Dor und der September
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Dor und der September

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Dor und der September

About this book

Nicht nur viele Lebensjahre trennen das Liebespaar in diesem Roman, auch ihr jeweiliger Platz in der Zeitgeschichte könnte nicht unterschiedlicher sein: er, der durch den Krieg von seiner Lebensbahn abgelenkte Ex-Offizier, sie, die Medizinstudentin Dor, mitten in den Möglichkeiten einer neuen Zeit der Emanzipation. In so zurückgenommener wie schöner Sprache erzählt Borée von der Gesellschaft, in der die beiden leben, von der Natur, in die es sie immer wieder zieht, von großen und kleinen Momenten der Liebe, vom Verstehen und Nicht-Verstehen und vom Zusammenstoß der Wünsche mit der Realität. Davon war nicht nur das gesamte Feuilleton der Weimarer Republik begeistert, sondern auch so unterschiedliche Autorenkollegen wie Vicki Baum oder der Schriftsteller Oskar Baum aus dem Kafka-Kreis. Aber vor allem fand sich eine ganze Generation junger Frauen in diesem Buch wieder und machte es zu einem Bestseller, der über 30 Jahre lang in vielen Auflagen lieferbar blieb und mehrfach übersetzt wurde.

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Information

Year
2018
eBook ISBN
9783940357724
Edition
1

I.

