Moderne Instandhaltung
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TPM Total Productive Maintenance

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TPM Total Productive Maintenance

About this book

Die WettbewerbsfĂ€higkeit einer Firma misst sich an ihrem Leistungspotenzial im Vergleich zu ihren Mitbewerbern. Was macht aber den Unterschied aus zwischen den Besten einer Sparte und denen, die nur "mithalten" können? Warum gelingt es einigen Firmen, sich von den Konkurrenten abzusetzen, wĂ€hend andere stets um ihre Existenz kĂ€mpfen? Liegt es allein am Produkt und dessen Vertrieb oder an den Maschinen und Anlagen? NatĂŒrlich gibt es keine einfachen Antworten auf diese Fragen, ein Patentrezept existiert nicht, so verlockend dies auch wĂ€re. FĂŒhrende Industrieunternehmen bauen ihre Erfolge auf unterschiedliche Fundamente.Einige Gemeinsamkeiten gibt es trotzdem: erfolgreiche Firmen haben es verstanden, die Interessen der drei am Wertschöpfungsprozess beteiligten Gruppen besser aufeinander abzustimmen als ihre Konkurrenten und sie setzen auf kontinuierliche Verbesserungsprozesse, allen voran auf TPM - Total Productive Maintenance.Conor Troy

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KAPITEL 1 – HINTERGRÜNDE ZU TPM
„Die lĂ€ngste Reise fĂ€ngt mit einem einzigen Schritt an“
(chinesisches Sprichwort)
1.1 VERBESSERUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
Firmen des produzierenden Gewerbes in Deutschland befinden sich in einer angespannten Lage und das bereits seit einigen Jahren. Die Globalisierung der Industrie, die Fortschritte der Informationstechnologie, das Zusammenwachsen der EuropĂ€ischen Union und die gemeinsame Euro-WĂ€hrung sind nur einige Faktoren, die zu einer kontinuierlichen VerschĂ€rfung des Wettbewerbs in den letzten Jahren gefĂŒhrt haben. Um konkurrenzfĂ€hig zu bleiben, sind sowohl Firmen der Großindustrie als auch mittelstĂ€ndische Produktionsunternehmen gezwungen, stets nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen und sich den stĂ€ndig wechselnden Bedingungen anzupassen. Einige Firmen können sich in diesem Umfeld behaupten, andere dagegen tun sich schwer.
Die WettbewerbsfĂ€higkeit einer Firma misst sich an ihrem Leistungspotenzial im Vergleich zu ihren Mitbewerbern. Was macht aber den Unterschied aus zwischen den Besten einer Sparte und denen, die nur „mithalten“ können? Warum gelingt es einigen Firmen, sich von den Konkurrenten abzusetzen, wĂ€hrend andere stets um ihre Existenz kĂ€mpfen? Liegt es allein am Produkt und dessen Vertrieb oder an den Maschinen und Anlagen? NatĂŒrlich gibt es keine einfachen Antworten auf diese Fragen, ein Patentrezept existiert nicht, so verlockend dies auch wĂ€re. FĂŒhrende Industrieunternehmen bauen ihre Erfolge auf unterschiedliche Fundamente. Einige Gemeinsamkeiten gibt es trotzdem: erfolgreiche Firmen haben es verstanden, die Interessen der drei am Wertschöpfungsprozess beteiligten Gruppen besser aufeinander abzustimmen als ihre Konkurrenten. Diese drei Gruppen, nĂ€mlich die Kunden, die Inhaber/Besitzer und die Mitarbeiter des Unternehmens haben unterschiedliche WĂŒnsche und Erwartungen, die aber alle zufrieden gestellt werden mĂŒssen, um langfristig Erfolg zu haben.
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Fig. 1.1 – Die Interessengruppen eines Unternehmens
Die Kunden
„Der Kunde ist König!“ – diese Aussage hat nach wie vor GĂŒltigkeit. Besonders in den gesĂ€ttigten MĂ€rkten, die wir in den meisten Sparten und Industriezweigen vorfinden, sind Kunden fĂŒr eine Firma ĂŒberlebensnotwendig. Ein Unternehmen muss sich also stets fragen, worauf der Kunde Wert legt, wie es neue Kunden gewinnen und langjĂ€hrige halten kann. Da es heutzutage immer aufwĂ€ndiger und teurer wird, neue Kunden zu finden, mĂŒssen bestehende Beziehungen mit allen Mitteln gepflegt werden. Doch was will der Kunde?
