so vorkam, als ob er für die Geburt seines älteren Bruders büßen sollte. Es war allgemein bekannt, dass Hans das Ergebnis einer „Unbesonnenheit“ seiner Mutter gewesen war. Hans wurde nach seinem sehr wahrscheinlichen biologischen Vater benannt und Albert trug den Namen seines Vaters. Die Jungen waren wie Tag und Nacht und blieben sich immer fremd.
Die Ehe ihrer Eltern konnte bestenfalls als miserabel beschrieben werden. Die Mutter führte die Beziehung zu Hans‘ eigentlichem Vater weiter, was erst viel später ans Licht kam und den Brüdern zu ihrer Zeit nicht bewusst war. Sie würden die einzigen Kinder aus dieser Ehe bleiben. Alberts Vater war Telegrafen Baumeister und die Mutter, wie damals üblich, Hausfrau. Der Onkel war Postillion und klein Albert rannte der Postkutsche meilenweit entgegen sobald das Posthorn erklang. Der Onkel nahm ihn dann vorne auf dem Pferd mit, zum großen Neid seines Bruders Hans. Auf diesen Ritt durch St. Andreasberg freute er sich schon die ganze Woche.
Als Albert die Schule abschloss, war der Erste Weltkrieg gerade zu Ende gegangen. Der Unterricht war in den Kriegsjahren oft unterbrochen und verkürzt worden und den Schülern wurde zu schnellen Abschlüssen verholfen. Er war kaum 17 Jahre alt, als er sein Abitur machte.
Lehrstellen für junge Leute waren in buchstäblich keinem Beruf vorhanden und erst recht nicht in gutbezahlten Positionen oder für weitere Ausbildungen. Somit kehrte Albert vom Internat zurück nach Hause, um seine Zukunft zu besprechen.
„Vater, was denkst du, was ich tun soll?“, fragte er seinen Vater, als sie beim Frühstück zusammensaßen. „Ich bin nicht für die Arbeit in einem Büro geschaffen, oder gar wie Hans bei den Großeltern im Schlachthof. Ich wäre so gern Schiffsingenieur – und ich möchte die Welt bereisen.“
„Du und deine großen Ideen“, schimpfte seine Mutter. „Träume bringen dich nirgendwohin. Hans ist vernünftig und hat das Angebot meiner Eltern angenommen, er wird einmal den ganzen Betrieb erben. Du solltest ebenfalls nach etwas Dauerhaftem suchen. Die Welt bereisen – was für ein Unsinn!“, kicherte sie. Albert schüttelte es, alleine der Gedanke Tiere zu schlachten ekelte ihn. Sicher, die Großeltern besaßen mehrere große Schlachtereien und Fleischereien, aber er ging immer ausgesprochen ungerne die Großeltern besuchen.
„Gusti, lass den Jungen in Ruhe; wir finden schon etwas für ihn“, antwortete sein Vater. „Für meinen Abenteurer von Sohn können wir alle Arten von Büroarbeiten ausschließen“, fügte er mit einem Hauch Bitterkeit hinzu. „Er ist aus einem anderen Holz geschnitzt als Hans.“
„Gut, macht, was ihr wollt – ihr seid sowieso zwei vom gleichen Schlag.“ Und damit verschwand sie und knallte die Tür hinter sich.
Albert saß auf dem Rand seines Stuhls und schob seine Füße unbehaglich hin und her. Es endet immer im Streit, dachte er. Ich hasse es, zuhause zu sein.
Sein Vater stand auf und der junge Albert sprang auf seine Füße. „Wir können auch später darüber reden, Vater.“
„Nein, nein, es ist äußerst wichtig, über deine Zukunft zu sprechen, mein Sohn – also lass uns doch schauen, was am besten zu dir passt.“ Beide setzten sich wieder hin. „Schiffsingenieur ist ein großartiger Beruf, aber momentan gibt es wenige bis gar keine Schiffe in Deutschland, demnach ist das zumindest gegenwärtig nicht machbar. Tatsächlich glaube ich, dass eine Karriere bei den Ulanen oder Husaren gut zu dir passen würde. Du liebst Pferde und du kommst in einer geordneten Umgebung gut zurecht, wie deine Jahre im Internat gezeigt haben. Und außerdem, bei guter Führung, Beförderungen und viel Abwechslung.“
Albert nickte. „Du weißt, Vater, ich hatte ähnliche Vorstellungen, aber ich wollte wissen, wie du darüber denkst – immerhin hattest du eine schlimme Zeit im Krieg…“
„Mein Junge, es war unaussprechlich fürchterlich, das streite ich nicht ab; und ich wäre untröstlich, wenn Du auch in einen Krieg ziehen müsstest. Andererseits wärst du viel besser dafür ausgebildet, als ich es seinerzeit war. Aber ich glaube, wir gehen friedvolleren Zeiten entgegen und eine Karriere bei der Kavallerie würde gut zu dir passen.“
Vater und Sohn saßen einige Zeit tief in Gedanken versunken beisammen. Sein Vater sprach nur selten von seiner Zeit in den Schützengräben von Frankreich und Belgien, aber er war als veränderter Mann zurückgekommen – keinerlei äußere Verletzungen, aber oft bedrückt und still in sich gekehrt. Sollte er sich ebenfalls einem derartigen Schicksal aussetzen, fragte sich Albert. Andererseits gibt es vielleicht nie wieder Krieg und welche andere Möglichkeit bleibt mir noch?
