Soziale Interaktion bei der Wertpapieranlage
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Soziale Interaktion bei der Wertpapieranlage

Eine verhaltenswissenschaftliche Betrachtung und empirische Untersuchung von kollaborativen Empfehlungssystemen im Fall der Wertpapieranlage

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Soziale Interaktion bei der Wertpapieranlage

Eine verhaltenswissenschaftliche Betrachtung und empirische Untersuchung von kollaborativen Empfehlungssystemen im Fall der Wertpapieranlage

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Soziale Interaktionen ĂŒber digitale KanĂ€le sind inzwischen fester Bestandteil unseres Alltags: Ob Kurzmitteilungen unter Freunden oder Kundenbewertungen im Internet – soziale Interaktionen beeinflussen unser Konsumverhalten mehr denn je. So ist es wenig verwunderlich, dass auch bei aufwendigen und komplexen Entscheidungen, wie der Wertpapieranlage, immer neue Möglichkeiten bestehen, sich im Internet auszutauschen. Aus der Beobachtung der rasant wachsenden Zahl sogenannter Social-Trading-Plattformen ist die Motivation zur Untersuchung der Wirkungsweise von sozialen Interaktionen erwachsen. Vor allem im Kontext der Wertpapieranlage ist diese Untersuchung von besonderem Interesse, wird doch den meisten Menschen ein besonderes SicherheitsbedĂŒrfnis und ein hoher ErklĂ€rungsbedarf bei Anlageentscheidungen nachgesagt. Auch die Forschung liefert bislang nur wenige Erkenntnisse, wie Menschen in komplexen Entscheidungssituationen soziale Interaktionen wahrnehmen und welche Handlungsempfehlungen sich daraus fĂŒr Anbieter von Onlinedienstleistungen ableiten lassen.Auch beim Verfassen einer Dissertation sind soziale Interaktionen wichtige Erfolgsfaktoren, ohne die eine solche Arbeit weder begonnen noch zu Ende gebracht werden kann. An erster Stelle gilt mein Dank meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Michael Lister, der mir in unzĂ€hligen GesprĂ€chen und Diskussionsrunden wertvolle UnterstĂŒtzung zukommen ließ. Die stetige Motivation, neue Wege einzuschlagen, und die Freiheiten, die er mir bei der Forschung einrĂ€umte, weiß ich sehr zu schĂ€tzen. FĂŒr die Übernahme des Zweitgutachtens bin ich Herrn Prof. Dr. Bernd Rolfes zu großem Dank verpflichtet. FĂŒr die wertvollen Diskussionen im Rahmen der Promotionskolloquien und Doktorandenseminare möchte ich mich zudem bei allen teilnehmenden Professoren und Doktoranden bedanken. Die konstruktiven Kritiken und Anregungen haben meine Arbeit wesentlich bereichert. FĂŒr die Zusammenarbeit bei der DurchfĂŒhrung der empirischen Studie möchte ich mich zudem bei der DTW GmbH bedanken. Frau Eugenia Demmel B. A. danke ich fĂŒr die Korrektur des Manuskripts dieses Buchs. FĂŒr die Aufnahme in die zeb.Schriftenreihe gilt mein besonderer Dank den Herausgebern Herrn Prof. Dr. Bernd Rolfes und Herrn Prof. Dr. Dres. h. c. Henner Schierenbeck.Einen entscheidenden Beitrag haben auch meine Freunde geleistet, mit denen ich in wertvollen GesprĂ€chen jederzeit meine Ideen und Gedanken prĂŒfen konnte. Besondersbedanken möchte ich mich bei meinen Eltern, die mich weit ĂŒber dieses "Projekt" hinaus in allen Lebensphasen in jeglicher Hinsicht unterstĂŒtzt haben und immer fĂŒr michda waren. Schließlich möchte ich mich an dieser Stelle von ganzem Herzen bei meiner Partnerin Frau Karina Strub M. Sc. bedanken. Durch unermĂŒdliches Korrigieren des Manuskriptsund die fachlichen GesprĂ€che hat sie mich ganz wesentlich bei der Erstellung der Dissertation unterstĂŒtzt. Sie stand mir trotz eigener beruflicher Belastung bei allen Höhen und Tiefen des Forschungsprojekts in aller erdenklichen Art und Weise bei und hat damit maßgeblich dazu beigetragen, dass ich auf die Promotionszeit immer mit Freude zurĂŒckblickenwerde. Ihr und meinen Eltern widme ich diese Arbeit.MĂŒnster, 10.01.2019Jens Wiegel

