Du wirst es schaffen
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Du wirst es schaffen

Hoffnung in stürmischen Zeiten.

Max Lucado

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  1. 224 pages
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Du wirst es schaffen

Hoffnung in stürmischen Zeiten.

Max Lucado

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Sie befürchten, dass Sie es nicht schaffen werden. Dass der Schmerz niemals vergehen wird. Dass die Last auf Ihren Schultern nicht leichter wird. Doch es gibt einen Ausweg! Die alte biblische Geschichte von Josef zeigt es deutlich. Von seinen Brüdern in eine Grube geworfen. Verraten und nach Ägypten verkauft. Doch Gott hat aus Bösem Gutes gemacht. Gott ist ein Meister darin, Gebrochene wieder aufzurichten. Damals wie heute. Es gibt genug Gründe zu verzweifeln. Doch Max Lucado zufolge müssen wir das nicht. Seine Botschaft: Du wirst es schaffen. Ein Buch wie ein Kraftspender, von der ersten bis zur letzten Seite.

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Information

Publisher
Gerth Medien
Year
2015
ISBN
9783961221172
Kapitel 1
Du wirst es schaffen
Sie bebte. Es war dieses leise, innerliche Beben, das man spürte, wenn man ihr die Hand auf die Schulter legte. Ich traf sie im Supermarkt. Schon seit Monaten hatte ich sie nicht gesehen. Als ich mich erkundigte, wie es ihren Kindern und ihrem Mann ginge, traten ihr die Tränen in die Augen, und ihr Kinn fing an zu zittern. Und dann sprudelte alles aus ihr heraus. Er hatte sie verlassen. Nach zwanzig Jahren Ehe, drei Kindern und einem Dutzend Umzügen war er weg. Er hatte sie gegen ein jüngeres Modell eingetauscht. Sie bemühte sich verzweifelt, die Fassung zu wahren, aber es gelang ihr nicht. Und so wurde die Obst- und Gemüseabteilung des Supermarktes zum Beichtstuhl. Mitten zwischen Tomaten und Salatköpfen fing sie an zu weinen. Wir beteten. Dann sagte ich zu ihr: „Sie werden es schaffen. Es wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Es wird auch nicht schnell gehen. Aber Gott kann auch aus diesem Schlamassel etwas Gutes machen. Treffen Sie bis dahin keine dummen oder blauäugigen Entscheidungen. Aber verzweifeln Sie auch nicht. Mit Gottes Hilfe werden Sie es schaffen.“
Zwei Tage später rief mich ein Freund an. Er war gerade entlassen worden. Es war seine Schuld gewesen. Er hatte auf der Arbeit einige dumme, unangemessene Bemerkungen gemacht. Er hatte grobe, beleidigende Dinge gesagt. Da hatte sein Chef ihn rausgeschmissen. Jetzt ist er ein 57-jähriger, arbeitsloser Abteilungsleiter, und das mitten in der Wirtschaftskrise. Er fühlt sich mies und klingt noch viel schlimmer. Seine Frau ist wütend. Die Kinder haben Angst. Er brauchte Ermutigung, also gab ich ihm genau das. „Du wirst es schaffen. Es wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Es wird auch nicht schnell gehen. Aber Gott kann auch aus diesem Schlamassel etwas Gutes machen. Triff bis dahin keine dummen oder blauäugigen Entscheidungen. Aber verzweifle auch nicht. Mit Gottes Hilfe wirst du es schaffen.“
Und dann ist da noch das Mädchen, das ich in dem Café getroffen habe, wo sie arbeitet. Sie ist gerade mit der Highschool fertig und möchte nächsten Monat aufs College gehen. Sie hatte kein einfaches Leben. Als sie sechs war, ließen ihre Eltern sich scheiden. Als sie fünfzehn war, heirateten sie wieder, nur um sich dann vor wenigen Monaten erneut scheiden zu lassen. Nun haben ihre Eltern sie vor die Wahl gestellt: Sie soll entscheiden, ob sie bei ihrer Mutter oder ihrem Vater leben will. Als sie mir das erzählte, bekam sie feuchte Augen. Ich kam nicht mehr dazu, ihr das zu sagen, aber wenn ich sie noch einmal sehe, werde ich ihr todsicher geradewegs in die Augen schauen: „Du wirst es schaffen. Es wird nicht ohne Schmerzen abgehen. Es wird auch nicht schnell gehen. Aber Gott kann auch aus diesem Schlamassel etwas Gutes machen. Triff bis dahin keine dummen oder blauäugigen Entscheidungen. Aber verzweifle auch nicht. Mit Gottes Hilfe wirst du es schaffen.“
