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About this book
"Ich hatte das Pech, nicht in einer vorbildlichen Kinderdorf-Familie aufzuwachsen. Es ist mir sehr wichtig, dass meine Erfahrungen öffentlich gemacht werden, damit es anerkannt wird, was passiert ist, denn frĂŒher hat das keiner geglaubt und niemand hat sich darum gekĂŒmmert."Dieses Buch thematisiert Gewalt, Missbrauch und Verletzung, die Kinder und Jugendliche in Einrichtungen von SOS-Kinderdorf erfahren haben. Horst Schreiber analysiert strukturelle Momente in der Geschichte dieser Organisation, die Repression und Gewalt möglich gemacht haben. Das mit der GrĂŒndung der Organisation eingefĂŒhrte Betreuungskonzept stellte eine familiale Situation mit der traditionellen Hierarchie der Geschlechter nach. Der Dorfleiter reprĂ€sentierte die vĂ€terliche Ordnung und Sanktionsgewalt, die Kinderdorf-MĂŒtter sollten mit ihrer FĂŒrsorge eine heilende Kraft fĂŒr das verlassene Kind darstellen.Auch wenn sich die Fremdunterbringung im SOS-Kinderdorf positiv von der Form des Heimes und der Pflegefamilie unterschied, so zeigt sich dennoch, dass zahlreiche Kinder erfahren mussten, ein zweites Mal "aus dem Nest" zu fallen. Zum Schutz seines guten Rufes war SOS-Kinderdorf bei sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche lange Zeit um Geheimhaltung bemĂŒht. Viele Anzeichen fĂŒr Missbrauch wurden systematisch ignoriert.
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Information
Die Entwicklung von
SOS-Kinderdorf Ăsterreich/International
1949 | 25. April: GrĂŒndung von SOS-Kinderdorf (Societas Socialis) 2. Dezember: Firstfeier des ersten Familienhauses (Haus âFriedenâ) in Imst/Tirol sowie Grundsteinlegung vier weiterer HĂ€user |
1952 | 15.000 SOS-Kinderdorf-Freunde spenden ATS 1,- (ca. ⏠0,07) im Monat |
1953 | Erstes SOS-Ferienlager am Caldonazzosee in Trient/Italien |
1954 | Baubeginn des zweiten SOS-Kinderdorfes in Osttirol (NuĂdorf-Debant) |
1955 | Baubeginn des dritten SOS-Kinderdorfes in Oberösterreich (AltmĂŒnster) GrĂŒndung von SOS-Kinderdorf-Vereinen in Frankreich, Deutschland und Italien |
1956 | Erstes SOS-Jugendhaus in Innsbruck/Egerdach. Heute Sitz von SOS-Kinderdorf International sowie der Hermann-Gmeiner-Akademie, dem internationalen Schulungszentrum von SOS-Kinderdorf (Einweihung 1982) Erste SOS-Kinderdörfer auĂerhalb Ăsterreichs â Ammersee/Deutschland und Busigny/Frankreich |
1957 | Baubeginn des vierten SOS-Kinderdorfes in Niederösterreich (HinterbrĂŒhl), das zum gröĂten Kinderdorf Europas wird. Baubeginn des fĂŒnften Kinderdorfs in KĂ€rnten (Moosburg) |
1959 | 10 Jahre SOS-Kinderdorf: In Ăsterreich, Deutschland, Frankreich und Italien gibt es bereits 20 SOS-Kinderdörfer und ĂŒber 1 Million SOS-Kinderdorf-Freunde. Baubeginn des sechsten SOS-Kinderdorfes in der Steiermark (StĂŒbing) |
1960 | GrĂŒndung des Dachverbands SOS-Kinderdorf International |
1961 | Bau der HeilpĂ€dagogisch-Therapeutischen Station (Bienenhaus) von SOS-Kinderdorf. Die erste Spezialeinrichtung entsteht am GelĂ€nde des SOSKinderdorfes in HinterbrĂŒhl in Niederösterreich. |
1962 | Baubeginn des siebten SOS-Kinderdorfes im Burgenland (Pinkafeld) |