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Information

IVEmpirische ÜberprĂŒfung

1Methodik der empirischen ÜberprĂŒfung

1.1Methodische Grundlagen

1.1.1Vorbemerkungen
Zur ÜberprĂŒfung der in Kapitel III theoretisch hergeleiteten Hypothesen werden zwei unterschiedliche Forschungsmethoden angewendet. Die ÜberprĂŒfung der Wirkungsweise der Nutzungsdeterminanten von Onlinewertpapierdienstleistungen erfolgt zunĂ€chst im Rahmen einer Strukturgleichungsanalyse der theoretischen Konstrukte (Untersuchungsphase 1). Im zweiten Schritt werden die zuvor theoretisch hergeleiteten Wirkungsweisen von kollaborativen Empfehlungssystemen auf die Wahrnehmung und die Nutzungsabsicht von Onlinewertpapierdienstleistungen ĂŒber experimentelle Forschungsmethoden ĂŒberprĂŒft (Untersuchungsphase 2).
Bei der experimentellen Forschung werden ein oder mehrere unabhĂ€ngige Variablen planmĂ€ĂŸig manipuliert und der Einfluss auf ein oder mehrere abhĂ€ngige Variablen bestimmt. Mögliche EinflĂŒsse durch Störvariable werden ausgeschaltet oder kontrolliert. Daraus ergeben sich die beiden zentralen Charakteristika von Experimenten: (i) Kontrolle der unabhĂ€ngigen Variablen und (ii) Kontrolle der Störvariablen. Der Vorteil von Experimenten liegt in der Untersuchung von Kausalbeziehungen, da nur dadurch Aussagen ĂŒber tatsĂ€chliche Ursache-Wirkung-Beziehungen zwischen zwei Variablen möglich sind.1 Aronson et al. (1990) schlussfolgern deshalb: „Experiments are the best method for finding out whether one thing really causes another“2. Zur Untersuchung der Wirkungsweise von kollaborativen Empfehlungssystemen erweist sich die experimentelle Forschung als geeigneter Forschungsansatz. Zum einen ist die Manipulation der unabhĂ€ngigen Variablen möglich und zum anderen ist dadurch gewĂ€hrleistet, bestmögliche Erkenntnisse zur Wirkungsweise von Onlineberatungs- und Empfehlungssystemen zu erzielen.3
Bei nicht experimentellen Forschungsmethoden erfolgt hingegen keine aktive Manipulation der unabhĂ€ngigen Variablen und/oder keine Kontrolle von Störeffekten. Eine in der Marketingforschung weitverbreitete nicht experimentelle Forschungsmethode ist die Strukturgleichungsanalyse. Das Verfahren ermöglicht es, Beziehungen zwischen nicht direkt beobachtbaren oder manipulierbaren Variablen zu untersuchen.1 Die Strukturgleichungsanalyse stellt eine Kombination von regressions- und faktoranalytischen Verfahren dar, mit der eine simultane Untersuchung von mehreren latenten endogenen und exogenen Variablen erfolgen kann.2 Die in dieser Arbeit zu untersuchenden Wirkungsbeziehungen der Wahrnehmungskonstrukte und der Nutzungsabsicht zeichnen sich durch eine solche Struktur aus. Die Strukturgleichungsanalyse eignet sich aus diesem Grund, den Einfluss der theoretisch hergeleiteten Nutzungsdeterminanten von Onlinewertpapierdienstleistungen zu untersuchen. Die ÜberprĂŒfung der relevanten EinflussgrĂ¶ĂŸen der Nutzungsabsicht stellt die Grundlage der darauffolgenden experimentellen Untersuchung dar.
Im Folgenden werden die Grundlagen der beiden Forschungsmethoden erlĂ€utert. Der interessierte Leser wird fĂŒr vertiefende Informationen auf die referenzierte Literatur verwiesen. Im Folgenden werden zunĂ€chst die fĂŒr diese Forschungsarbeit relevanten Grundlagen von Strukturgleichungsmodellen erlĂ€utert. Im Anschluss wird auf die experimentelle Forschungsmethodik eingegangen.
1.1.2Grundlagen zu Strukturgleichungsmodellen
