
- 240 pages
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eBook - ePub
About this book
Abschied, Tod, eine Liebe in Afrika: die wahre Geschichte einer Frau, die auf ihrem Weg zum Glück wie durch einen Fluch oft scheitert – und ihm nun ganz nahe ist, die an einem Punkt ihres Lebens die große Entscheidung treffen muss: zwischen Angst vor Verlust und Vertrauen und dem, der gibt, was im Leben zählt. Ein Buch, das aufrüttelt und bewegt. Hoffnung ist sehr real - Gott auch.
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Information
Und dann kam Terence Hill
Kraftlos bin ich und ganz zerschlagen,
ich schreie in der Qual meines Herzens.
(Psalm 38,9)
Ich zog mit den beiden Buben nach Kapstadt, um ein neues Leben anzufangen.
Da jeder in Windhuk uns kannte, musste ich fort. Neville und ich waren viel unterwegs gewesen, kannten viele Menschen und ich wusste, dass man über uns sprach. Wieder war es die Schande, die an mir haftete wie Pech. Ich war von meinem Mann verlassen worden. Und er hatte mich mit einer anderen Frau betrogen. Ob mit böser Absicht oder nicht, die Leute sprachen auf jeden Fall darüber, und das hasste ich. Man könnte meinen, ich sei das Opfer gewesen, und hätte demnach Unterstützung und Mitleid erfahren müssen. Aber das war nicht so.
Und so ließ ich einfach alles zurück. Ich wollte nur weg. Ich packte meine beiden Kinder ins Auto und fuhr nach Kapstadt. Ich werde diese Autofahrt nie vergessen. Wir hatten zwei Landkarten: eine für die Strecke vor der Grenze und eine für die danach. Mein kleiner Sohn Charl saß auf dem Beifahrersitz, die Karten ein Chaos auf seinem Schoß. Wir fuhren über die Grenze, als Charl irgendwann sein Fenster öffnete. Da gab es einen Windstoß und eine der Karten flog davon. Ich fuhr einfach weiter und achtete nicht weiter darauf. Ich dachte, es sei die Karte von der Strecke, die bereits hinter uns lag, hinausgeflogen.
Als ich dann jedoch nachschauen wollte, wie wir weiterfahren mussten, stellte ich fest, dass die Karte fehlte, auf der der Rest der Strecke verzeichnet war.
Ich fuhr zu Charl herum und ließ meine ganze Wut an ihm aus. Ganz gefangen in meinem eigenen Schmerz, schimpfte ich furchtbar mit ihm. Er saß ganz klein neben mir auf dem Beifahrersitz, sah mich mit großen Augen erschrocken an und kämpfte mit den Tränen. Das Herz meines Sohnes war bereits gebrochen, weil sein Vater ihn verlassen hatte. Und nun schimpfte ich wie eine Furie wegen einer blöden Karte. Etwas in ihm zerbrach an diesem Tag. Sein Schmerz und der Umstand, dass wir nun keine Karte mehr hatten, waren wie ein Symbol für unser Leben. Wir wussten nicht, wohin, waren orientierungslos, verletzt und verloren.
Mit viel Mühe gelangten wir schließlich nach Kapstadt. Dort schlugen wir uns durch, bis ich eine Arbeit in einem Wellnesshotel fand. Mein Bruder Bertie half mir, mich zu etablieren und so gut es ging, Boden unter den Füßen zu gewinnen. Die Buben gingen wieder in die Schule und sehr langsam begann unser Leben, in normalen Bahnen zu verlaufen. Ich verdrängte alle Gedanken an Windhuk und meine gescheiterte Ehe. Nach sechs Monaten bekam ich eine bessere Arbeit als Pressevertreterin auf einem Weingut angeboten. Es schien aufwärts zu gehen.
Doch dann, als sich gerade alles etwas beruhigt hatte, trat Neville wieder in unser Leben. Ich dachte, ich hätte ihn für immer hinter mir gelassen. Aber das stimmte nicht. Er stand eines Tages einfach vor unserer Tür. Ich sah ihm sofort an, dass es ihm nicht gut ging. Er hatte Ringe unter den Augen und sah blass und müde aus. Und Neville machte auch kein Hehl aus seinem Unglück. Er flehte mich an, zu ihm zurückzukommen.
„Juliana, ich vermisse euch so sehr. Ich kann ohne euch nicht leben!“ Mit seinen großen Augen sah er mich an. Und ich wollte dem Schmerz glauben, den ich sah.
„Und was ist mit ihr? Der anderen?“
Ich konnte nicht einmal ihren Namen aussprechen.