Er ist zunĂ€chst daran interessiert, das Produkt oder die Dienstleistung zu einem möglichst niedrigen Preis zu erwerben. Die QualitĂ€tsanforderungen sollen gemĂ€ĂŸ seinen Erwartungen erfĂŒllt werden und last, not least fordert der Kunde ein hohes Maß an FlexibilitĂ€t beim Erwerb des Produkts, d. h. kurze Vorlaufzeiten, flexible Mengengestaltung, hohe Variantenvielfalt usw. Die Kunden werden immer wĂ€hlerischer und Untersuchungen zeigen, dass auf Kundenbindung in unserer kurzlebigen Zeit immer weniger Verlass ist.
Die Inhaber
Die Unternehmer, AktionĂ€re oder Besitzer einer Firma wollen natĂŒrlich ihre Kunden zufrieden stellen, nur dadurch ist ihr Überleben gesichert. Ihre WĂŒnsche und Erwartungen sind aber anders gelagert als die ihrer Kunden. Der Inhaber ist an der Wirtschaftlichkeit seines Betriebs interessiert und will einen attraktiven Ertrag erzielen. Dieses Ziel erreicht ein Unternehmer, indem er versucht, die Spanne zwischen den Produktions- und Vertriebskosten einerseits und dem Marktpreis andererseits möglichst groß zu halten. Eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit kann folglich nur durch eine Preiserhöhung oder eine Kostensenkung erreicht werden. In der derzeit verschĂ€rften Wettbewerbssituation ist eine Preiserhöhung nur sehr schwer auf dem Markt durchzusetzen, was zu einer stĂ€rkeren Kostenorientierung in den letzten Jahren gefĂŒhrt hat. Begriffe wie Re-Engineering und Umorganisation sind in fast allen Unternehmen zu hören. Kostenreduzierung wird in allen Varianten und mit unterschiedlichen Erfolgen betrieben. Solange eine Firma sich wirtschaftlich attraktiv halten kann, wird sie immer in der Lage sein, Mittel zu bekommen, um ihr Überleben zu sichern.
Die Mitarbeiter
Die Mitarbeiter sind natĂŒrlich an sicheren ArbeitsplĂ€tzen und einer angemessenen Bezahlung interessiert. DarĂŒber hinaus ist ein interessanter und verantwortungsvoller Aufgabenbereich, in den eigene FĂ€higkeiten eingebracht werden können, gefragt. Die meisten Mitarbeiter wollen mehr Spielraum in ihrem Arbeitsbereich und mehr Mitspracherecht bei Firmenentscheidungen, besonders wenn sie selbst betroffen sind. Am Ende dieses Wegs identifizieren sich die Mitarbeiter mit ihrer Firma. Die Erfolge eines Unternehmens, sowohl was die Kundenzufriedenheit als auch die Wirtschaftlichkeit betrifft, ist direkt abhĂ€ngig von der QualitĂ€t ihrer Mitarbeiter. In einer Zeit, in der Technologien und Produkte einem stetigen Wandel unterliegen, ist die Reaktionsschnelligkeit und die AnpassungsfĂ€higkeit der Mitarbeiter zu einem entscheidenden Faktor geworden. Nur Unternehmen, in denen die besten Mitarbeiter optimal zusammenarbeiten, werden das Spiel gewinnen.
Die Industrieunternehmen klagen darĂŒber, dass es trotz anhaltend hoher Arbeitslosigkeit schwer sei, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter zu finden. Erfolgreiche Firmen haben es verstanden, den Faktor Mensch in ihr Handeln einzuschließen. Je at traktiver sich eine Firma auf dem Arbeitsmarkt prĂ€sentiert, desto grĂ¶ĂŸer sind ihre Chancen, passende ArbeitskrĂ€fte zu finden.
