Zu Hause pflegen: Alltag organisieren
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Zu Hause pflegen: Alltag organisieren

Pflegehinweise, Ernährung, Entlastungsangebote

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Zu Hause pflegen: Alltag organisieren

Pflegehinweise, Ernährung, Entlastungsangebote

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Wie pflege ich richtig und wer hilft mir und meinem Angehörigen? Dieses E-Book hilft den Pflegealltag zu Hause zu organisieren.

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Information

Edition
1
Subtopic
Nursing

Praktische Pflegehinweise

Jeder pflegebedürftige Mensch braucht unterschiedlich viel Hilfe. Manchen genügt es, wenn ein Helfer in der Nähe ist und zum Beispiel beim Waschen Seife und Waschlappen anreicht. Andere Pflegebedürftige sind ans Bett gefesselt und können sich überhaupt nicht mehr selbst versorgen. Muss Ihr Angehöriger zum Beispiel beatmet werden oder hat er chronische Wunden, sind spezielle Kenntnisse notwendig. Es ist daher sehr wichtig, dass Sie sich im Krankenhaus, beim Arzt und im Gespräch mit Therapeuten oder Pflegefachkräften informieren, bei welchen Tätigkeiten Ihr Angehöriger wie viel Unterstützung braucht, was Sie davon übernehmen können und wie Sie richtig Hilfe leisten. Die folgenden Hinweise beziehen sich auf Menschen, die sich noch selbst an der Pflege beteiligen können. Sie sollen Ihnen eine grundlegende Idee davon geben, wie die Pflege aussehen kann. Sie ersetzen aber niemals das persönliche Gespräch mit Experten.
Tipp

Tipp

Viele Handgriffe in der Pflege müssen geübt werden, bis sie sitzen. Am besten probieren Sie die Techniken in einem Pflegekurs für Angehörige aus. Ist das nicht möglich, sollten Sie die Handgriffe unbedingt unter Anleitung einer Pflegefachkraft an einer gesunden Person üben. Übernehmen Sie nur Tätigkeiten, bei denen Sie sich sicher fühlen. Sonst besteht die Gefahr, dass Sie sich und Ihrem Angehörigen schaden.

