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eBook - ePub
Tibethaus Journal - Chökor 56
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Das Tibethausjournal Chökor, das halbjährlich erscheint, kann auf eine 20-jährige Geschichte zurückblicken. Artikel rund um das Thema Tibet - Buddhismus, Gesellschaft, Kultur, Kunst, Wissenschaft, Heilkunde, Biografien und Reisen - gehören zum Themenspektrum.
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Information
Publisher
Tibethaus DeutschlandeBook ISBN
9783957020109Topic
Theology & ReligionSubtopic
BuddhismBuchbesprechung

Die Bibliothek von Sakya © Yeshe Chödrön
Kathryn H. Selig Brown
Protecting Wisdom – Tibetan Book Covers from the MacLean Collection
Prestel Publishing,
München/London/New York 2012
Das altehrwürdige, im Jahre 1073 gegründete buddhistische Kloster Sakya in Zentraltibet hat als eines der ganz wenigen in Tibet die Zerstörungswut der Kulturrevolution weitgehend unbeschadet überstanden. Das gilt auch für seine unermesslichen Schätze, die auf die Zeit der größten Machtfülle des Sakya-Ordens im 13. Jh. zurückgehen, als enge Beziehungen zu den mächtigen mongolischen Herrschern der Yuan-Dynastie bestanden und es einen regen Pilgerverkehr zwischen China und Tibet gab. Die eindrucksvolle Bibliothek, die sich hinter dem Hauptaltar des Lakhang Chenmo, der großen Versammlungshalle, mit unüberschaubar zahlreichen, zwischen schweren, beschnitzten und ver- goldeten Buchdeckeln und in Brokat gewickelten Bänden im Dunkel des hohen Tempels verlor, war nur einer dieser Schätze. Die von chinesischen Pilgern seit dem 13. Jh. dem Orden als Votivgaben überlassenen Ess- und Trinkschalen aus Porzellan waren ein anderer. Dutzende, nein, Hunderte einfacher Schalen, meist blau-weiß, oft auf hohem Fuß, jede ein frühes Kunstwerk, bildeten eine weltweit einzigartige Sammlung, die in einer langen Reihe von Schreinen in der Versammlungs- halle als heiliger und verehrungswürdiger Besitz des Klosters präsentiert wurde. Das war so bis 1997, als Regierungsbeamte mit einem LKW vorfuhren und das Porzellan sorgfältig verpackt mit sich nahmen, wie ein Mönch dem Rezensenten unter Tränen berichtete; der Verbleib des Schatzes von Sakya ist bis heute nicht bekannt. Etwa zur gleichen Zeit wurde die Bibliothek, wohl eine der bedeutendsten und ältesten Tibets, mit einer massiven Bretterwand vernagelt. Ein schweres Vorhängeschloss und Unmengen von Stacheldraht verwehren seither jeden Zugang. Möglicherweise erlitt die Bibliothek damit das gleiche Schicksal wie das Porzellan. Nicht nur den Mönchen von Sakya, auch der Wissenschaft wird durch die staatlich betriebene Auslöschung der einst blühenden tibetischen Hochkultur ein wichtiges Forschungsfeld entzogen oder der Zugang doch wesentlich erschwert. Das großartige Buch über tibetische Buchdeckel der Sammlung MacLean ist, so gesehen, auch ein Mahnmal für diese im 20. Jh. begonnene und bis heute fortdauernde Zerstörung tibetischer Kultur. Von den einst in tibetischen Klosterbibliotheken zu Hunderttausenden existierenden Zeugnissen einer nicht nur spirituell, sondern auch kunsthandwerklich bemerkens- werten materiellen Buchkultur haben sich nur Bruchteile erhalten, so dass sich Alter, Herkunft und vor allem der verlorene Inhalt der zu dessen Schutz gefertigten Buchdeckel mangels ausreichender Vergleichsstücke kaum je exakt bestimmen lassen. Ein Vergleich mit archäologischen Artefakten, die – einmal aus ihrem Fundzusammenhang entfernt – nur schwer zu entschlüsseln sind, drängt sich auf. Doch ungeachtet all dieser kritischen Gedanken ist „Protecting Wisdom“, sieht man von dem 1991 erschienenen – und bis heute erhältlichen – Katalog „Tibetische Buchdeckel“ der Bayerischen Staatsbibliothek aus der Feder von Günter Grönbold und dem 1996 von Rossi & Rossi in limitierter Auflage erschienenen Ausstellungs- und Verkaufskatalog einmal ab, das erste umfassende, wissenschaftlich fundierte und mit wunderbaren, auch im Detail fotografierten Exemplaren tibetischer Buchdeckel versehene Buch über eine tibetische Kunstform, die sich in ihrer Ausdruckskraft und Kunstfertigkeit ohne weiteres mit tibetischer Malerei und Skulptur messen lassen kann. Tibetische Buchdeckel sind eine bis heute weitgehend verborgene Kunstform, die bisher kaum kunsthistorische Beachtung fand, obwohl sie die herausragende Bedeutung des Buches in der tibetischen Kultur in unübertroffener Weise zum Ausdruck bringt. Die Einführung eines tibetischen Alphabets durch den ersten historischen König Songtsen Gampo im 6. Jh.n.Chr., die Übersetzung indischer Texte aus dem Sanskrit durch seine Nachfolger und das Kopieren von Palmblattmanuskripten aus Indien sind Schritte zu einer spezifisch tibetischen Innovation materieller Buchkunst und Buchkultur, die mittlerweile auf eine tausendjährige Geschichte zurückblicken kann. Die Bedeutung des Buches in Tibet kann nicht hoch genug eingeschätzt werden und ist bis heute im kultischen Leben Tibets präsent. Bücher werden in feierlichen Prozessionen um Tempel getragen, kunstvoll gearbeitete Bücherregale für die vielbändigen buddhistischen Schriften des Kanjur und Tanjur stehen an bevorzugten Plätzen in Tempeln und Versammlungshallen und sind so beschaffen, dass Pilger in demütig gebück...
Table of contents
- Cover
- EDITORIAL
- Inhalt
- Impressum
- TIBETHAUS DEUTSCHLAND IN FRANKFURT
- BIOGRAPHIE
- BUDDHISMUS
- HEILKUNDE
- PERSÖNLICHKEIT + GESELLSCHAFT
- KUNST + KULTUR
- WISSENSCHAFT
- TIBET
- TIBETHAUS
- SERVICE