Von Gott verstoßen?
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Von Gott verstoßen?

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Von Gott verstoßen?

About this book

Dieses Buch behandelt die beiden hochinteressanten Themen: Die Gnade Gottes und die Verantwortlichkeit des Menschen.Ist es wahr, dass Gott eine Anzahl von Menschen zum ewigen Leben auserwählt hat, während Er andere im Voraus dazu bestimmt hat, für immer verloren zu gehen? - Römer 9 gibt die Antwort. Hat Gott das Volk Israel endgültig und für immer verstoßen, weil es den Messias verworfen hat? - Römer 11 gibt die Antwort.

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Segen durch Auswahl

Kein Unterschied

Mit dem neunten Kapitel erreichen wir einen neuen Abschnitt im Brief an die Römer. Die ersten acht Kapitel bilden den lehrmäßigen Teil des Briefes, die Kapitel neun bis elf den dispensationalen oder heilsgeschichtlichen Teil. Im ersten Teil hatte der Apostel Paulus gezeigt, dass zwischen den Juden und den Nationen in einer zweifachen Weise „kein Unterschied“ bestand: Sie alle hatten gesündigt, die einen mit, die anderen ohne Gesetz; und sie alle konnten jetzt durch den Glauben an Christus gerechtfertigt werden. „Denn es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist“ (Kap. 3, 23–24).
Das war und ist in der Tat eine gute Botschaft, doch warf sie auch Fragen auf, besonders für einen Juden. Hatte Gott nicht Israel von den übrigen Völkern der Erde für Sich abgesondert und ihm besondere Segnungen geschenkt? Und hatte Er nicht zu Abraham und David von diesem Volk geredet und ihnen wunderbare Segnungen für zukünftige Tage versprochen? Und jetzt wurden sie, die Israeliten, durch das, was Paulus predigte, auf denselben Boden mit den Nationen gestellt! Sie, die Israeliten, waren doch das auserwählte Volk Gottes, nicht diese Menschen aus den Nationen! Und doch sollte sich jetzt die Gnade Gottes den Nationen ebenso zuwenden wie ihnen, den Nachkommen Abrahams! Konnte das von Gott sein? Wo blieb die Erfüllung Seiner Verheißungen diesem Volk gegenüber? Hatte Er aufgehört, treu zu sein? Oder hatte Gott gar Sein Volk verworfen, Seinen Bund mit ihm für immer aufgegeben?
Das sind gewiss keine leichtzunehmenden Fragen. Unter der Leitung des Heiligen Geistes widmet ihnen der Apostel diesen wichtigen Teil seines Briefes. Er sieht die Argumente seiner (jüdischen) Gegner vor sich und antwortet ihnen darauf.
Das erste Argument, dem er begegnet, betrifft ihn selbst. Ihm wurde vorgehalten, er sei ein Feind des jüdischen Volkes, weil er es durch „sein Evangelium“ auf denselben Boden mit den übrigen Nationen stellte und seine ihm gegebenen Verheißungen zerstörte. Deswegen wehrten sie ihm, zu den Nationen zu reden (1. Thes 2,16), und deswegen forderten sie: „Hinweg von der Erde mit einem solchen, denn es geziemte sich nicht, dass er am Leben blieb!“ (Apg 22, 22,).

Paulus und seine Brüder

Doch es ist bewegend, zu sehen, in welcher Weise Paulus auf diese Vorwürfe antwortet. Wir könnten sicher viel für uns daraus lernen! Er zeigt ihnen als erstes, wie sehr er sie als seine Brüder dem Fleisch nach liebte; und dann macht er deutlich, wie außerordentlich er das wertschätzt, was sie einst von Gott anvertraut bekommen hatten. Konnten ihre Herzen solchem liebenden Werben gegenüber unberührt bleiben?
Es ist bemerkenswert, dass er zu Beginn aller drei Kapitel von sich selbst redet. Das ist an sich ungewöhnlich bei Paulus. Als treuer Diener des Herrn verbarg er sich, wenn irgend möglich. Aber seine Liebe zu seinen irdischen Brüdern machte es hier erforderlich, dass er ihnen zeigte, welch große Traurigkeit und welch unaufhörlichen Schmerz er ihretwegen in seinem Herzen hatte (Kap. 9,2); Wie angelegentlich er für sie zu Gott flehte, dass sie errettet werden möchten (Kap. 10, 1); und dass er, Paulus, als Israelit ein lebendiger Beweis dafür war, dass Gott Sein Volk nicht verstoßen hatte (Kap. 11,1–2).
In seiner Liebe zu ihnen war er so weit gegangen, dass er gewünscht hatte, durch einen Fluch von Christus entfernt zu werden, damit sie an seiner Stelle errettet würden (Kap. 9,3). Dass ein Mensch „von gleichen Gemütsbewegungen wie wir“ zu solchen Empfindungen fähig ist, ist wirklich unbegreiflich. Nicht, dass Gott dieser Bitte hätte Gehör schenken können; aber wie wohlgefällig muss Ihm diese Gesinnung gewesen sein! Wie erinnert sie uns an den großen Meister selbst, an unseren Herrn und Erlöser, der allein in der Lage war, für andere ein Fluch zu werden (Gal 3,1). Auch Mose war in seiner Liebe für das Volk Israel einst ähnlich weit gegangen wie Paulus hier (2. Mo 32,32).

