Lisa und ihre Freunde der Nacht
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Lisa und ihre Freunde der Nacht

Das Bonner MĂ€rchenbuch fĂŒr Kinder

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Lisa und ihre Freunde der Nacht

Das Bonner MĂ€rchenbuch fĂŒr Kinder

About this book

"Es spukt in unserer schönen Stadt, wenn 12 die Uhr geschlagen hat, dann schleichen Riesen durch die Nacht in Bonn am Rhein, wenn niemand wacht. Wo wohnen sie? Wo gehen sie hin mit hohem Hut und spitzem Kinn? Du könntest ja das MĂ€uschen fragen, doch Lisa schweigt, sie wird nichts sagen. Schau lieber selbst aus deinem Fenster, dann siehst du Lisas Nachtgespenster".Auf den Spuren einer Maus lernen Kinder die Stadt Bonn, ihre SehenswĂŒrdigkeiten und natĂŒrlich auch Beethoven kennen.

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Spuk auf dem Marktplatz

Jede Nacht begleitet Lisa ihren Freund Gustav. Sie verkriecht sich nicht mehr Àngstlich hinter seinem Kragen, wenn sie auf das Rathaus steigen.
„Hallo, meine Freunde“, ruft sie vergnĂŒgt und spaziert zutraulich von einem zum anderen, nur um Krake macht sie einen weiten Bogen und wirft ihm höchstens einen scheuen Blick zu.
„Sag, Gustav, wie könnten wir in dieser Nacht den Bonnern eine Freude machen?“ fragt Erik, sein bester Freund und rĂŒckt neugierig an ihn heran.
Nachdenklich streicht Gustav ĂŒber sein spitzes Kinn.
„Ich glaube“, sagt er schließlich, „ich habe eine Idee. Wie lange haben wir nicht mehr gesungen, Erik, erinnerst du dich an das letzte Mal? Wir waren oben im Wald, im Kottenforst, und unser Gesang war so schön, dass Rehe von allen Seiten aus dem Unterholz traten, auch Hirsche mit mĂ€chtigem Geweih, sogar Kitze habe ich gesehen, sie sprangen herbei ohne Furcht mit fragenden Augen, und schließlich wanderten alle hinter uns her, es waren so viele, dass wir sie nicht zĂ€hlen konnten. Erst als wir die HĂ€user wieder erreichten, haben sie sich in den Wald zurĂŒckgezogen.“
„Ja, diese Nacht werde ich nie vergessen“, stimmt der Freund zu.
„Warum haben wir noch nie fĂŒr die Menschen dieser Stadt gesungen?“ fragt Gustav. „Wenn uns die Bonner BĂŒrger auch nicht sehen dĂŒrfen, so sollten sie uns doch wenigstens einmal hören, damit sie wissen, dass es in ihrer Stadt LaternenmĂ€nner gibt.“ Er klatscht in die HĂ€nde und springt auf.
„Hört zu, liebe Freunde“, ruft er begeistert in die Runde, „heute Nacht wollen wir es wagen, den Bonnern ein StĂ€ndchen zu bringen. Strengt euch also an und singt mit warmer Stimme, damit unser Lied tief in ihre Herzen dringt.“
„Ist das nicht gefĂ€hrlich?“ fragt einer, „die Leute könnten böse werden.“
„Niemand wird böse, wenn er schöne Musik hört“, widerspricht Gustav, „und wir zaubern uns unsichtbar, nichts kann uns geschehen.“
„Nichts kann uns geschehen“, murmeln alle. Ihnen gefĂ€llt der Gedanke, dass ihr Gesang die Menschen vielleicht so glĂŒcklich machen wird, wie die Rehe im Kottenforst.
