Geldanlage für Faule
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Geldanlage für Faule

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Geldanlage für Faule

About this book

Schnell und unkompliziert die passende Geldanlage finden. Ein Wegweiser für alle, die keine Lust haben, viel Zeit in ihr Geld zu investieren. Die 4. Auflage des Ratgebers von Stiftung Warentest ist vollständig aktualisiert und enthält die neuesten Produktempfehlungen aus Finanztest. Sie möchten ein Haus kaufen, die Ausbildung der Kinder absichern, oder fürs Alter vorsorgen? Geldanlage ist für Sie jedoch ein Buch mit sieben Siegeln? Dann ist dieser Ratgeber der richtige für Sie. Er führt ganz bequem vom persönlichen Anlageziel zur geeigneten Geldanlage und gibt konkrete Kaufempfehlungen. So legen Sie Ihr Geld mit möglichst wenig Aufwand an. Schneller und bequemer geht's nicht!

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Information

Sina Groß

Geldanlage für Faule

Geldanlegen leicht gemacht

Zugegeben: Es gibt spannendere Freizeitbeschäftigungen als die eigenen Finanzen. Dazu kommt, dass es oft nicht nur an Motivation, sondern auch am nötigen Fachwissen mangelt. Zeit, das zu ändern und hinterher zu sagen: „War ja gar nicht so kompliziert ! “
Der erste Schritt zur Überwindung Ihrer Faulheit war der Kauf dieses Buches. Der zweite ist es nun, sich klarzumachen, dass Geldanlegen gar nicht so kompliziert ist. Glaubt man Untersuchungen der letzten Jahre, fehlt es vielen an grundlegendem Finanzwissen. Sie haben keine Ahnung, was hinter Begriffen wie „Riester-Rente“ oder „Aktienfonds“ steckt. Und das, obwohl es sich keiner mehr leisten kann, nichts für später zurückzulegen und sich nicht mit der Vorsorge fürs Alter zu beschäftigen.
Ein Großteil derer, die noch nichts beiseitegelegt haben, begründet das mit feh­len­dem Wissen oder dem Zeitfaktor. Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, Geld anzulegen? Welche eignen sich für mich und meine Ziele? Wo liegen die Risiken? Und wie viel Zeit muss ich dafür investieren?
Für die meisten sind das schon zu viele Fragen, auf die sie keine Antwort haben und die sie davon abhalten, die Sache anzugehen. Dabei ist es nur ein kleiner Schritt, sich zu informieren. Wer ihn geht, braucht neben überschaubarem Zeitaufwand nicht viel Kapital. Denn Sie können regelmäßig einen kleinen Betrag zur Seite legen und dafür eine sinnvolle Anlageform wählen. Für fast jedes Anlageziel und jeden Geldbeutel gibt es passende Produkte.

30

Sekunden Fakten

30 %

der Deutschen sorgen finanziell nicht für die Zukunft vor.

jeder

Zweite,

der monatlich über weniger als 1 000 Euro verfügt, ist ein Nichtsparer.

101 – 250

Euro werden am häufigsten pro Monat zur Seite gelegt.

50 %

aller 14- bis 29-Jährigen sparen nicht.
Quelle: Institut Icon // Vermögensbarometer 2014 im Auftrag des Sparkassen- und Giroverbandes

Schritt für Schritt zum Ziel

Aus Mangel an Alternativen vertrauen viele blindlings ihrem Bankberater oder Versicherungsvertreter. Leider oft, ohne zu hinterfragen, ob die empfohlenen Produkte gut für das eigene Konto oder doch eher für das des Empfehlenden sind. Dieses Buch wird Ihnen helfen, das einschätzen zu können. Damit Sie am Ende ganz genau wissen, welche Geldanlageprodukte für Sie und Ihre persönliche Lebenssituation sinnvoll sind und welche nicht.
Eine gewisse Faulheit ist dabei erlaubt und wird durch den Aufbau des Buches sogar unterstützt. Denn es bietet möglichst einfache Lösungswege, wie jeder die für ihn richtige Geldanlage findet. Sie müssen nur diese kurze Einleitung lesen oder zumindest überfliegen und danach ein Anlageziel auswählen. Von dort aus werden Sie zu den passenden Anlagemöglichkeiten weitergeleitet – samt Infos, wo es die Produkte gibt, und Schritt-für-Schritt-Anleitung für deren Abschluss. Falls Sie das Gefühl haben, dass sich manches wiederholt: Wundern Sie sich nicht! Es soll das Lesen komfortabler machen, damit Sie nicht ständig zwischen Produkten hin- und herblättern müssen, wenn sich Informationen doppeln.
Ziel des Buches ist es, dass Sie möglichst schnell und bequem herausfinden, welche Optionen die besten für Sie sind. Um das zu erreichen, vereinfachen wir bewusst. Wir stellen also nicht alle Alternativen vor, aus denen Sie mühsam auswählen müssen, sondern nur wenige, die für ein bestimmtes Anlageziel besonders geeignet sind, wenn man es mit dem Aufwand nicht übertreiben möchte: Qualität vor Quantität.
Zudem muss jedem klar sein: Faulsein bedeutet nicht nur, dass nicht alle Geldanlageprodukte infrage kommen, sondern auch, dass Sie nicht immer die optimale Rendite erzielen können. Denn viel Rendite – also Gewinn – bedeutet in der Regel, dass man sich intensiv mit einer Anlage beschäftigen und sich darum kümmern oder ein hohes Risiko eingehen muss. Wer das nicht möchte, muss ein paar Abstriche machen. Mit einem mickrigen Sparbuchzins müssen Sie sich aber trotzdem nicht begnügen.

