Weltgespür
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Weltgespür

Irrwege der Gegenwart und Auswege in die Zukunft

Frank Baldus

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  1. 180 pagine
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Weltgespür

Irrwege der Gegenwart und Auswege in die Zukunft

Frank Baldus

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»Wir können noch `ganz Mensch´ werden, wenn wir wollen! Beginnen wir jetzt damit!«Wie sollen wir den Klimawandel stoppen, die Artenvielfalt erhalten, Gerechtigkeit und Wohlstand schaffen, Lügen, Macht- und Habgier verhindern - wenn das Fundament unserer Welt weiterhin aus Gewinnstreben, Wachstum, Wettbewerb und Konsum besteht? Woher soll die Hoffnung kommen, wenn dabei unsere Lebensgrundlagen auf dem Spiel stehen und das System auch schlechte Eigenschaften belohnt? Können wir uns von diesen Glaubenssätzen überhaupt befreien?Der langjährige Wikipedia-Autor und Natur-Aktivist Frank Baldus betrachtet in Teil 1 seines Buches in 26 kurzen Kapiteln von A bis Z alle wichtigen Bereiche unseres Lebens vom Standpunkt bedingungsloser Nachhaltigkeit. Er ist überzeugt, dass wir unsere Alltags-Normalität grundlegend verändern müssen, um die globalen Krisen zu überwinden. Corona war nur der Anfang und hat die Schwachstellen unseres Systems offengelegt.Um die Kehrtwende zu schaffen, braucht es mehr als Absichtserklärungen und Bioprodukte. Unser Wohlergehen darf keine Frage des Geldes sein: Wir brauchen eine völlig neue Ordnung, die auf dem Gemeinwohl und menschlichen Werten beruht: auf Freigiebigkeit und Hilfsbereitschaft, Verantwortlichkeit und Liebe!Der Autor ist sicher, dass uns ein ganzheitliches Wissen über die großen Zusammenhänge, ein Blick auf andere Kulturen und Lebensentwürfe - sowie mehr Einsatz für eine bessere Zukunft die Tür öffnen können. Dazu stellt er in Teil 2 des Buches die Kernthemen von rund 100 verschiedenen hoffnungsvollen Projekte und Organisationen vor, bei denen jede: r mitmachen kann.Doch zuallererst wirbt Frank Baldus für ein neues »Weltgespür« …