Gustav zĂ€hlt. „Eins – zwei – drei“, und schon öffnen alle weit ihren Mund, und aus ihren Kehlen schallt das Lied der LaternenmĂ€nner so froh und strahlend, dass ihre Stimmen weit ĂŒber den Marktplatz fliegen und von dort durch alle Straßen und Gassen der Stadt.
Hoch aufgerichtet steht Lisa auf Gustavs Schulter. Das MĂ€ulchen weit aufgerissen, singt sie „La la la la la la la
“, denn die Melodie kennt sie schon lange.
‚Fuchs, du hast die Gans gestohlen‘, hat ihre MĂ€usemama immer leise gesungen, wenn die kleine Lisa nicht einschlafen wollte.
„Kennt ihr die LaternenmĂ€nner?
Nein, die kennt ihr nicht,
nein, die kennt ihr nicht.
So ein langer, dĂŒnner Wicht
flieht vor hellem Tageslicht.
So ein langer, dĂŒnner Wicht
flieht vor Tageslicht.
Erst um zwölf zur Geisterstunde
dreht in Bonn er seine Runde,
treibt am liebsten Schabernack,
hört ihr leise ‚Klack, Klack, Klack?‘
treibt am liebsten Schabernack,
hört sein ‚Klack, Klack, Klack!
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Wollt ihr uns mal kennen lernen,
schleicht euch nachts zu den Laternen,
seht vielleicht den Riesenmann,
der euch hilft und zaubern kann,
seht vielleicht den Riesenmann,
der fein zaubern kann.
Alle sind um 3 Uhr weg,
jeder huscht in sein Versteck,
zieht ganz schnell das Törchen zu
und verschwindet so im Nu.
Niemand hat uns je gesehen.
Niemand kann‘s versteh‘n.“
Kaum schallt das Lied ĂŒber den Platz, da springen in den HĂ€usern Lichter an. Die LaternenmĂ€nner tippen an ihre Zylinder, und sofort sind sie unsichtbar. Nur die kleine Lisa ist noch auf dem Dach zu sehen. Die MĂ€nner singen weiter aus LeibeskrĂ€ften. Da hĂŒpfen die Leute aus ihren Betten und reißen verwundert die Fenster auf. Ein Konzert mitten in der Nacht? Manche lachen und hören aufmerksam zu, aber viele Strubbelköpfe sind Ă€rgerlich, weil man sie im Schlaf gestört hat.
Laute Rufe hallen von allen Seiten ĂŒber den Marktplatz.
„Ruhe! Ruhe!“
„Aufhören!“
„Schluss mit dem LĂ€rm!“
„Wir wollen schlafen!“
Alle starren auf das Rathaus. Von dort kommt der Gesang, aber kein Licht dringt aus den Fenstern, auch die TĂŒr scheint fest verschlossen. Mit dem Dach stimmt heute etwas nicht, das ist bald jedem klar, genau dort oben verstecken sich die SĂ€nger. Aber warum ist niemand zu sehen?
Die Vorsichtigen treten vom Fenster zurĂŒck, sie wollen nicht an Gespenster glauben und fĂŒhlen sich doch unbehaglich. Das Lied beginnt immer wieder von vorn, als wollte es nie wieder aufhören, und immer lauter werden die Proteste.
„Klack, Klack, Klack?“
„Schabernack?“
„Was soll das heißen?“
„Wer sind Sie?“
„Zeigen Sie sich?“
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„Schluss mit dem Unfug!“
„Ruhe! Ruhe!“
„Polizei! Polizei!“
Herr Schlaumeier Ă€rgert sich besonders. Er hört etwas und sieht doch nichts, und das darf nicht sein, darum holt er sein großes Fernglas aus der Schublade und richtet es auf das Rathaus. Jedes Fenster nimmt er genau unter die Lupe, dann schaut er auf das Dach.