„Neville – wie kann ich dir jemals wieder vertrauen, nach dem, was passiert ist?“
Ich sah ihn auffordernd an. Er begann wieder zu flehen und beteuerte, dass er sich geändert habe. Die Frage hing im Raum und obwohl ich nicht wirklich eine Antwort bekam, wurde mein Herz weich. Er war der Vater meiner Kinder. Ich WOLLTE einfach glauben, was er sagte. Aber eines wusste ich genau: Nach Windhuk, dem Ort meiner beständigen Schande, würde ich niemals mehr zurückkehren. Ich sagte ihm, er solle alles aufgeben und nach Kapstadt kommen, wenn er wirklich wollte, dass unsere Ehe noch einmal eine Chance verdiente. Um der Kinder willen war ich bereit, ihm diese Gelegenheit zu geben. Aber ich wollte auf keinen Fall riskieren zurückzukehren, nur um wieder enttäuscht zu werden.
Es kam, wie es kommen musste. Nach Kapstadt wollte er nicht. Er sprach von seinem Beruf und seinem Haus und all dem, was er aufgeben müsste.
Und dann kehrte er nach Windhuk zurück.
Vier Monate später heiratete er die andere Frau.
Zwei Monate nach seiner Hochzeit rief er mich wieder an. Ich ahnte schon, was jetzt kommen würde, und wappnete mich innerlich. Er sagte, er habe den größten Fehler seines Lebens gemacht. Erneut begann er zu flehen und zu betteln.
Dieses Mal jedoch blieb ich hart:
„Du hast dir dein Bett so gemacht, jetzt musst du auch darin liegen“, antwortete ich kalt und legte auf.
Ich konnte kein Mitleid mehr aufbringen. Mein Leben war weitergegangen. Ich hatte die letzten Wochen und Monate nicht trauernd und weinend verbracht. Das war nicht meine Art. Ich war auf eine Farm in der Nähe von Dellheim gezogen – nahe bei meiner Arbeitsstelle. Und als ich mich dort niederließ, zog meine Mutter, die keine Arbeit hatte, wieder zu mir. Es hatte Wochen und Monate gegeben, in denen ich mit meiner Mutter kaum Kontakt hatte. Plötzlich war sie dann wieder da. Unsere Beziehung war und blieb schwierig, aber sie half mir mit den Kindern, während ich arbeitete. So sehr ich selbst unter meiner Mutter gelitten hatte, meine Söhne liebten sie. Und auf ihre Weise verlieh sie unserer Situation Stabilität.
Was meine Entschlossenheit gegenüber Neville bekräftigte, hatte jedoch einen weiteren Grund.
Ich hatte einen anderen kennengelernt: George Bosma.
Den Mann mit den schönsten blauen Augen, die man sich vorstellen kann.
Meine Schwester Fay arbeitete zu der Zeit im Beverly-Hills Hotel. Ich besuchte sie eines Tages und da begegnete ich George. Er war geschäftlich dort und kam gerade die Treppe des Hotels hinunter, als wir uns sahen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich weiß noch genau, wie ich ihn auf mich zukommen sah. Ich ging um mein Auto herum und schaute auf. Wir sahen uns an und die Luft knisterte, noch ehe das erste Wort gesprochen war.
George lebte in Kapstadt, war Holländer, aber bereits zwanzig Jahre lang in Südafrika. Er war neun Jahre älter als ich und ebenfalls geschieden. Meine Mutter mochte George von Anfang an nicht. Das ging so weit, dass sie sagte:
„Wenn er den Fuß auf diese Farm setzt, dann werde ich ihn erschießen.“
Dennoch war er viel bei uns. Manchmal kletterte er heimlich nachts durchs Fenster herein und verließ mich so früh, dass meine Mutter es nicht bemerkte. Wir kicherten beim Gedanken daran, dass meine Mutter ihn erwischen könnte, und fühlten uns unbeschwert wie Teenager. Er war ein lustiger, sehr charmanter Mann, der auch gerne einmal einen über den Durst trank. Dabei wurde er dann immer fröhlicher und liebevoller.
1979 heirateten wir in Stellenbosch. Wieder war es nur eine standesamtliche Hochzeit, aber den Traum in Weiß hatte ich längst aufgegeben. Meine Mutter war so sauer, dass sie drohte, nicht zur Hochzeit zu kommen. Sie kam schließlich doch, aber sie wurde niemals wirklich warm mit George. Gemeinsam zogen wir in sein Haus in Kapstadt. Meine Mutter bekam wieder Arbeit, und unsere Wege trennten sich.