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Informazioni

Editore
tredition
Anno
2021
ISBN
9783347323025
TEIL 1
Irrwege der Gegenwart
»Die Welt ist Dunkelheit; Wissen ist Licht; aber Wissen ohne Wahrheit ist nichts als ein Schatten.«
Ali ibn Abi Talib (um 600–661)
EINLEITUNG UND ZIEL
Ganz Mensch werden
Verwendete Literatur: [31], [51], [85]
Im ersten Teil dieses Buches möchte ich dir die wesentlichen »Irrwege der Gegenwart« in 26 kurz gefassten Artikeln von A bis Z vorstellen. Sie greifen weitestgehend alle Themen auf, die für unser heutiges Leben eine Bedeutung haben. Es sind hoch verdichtete Informationen ohne überflüssige Ausschmückungen oder Fremdworte, die dich direkt zu den wesentlichen Aussagen bringen.
Fett geschriebene Worte und Pfeile verweisen auf den gleichnamigen Artikel. Im Anhang des Buches findet sich überdies ein umfangreiches Schlagwortverzeichnis.
Jeder Artikel endet mit der Seite »Lösungsansätze / Einschätzung«. Dort wird zum einen angerissen, welche Lösungsansätze für die im Artikel beschriebenen Problemstellungen sinnvoll und optimal wären und zum anderen, wie der Autor die Erfolgsaussichten dieser Ansätze persönlich einschätzt. Beides ist jeweils nur als Denkansatz zu verstehen.
Dreh- und Angelpunkt dieses Buches ist eine ganzheitliche Denkweise. Dazu sollte man eine klare Vorstellung von Ganzheiten (Systemen) haben:
»Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile«
Ein System ist ein Gebilde, das aus verschiedenen Einzelteilen bestehen, die miteinander wechselwirken, indem sie verschiedene Stoffe, Energie oder Informationen austauschen, um bestimmte Eigenschaften des Ganzen zu ermöglichen und zu erhalten.
Dabei kann es sich um einen Computer, ein Lebewesen, ein Atom oder einen Stern, aber auch um eine Firma oder einen Staat handeln. Sie alle unterliegen im Wesentlichen den gleichen Regeln – und sie alle weisen Eigenschaften auf, die aus der Betrachtung der Bausteine allein nicht zu erklären sind. Solch ein neues, zusätzliches »Mehr als die Summe der Teile« finden wir bei allen Ganzheiten.
Bei uns Menschen ist das vor allem unser Geist, dessen Besonderheiten und Funktionen sich nicht allein aus der Summe aller Nervenzellen unseres Gehirns erschließen …
Kennt man die allgemeingültigen Gesetzmäßigkeiten der Ordnung, lassen sich auch ohne genaue Kenntnisse über die Einzelteile, wahrscheinliche Aussagen über jegliches untersuchtes System treffen – weitgehend unabhängig davon, um welches System es sich dabei genau handelt.
Da diese Regeln nicht nur in der Gegenwart wirken, sondern seit jeher dem Wandel zugrunde liegen, gehört zu einer ganzheitlichen Untersuchung auch eine Betrachtung des zeitlichen Werdegangs, um einschätzen zu können, wann, wie und warum es zu einer bestimmten Entwicklung kam. Auch aus diesem Blickwinkel erscheinen manche Gegebenheiten in einem völlig neuen Licht.
Entscheidend ist dabei, dass man auch an bekannte Dinge herangeht, als würde man sie zum ersten Mal durchdenken. Das bedeutet, sorgsam darauf zu achten, nicht in alte Denkmuster abzugleiten. Das sind vor allem Vorurteile gegenüber anderen Menschen oder Vorstellungen. Ebenso gehören unbewiesene Behauptungen dazu, wie etwa »Ohne Wettbewerb gäbe es keinen Fortschritt«, »Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle Bürger: innen bremst den Arbeitswillen«. Oder auch viele Aussagen von Interessenvertreter:innen der Industrie, wie beispielsweise folgende Mutmaßung von Rafael Grossi, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde: »Jeder Weg zur Erreichung der im Pariser Abkommen festgelegten Zwei-Grad-Schwelle ist ohne Atomkraft nahezu unmöglich«.
Leider begegnen uns solche eigennützigen oder vorschnellen Behauptungen bis hin zu völlig absurden Ideen im Zeitalter des Internets praktisch täglich in einem unglaublichen Ausmaß, sodass die Vorsicht gegenüber dem Unwahren nicht oft genug erwähnt werden kann!
Während Wissenschaftler: innen geschult werden, möglichst viel über sehr wenig herauszufinden, um daraus Schlüsse zu ziehen – kann ein »ganzheitlich geschulter Menschenverstand« umgekehrt von verhältnismäßig wenigen großen Zusammenhängen auf die kleinen schließen – wenn er die entscheidenden Fakten kennt.
Es ist ein Ansatz, die Welt gewissermaßen von oben zu betrachten, wie ein Astronaut, der die Erde bei jedem Blick aus dem Fenster von seinem Raumschiff aus als Ganzes sieht:
In ihrer ganzen, wunderbaren, vollständigen, nicht wirklich fassbaren Schönheit und Verletzlichkeit.
ARBEIT
Unter zunehmendem Druck
Verwendete Literatur: [13], [14], [34], [45], [48], [55]
»Stress und Überlastung zwingen immer mehr Arbeiter zu Fehltagen«
