1. Losjetzt
Kunden wollen kaufen,
wenn man sie nur lÀsst.
Hallo lieber Leser, vielen Dank fĂŒr den Kauf dieses Buches. Der Gedanke, dass Du gerade diese Zeilen liest, erfĂŒllt mich mit Stolz. Ich nehme mir die Freiheit Dich mit âDuâ anzureden. Sieh es bitte als meine WertschĂ€tzung fĂŒr Dein Interesse an meinen Erfahrungen und diesem Buch.
Du wirst Dir bekannte und auch neue Aspekte entdecken. Ich lade Dich ein, Deine Erfahrungen mit meinen Erfahrungen zu verbinden. Ich lade Dich ein, Dir Deine StÀrken immer wieder bewusst zu machen, denn sie sind Deine StÀrken, die Dich zu dem gemacht haben, was Du heute bist!
Du bist einzigartig!
Vielleicht wird Dir manchmal suggeriert, was Du nicht kannst â vertraue auf Dich, nimm Deine StĂ€rken als Basis und baue sie weiter aus â automatisch verlieren viele SchwĂ€chen ihre Kraft oder verschwinden ganz. Dieses Buch soll Dir dabei helfen. Es handelt vom wertschĂ€tzenden Umgang mit dem Kunden ohne sich dabei selbst zu verbiegen. Ich lade Dich ein, eine Einstellung kennen zu lernen, die fĂŒr den ein oder anderen zunĂ€chst ungewöhnlich klingen mag â aber es lohnt sich, versprochen!
1.1 Was erwartet Dich?
Es erwartet Dich ein Erfahrungsbericht und Leitfaden aus ĂŒber 20 Jahren Praxis gepaart mit Erkenntnissen aus dem NLP und der Neurobiologie. Ich liebe es, wenn Dinge einfach sind und sich gut strukturieren lassen. Auch aus meiner Erfahrung weiĂ ich, dass es oft die ganz einfachen Dinge sind, die zum Erfolg fĂŒhren. Nicht die komplizierten und komplexen Vorgehensweisen sind es â nein â einfach, einfach, einfach ist die Devise! So sind die in diesem Buch beschriebenen Lösungen möglichst einfach. Sie basieren auf jahrelangen Erfahrungen. Eine meiner wichtigsten Erfahrungen ist, dass man nichts erzwingen kann.
âEin Grashalm wĂ€chst auch nicht schneller, wenn man daran zieht.â (altes Sprichwort)
Druck erzeugt Gegendruck und ich empfehle Dir eine Art zielorientierte Gelassenheit (dieser Ausdruck gefÀllt mir immer wieder). In diesem Buch geht es um FlexibilitÀt im Denken und Handeln mit dem Ziel, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Kunde bei Dir einkaufen will! Dabei helfen keine reinen Verhaltenstipps. Das menschliche Wesen ist viel zu komplex, um Ergebnisse sicher voraussagen zu können. FlexibilitÀt bedeutet möglichst viele Handlungsalternativen zu haben. Nimm Deine Erfahrungen, kombiniere Sie je nach Bedarf mit meinen Erfahrungen und ernte eine neue Vielfalt an Möglichkeiten.
Noch ein Wort an meine lieben Leserinnen. Wenn ich von âKundeâ bzw. âVerkĂ€uferâ spreche, fĂŒhle Dich angesprochen. Ich meine natĂŒrlich selbstverstĂ€ndlich mĂ€nnliche und weibliche Kunden(innen) und VerkĂ€ufer(innen).
Parallel zum Buch findest Du auf der Webseite www.lasse-deinen-kunden-einkaufen.de weitere interessante Hinweise, Links und Verkaufstipps. Auch beantworte ich gern Deine Fragen.