1.1.2.1Struktur- und Messmodell
Mithilfe der Strukturgleichungsmodellierung können Wirkungsbeziehungen zwischen mehreren latenten, nicht beobachtbaren Variablen aufgedeckt werden.3 Die Strukturgleichungsanalyse ist ein strukturprĂŒfendes multivariates Verfahren, das zur Analyse komplexer Variablenbeziehungen dient. Die Variablenbeziehungen werden als „komplex“ bezeichnet, da mehrere zuvor formulierte Hypothesen gleichzeitig geprĂŒft werden.4 Das Verfahren zĂ€hlt zu den multivariaten Analysemethoden der zweiten Generation, wĂ€hrend lineare Modelle, wie die Varianzanalyse, zur ersten Generation gehören.5
Strukturgleichungsmodelle mit latenten Variablen bestehen aus einem Strukturmodell und den Messmodellen der latenten Variablen. Das Strukturmodell (auch „inneres Modell“ genannt) setzt die latenten Variablen ausgehend von bestehenden Theorien oder logischer Argumentation in Beziehung. Die endogenen Variablen werden durch die unterstellten Kausalbeziehungen, die von den exogenen Variablen ausgehen, erklĂ€rt.
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Abbildung 23:Strukturgleichungsmodell mit einem reflektiven und einem formativen Messmodell
Latente Variable sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht direkt beobachtbar sind. Sogenannte Messmodelle dienen dazu, empirische Beobachtungswerte fĂŒr die latenten Variablen zu ermitteln. Die Entwicklung von geeigneten Messmodellen erfolgt durch die Konzeptualisierung und Operationalisierung, wie fĂŒr diese Untersuchung bereits in Abschnitt III-2 vorgenommen.1 Der grundlegende Aufbau von Strukturgleichungsmodellen mit der in dieser Arbeit verwendeten Notation ist in Abbildung 23 dargestellt.
Messmodelle lassen sich grundsĂ€tzlich in ein- oder mehrfaktoriell unterteilen. Bei einfaktoriellen Modellen erfolgt die Messung ĂŒber nur einen Indikator (= beobachtbare Variable), wĂ€hrend bei mehrfaktoriellen Modellen das Konstrukt ĂŒber zwei oder mehrere Indikatoren erfasst wird. Sofern sich die einzelnen Indikatoren (engl. = Items genannt) zu theoretischen Dimensionen eines Konstrukts zusammenfassen lassen, kann eine weitere Unterteilung in ein- oder mehrdimensionale Konstrukte vorgenommen werden. Bei einer mehrdimensionalen Konzeptualisierung wird das Konstrukt in mehrere latente Variablen zerlegt, die jeweils mit einem oder mehreren Indikatoren verbunden werden.2
Die Operationalisierung von theoretischen Konstrukten kann ĂŒber zwei Arten von Messmodellen erfolgen, denen unterschiedliche Kausalbeziehungen zugrunde liegen. Die in der Marketingforschung am hĂ€ufigsten angewendete Form sind reflektive Messmodelle, bei denen die Indikatoren die abhĂ€ngigen Variablen bilden, die durch das theoretische Konstrukt als unabhĂ€ngige Variable verursacht werden. Bei formativen Messmodellen wird hingegen eine entgegengesetzte Wirkungsbeziehung unterstellt, bei der die formativen Indikatoren als unabhĂ€ngige Variable das Konstrukt al...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Geleitwort von Prof. Dr. Bernd Rolfes
  5. Geleitwort von Prof. Dr. Michael Lister
  6. Vorwort
  7. Inhaltsverzeichnis
  8. Abbildungsverzeichnis
  9. Tabellenverzeichnis
  10. AbkĂŒrzungsverzeichnis
  11. I EinfĂŒhrung in die Thematik
  12. II Stand der Forschung und theoretische Analyse
  13. III Modellkonzeption und Hypothesenbildung
  14. IV Empirische ÜberprĂŒfung
  15. V ResĂŒmee und Ausblick
  16. Literaturverzeichnis
  17. Anhang