Dies war der Anfang: Flimmern der Luft über dem heißen Asphalt an einem nachgebornen Sommertag – ein wenig Bücherstaub, ein wenig rote Tinte – Schatten einer nackten Giebelwand – ein komischer schwarzer Hut auf dem Kopf eines fremden Herrn – nichts, nichts von irgendwelcher Bedeutung. Doch danach kam ja etwas sehr Schönes … Und in meinem Leben damals, wie es hinlief, schon jahrelang, und überhaupt in meiner Lage: an die Vierzig heran und wie ein Schiff, das abgewrackt am Kai liegt! – Aber vielleicht ist der Mensch doch mehr von der Art der Bäume, die von der Wurzel ausschlagen, wenn der Stamm fällt: daß dann ein ganz neues Wesen sein Dasein entfaltet – und wenn auch nur ein Strauch.
An jenem Tage also, in dem der Anfang steckte, hatte ich den ganzen Morgen Deckblätter eingeklebt, solche Zettel, auf denen die Nachträge und Berichtigungen stehen. Ich saß in der ‚Bücherei‘ und klebte Deckblätter in den großen Katalog. Schnitt sie sorgsam mit einem Taschenmesser und unter Benutzung eines eisernen Lineals aus den Druckbogen, die der Verlag geliefert hatte, blätterte im Katalog weiter, bis ich die vermerkte Seite fand, zählte die Zeilen ab – Seite 253 Zeile 11 v. u. –, schmierte etwas Klebstoff auf, klebte ein und malte mit roter Tinte zwei Fähnchen, eins auf den Zettel, eins in das Buch an die Textstelle. Nummer für Nummer. – Meistens dachte ich dabei, daß dies eine gute Ferienarbeit sei, ein rechter Zeitfraß. Zuweilen dachte ich auch, daß bei uns früher, bei der Marine, die Ordonnanzen auf der Schreibstube diese Arbeit getan hätten – wenn für die Schießvorschrift oder das Signalbuch neue Deckblätter herausgekommen waren. Allerdings machten sie es nicht so sauber. Man hatte immer seinen Ärger über verwischte Fähnchen und schief geschnittene Kanten. – Wenn ich es mir recht überlegte, erschien mir diese Arbeit, die zu meinen neuen Obliegenheiten gehörte, nicht entwürdigend: erstens mußte sie getan werden; zweitens war ich hier Mädchen für alles; drittens durfte ich froh sein, daß ich diese Stellung überhaupt hatte.
Die Bücherei unterschied sich in nichts von den Laboratoriumsräumen – außer durch die Bücherregale an den Wänden. Diese Wände waren hellgrün gestrichen, unten Öl, oben Leimfarbe, dazwischen ein dunkler Strich, der zu schmal war, Fenster ohne Gardinen, Möbel aus rohem Kiefernholz – eine aseptische Atmosphäre. Das eine dreigeteilte Fenster blickte gelangweilt auf die nackte Öde einer nahen Giebelmauer, eine dieser fensterlosen Mörtelwände, die lebenslang auf Anschluß harren und darüber allmählich ihren Bewurf verlieren. Irgendwo draußen war gutes Wetter, aber die Wand lag im Schatten und sorgte dafür, daß auch in die Bücherei davon nichts gelangte.
Alles kein Anlaß zu Entgleisungen.
Aber dann kam das Bedenkliche. Als es ein Uhr war, so daß ich mit Anstand zum Essen gehen konnte, und ich auf die Straße trat, packte mich vor dem Garten des Instituts eine leidenschaftlich erregte Hitze. Ich kam völlig ungerüstet aus der verstaubten Kühle, und da war plötzlich die ganz natürliche Sonne rings um mich her. Jetzt auf einmal, dicht vor dem Herbst und nachdem der Sommer so hingeschlichen war wie in allen diesen letzten blassen Jahren, so durchgenässelt, daß man wirklich nicht zugeben konnte: dies war der Sommer.
Gegenüber, in dem dreistöckigen Hause, in dem das Finanzamt untergebracht war, standen alle Fenster offen: drei Reihen aufgesperrter schwarzer Münder, die Licht tranken. Das war gegen jede Ordnung. Und über alle drei Stockwerke pedantisch gleich verteilt, stand immer irgendwo ein einzelner Mensch im offenen Fenster und sah und wußte nichts von den anderen, die ebenso am offenen Fenster standen und ebenso in die blendende Helligkeit starrten, dem gutmütigen Appell der Sonne gehorchend. – Die Sonne hatte die Bürokratie übermocht.
Diese Zuteilung des Guten an alle hatte in ihrem gleichmäßigen Wohlwollen etwas, das zum Widerspruch reizte. Mich jedenfalls stimmte sie widerspenstig und geradezu bös. Ich hätte nachmittags zu geruhsamer Zeit wieder ins Institut gehen können, und alles wäre gut gewesen. Niemand hätte das in den Ferien von mir erwartet, aber es wäre gut gewesen. – So aber? Es war doch unmöglich – man manifestierte geradezu seine ganze Armseligkeit. Ich konnte selbstverständlich hinausfahren, mich draußen ins Gras werfen, ein Buch in der Hand: aber seit einiger Zeit glaubte mein Herz dem Verstande nicht mehr, daß solche Einsamkeiten freiwillig gewählt seien. Ich hatte niemanden in dieser Stadt, in der ich schließlich haften geblieben war – ich meine niemanden, dessen Gesellschaft mir irgend etwas galt. Mit meinem Abschied von der Marine hatte ich jede Verbindung mit meinen früheren Kreisen zerschnitten, und seitdem ich abgehängt war, wie ich es nenne, und hier festsaß, hatte ich nichts getan, um neue Verbindung anzuknüpfen. Ich wartete ab – bis ich eben erkannte, daß ich abgehängt bin.