Wie bereits erwĂ€hnt gibt es fĂŒr den Erfolg kein Patentrezept, aber die Unternehmen, die es verstehen, die Erwartungen und Interessen der drei oben genannten Gruppen optimal oder zumindest besser als ihre Mitbewerber zu erfĂŒllen, werden die Spitzenreiter ihrer Branchen werden. Welche Rolle TPM bei der Verbesserung der WettbewerbsfĂ€higkeit einer Firma spielen kann und welche Elemente dazu gehören, wird in diesem Buch untersucht.
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Fig. 1.2 – Faktoren der WettbewerbsfĂ€higkeit
1.2 DIE ZIELE VON TPM
Total Productive Maintenance (TPM) passt genau in diese Landschaft hinein. TPM ist ein ganzheitliches Konzept, das bei einer effektiven Anwendung jeder der drei oben beschriebenen Interessengruppen Vorteile verschaffen wird. ZunÀchst werden wir die Ziele von TPM etwas genauer betrachten. Welche inhaltlichen Elemente dazugehören und wie sie im Einzelnen umgesetzt werden können, wird in den restlichen Kapiteln beschrieben und mit Beispielen unterlegt. Das Ziel von TPM ist eine nachhaltige Verbesserung der WettbewerbsfÀhigkeit von Firmen der produzierenden Industrie durch:
a) Eine Verbesserung der QualitÀt
Die Herstellung von perfekten Produkten ohne aufwĂ€ndige oder zusĂ€tzliche PrĂŒfungen und Kontrollen wird angestrebt. Das „Null-Fehler-Prinzip“ fĂŒr Mitarbeiter, Materialien und Maschinen wird unter TPM systematisch aufgebaut, um QualitĂ€tsprobleme bereits vor deren Entstehung entgegenzuwirken.
Wir haben oben beschrieben, wie wichtig es ist, die bestehenden Kundenerwartungen stets zu erfĂŒllen, und wie schwierig es ist, neue Kunden in den gesĂ€ttigten MĂ€rkten zu gewinnen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Aufwand fĂŒr die Gewinnung neuer Kunden sechs mal höher liegt als der Aufwand, bestehende Kunden zufrieden zu stellen.
Die QualitĂ€t des Produkts spielt hier eine zentrale Rolle. Auch die Kosten von QualitĂ€tsabweichungen (Cost of non Quality) dĂŒrfen nicht vernachlĂ€ssigt werden. Der Aufwand fĂŒr die Bearbeitung von Reklamationen, die DurchfĂŒhrung von QualitĂ€tsprĂŒfungen, die Vernichtung oder Nachbesserung von mangelhaften Produkten tragen alle zu diesen Kosten bei. In internationalen Erhebungen sind diese Kosten mit bis zu zehn Prozent der gesamten Fertigungskosten beziffert worden.
FĂŒr die Mitarbeiter bedeutet abweichende ProduktqualitĂ€t immer Stress. Schließlich mĂŒssen Produkte gesperrt oder ProduktionsplĂ€ne geĂ€ndert werden. Außerdem werden in den meisten FĂ€llen Untersuchungen eingeleitet, um „Schuldige“ zu finden. Daher haben alle ein Interesse daran, fehlerfrei zu arbeiten.
b) Eine Verbesserung der FlexibilitÀt
Es geht darum, schnell und flexibel auf die WĂŒnsche der Kunden zu reagieren und Bestellungen genau und pĂŒnktlich auszuliefern. Die Vision von einer individuellen Bearbeitung jedes Kundenwunsches, egal ob es sich dabei um die Produktion von Kleinstmengen oder Großserien handelt, die es in kĂŒrzester Zeit zuverlĂ€ssig zu erzeugen gilt, soll verwirklicht werden.“ LosgrĂ¶ĂŸe Eins“ ist bei TPM das Zauberwort, und zwar just in time!
Je flexibler wir auf die WĂŒnsche des Kunden eingehen, desto besser kann er sein GeschĂ€ft organisieren. Die eigene ReaktionsfĂ€higkeit wird deshalb auch ihm einen Wettbewerbsvorteil sichern.