„Ddddd-da ist doch etwas, da sehe ich etwas, ja – jetzt bewegt es sich.“ Nervös dreht er das RĂ€dchen hin und her und stellt das Bild scharf. Riesengroß sieht er nun Lisa vor sich. Singend reißt sie ihr MĂ€ulchen so weit auf, als wollte sie einen Elefanten ins Bein beißen, und ihr SchwĂ€nzchen schlĂ€gt den Takt dazu.
„Eine Maus! Eine Maus! Eine singende Maus!“ schreit Herr Schlaumeier. „Da, da“, aufgeregt rudert sein Arm durch die Luft, sein spitzer Zeigefinger wird immer lĂ€nger.
„Eine Maus! Eine Maus! Eine singende Maus!“ rufen nun auch die aufgebrachten Leute. Schon klingeln bei der Polizei alle Telefone. Auch Herr Schlaumeier wĂ€hlt die 110.
„Auf dem Rathausdach singt eine Maus, Sie mĂŒssen sofort kommen!“ verlangt er. Der Polizist fasst sich an den Kopf.
„Eine Maus? Wollen Sie mich verĂ€ppeln? Ich habe genug MĂ€use im Keller, die haben noch nie fĂŒr mich gesungen.“ Zornbebend legt Herr Schlaumeier den Hörer auf, doch plötzlich vernimmt er ein fernes ‚TatĂŒtata, TatĂŒtata‘. Er stĂŒrzt ans Fenster, Polizeiautos kommen mit Blaulicht auf den Marktplatz gebraust, gefolgt von einem roten Feuerwehrauto. Beamte springen aus den Fahrzeugen mit gezĂŒckten Pistolen.
Gustav legt den Finger auf den Mund, es wird mucksmÀuschenstill. Auch Lisa klappt ihr SchnÀuzchen zu. Stumm hocken alle auf dem Dach und beobachten, was nun geschieht.
Die Polizisten verteilen sich ĂŒber den ganzen Platz. GebĂŒckt schleichen sie von Haus zu Haus und gucken in alle EingĂ€nge. Bei der Eisdiele, beim Kino und beim Höttche leuchten sie sogar mit Taschenlampen in die Fenster hinein.
„Da doch nicht!“
„Beim Rathaus!“
„Oben auf dem Dach!“ rufen die Leute Ă€rgerlich. Die Beamten sammeln sich in der Mitte des Marktplatzes am Brunnen. Der Polizeidirektor richtet seine große Taschenlampe auf das Dach. Alle schauen hinauf – und sehen nichts.
„Wir mĂŒssen das Rathaus umstellen“, sagt er
„Wozu denn? Da ist doch nichts“, murren die Polizisten, die lieber wieder in ihr warmes Bett kriechen möchten.
Der Chef gĂ€hnt, er hat auch keine Lust mehr. „Abfahren!“ befiehlt er. Als die MĂ€nner in den Uniformen sich anschicken, wieder in ihre Autos zu steigen, beugt sich Herr Schlaumeier fassungslos aus dem Fenster.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, denkt er wutentbrannt. Die haben nichts, aber auch gar nichts unternommen und fahren unverrichteter Dinge wieder davon?
„Halt! Hier geblieben, Herr Oberpolizist! Haben Sie denn Ostereier auf den Augen? Dort oben auf dem Dach sitzt eine singende Maus, das sieht doch jedes Kind.“
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Jetzt nimmt...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Geisterstunde
  6. MÀusezÀhne
  7. Spuk auf dem Marktplatz
  8. Was fliegt durch die Luft?
  9. Traurigkeit und GlĂŒck
  10. Ein zorniger Mann
  11. Wo ist Beethoven?
  12. Wer lacht denn da?
  13. Ein Tier aus Afrika
  14. Solango erzÀhlt
  15. Geheimnisvolle Steine
  16. Wie heißt die Gans?
  17. GefÀhrliche Kanonen
  18. Ein Knopf sagt: Nein!
  19. Das törichte MÀuschen
  20. Komm her! Komm her!
  21. Eine harte Strafe
  22. Klein und klug
  23. Die Versöhnung
  24. Die Autorin und die Illustratorin