Aber bei diesen Worten sehe ich nun doch, daß ich so nicht weiterkomme –. Sie klingen sonst zu geheimnisvoll und pathetisch. Ich muß noch einiges nachholen: wie es dahin kommen konnte mit mir und wie es damals um mich stand, an jenem Spätsommertage, aus dessen Einflüsterungen sich nachher alles herauswickelte, ganz ähnlich wie das große und schöne Blatt des Farnkrauts aus dem kleinen eingerollten Krummstab, der kümmerlich aus der feuchten Erde hervorkriecht.
Also so ist es gegangen: Von der Oberprima in die Marineschule. Im achten Jahr, längst Oberleutnant, beginnt man zu begreifen, daß man fehl am Ort ist, daß nur eine irrende Knabenromantik einen hierhin geführt hat. Immer stärker tut sich da eine Kluft auf – trotz gutem Vorwärtskommen: der Beruf fordert Aktivität, Freude an der äußeren Form des Lebens, und innen bohrt eine stille Sehnsucht nach Versenkung, Gründlichkeit. – Drei Jahre weiter, und man ist so weit, daß man gehen will. Alle schütteln den Kopf. – Da kommt der Krieg, hält fest, entscheidet für einen.
Nun ist es etwas anderes, hat seinen besonderen Sinn. – Man macht einiges mit, auch zu Lande, in Flandern beim Marinekorps, kriegt einen Schuß ab, aber kommt, wie ersichtlich, durch.
Dann, nach dem Waffenstillstand, ist die Zeit da: man überläßt anderen, gern, das so viel schmaler gewordene Terrain. Etwas Vermögen ist vorhanden und die kleine Pension als Kapitänleutnant. Fünfzehn Jahre sind draufgegangen, immerhin – noch nicht zu viel. Man kann noch das beginnen, wofür man das Programm seit Jahren heimlich bei sich trägt: Naturwissenschaften studieren. Man geht auf die Universität und hört Zoologie und Botanik.
Dann bricht die Inflation herein. Macht Schluß. Das Geld ist weg.
Sich durchzuhungern bis zu einer Lehrerstelle ist nicht jedermanns Sache. Wirf diese Dinge besser hinter dich, gib den alten Koffer auf dem Speicher ab und vergiß ihn. Besinn dich darauf, daß du Russisch kannst. Da gibt’s gleich einen nahrhaften Posten. Gerade werden die Handelstore des neuen Rußland unter großen einladenden Gesten der Prokuristen geöffnet.
So kommt man zum erstenmal in diese östliche Stadt. Denn von ihr aus macht sich das neue Geschäft nach Rußland. Alles geht schön. Man verdient in Devisen, bekommt etwas zu sehen, und es macht eigentlich auch wieder Spaß, so mit sichtbarem Erfolge tätig zu sein. Dann beginnt es im russischen Geschäft zu krachen. Die Firma hat, wie so viele andere, zu früh Vertrauen geschenkt. Entlassung. Man kann froh sein, daß man noch eine leidliche Abfindung erhält. –
Nun stand ich dort, wo viele meinesgleichen schon 1919 gestanden hatten: der Krieg war aus – und es kam nichts nach – nur eine große Leere. Mit geöffneten Händen sah man seine besten Jahre vorbeirollen, wie einen Zug, der auf der Station nicht hält.
Ich richtete mich mit meiner Abfindung hier ein, so gut ich konnte, hier, wo ich bis dahin noch keine Wurzeln geschlagen hatte, schnitt mein Leben nach meiner Pension zu und nahm mein Studium wieder auf, das heißt: ich täuschte mir eine Aufgabe vor, so, wie man im Kriege Strohbrot essen sollte, um seinen Magen zu füllen. Das war die Zeit, wo es mir schlecht ging, wo ich mich um Stunden bemühte und meiner Zimmerwirtin verheimlichte, wer ich war. Aber eines Tages erhielt ich diese Stelle, von der ich sprach – am Botanischen Institut der Universität. Nichts Etatmäßig-Gefestigtes, eine kleine technische Hilfsstelle: jemand hatte sich für mich verwendet, in Anbetracht meiner Vergangenheit.
Seitdem konnte ich nun wieder regelmäßig in einem anständigen Lokal essen, mir ein Zimmer ‚mit Sonne‘ nehmen, sogar ein Wohn- und Schlafzimmer, mir zuweilen ein Buch kaufen, einen Sonntagsausflug machen. Zwischen Laboratoriumstisch und Schreibtisch zu Haus ging mein Leben auf und ab: es war nicht lange her, daß ich kaum mehr als dies ersehnt hatte.
Trotzdem –
Während ich zum Beispiel jetzt vom Institut nach meinem derzeitigen Mittagslokal ging, den nun schon gewohnten Weg, die häßliche Fleischergasse bis ans Ende, dann den Butterberg steil bergab, wo die Sonne auf den blanken Basaltköpfen glitzerte, und dann quer über den breiten, schattenlosen Unterrollberg, konnte ich in mir auch nicht jenen geringen Prozentsatz Lebenslust verspüren, der zur kleinsten Extratour am Nachmittage notwendig gewesen wäre. Jede Ausgabe schien mir verschwendet. Man konnte freilich auch zu Haus bleiben – am offenen Fenster sitzen – über den Ulmen und der ruhigen Straße – lesen. Ich betrachtete dieses Arrangement einige Schritte lang. Aber sofort packte mich eine grause Angst vor meinen Melancholien, diesen süß saugenden, dann so schal nachschmeckenden Stunden halber Verträumtheit.