„Einverstanden, Vater“, sagte er endlich. „Kommst du mit mir zur Rekruten Musterung?“
„Natürlich werde ich das tun – immerhin muss ich unterschreiben, da du noch minderjährig bist.“
Und damit erhob sich sein Vater und umarmte ihn lange – eine durchaus seltene Zärtlichkeit, eine, die Albert nie mehr vergessen würde.
So schloss sich der junge Albert dem 1. Hannoverschen Ulanen-Regiment Nummer 13 an. Die Ausbildungszeit war hart und es gab Zeiten, an denen er sich fragte, ob es das alles wert war, aber er genoss das allgemeine Armeeleben, die Kameradschaft und die Disziplin. Die jungen Rekruten mussten morgens um 4: 30 Uhr aufstehen und, ganz gleich welches Wetter herrschte, nur in kurzen Hosen gekleidet mehrere Runden um das Trainingsgelände rennen. Dann waschen und rasieren mit kaltem Wasser, die Ställe ausmisten und die Pferde striegeln, sich anziehen und um 6: 30 Uhr für das Frühstück bereit sein. Nach dem Frühstück übernahm der Feldwebel und sie versammelten sich erneut auf dem Trainingsgelände, um das Marschieren, Gewehrübungen, Reiten und das niemals enden wollende Stallausmisten zu exerzieren. Nach dem Mittagessen standen Stiefel polieren, Uniformreinigen und die Reparaturen von Satteln und Ausrüstung auf der Tagesordnung, ihre Tage waren lang und ermüdend.
Sonntagsmorgens marschierten die Soldaten zur Kirche, sehr zur Freude der Bewohner und ganz besonders der jungen Damen. Die Rekruten mussten in den ersten Reihen sitzen, mit geraden Rücken, die Augen nach vorne gerichtet, die Helme auf den Knien. Selbstverständlich nickte der eine oder andere während einer langen Predigt ein und der Helm rollte mit großem Gepolter über den Kirchenboden. Der jeweilige arme rotgesichtige Soldat musste seinen Helm aufsammeln und verbrachte das Wochenende im Bau. (Tatsächlich war das Gefängnis kein schlimmer Ort; dort konnte man schlafen!) Und an Sonntagen hatten sie das Recht, den Besuch eines Pfarrers einzufordern – der mit einer Pferdekutsche abgeholt werden musste. Selbstverständlich waren die restlichen Soldaten nicht allzu erfreut darüber, weil sie die Pferde und Kutsche vorher und nachher saubermachen mussten.
Die Ausbildungszeit wurde überraschend abgekürzt, da einige radikale kommunistische Splitterparteien die Macht anstrebten. Eine davon war der Spartakusbund unter der Führung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, zweier sozialistischer Aktivisten, die ihre Inspirationen aus der Russischen Revolution von 1917 bezogen.
Während das Nachkriegsdeutschland versuchte, nach der Abdankung Kaiser Wilhelms, eine neue Regierung aufzubauen, bereitete der Spartakusbund einen bewaffneten Aufstand vor, um einen Deutschen Sowjetstaat zu gründen.
1919 probierte sich der Spartakusbund an einer bewaffneten Übernahme Berlins und blutige Straßenkämpfe brachen aus, die die Polizei völlig überrumpelten. Die alarmierte Regierung mobilisierte den Freikorps, der größtenteils aus Kriegsveteranen mit Kampferfahrung bestand, um den Aufstand zu durchbrechen und Liebknecht und Luxemburg zu ergreifen. Die beiden Anführer des Spartakusbunds wurden tatsächlich gefangen genommen und hingerichtet. Viele Soldaten und Zivilisten wurden in den Straßenkämpfen getötet und Truppenverstärkungen wurden dringend einberufen. Aber die Revolution war noch nicht überstanden. Die Kommunisten hatten Bayern unter ihre Kontrolle gebracht und München als ihre Hauptstadt ausgerufen. Sie benannten Minister und stellten den Kontakt mit den Bolschewiken in Russland her, woraufhin 9.000 Soldaten der Reichswehr und 30.000 Mitglieder des Freikorps entsandt wurden, um die Kommunisten zu bekämpfen. Nach tagelangen erbitterten Kämpfen konnte die Herrschaft über Bayern wieder an die Weimarer Republik zurückgegeben werden. Mehr als 1.700 Kommunisten waren getötet worden.