1.2 Wie alles begann?
Als vor ĂŒber 20 Jahren, es war der 21.11.1990, meine VerkĂ€uferkarriere begann, war ich unheimlich begeistert von den vielen Möglichkeiten, die sich mir boten: endlich finanziell selbstĂ€ndig, unabhĂ€ngig von Arbeitgebern, freie Zeiteinteilung â und â damals meine Hauptmotivation: frĂŒhmorgens lĂ€nger schlafen zu können. Ich musste damals tĂ€glich um 5 Uhr morgens aufstehen, um 6.15 Uhr auf Arbeit zu sein und das war ganz und gar nicht angenehm. Heute genieĂe ich es, mein eigener Herr zu sein, keinem Chef gehorchen zu mĂŒssen und mein Einkommen selbst bestimmen zu können. Ich genieĂe es, mir (fast) jeden Tag die Freiheit nehmen zu können, meinen Arbeitsbeginn selbst zu bestimmen. Ich denke gerne mit Stolz an die Zeit zurĂŒck, als dies alles noch (m)ein Traum war.
Und vielleicht kennst Du diese Art Begeisterung, wenn Du auf einmal all die Chancen und Möglichkeiten wahrnimmst, Dich selbst zu verwirklichen â all das, worauf Du die ganze Zeit gewartet hast.
Doch es gab natĂŒrlich auch Hindernisse. Eines dieser Hindernisse war Angst â eine Angst die selbst erfahrene VerkĂ€ufer noch nach vielen Jahren spĂŒren und die immer wieder hemmt, die Dinge zu tun, die ein VerkĂ€ufer nun mal tun muss, um erfolgreich zu sein: wirklich viele KundengesprĂ€che fĂŒhren. Ich spreche von der Angst vor dem âNEINâ. Es ist seltsam: Irgendwie weiĂ der Verstand, dass diese Angst völlig unbegrĂŒndet ist, denn nach dem Gesetz der groĂen Zahl MUSST Du bei ausreichend KundengesprĂ€chen unweigerlich erfolgreich sein. Doch der Bauch spricht oft eine andere Sprache. Ein âNEINâ, vielleicht noch bei einem sicher geglaubten Abschluss, scheint schwerer zu wiegen, als ein âJAâ.
Es kann Dir den ganzen Tag vermiesen â und wenn dann noch ein paar âNEINSâ hinzukommen, verlierst Du schnell den Mut und die Zuversicht, oder? Ich habe dieses PhĂ€nomen ĂŒber viele Jahre bei mir selbst und bei Kollegen beobachtet, es immer wieder im Verkaufs-Coaching und in meinen Verkaufs-Seminaren erlebt. Es mag nicht auf jeden zutreffen, aber bei mir war es so. Doch ich habe schnell gelernt, NICHT dagegen anzukĂ€mpfen, sondern mir die Angst vorm âNEINâ zu Nutze zu machen.
So ist schon damals das Grundkonzept zu âLasse Deinen Kunden einkaufen!â entstanden. Ich lade Dich ein: Mache Dir die Angst vorm âNEINâ zu Deinem VerbĂŒndeten â LosJetzt!
1.3 Kunden wollen kaufen, wenn man sie nur lÀsst!
Wenn Du Dich fragst, wie das wohl gehen soll, dann wird Dir dieses Buch einige Antworten geben. Lass mich Dir hier meine Ideen von damals prĂ€sentieren. Sie sind heute noch ein wichtiges Element von âLasse Deinen Kunden einkaufen!â Ich ĂŒberlegte mir, wenn ich das âNEINâ nicht mag, welche Möglichkeiten habe ich, âNEINSâ zu vermeiden und trotzdem ein erfolgreicher VerkĂ€ufer zu werden. Auf die Möglichkeit im Umgang mit âNEINSâ meinen Verstand mit schönen Rechnereien zu beeindrucken, mochte ich mich nicht einlassen â das motivierte mich nur fĂŒr den Moment, nicht dauerhaft.
Was mich motivierte, war die Vorstellung, 80% Abschlussquote zu erreichen. Zwei NEINS auf acht JAS war fĂŒr mich akzeptabel. In diesen 80% der VerkaufsgesprĂ€che wollte ich mir KEIN einziges NEIN des Kunden anhören mĂŒssen, welches ich dann mit in meiner Welt mĂŒhsamen und zeitraubenden Einwandbehandlungen wieder zu einem JA hĂ€tte umbiegen mĂŒssen.