Existenzsicherung zuerst: Absichern vor Anlegen

Bevor Sie mit dem Sparen beginnen, sollten Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen.
Bevor es ans Anlegen geht, sollten Sie sich aber erst einmal die Frage stellen, wie viel Geld Sie überhaupt anlegen können. Oft hat man ja das Gefühl, dass, kaum kommt das Gehalt aufs Konto, schon wieder die Hälfte weg ist. Miete, Lebenshaltung, Sprit fürs Auto, hier ein Geschenk, da ein Kinobesuch: Ohne dass wir es richtig mitbekommen, rattert der Kontostand gegen null. Und dann soll man auch noch Geld für später abknapsen?! Sie werden sehen: Es geht! Dafür beginnen Sie am besten mit einem Kassensturz: Einnahmen, Ausgaben, Vermögen, Schulden – wie steht es eigentlich um Ihr Geld?

Kassensturz

Erst einmal gilt es herauszufinden, wie viel Sie jeden Monat übrig haben. Dafür braucht es einen verregneten Tag, Zettel, Stift, Taschenrechner – und Ruhe. Vor jeder Finanzplanung steht die Bestandsaufnahme. Machen Sie sich eine (monatliche) Liste und stellen Sie das, was Sie über das Jahr einnehmen, dem gegenüber, was Sie in etwa ausgeben. Übersteigen Ihre Einnahmen die Ausgaben, kann man nur sagen: Glückwunsch! Wenn nicht, sollten Sie vor allem anderen daran etwas ändern. Denn wer nichts übrig hat, kann auch nichts sparen und anlegen.
Dann sollten Sie schauen, wie viel Sie schon besitzen. Bunkern Sie Geld auf Ihrem Girokonto? Falls Sie ein Spar- oder Tagesgeldkonto haben: Wie viel haben Sie darauf geparkt? Haben Sie vielleicht schon ein Wertpapierdepot? Oder eine Lebensversicherung abgeschlossen? Zahlen Sie in eine betriebliche Altersvorsorge ein? All das wird auf Ihrem Zettel auf der Habenseite verbucht.
Aber nicht nur das, was Sie haben, sondern auch das, was Sie schulden, sollten Sie notieren. Sind Sie in den Dispo gerutscht? Zahlen Sie noch Bafög aus Studienzeiten zurück? Oder haben Sie einen Kredit aufgenommen: beispielsweise, um das neue Auto oder ein Haus zu finanzieren? Falls ja, müssen Sie diese Schulden von dem, was Sie besitzen, abziehen.
Sind Ihre Schulden höher als das, was Sie auf der Habenseite notieren konnten, gilt es erst einmal, diese zu tilgen. Das ist in der Regel die beste Geldanlage.
Der zweite Schritt ist es, sich einen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben zu schaffen. Als Faustregel gilt: Wer sich in der Ausbildung befindet und 3 000 Euro auf der hohen Kante hat, kann sich glücklich schätzen. Im Berufsleben reicht das nicht: Da sollten die Rücklagen für die nächste Autoreparatur, eine neue Waschmaschine und sonstige Eventualitäten reichen. Als Richtwert gelten zwei bis drei Netto-Monatsgehälter, also je nach Einkommen zwischen 3 000 und 10 000 Euro. Kommen Sie bei Ihrem Kassensturz auf weniger als 2 000 Euro Rück­lagen, sollten Sie dringend etwas ändern: weniger ausgeben und mehr zur Seite legen. Wie Sie den Notgroschen am besten anlegen, erfahren Sie auf S. 26.
  • Vermögenswirksame Leistungen nutzen
  1. Beim Aufbau von Rücklagen hilft in vielen Fällen der Arbeitgeber über vermögenswirksame Leistungen. Allerdings wissen das anscheinend längst nicht alle fest angestellten Mitarbeiter, da viele dieses Geldgeschenk ungenutzt verfallen lassen. Mehr dazu ab S. 49.