Ganz schön dreist von mir, oder? Wie kann ich es wagen, so etwas zu sagen? Woher nehme ich den Mut und die Frechheit, angesichts dieser Tragödien solche Versprechungen zu machen? Ganz einfach: aus der Geschichte über ein Loch. Über ein tiefes, finsteres Loch. Das Loch war so tief, dass der Junge, der darin saß, nicht mehr allein herauskam. Und wenn er es geschafft hätte, hätten seine Brüder ihn wieder hinuntergestoßen. Sie hatten ihn nämlich dort hineingeworfen.
Als Josef bei ihnen ankam, zogen sie ihm sein Obergewand aus, das Prachtgewand, das er anhatte. Dann packten sie ihn und warfen ihn in die Zisterne. Die Zisterne war leer; es war kein Wasser darin. Dann setzten sie sich zum Essen (1. Mose 37,23–25).
Es war eine ausgetrocknete Zisterne. Spitze Steine und Wurzeln ragten aus den Wänden. Der siebzehnjährige Junge mit dem Bartflaum und den schlaksigen Armen und Beinen lag unten, auf dem Boden. Seine Arme und Beine waren gefesselt. Er lag zusammengekrümmt und mit angezogenen Knien auf der Seite und hatte kaum Platz. Der Sand unter seinem Gesicht war feucht von seinem Speichel. Seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen. Seine Stimme war schon ganz heiser vom Schreien. Seine Brüder hörten ihn sehr wohl. Zweiundzwanzig Jahre später, als ihnen aufgrund einer Hungersnot die Prahlerei vergangen und ihr Stolz unter Schuldgefühlen begraben war, gaben sie zu: „Seine Todesangst ließ uns ungerührt. Er flehte uns um Erbarmen an, aber wir hörten nicht darauf“ (1. Mose 42,21).
Diese Männer sind Abrahams Urenkel. Die Söhne Jakobs. Die Überbringer von Gottes Bund mit den Menschen. Ganze Volksstämme werden nach ihnen benannt. Jesus Christus wird in ihrem Stammbaum stehen. Sie sind in der Bibel das, was für uns ein Königshaus ist. Aber an jenem Tag waren sie eher die bronzezeitliche Version einer ziemlich zerrütteten Familie. Wenn es damals schon Fernsehen gegeben hätte, hätte man eine Reality-Show mit ihnen drehen können. Im Schatten eines Maulbeerfeigenbaumes, in Hörweite von Josefs Hilfeschreien, aßen sie Wild und ließen den Weinschlauch herumgehen. Grausam und einfältig. Ihre Herzen waren so hart wie der kanaanäische Wüstenboden. Ihre Mahlzeit war ihnen wichtiger als ihr Bruder. Sie verabscheuten den Jungen. „… begannen sie ihn zu hassen und konnten kein freundliches Wort mehr mit ihm reden … wurde ihr Hass noch größer … hassten ihn seine Brüder noch mehr … Die Brüder waren eifersüchtig auf Josef …“ (1. Mose 37,4.5.8.11).
Und das war der Grund: Ihr Vater verhätschelte Josef, als sei dieser ein preisgekröntes Kalb. Jakob hatte zwei Frauen, Lea und Rahel, liebte aber nur eine – Rahel. Als Rahel starb, bewahrte Jakob ihr Andenken, indem er ihren erstgeborenen Sohn, Josef, mit seiner Liebe und Geschenken geradezu überschüttete. Seine Brüder arbeiteten den ganzen Tag und Josef spielte den ganzen Tag. Sie bekamen Kleidung aus dem Secondhandladen und Josef bekam von Jakob einen handgenähten, farbenfrohen Mantel mit bestickten Ärmeln. Sie schliefen in der Schlafbaracke und er hatte ein extrabreites Bett und ein eigenes Zimmer. Während sie die Herden der Familie hüteten, durfte Josef, Papas kleiner Liebling, zu Hause bleiben. Jakob behandelte seinen elften Sohn, als sei dieser der Erstgeborene. Seine Brüder grummelten, wenn sie Josef sahen.
Würde man behaupten, dass es in dieser Familie ein Problem gab, dann wäre das ungefähr so, als würde man sagen, eine Strohhütte biete keinen Schutz vor einem Orkan.
Und dann bekamen die Brüder Josef weit weg von zu Hause, fast hundert Kilometer entfernt von Papas schützenden Armen, in die Hände, und sie drehten komplett durch. „Als Josef bei ihnen ankam, zogen sie ihm sein Obergewand aus, … Dann packten sie ihn und warfen ihn in die Zisterne“ (Verse 23–24).1
Das klingt entschlossen. Sie wollten Josef nicht nur umbringen, sondern auch seinen Leichnam verstecken. Die ganze Sache war von Anfang an ein Mordkomplott. „Schlagen wir ihn doch tot und werfen ihn in die nächste Zisterne! Wir sagen einfach: Ein Raubtier hat ihn gefressen“ (Vers 20).
Josef ahnte nichts von dieser Verschwörung. Er war an diesem Morgen nicht aufgestanden und hatte gedacht: Ich sollte lieber Schutzkleidung anziehen, denn heute werde ich in ein Loch geworfen. Der Angriff kam völlig unerwartet.