Die wichtigsten Handgriffe

Sitzen im Bett: Langes Liegen (aber auch langes Sitzen!) ist schädlich. Wenig Bewegung und Scherkräfte sind die Hauptursache für Druckgeschwüre. Ermutigen Sie Ihren Angehörigen, sich immer wieder im Bett aufzusetzen. Zum Beispiel kann er sich an einer Bettleiter hochziehen. Braucht er Unterstützung, können Sie ihm folgendermaßen helfen:
  • Fahren Sie das Bett so weit wie möglich herunter und das Kopfende in eine Sitzposition. Wie weit hoch oder tief das Bett gestellt werden sollte, ist abhängig von Ihrer Körpergröße, damit die Belastung für Ihren Rücken nicht zu groß ist.
  • Stellen Sie sich seitlich ans Bett. Schieben Sie Ihren Arm über den Rücken bis zur gegenüberliegenden Schulter Ihres Angehörigen. Umfassen Sie seine Schulter.
  • Achten Sie darauf, dass Sie den Kopf Ihres Angehörigen mit der Ellenbeuge abstützen.
  • Führen Sie Ihren Angehörigen so in den Sitz.
Eine Alternative ist das Aufrichten über die Seite:
  • Stellen Sie sich seitlich neben das Bett.
  • Fordern Sie Ihren Angehörigen auf, das von Ihnen abgewandte Bein angewinkelt aufzustellen.
  • Helfen Sie ihm an Schulter und Kopf, sich auf Ihre Seite zu drehen und dort auf dem Unterarm abzustützen.
  • Legen Sie eine Hand an seinen Rücken und helfen Sie ihm, sich in den Sitz zu drücken.
Sitzen auf der Bettkante: Das Bett kann am Ende des Aufrichtvorganges auch ganz herunter gefahren werden. Ihr Angehöriger sollte im Sitzen mit den Füßen Bodenkontakt haben. Lässt sich das Bett nicht so tief stellen, können Sie Hilfsmittel wie eine Fußbank einsetzen:
  • Stellen Sie sich seitlich neben das Bett. Fahren Sie das Kopfende nach oben. Schieben Sie Ihren Arm bis zur gegenüberliegenden Schulter Ihres Angehörigen. Umfassen Sie die Schulter.
  • Unterstützen Sie Ihren Angehörigen mit einer Beuge-Drehbewegung dabei, in den Sitz zu kommen. Führen Sie dabei mit der freien Hand die Beine über die Bettkante. Die Oberschenkel sollten für einen sicheren Sitz auf dem Bett aufliegen.
  • Ihr Angehöriger kann sich an der Bettkante festhalten.
Von der Bettkante auf einen (Roll-)Stuhl setzen: Für den folgenden Transfer ist es wichtig, dass Ihr Angehöriger noch sicher stehen kann. Lassen Sie ihm nach dem Aufsetzen etwas Zeit, damit sich sein Kreislauf anpassen kann.
  • Stellen Sie den (Roll-)Stuhl mit den Rädern oder Füßen parallel zum Bett auf.
  • Befestigen Sie die Bremsen und stellen Sie die Fußstützen hoch. Falls möglich: Armlehnen entfernen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich der Pflegebedürftige auf die Lehne setzt oder daran hängen bleibt.
  • Ziehen Sie dem Pflegebedürftigen feste Schuhe an.
  • Stellen Sie sich in Schrittstellung vor ihn. Schieben Sie das Knie, das weiter vom Rollstuhl entfernt ist, zwischen seine Beine. Das gibt Stabilität und Sicherheit.
  • Schieben Sie eine Hand unter der Achsel Ihres Angehörigen hindurch und halten Sie ihn am Oberkörper.
  • Mit der anderen Hand stabilisieren Sie das Becken oder ebenfalls den Oberkörper.
  • Ihr Angehöriger kann sich an Ihren Schultern festhalten.
  • Geben Sie Ihrem Angehörigen ein Signal und gehen Sie mit kleinen Schritten nach hinten und zur Seite, so dass er sich aufrichten und mit dem Rücken in Richtung (Roll-)Stuhl drehen kann.
  • Verlagern Sie Ihr Gewicht nach vorne und setzen Sie Ihren Angehörigen langsam in den (Roll-)Stuhl.
  • Prüfen Sie, dass Ihr Angehöriger sicher im (Roll-)Stuhl sitzt und seine Kleidung keine Falten wirft.
  • Klappen Sie die Fußstützen herunter und stellen Sie die Füße darauf.
Hilfe beim Gehen: Gehübungen bringen den Kreislauf in Schwung. Sie helfen Ihrem Angehörigen, Sicherheit beim Gehen zu gewinnen. Das kann zum Beispiel wichtig sein, wenn er gestürzt ist, sich verletzt hat und deshalb längere Zeit immobil war. Die ersten Gehversuche sollte ein Therapeut begleiten. Später können Sie Ihrem Angehörigen helfen.
  • Stellen Sie sich so neben Ihren Angehörigen, dass Ihre Körperseiten nebeneinander sind.
  • Führen Sie den näher bei ihm liegenden Arm um seinen Rücken und stützen Sie den Rücken.
  • Ihr Angehöriger sollte den Arm auf der Ihnen zugewandten Seite anwinkeln.
  • Stützen Sie den angewinkelten Arm mit Ihrer freien Hand.
  • Machen Sie kleine Schritte. Orientieren Sie sich beim Tempo an den Möglichkeiten des Pflegebedürftigen.
  • Fordern Sie ihn auf, den Rücken möglichst gerade und den Kopf aufrecht zu halten.
Körperpflege und Ankleiden: Nach Möglichkeit sollten Sie versuchen, Ihren Angehörigen im Bad zu waschen. Ermutigen Sie ihn, so viele Handgriffe wie möglich selbst zu übernehmen. Achten Sie während der Körperpflege auf seine Intimsphäre. Zum Beispiel sollten Sie immer nur die Körperteile entkleiden, die gerade gewaschen werden. Wenn es der Gesundheitszustand Ihres Angehörigen erlaubt, sollten Sie beim Toilettengang das Bad verlassen.
  • Heizen Sie das Bad vor. Vermeiden Sie Zugluft.
  • Stellen Sie eine Sitzgelegenheit vor das Waschbecken und legen Sie ein Handtuch unter. Bereiten Sie alle Pflegeutensilien vor. Achten Sie darauf, dass für die Intimpflege extra Waschlappen und Handtücher vorhanden sind.
  • Begleiten Sie Ihren Angehörigen ins Bad.
  • Helfen Sie Ihm als erstes auf die Toilette.
  • Begleiten Sie Ihren Angehörigen zum Waschbecken, damit er sich die Hände waschen kann.
  • Motivieren Sie ihn, sich auszuziehen und selbst zu waschen.
  • Reichen Sie ihm notwendige Utensilien. Bieten Sie Hilfe an, wenn er nicht alleine zurechtkommt.
  • Achten Sie darauf, dass nach dem Waschen sämtliche Seifenreste entfernt und alle Körperteile gründlich abgetrocknet werden, um ein Wundreiben zu verhindern.
  • Falls nötig oder gewünscht können Sie Ihrem Angehörigen bei dieser Gelegenheit den Rücken eincremen oder ihn massieren.
  • Helfen Sie ihm – wenn nötig – beim Ankleiden.
Kleidung ist wichtig für das Wohlbefinden. Deshalb sollte Ihr Angehöriger nicht den ganzen Tag in Nachtwäsche oder einem Bademantel herumlaufen müssen. Wählen Sie die Kleidung gemeinsam mit ihm aus. Oder fragen Sie ihn, was er gerne anziehen möchte. Besonders geeignet sind bequeme Kleidungsstücke, die sich leicht an- und ausziehen lassen. Natürlich muss sich Ihr Angehöriger darin wohlfühlen.
Diese Schritt-für-Schritt-Bilder veranschaulichen, wie zum Beispiel Nachtwäsche gewechselt wird:
Der Raum sollte angenehm warm sein, sodass der Pflegebedürftige sich wohlfühlt und nicht friert. Das Kopfteil des Bettes ist hochgestellt, die Bettdec...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Verwendete Symbole
  4. Inhalt
  5. Einige grundlegende Hinweise zur Pflege
  6. Praktische Pflegehinweise
  7. Den Pflegealltag organisieren
  8. Entlastungsangebote für Pflegende
  9. Kritische Situationen im Pflegealltag
  10. Adressen
  11. Impressum
  12. Noch Fragen?
  13. E-Book kompakt