Das ist eine Schlagzeile aus der Presse. Sind wir weniger belastbar als unsere Großeltern, deren Alltag noch viel stärker von körperlicher Arbeit geprägt war? Oder sind die vielen Burnouts nur vorgeschoben, um der Arbeitswelt für eine Weile entfliehen zu können? Das sind böswillige Mutmaßungen. Die eigentlichen Ursachen für den zunehmenden Druck liegen woanders:
Ohne Wachstum kann praktisch kein Betrieb längere Zeit überleben. Je größer die Zahl der Wettbewerber, die ähnliche Waren oder Dienstleistungen anbieten, und je höher die Kosten, desto schwieriger ist es für die Firmen, immer mehr Geld zu erwirtschaften. Deshalb muss die Produktionsmenge stetig vergrößert werden.
Hinzu kommt eine mathematische Tatsache von entscheidender Bedeutung: Die Prozentwerte für das Wachstum der Wirtschaft beziehen sich immer auf das bisher schon erwirtschaftete Kapital. Je mehr (erfolgreiche) Jahre vergehen, desto höher ist das Kapital einer Firma und desto mehr muss demnach für dieselbe prozentuale Wachstumsrate erwirtschaftet werden. Drei Prozent im Jahr 2020 erfordern daher einen viel größeren Aufwand als drei Prozent im Jahr 1980. Das ist entscheidend, wird aber fast nie erwähnt.
Dieser »Wachstumszwang« kann zwar zu neuen Arbeitsplätzen führen, doch er verursacht auch einen erheblichen Druck auf die Werktätigen: Immer mehr Leistung bei gleichen Löhnen, sodass der Stress immer größer wird. Auch wenn die Darstellung sehr vereinfacht ist und viele weitere Faktoren fehlen, ändert das nichts an der Zwangsläufigkeit dieser mathematischen Logik.
Es gibt noch eine weitere Ursache für zunehmenden Stress in der Arbeitswelt. Alle Menschen suchen ihren Vorteil, um ihr Leben so gut es geht zu gestalten. Dieser »Eigennutz der Gene« ist vom Grundsatz her überlebenswichtig, denn nur so können wir uns erfolgreich weiterentwickeln und den Anforderungen des Lebens gerecht werden. Die wachstumsorientierte Arbeitswelt lenkt diesen Drang jedoch zuerst auf Erfolg und Karriere im Beruf. Je größer der Druck wird, um sich im Job zu behaupten, und je mehr sich die Arbeitnehmer: innen vereinnahmen lassen, um die gewünschte Anerkennung zu bekommen, desto mehr kann die Arbeitswelt den gesamten Alltag bestimmen. Dabei können viele andere wichtige Dinge auf der Strecke bleiben: Entspannung, Gesundheit, Familie … bis hin zur Auseinandersetzung mit den weltweiten Problemen, die uns alle betreffen.
Schlussendlich haben vor allem Einkommen und Vermögen einen erheblichen Einfluss auf unser Leben, denn Geldbesitz beeinflusst maßgeblich Bildung, Lebensstil und Wertvorstellungen eines Menschen und somit auch seine Auffassung von Gemeinschaft und Sicherheit. Obwohl die Tarifverhandlungen hier für Gerechtigkeit sorgen sollen, bestehen heute enorme Einkommensunterschiede, die nichts mehr mit dem tatsächlichen Wert einer bestimmten Arbeit zu tun haben! Die sehr große Spanne zwischen Niedriglohn und Top-Verdienst fördert die Ungleichheit der Menschen. So entzieht der Reichtum einiger Weniger (sprich: die Gesamtvermögen aus jahrzehntelanger Vermehrung von Geldern, die nicht zum Leben benötigt werden oder der produzierenden Wirtschaft dienen) der Gesellschaft Mittel, die dringend für das Gemeinwohl benötigt würden. Als Beispiel zur Veranschaulichung dieser Aussage eignet sich etwa ein Vergleich des rund 160 Mrd. Euro großen »Corona-Lochs« im deutschen Staatshaushalt von 2020 mit den über 700 Milliarden Euro Privatvermögen der 500 reichsten Deutschen.
Ein weiteres Gedankenspiel bezieht sich auf die Ungleichheit der Einkommen: Würde man alle Nettoeinkommen in Deutschland radikal nach Kopfzahl umverteilen – losgelöst von Alter, Bildungsstand, Beruf und Herkunft der Menschen –, hätte nach Berechnungen der OECD im Jahr 2015 jede:r Deutsche rund 32.000 Euro verdient (das entspräche über 10.500 Euro pro Monat für eine Familie mit zwei Kindern – ohne Verteilung der vorhandenen Vermögen).
Würden Vermögen und Einkommen gerechter verteilt, bräuchten wir alle wesentlich weniger arbeiten, könnten mit 60 in Rente gehen und Kinder- oder Altersarmut wären Fremdworte.
Das Modell der einheitlichen Gleichbehandlung der Menschen stammt von traditionellen Jäger- und Sammlerkulturen, die keine Leistungsorientierung kannten und die von einigen Völkerkundlern als »ursprüngliche Wohlstandsgesellschaft« bezeichnet wurden.
Deswegen sollten wir nie vergessen, dass insbesondere die Bedingungen bei den Themen Arbeit und Geld nicht auf einer naturgesetzlichen Ordnung beruhen, sondern auf gesellschaftlichen Vereinbarungen, die vom Grundsatz her veränderbar sind!
Lösungsansätze / Einschätzung
Politik:
Die Abkehr vom Wachstumszwang im Rahmen einer kompletten Neugestaltung des globalen Wirtschaftssystems und eine gerechtere Entlohnung wür...

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