Im eigenen Haus wird diese FlexibilitĂ€t dazu fĂŒhren, die BestĂ€nde und damit gebundenes Kapital zu reduzieren, was eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit zur Folge hat.
c) Eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Eine optimale Ausnutzung der zur VerfĂŒgung stehenden Ressourcen ist das Ziel. Dies soll erreicht werden, indem jegliche Verschwendung von Ressourcen vermieden wird. Unter Verschwendung verstehen wir alle AktivitĂ€ten die nicht direkt zur Wertschöpfung beitragen. Insbesondere sind Verluste durch AnlagenstillstĂ€nde und Materialverschwendung gemeint. Unter TPM sollen die Maschinen sowohl von den Stillstandszeiten als auch vom Ausschuss her möglichst verlustfrei betrieben werden.
Eine optimale Beherrschung der Maschinen und Technik wird als Voraussetzung fĂŒr die zwei oben erwĂ€hnten Ziele gesehen. Wenn wir die Fertigungsprozesse absolut unter Kontrolle haben, dann werden wir Produkte ohne QualitĂ€tsmĂ€ngel sehr flexibel und ohne große Verschwendung erzeugen können. In MĂ€rkten, in denen die PreissensibilitĂ€t des Produkts hoch ist, wird durch einen effizienteren Produktionsprozess ein Wettbewerbsvorteil erlangt.
d) Eine Steigerung der Eigenverantwortung
Die Mitarbeiter stehen bei TPM im Mittelpunkt. Das Ziel ist, die Verantwortung fĂŒr die Prozesse so weit wie möglich dorthin zu verlagern, wo die Wertschöpfung stattfindet. Ein Großteil des Potenzials, ĂŒber das die Mitarbeiter in den Fabriken verfĂŒgen, liegt in der Regel brach. Dieses Potenzial soll unter TPM aktiviert werden. Die Mitarbeiter werden durch eine bessere Ausbildung, effektivere Organisationsstrukturen und eine systematische Vorgehensweise in die Lage versetzt, mehr Verantwortung fĂŒr ihre Anlagen und die AblĂ€ufe zu ĂŒbernehmen. So identifizieren sich die Mitarbeiter immer mehr mit ihrer Arbeit und beteiligen sich stĂ€rker an den Entscheidungsprozessen ihres Bereichs.
Das Ziel ist, den Mitarbeitern eine ganzheitliche Verantwortung fĂŒr einen Bereich oder Abschnitt des Unternehmens zu geben. Die Fertigungsabschnitte werden als Miniunternehmen verstanden, in denen das Team sowohl fĂŒr die Ziele als auch fĂŒr die Arbeitsgestaltung die volle Verantwortung ĂŒbernimmt. Diese Ziele werden als „weiche Ziele“ definiert, weil sie am schwierigsten zu messen sind, werden aber als Motor des ganzen TPM-Prozesses verstanden.
1.3 HISTORISCHE ENTWICKLUNG VON TPM
Bevor wir uns den Inhalten von TPM zuwenden, um herauszufinden wie die oben erwÀhnten Ziele erreicht werden können, sollten wir uns das Umfeld, in dem diese Vorgehensweise entwickelt wurde, etwas genauer anschauen. Dies wird uns helfen, das Konzept besser zu verstehen.
Wie mit so vielen Methoden der Produktionsoptimierung ist TPM sowohl von den Japanern als auch von der Automobilindustrie geprÀgt. Die Unternehmen der Toyota-Gruppe in Japan haben sich seit den 60er-Jahren mit AnlagenzuverlÀssigkeit auseinandergesetzt. Die Toyota Corporation ...

Table of contents

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Kapitel 1 – HintergrĂŒnde zu TPM
  6. Kapitel 2 – ProduktivitĂ€tsverluste verstehen
  7. Kapitel 3 – Eine Verbesserung erzielen
  8. Kapitel 4 – Die tĂ€gliche Instandhaltung
  9. Kapitel 5 – Die Rolle der Technik
  10. Kapitel 6 – Aus- und Weiterbildung als Motor
  11. Kapitel 7 – VerĂ€nderungsprozesse managen
  12. Literaturverzeichnis
  13. Der Autor