Auch Albert war zu diesen Kämpfen gesandt worden und hatte dort seinen ersten Vorgeschmack eines Kampfes bekommen, auch wenn der Krieg offiziell beendet war.
Deutschland war nun eine Republik und langsam kehrte Ordnung ein. Albert wurde in seine Kaserne zurück kommandiert und als seine Ausbildung abgeschlossen war, entschied er sich für eine Militärkarriere und Offiziers Laufbahn.
Kapitel 2
Kurze Zeit nach dem Aufstand wurde Albert in das Dienstzimmer des Kommandanten gerufen.
„Es tut mir leid Ihnen mitzuteilen, dass Ihr Vater heute Morgen überraschend verstorben ist“, lautete die Nachricht.
Er war sich sicher, dass sie den falschen Mann gerufen hatten, aber dann sah er das Telegramm, das seine Mutter geschickt hatte, und erstarrte urplötzlich. Wie war das möglich? Der Krieg war vorbei; sein Großvater hatte eine kleine Beinwunde, aber sein Vater war nicht einmal verletzt worden.
Die Stimme des Kommandanten brachte ihn zurück in die Gegenwart. „Hier ist Ihr Passierschein für zehn Tage. Ziehen Sie bei der Beerdigung ihre Paradeuniform an; versuchen Sie, Ihrer Mutter zur Hand zu gehen, mein Beileid – weggetreten.“
Als er in Göttingen ankam, wo seine Eltern lebten, war niemand da, um ihn am Bahnhof abzuholen. Er nahm den Bus in Richtung Zuhause.
Seine Mutter öffnete die Tür. „Wird aber auch Zeit, dass du kommst“, sagte sie zur Begrüßung. „Dein Bruder ist mir eine große Hilfe gewesen.“
„Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte“, antwortete er und schluckte seine Tränen herunter. „Jetzt erzähl mir bitte, was mit Vater passiert ist.“
„Er hat Dir einen Zettel hinterlassen, aber es steht kaum etwas darauf.“
„Er hat mir einen Zettel hinterlassen?“ Albert starrte seine Mutter an, die er, so lange er lebte, nie verstehen oder lieben konnte.
Die Notiz lautete: „Mein geliebter Sohn, ich verlasse diese Welt. Mach etwas aus Dir.“
„Er hat sich mit Deinem Schal erhängt!“, schrie ihn seine Mutter voller Vorwurf an. „Hat sich am Fensterkreuz erhängt und ich musste ihn finden! Weißt Du auch, dass er nicht auf dem Friedhof beerdigt werden darf, weil er sich umgebracht hat?“, tobte sie weiter. „Was für eine Schande für seine Familie, dass er außerhalb des Friedhofs beigesetzt wird!“
„Aber warum, Mutter? War er krank, was hat ihn dazu gebracht, das zu tun?“
„Woher soll ich das wissen?“, kreischte sie. „Dein Vater hat schon lange nicht mehr mit mir geredet, war wahrlich keine Freude ihn um sich zu haben. Vermutlich werde ich ihn nicht einmal vermissen.“
Albert musste sich setzen. Selbstmord? Mit meinem Schal? Keine Beerdigung auf dem Friedhof? Das kann nur ein schlechter Traum sein.
Sein Bruder Hans kam herein und sie schüttelten sich die Hände, beide versucht, die Tränen zu unterdrücken. Albert hatte seinen Bruder noch nie so gefühlvoll erlebt.
„Gut, dass du da bist“, sagte Hans. „Ich habe einen Arzt gefunden, der eine andere Todesursache auf die Urkunde schreibt, damit wir ihn angemessen bestatten können.“
„Ja, ja“, murmelte Albert, „hast Du das?“
Hans nickte. „Ja, er hatte offiziell eine Kopfgrippe.“
„Siehst du, wie viel mir Hans bedeutet?“ Die Schimpftirade seiner Mutter war noch nicht beendet. „Du warst fort, als ich zu einer hilflosen Witwe gemacht wurde“, zeterte sie weiter.
„Und was für eine hilflose Witwe“, fauchte Albert. „Jetzt lass mich bitte in Frieden und gib mir Zeit, mich mit Hans zu unterhalten.“ Damit ergriff er den Arm seines Bruders und zog ihn durch die Tür. Sie setzten sich auf die niedrige Steinmauer am Hauseingang, und rauchten eine Zigarette.
„Ich wünschte, ich hätte jetzt einen Schnaps“, meinte Hans.
Albert nickte nur, immer noch benommen. „Ich verstehe das alles nicht. Kannst du mir erzählen, was passiert ist?“
Hans zuckte die Schultern, „Du weißt, dass er von der Front als noch stillerer Mann zurückgekehrt war, und er und Mutter hatten oft heftige Auseinandersetzungen. Du kennst Mutter – sie ...

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