Sicher durch Versicherungen

Ohne Netz und doppelten Boden sollte niemand Geld anlegen. Bevor Sie also mit dem Investieren anfangen, ist es ratsam, sich zumindest grundlegend abzusichern. Viele glauben zwar, sie seien gut geschützt. Das Problem ist nur, dass wir hierzulande zwar gut 10 Prozent unseres verfügbaren Einkommens in Versicherungen stecken, aber oft in die falschen. Stellt sich also die Frage: Was ist nötig und was nicht? Nach der Krankenversicherung ist die Privathaftpflicht die wichtigste Versicherung und ein absolutes Muss für jeden. Wer keine hat – und das ist immer noch ein Viertel hierzulande –, sollte sie schleunigst abschließen. Fast ebenso wichtig ist ein Schutz gegen Berufsunfähigkeit. Was Sie sonst noch brauchen, hängt von Ihrer ganz persönlichen Lebenssituation ab.
  • Private Haftpflichtversicherung: Eine private Haftpflichtversicherung braucht jeder. Im Grunde ist sie Ihr ganz privates Sicherheitsnetz, das Sie gegen Ansprüche anderer absichert. Ob Sie im Skiurlaub schuld an einem Zusammenstoß sind und sich jemand ein Bein bricht oder nach dem Grillen die Glut unbeaufsichtigt lassen und das Haus des Nachbarn abbrennt: Sobald Sie anderen schaden, sind Sie gesetzlich zum Schadenersatz verpflichtet. Im Extremfall sogar ein Leben lang, was schnell in den finanziellen Ruin führen kann. Haben Sie noch keine private Haftpflichtversicherung, sollten Sie das daher unbedingt ändern. Sie sollte pauschal Schäden bis mindestens fünf Millionen Euro abdecken. Die Beiträge der besten Tarife für die ganze Familie liegen bei knapp unter 100 bis etwa 150 Euro. Man bekommt „sehr guten“ Schutz bei einigen Anbietern aber auch schon für etwa 60 Euro im Jahr. Verglichen mit anderen Versicherungen ist das ein überschaubarer Preis für viel Sicherheit.
Versicherungen im Test Wir testen regelmäßig Privathaftpflicht-, Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen. Im Internet können Sie die aktuellen Tests unter www.test.de gegen eine geringe Gebühr abrufen. Welche Versicherungen in Ihrer persönlichen Lebenssituation (noch) sinnvoll sind und was Sie beim Abschluss beachten sollten, können Sie übersichtlich in unserem Ratgeber „Gut versichert“ nachlesen. Sie bekommen ihn ab November 2015 im Buchhandel oder über test.de/shop.
  • Berufsunfähigkeitsversicherung: Schutz ist auch wichtig für den Fall, dass Sie zum Beispiel einen Unfall haben oder krank werden und deshalb nicht mehr in der Lage sind, zu arbeiten oder sich selbst zu versorgen. Damit Sie dann nicht im Regen stehen, sollten Sie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen. Sie tritt ein, wenn Sie in Ihrem zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr arbeiten können. Leider sind viele immer noch der Meinung, ihnen könne das nicht passieren, und falls doch, wäre der Staat in der Pflicht. Ein fataler Irrtum in beiden Fällen. Inzwischen wird in Deutschland jeder fünfte Angestellte und jeder vierte Arbeiter vor Erreichen des Rentenalters berufsunfähig, immer häufiger aufgrund von psychischen Krankheiten. Dennoch hat der Staat den gesetzlichen Berufsunfähigkeitsschutz für alle abgeschafft, die nach 1961 geboren wurden. Sie können im Fall der Fälle nur noch eine Erwerbsminderungsrente erwarten; das heißt, sie bekommen nur dann eine Rente, wenn sie gar nicht mehr arbeiten können. Auch hier gilt es also, privat vorzusorgen. Allerdings ist eine solche Versicherung alles andere als günstig. So zahlt zum Beispiel ein 34-jähriger Diplomkaufmann zwischen 1 000 und 2 000 Euro im Jahr, wenn er sich eine Rente von 2 000 Euro im Monat bis zum 67. Lebensjahr sichern möchte. Je jünger und gesünder Sie beim Abschluss sind, desto weniger kostet der Schutz.
  • Risikolebensversicherung: Ob Krankheit oder ein schwerer Unfall: ...

Table of contents

  1. Geldanlage für Faule