Der Reichtum Israels

Und dann kommt Paulus auf die Vorrechte zu sprechen, die Israel als Nation nach den Gedanken Gottes vor allen anderen Völkern auszeichnete – Vorrechte, die zugleich deutlich machen, dass das Handeln Gottes mit diesem Volk schon immer auf Seiner souveränen Gnade beruhte (5. Mo 7,7–8). In äußerst knapper Form stellt er sie vor – eine großartige Zusammenfassung der Segnungen Israels, wie wir sie wohl nirgends sonst in der Heiligen Schrift finden. In der Tat, nur ein Mann, der Israel so glühend liebte wie der Apostel, konnte so reden! Würden seine „Brüder“ diese Sprache verstehen? Oder würden sie weiterhin in ihrer ablehnenden Haltung verharren, weiterhin Christus verwerfen?
„... welche Israeliten sind, deren die Sohnschaft ist und die Herrlichkeit und die Bündnisse und die Gesetzgebung und der Dienst und die Verheißungen; deren die Väter sind, und aus welchen, dem Fleisch nach, der Christus ist, welcher über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen“ (Röm 9, 4–5).
Es scheint mir, dass es uns Gläubigen heute, die zum allergrößten Teil aus den Nationen kommen, gut ansteht, einmal über diese Vorrechte Israels nachzusinnen. Einerseits wird uns das vor einer geringschätzigen Haltung gegenüber diesem Volk bewahren und uns zu einer demütigen Gesinnung führen. Denn bedenken wir: Von all diesen Vorrechten, die hier der Apostel aufzählt, besaßen wir von Natur aus auch nicht eines (vgl. Eph 2,11–12). Andererseits werden uns auch die Unterschiede deutlicher, die zwischen dem Handeln Gottes mit Israel und der Berufung der Kirche bestehen. Denn die Gläubigen der Gnadenzeit sind aufgrund des Werkes Christi noch ungleich reicher beschenkt worden. Und so macht uns das Sinnen über diese Dinge auch dankbarer.
Das erste nun, was uns von diesem Volk gesagt wird, ist: Sie waren Israeliten – Nachkommen dessen also, der einst an den Furten des Jabbok mit Gott und Menschen gerungen und obgesiegt hatte. Damals hatte Gott ihm den Namen Israel, Gottes Kämpfer, gegeben (1. Mo 32,22–32). Als Jakob später aus Paddan-Aram kam, erschien ihm Gott noch einmal und wiederholte die bereits erfolgte Namenänderung: „Dein Name ist Jakob; dein Name soll hinfort nicht Jakob heißen, sondern Israel soll dein Name sein. Und er gab ihm den Namen Israel.“ Und dann verband Gott mit Israel all die Verheißungen, die Er vormals Abraham und Isaak gegeben hatte (1. Mo 35,9–15; 48, 3–4). Nein, es war nicht etwas Gemeines, nichts Alltägliches, den Namen
Israel zu tragen.
Dann folgt in Römer 9 eine Kette von Segnungen, die für jene Zeit ohne Beispiel waren. In der sprachlichen Darstellung jeweils durch ein „und“ miteinander verbunden, hat jede einzelne ihr besonderes Gewicht, wird jede besonders akzentuiert.
Die Sohnschaft gehörte ihnen. Das erinnert uns an das, was Gott einst zum Pharao gesagt hatte: „Mein Sohn, mein erstgeborener, ist Israel; und ich sage zu dir: Lass meinen Sohn ziehen, dass er mir diene“ (2. Mo 4, 2.2–23). Nur dieses Volk hatte Gott von allen Geschlechtern der Erde erkannt (Am 3, 2), nur diesem Volk wurde Er zum Vater (Jes 63, 16). Nur von diesem Volk konnte gesagt werden: „Denn welche große Nation gibt es, die Götter hätte, welche ihr so nahe wären, wie der HER, unser Gott, in allem, worin wir zu ihm rufen?“ (5. Mo 4,7). Israel war die am meisten gesegnete Nation auf der Erde. Und trotzdem waren die Angehörigen dieses Volkes nicht Kinder Gottes im Sinn des Neuen Testaments. Die meisten von ihnen waren nicht von neuem geboren. Wir müssen das stets im Auge behalten, wenn wir ihre Stellung richtig verstehen wollen.
Auch die Herrlichkeit Gottes war in ihrer Mitte sichtbar geworden, nicht nur in der „Wolke“, die sie durch die Wüste leitete (2. Mo 40,34–38; 1. Kor 10, 2), sondern auch in der Wolke über dem Sühnungsdeckel, in der Er alljährlich dem Hohenpriester erschien (3. Mo 16,2). Gewiss, diese sichtbare Herrlichkeit Gottes hatte sie wegen ihrer Untreue bald verlassen müssen. Der Prophet Hesekiel beschreibt in bewegender Weise, wie sich die Herrlichkeit Gottes zögernd, stufenweise vom Haus Gottes wegbegab (Kap. 10, 4.18; 11, 23). Aber der Tag wird kommen, an dem die Her...

Table of contents

  1. Titelseite
  2. Impressum
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Einleitung
  5. Segen durch Auswahl
  6. Hat Gott Israel verstossen?