Erinnerung an der Schwelle
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Erinnerung an der Schwelle

Von der Hollitzer-Villa zum neuen Gemeindezentrum der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg. 12. MĂ€rz 2000

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Erinnerung an der Schwelle

Von der Hollitzer-Villa zum neuen Gemeindezentrum der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg. 12. MĂ€rz 2000

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Ansprache anlĂ€ĂŸlich der Eröffnung des Gemeindezentrum Bad Deutsch-Altenburg in der Hollitzer-Villa. Darstellung der Geschichte der Familien Hollitzer, Wertanek und Weidinger sowie der Entwicklung der Hollitzer Baustoffwerke.

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GESCHÄTZTE ALTENBURGERINNEN UND ALTENBURGER !

Gestatten Sie mir, an der Schwelle einer neuen Epoche im Leben der Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg auf diese Weise in Erinnerung zu bringen, welche Geschichte Sie fortsetzen, wenn Sie das neue Gemeindezentrum in Gebrauch nehmen. Erst das Erinnern macht die gemeinsame Entwicklung ĂŒber Zeiten und Generationen gegenwĂ€rtig, zeigt uns jenen Fortschritt an, der – zum Nutzen aller – dem lebhaften Austausch kultureller GĂŒter entspringt, und es lehrt, wie reich eine Gesellschaft gerade dann sein kann, wenn sie sich ĂŒber Schranken und Grenzen hinweg zu öffnen vermag: reich an sozialer und kultureller Vielfalt, die nicht nur die – unausweichlich grenzĂŒberschreitende – Grundlage fĂŒr ein kraftvolles Heute bietet, sondern vor allem unsere einzige Chance auf eine friedliche, wirtschaftlich sichere und menschenwĂŒrdige Zukunft ist.
Am Ufer der Donau, zu FĂŒĂŸen der verschwundenen Burg auf dem „Stein“, ist Altenburg vor vielen Jahrhunderten als Steinbrechersiedlung entstanden.1 Das muß Sie nicht verwundern – die belegbare menschliche Kulturgeschichte beginnt ja bekanntlich mit dem Gebrauch von Stein. Auch die großen Zeugen der Vergangenheit sind zumeist steinern, und zwei dieser steinernen Zeugen haben Deutsch Altenburg bekannt gemacht: die Marienkirche auf dem Berg und die Ruinen von Carnuntum. Im Abbau von Stein stellt sich also der Aufbau unserer Geschichte sinnfĂ€llig dar. Der Steinbruch selbst ist materielles Zeugnis wie zugleich symbolisches Bild kultureller TĂ€tigkeit und Entwicklung.
Das WiederaufblĂŒhen des Steinbruchwesens im 19. Jahrhundert verdankt Bad Deutsch-Altenburg einem der Seinen: dem Unternehmer, BĂŒrgermeister und MĂ€zen Carl Hollitzer. Er hat auch dieses Haus erbaut, das Sie zur neuen und dauerhaften Mitte Ihrer Gemeinde gewĂ€hlt und Sonntag, den 12. MĂ€rz 2000, feierlich seiner öffentlichen Bestimmung zugefĂŒhrt haben.
Als Tag der Eröffnung des neuen Gemeindezentrums von Bad Deutsch-Altenburg hĂ€tte mir, ehrlich gesagt, der 19. MĂ€rz besser gefallen – auch ein Sonntag (noch dazu kurz vor Vollmond) und Fest des heiligen Joseph, der als Patron aller WerktĂ€tigen fĂŒr einen solchen Tag passend wĂ€re wie kein anderer, schon gar in einem Marienort. Nun haben Sie sich aber fĂŒr den 12. MĂ€rz entschieden – ein bedeutungsvolles Datum unserer Geschichte: Es bezeichnet Österreichs Auslöschung im Jahr 1938, und die Entwicklung der darauffolgenden sieben Jahre – der Nationalsozialismus mit seinen ungeheuerlichen Folgen – hat auch vor Bad Deutsch-Altenburg nicht haltgemacht.
Doch bleiben wir zunĂ€chst bei der „kleinen“ Hollitzer-Geschichte – sie bestimmt den Charakter des 12. MĂ€rz des Jahres 2000 in Bad Deutsch-Altenburg. Vielleicht finden wir dabei einen anderen 12. MĂ€rz, bei dem sich anknĂŒpfen ließe; wir werden sehen.
Grundmotiv der menschlichen Geschichte im allgemeinen und der Eröffnung des Gemeindezentrums im besonderen ist die Zuwanderung: in unserem speziellen Fall zunĂ€chst die Zuwanderung eines Hollitzer aus dem MĂ€hrischen vor etwa 200 Jahren – Zuwanderung aus einer Gegend, die heute zum „Ausland“ zĂ€hlt. Das ist, im Grunde genommen, nichts Ungewöhnliches: Jeder frĂŒhere wie heutige Bewohner von Bad Deutsch-Altenburg ist Zuwanderer oder Nachfahre von Zuwanderern aus allen Himmelsrichtungen. Dies gilt natĂŒrlich fĂŒr alle menschlichen Niederlassungen; an Bad Deutsch-Altenburg wird es jedoch durch die oftmalige, bisweilen gĂ€nzliche Neubesiedlung im Lauf der Geschichte besonders deutlich – Illyrer, Kelten, Römer, wandernde GermanenstĂ€mme, Slawen, Awaren, Magyaren, Bayern, Schwaben und viele andere haben in dieser Gegend gelebt. HĂ€tten schon seinerzeit die gegenwĂ€rtigen Zuwanderungsbestimmungen gegolten, wĂŒrde hier in der Hollitzer-Villa kein festlicher Akt stattfinden können: einfach deshalb nicht, weil kein Hollitzer hier je sein Haus gebaut oder sonstwie seine Mittel eingesetzt hĂ€tte – ja, die ganze Gemeinde wĂ€re nicht da.
Wie dem auch sei, der vazierende Postknecht Franz Hollitzer fand seine neue Heimat dank der verwitweten Wirtin zur „Blauen Traube“, Anna Maria Schwarzmayerin, die ihn zum Gatten nahm. Vielleicht beruht auf dieser Verbindung von Post- und Wirtserfahrungen das starke Interesse am Gemeinwohl, das nicht wenige Mitglieder der Familie Hollitzer auszeichnete.
Dieses Interesse am Gemeinwohl zeigte sich bereits in der nĂ€chsten – der ersten „Altenburger“ – Generation: Anton, das einzige ĂŒberlebende gemeinsame Kind des „ZuzĂŒglers“ und der „Einheimischen“, war der letzte herrschaftlich eingesetzte Ortsrichter (1838–1850) wie auch der erste gewĂ€hlte B...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. ZUM GELEIT
  5. GESCHÄTZTE ALTENBURGERINNEN UND ALTENBURGER !
  6. ANMERKUNGEN