Genau wie bei Ihnen. Josefs „Loch“ kam in Form einer Zisterne. Das „Loch“, in dem Sie sitzen, kam vielleicht in Form einer ärztlichen Diagnose, einer Pflegefamilie oder einer schweren Verletzung. Josef wurde in ein Loch geworfen und verachtet. Und Sie? Wurden Sie in die Arbeitslosigkeit geworfen und vergessen? In eine Scheidung geworfen und verlassen? Oder in ein Bett und vergewaltigt? Das Loch, ein trockener Ort voller Entsagung. Es ist wie Sterben. Manche Menschen erholen sich nie davon. Man verfolgt nur noch ein einziges Ziel: wieder rauskommen und nie wieder verletzt werden. Doch das ist nicht so einfach. Diese Löcher haben keinen Notausgang.
Josefs Geschichte wurde noch schlimmer, bevor sie sich zum Guten wendete. Nach dem Verlassensein kamen die Sklaverei, dann eine Falle und das Gefängnis. Er wurde überfallen, verkauft, misshandelt. Andere versprachen ihm etwas und hielten nicht Wort, machten ihm Geschenke und nahmen sie wieder zurück. Wenn man Verletzungen mit einem Sumpf vergleichen wollte, dann wäre Josef zu Schwerstarbeit in den Everglades in Florida verurteilt gewesen.
Aber er gab nie auf. Die Bitterkeit konnte bei ihm nicht Fuß fassen. Die Wut bildete keine Metastasen des Hasses. Sein Herz verhärtete sich nicht und seine Entschlossenheit ließ nie nach. Er überlebte nicht nur, sondern war sogar erfolgreich. Er stieg auf wie ein Heißluftballon. Ein ägyptischer Hofbeamter machte ihn zum Aufseher über seine Sklaven. Der Gefängniswärter gab ihm die Aufsicht über die Gefangenen. Und der Pharao, damals der mächtigste Herrscher, beförderte Josef zu seinem Premierminister. Am Ende seines Lebens war Josef der zweitmächtigste Mann seiner Zeit. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass er die Welt vor dem Hungertod gerettet hat. Wie würde wohl sein Lebenslauf klingen?
Josef
Sohn des Jakob
Universitätsabschluss in Leiden mit Auszeichnung
Leiter der weltweiten Initiative zur Rettung der Menschheit
Erfolgreich durchgeführt
Wie? Wie konnte er unter diesen tragischen Umständen erfolgreich sein? Darüber müssen wir nicht spekulieren. Etwa zwanzig Jahre später waren die Rollen nämlich vertauscht. Josef war der Starke und seine Brüder waren schwach. Sie kamen voller Angst zu ihm. Sie fürchteten, er würde es ihnen heimzahlen und sie in seine Grube werfen. Aber das tat Josef nicht. Und seine Erklärung zeigt uns, was ihn dazu trieb.
Ihr hattet Böses mit mir vor, aber Gott hat es zum Guten gewendet; denn er wollte auf diese Weise vielen Menschen das Leben retten. Das war sein Plan, und so ist es geschehen (1. Mose 50,20).
In Gottes Hand wird aus bösen Absichten letztlich etwas Gutes.
Josef stützte sich auf diese Verheißung und klammerte sich mit ganzer Kraft daran. Seine Geschichte beschönigt das Böse nicht. Ganz im Gegenteil. Überall sind Blutspritzer und Tränen zu sehen. Josefs Herz war wund aufgrund des schrecklichen Verrats und der Fehlurteile. Und trotzdem verwandelte Gott seinen Schmerz immer wieder in etwas Gutes. Aus dem zerrissenen Mantel wurde ein königlicher Mantel. Aus der Grube wurde ein Palast. Und die zerrüttete Familie wurde zusammen alt. Gerade das, was diesen Diener Gottes vernichten sollte, machte ihn stark.
„Ihr hattet Böses mit mir vor“, sagte Josef zu seinen Brüdern und verwendete dabei ein hebräisches Wort, das die gleiche Wurzel hat wie „weben“ oder „flechten“.2 „Ihr habt Böses gewoben“, sagte er damit, „aber Gott hat es zu etwas Gutem umgewoben.“
Gott ist der Meisterweber. Er spannt die Fäden und flechtet die Farben dazwischen, raue Fäden und Seidengarn, Schmerz und Freude. Nichts entgeht ihm. Jeder König, Diktator, jede Wetterentwicklung und jedes Molekül untersteht ihm. Er lässt das Weberschiffchen von Generation zu Generation hin und her gleiten und langsam entsteht ein Muster. Satan webt auch, aber Gott webt neu.
Und Gott ist der Baumeister. Dieser Gedanke verbirgt sich hinter Josefs Worten, als er sagte: „… aber Gott hat es zum Guten gewendet … Das war sein Plan …“3 Der hebräische Begriff, der an dieser Stelle ve...

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