Die nächsten Monate unserer Ehe waren absolut himmlisch. George war der reizendste Ehemann, den man sich vorstellen kann. Liebevoll, zuvorkommend, unterhaltend und vieles mehr. Und mit seinen wundervollen blauen Augen konnte er mich einfach davontragen, sodass ich ihm ohne Widerstand ergeben war. Aber es war mehr als das. Wir hatten eine echte, liebevolle und wunderbare Beziehung. Ich konnte über alles mit ihm sprechen und spürte eine emotionale Nähe zu ihm, die ich bislang nicht gekannt hatte. Der siebte Himmel war meine Gegenwart, und ich fühlte mich glücklicher, als ich es je mit Neville gewesen war.
Endlich war ich angekommen.
Es war beinahe zu schön, um wahr zu sein.
Eines Tages lud Georges bester Freund uns zu einem Grillfest ein. Es fand in einem schönen, beleuchteten Garten statt. Ich genoss die netten Menschen, gute Gespräche und die fröhliche Atmosphäre. Es war am Pool, als zwei von Georges Freunden begannen, mich zu necken. Wir lachten und machten Witze. Ich genoss ihre Aufmerksamkeit und ließ mich gerne auf den Spaß ein. Schließlich kippten sie mich samt Stuhl in den Pool. Pudelnass kletterte ich aus dem Pool, lachte laut und fand es eher amüsant als schlimm. George war darüber aus irgendeinem Grund so wütend, dass wir nach Hause gehen mussten.
An diesem Abend wachte ich brutal aus meiner rosa Welt auf. Es zeigte sich, dass Georges Wut sich gegen mich gerichtet hatte, weil ich Spaß mit seinen Freunden gehabt hatte. Es stellte sich heraus, dass er extrem eifersüchtig war. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Er schimpfte und wütete. Ich sah mich einem Mann gegenüber, den ich so nicht kannte.
Von diesem Tag an ging für mich die Ehehölle los. Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. George trank mehr und mehr und wurde von Tag zu Tag aggressiver. Er war eifersüchtig auf jeden Mann, mit dem ich auch nur sprach. Und was noch schlimmer war, er war eifersüchtig auf meine Söhne. Er konnte es nicht ertragen, wenn ich liebevoll mit ihnen umging. Und wenn ich es tat, bekamen sie es zu spüren. Er beschimpfte sie, machte sie klein. Ich versuchte immer den Frieden wiederherzustellen, was aber nicht wirklich funktionierte. Ich war hin- und hergerissen zwischen diesem Mann, den ich liebte, und meinen Kindern. Er erhob niemals seine Hand gegen uns, aber seine Worte waren hart wie Stahl und schlimmer, als Schläge hätten sein können. Wenn er in solchen Stimmungen war, immer betrunken, hatte ich richtiggehend Angst vor ihm. Oft packte ich meine Kinder hastig ins Auto und floh zu meinem Bruder Hendrik nach Kapstadt. Jedes Mal, wenn ich die Sachen packte, hofften meine Söhne, wir würden George für immer verlassen. Aber ich konnte ihn nicht verlassen. Ich kehrte immer wieder zu ihm zurück. Die Morgen, die seinen Ausbrüchen folgten, waren jedes Mal voller Reue. Nüchtern war er immer noch der angenehmste und sorgendste Mann, den man finden konnte. Und ich konnte nicht anders, als ihm immer wieder zu vergeben. Ich liebte ihn wirklich. Wäre der Alkohol nicht gewesen, hätte ich mir keinen besseren Mann wünschen können. Aber seine Alkoholabhängigkeit wuchs zu einer beständigen Belastung.
Häufig brauchte ich Hilfe und manchmal musste ich einfach mit jemandem sprechen. Georges Exfrau wohnte nur drei Straßen von uns entfernt. Einmal ging ich in meiner Verzweiflung zu ihr. Und da erzählte sie mir von der Hölle, die sie neun Jahre mit ihm durchgemacht hatte. Sie verstand mich, denn sie kannte George gut. Sie wusste um seinen Charme, seine blauen Augen. Und sie vers...
Table of contents
- Stimmen zu diesem Buch
- Vorwort
- Die Schlangentöterin
- Scham und Schande
- Er sah aus wie Marlon Brando
- Und dann kam Terence Hill
- Licht am Horizont
- Alles verlieren?
- Aufräumarbeiten
- Ich hab dich je und je geliebt
- Der Weg ebnet sich
- Er raubt, tötet und zerstört
- Was wir nicht sehen
- Geistliche Kampfführung
- Sound of Music
- Des Sieges gewiss, bleibe doch wachsam
- Götze Heimat
- Vom Satansbraten zum Engel
- Der Schlüssel
- Ein Gott, der Träume wahr macht
- Weckruf an die Nationen
- Schlussbemerkung von Marie Sophie-Maasburg
- Dank