Das Fatale war nur, daß einen die Sonne nicht losließ – als ob sie einem beweisen wollte, man gehöre doch noch dazu, und daß dies lästig war und schön zugleich. Aufdringlicher Druck der Strahlen, daß man in den Häuserschatten weicht und dies doch ganz befriedigt registriert, und eine Wärme, eine Wärme, die auf den Händen prickelt und so zärtlich über die ganze Haut streicht … Ganz jämmerlich wurde mir zumut.
Aber in meinem Gasthaus empfing mich eine kleine Brise – ich ging rasch durch den dunklen Speisesaal hindurch nach dem Garten: dieser Garten war meine sanfte Freundin, die mich hierher band. Eine seltsame häuserwandumschlossene Oase in der Steinwüste der alten Stadt, mit hohen, grünen, sonnendurchbluteten Wipfeln. Ich fand meinen Stammplatz unbesetzt.
Und nun kommt die Geschichte mit dem sonderbaren Hut und dem Herrn, der ihn auf dem Kopfe hatte –. Aber ich sage gleich, es hat keine große Bewandtnis mit diesem Hut und seinem Träger: sie verschwinden bald wieder wie alle Figuren, die in dieser Geschichte auftauchen – bis auf die eine.
Während ich auf meine Suppe wartete und in das Dunkle unter den Kolonnaden starrte, geriet in meinen Blick ein schwarzer, steifer Hut, dessen ungewöhnliche Form ihn festhielt. Er gehörte zu einem Herrn, der nach einem Platze Ausschau hielt. Und natürlich kam der Herr auch gleich auf meinen Tisch zu, ein gut angezogener, etwas starker Herr in gesetzten Jahren. Er lüftete diesen Hut und fragte höflich, ob hier noch ein Stuhl frei sei, und nachdem er den Hut auf einen nahen Haken gehängt hatte, setzte er sich mir gegenüber. Jetzt konnte ich das Bekleidungsstück studieren: ein Zwitter zwischen Zylinder und Melone, von stolzer röhrenförmiger Statur; aber oben, wo der Zylinder seine vornehm-harte Kante hat, eigentlich erst Zylinder wird, zu versöhnlicher Rundung gemildert und gewölbt, – und ganz und gar aus einem sanften filzigstumpfen Material. Der Herr sah auch sonst nicht ganz alltäglich aus, zum Beispiel sein großer viereckiger Bart und seine dichten Augenbrauen … Und natürlich redete er mich an – nachdem er gewartet hatte, bis ich mit Essen fertig war –, bat mich in einer zurückhaltenden verbindlichen Art, ob er mich etwas fragen dürfe. Und sagte dann, er sei ein Fremder – diese Worte gebrauchte er –, er habe am Vormittag seine Einkäufe erledigt, könne aber erst am Abend zurückreisen – er nannte eine Grenzstation: Was ich ihm riete, wohin man nachmittags gehen solle? In den Tiergarten? – Gewiß, dazu könne man wohl raten …
Gewiß, dazu konnte man ihm raten! Ich überlegte nur noch, ob ich ihm nicht gleich auch meine Begleitung anbieten sollte! – Ach, blödes Gedächtnis, wie war es nun sofort bei der Hand! Zeigte mir ein Bildchen, legte es vor mich hin: weiß und rot gedeckte Tische, in Reihen unter regelmäßig gepflanzten Bäumen – Musik flattert durch die Äste der Bäume – Sonne spaziert mit großen runden Tapfen auf den sauberen Kiespromenaden – und über alles verstreut wie bunter Perlzucker, auf den Wegen, vor den beiden Musikpavillons, um die Tische herum, liebliche Menschheit, Seidenstrümpfe, leichte Sommerfähnchen, Kavaliere mit ausgewählten Krawatten – man macht ein bißchen mit, indem man andere machen sieht, zuschaut, wie sie dem Konzert zuhören, Kaffee trinken und auf Promenaden immer im großen Viereck vorwärts geschoben werden, von ihrer eigenen Wohlgefälligkeit ergötzt – und indem sie flirten, flirtet man ein bißchen mit –. Und deutlich las ich vor mir auf dem hellen Tischtuch:
TIERGARTEN
Heute Mittwoch nachmittag Doppelkonzert
„Da ist heute Konzert …“, murmelte ich noch, während der Herr schon gar nicht mehr auf weitere Mitteilungen wartete, sondern aufstand, den melodramatischen Hut ergriff und mit ihm sich höflichst verbeugte.
Gott, wirklich, warum war ich nicht längst einmal wieder dort gewesen, jetzt, wo ich es konnte? – Wie es einem häufiger geschieht, als man denkt: durch ein kleines Segelkommando, das man sich unbemerkt selber gibt, erhält man eine andere Richtung, und unter Verzicht auf jede ehrenhafte Rechtfertigung vor der Logik sieht man alles von der anderen Seite und tut das, was man ebensogut auch für unmöglich erklären könnte. – Er hatte mir doch damals recht gut gefallen, dieser Tiergarten, wo Amüsement und Belehrung sich so nützlich ‚zum Vergnügen der Einwohner‘ verbündeten – damals am Tage meiner Ankunft in dieser Stadt, einem pflichtlosen Tage des Überganges, als ich, meinen neuen Vertrag für Rußland in der Brieftasche und den wertbeständigen Spesenvorschuß daneben, durch die Straße bummelnd, von einer Seitenpforte her absichtslos in dieses Etablissement geriet – und dort Vorzüge einer Provinzstadt entdec...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. Kapitel 1
  5. Kapitel 2
  6. Kapitel 3
  7. Nachwort
  8. Mein Weg zur Literatur
  9. Impressum