Den Spruch âWahres Verkaufen beginnst erst beim ersten NEINâ konnte und wollte ich nie akzeptieren. Warum beginnt Verkaufen erst dort? Beginnt der Verkauf nicht schon beim ersten Kontakt? Warum nicht das ganze GesprĂ€ch, ja den ganzen Verkaufsvorgang so aufbauen, dass es gar nicht erst zu solchen NEINS kommt? Warum nicht den ganzen Verkaufsvorgang so angenehm und interessant gestalten, dass der Kunde kaufen will? (Aus heutiger Sicht war diese Idee nicht neu, aber das wusste ich damals nicht und entwickelte so meinen eigenen Ansatz.) Die Idee war geboren und ich war begeistert. Doch wie nun diese mit Erfolg umsetzen? Unser damaliges VerkaufsgesprĂ€ch, ich verkaufte Versicherungen, war dazu nicht geeignet. Es war ein vorgefertigter ziemlich starrer Leitfaden mit vielen Argumentationen, Alternativ-, Suggestiv- und geschlossenen Fragen. Der Kunde sollte damit in einen âVerkaufstrichterâ gefĂŒhrt werden, aus dem er möglichst schlecht ausbrechen kann. Das funktionierte auch, wenn man bereit war, nach dem âAusbruchâ, also dem âNEINâ, die Einwandbehandlung zu beginnen. Oft kam das âNEINâ als ein âIch muss mir das nochmal ĂŒberlegenâ daher. Also begab ich mich auf die Suche nach Lösungen und durch Zufall (oder gibt es den gar nicht?) fiel mir ein geniales Buch in die HĂ€nde (einige werden es kennen): âLebe begeistert und gewinne!â von Frank Bettger â fĂŒr viele die VerkĂ€uferfibel schlechthin â fĂŒr mich der Volltreffer. Dort fand ich LösungsansĂ€tze. So stellte ich ab diesem Zeitpunkt, es muss das Jahr 1991 gewesen sein, mein KundengesprĂ€ch entsprechend um. Ich wollte, dass meine Kunden bei mir âEinkaufen ohne Druckâ â einfach so. Die Grundidee bestand und besteht darin, das komplette GesprĂ€ch so aufzubauen, dass nicht ich am Ende die âAbschlussfrageâ stellen muss, sondern dass der Kunde von selbst sagt: âDas möchte ich kaufen.â Und das funktioniert.
Es war nicht immer einfach, denn bei jeder Verkaufsschulung â und die hatten wir wöchentlich â wurde das vorgefertigte VerkaufsgesprĂ€ch trainiert. Ich musste ziemlich aufpassen, denn meine Experimente waren bei meinen Chefs nicht gern gesehen. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass meine Idee funktioniert. Zu Beginn waren meine Erfolge damit ja auch noch nicht so ĂŒberzeugend. Ich hatte ca. 30% Abschlussquote â aber es sollte schnell besser werden.
1.4 Wirklich gute Ergebnisse
Ich kann mich gut an eine Woche im FrĂŒhjahr 1992 erinnern. Einigen Monate zuvor hatte ich den Nebenberuf âVersicherungsverkĂ€uferâ zum selbstĂ€ndigen Hauptberuf gemacht, was mir mehr Zeit fĂŒr meine KundengesprĂ€che verschaffte. In jener Woche habe ich erstmals von neun KundengesprĂ€chen sieben zum Abschluss gefĂŒhrt. Meine AbschlĂŒsse waren nicht allzu hoch (auch das sollte sich Ă€ndern), aber ich war stolz auf meine 80% - ohne âVerkaufstrichterâ und fast ohne mĂŒhsame Einwandehandlungen. Kunden kauften bei mir ein, ohne Druck, einfach so - weil sie es wollten. Einige dieser Kunden sind bis heute Freunde.
Meine Angst vorm âNEINâ war zu meinem VerbĂŒndeten geworden. Im Laufe des Jahres 1993 erhielt ich, bedingt durch meine Erfolge, erstmalig Gelegenheit Verkaufsseminare zu halten. So entdeckte ich meine Liebe zum Beruf des Trainers, welche mir bis heute geblieben ist. Inzwischen halte ich regelmĂ€Ăig Seminare zum Thema âLasse Deinen Kunden ein...