1963 | Baubeginn des achten SOS-Kinderdorfes in Salzburg (Seekirchen) Bau des ersten SOS-Kinderdorfes auĂerhalb Europas in Daegu/Korea |
1964 | Erstes SOS-Kinderdorf in Lateinamerika â Quito/Ecuador |
1965 | Besiedlung des neunten SOS-Kinderdorfes in Vorarlberg (Dornbirn) GrĂŒndung der MĂŒtterschule von SOS-Kinderdorf in Mörlbach, Deutschland |
1969 | 20 Jahre SOS-Kinderdorf: Von den 68 SOS-Kinderdörfern befinden sich 39 in Europa, 15 in Lateinamerika und 14 in Asien. |
1970er | Errichtung von SOS-JugendhĂ€usern in ganz Ăsterreich |
1971 | Erstes SOS-Kinderdorf in Afrika/ElfenbeinkĂŒste |
1979 | 30 Jahre SOS-Kinderdorf: Vier Millionen SOS-Kinderdorf-Freunde unterstĂŒtzen weltweit 143 SOS-Kinderdörfer in 60 LĂ€ndern |
1985 | Hermann Gmeiner legt den Grundstein zum Bau von SOS-Kinderdörfern in China und ĂŒbergibt die Funktion des PrĂ€sidenten von SOS-Kinderdorf International an Helmut Kutin, der selbst im SOS-Kinderdorf Imst in Tirol aufgewachsen ist. |
1986 | Hermann Gmeiner stirbt 67-jÀhrig am 26. April in Innsbruck und wird auf eigenen Wunsch im SOS-Kinderdorf Imst begraben. Helmut Kutin tritt die Nachfolge an. |
1987 | GrĂŒndung des SOS-Kinderdorfes in Mai Dich (Hanoi) und Wiederaufbau des Kinderdorfes Go Vap (Ho Chi Minh Stadt, beide Vietnam) |
1989 | 40 Jahre SOS-Kinderdorf: In 100 LÀndern gibt es 300 SOS-Kinderdörfer und 700 begleitende Einrichtungen. |
1991 | Reaktivierung der SOS-Kinderdörfer in der Tschechoslowakei. Erste Einrichtungen in Polen, in der damaligen Sowjetunion, in Bulgarien und RumĂ€nien. Grundsteinlegung fĂŒr das erste SOS-Kinderdorf in den USA |
1999 | 50 Jahre SOS-Kinderdorf: mehr als 400 SOS-Kinderdörfer und ĂŒber 1.000 weiterfĂŒhrende SOS-Kinderdorf-Projekte in 131 LĂ€ndern auf allen fĂŒnf Kontinenten GrĂŒndung erster SOS-Kinderdörfer in Tibet, in der Mongolei und in Kambodscha Eröffnung des Colleg fĂŒr FamilienPĂ€dagogik in Wels in Oberösterreich als neues Ausbildungszentrum fĂŒr SOS-Kinderdorf-MĂŒtter, VĂ€ter und FamilienpĂ€dagogInnen |
2001 | Eröffnung des âClearing Houseâ fĂŒr unbegleitete minderjĂ€hrige FlĂŒchtlinge in Salzburg |
2002 | SOS-Kinderdorf International erhĂ€lt die weltweit höchst dotierte humanitĂ€re Auszeichnung, den Conrad N. Hilton Humanitarian Prize. Mit dem Preisgeld von einer Million US-Dollar werden die HIV-/AIDS-Programme fĂŒr Familien in Afrika erweitert. |
2003 | AIDS-Programme im sĂŒdlichen Afrika werden intensiviert: StĂ€rkung von betroffenen Familien zum Schutz der Kinder vor dem Verlassen-Werden |
2004 | Das gröĂte Nothilfe- und Wiederaufbauprogramm, das SOS-Kinderdorf je durchgefĂŒhrt hat, wird nach der Tsunami-Katastrophe in vier LĂ€ndern gestartet und lĂ€uft ĂŒber mehrere Jahre. Bilanz: 6 neue SOS-Kinderdörfer fĂŒr mehr als 800 Kinder, 2.200 neue WohnhĂ€user fĂŒr 11.000 Menschen und Nothilfe fĂŒr 23.000 Betroffene. Das âBiwakâ, eine zweite Wohngemeinschaft fĂŒr unbegleitete, minderjĂ€hrige FlĂŒchtlinge, wird in Hall/Tirol eröffnet. |
2005 | SOS-Kinderdorf-MĂŒttern der ganzen Welt wird der Titel âFrauen des Jahresâ bei der Womenâs World Awards Gala verliehen. |
2006 | Das erste stĂ€dtische SOS-Kinderdorf Ăsterreichs wird in Wien/Floridsdorf eröffnet. In vier Wohnhausanlagen leben SOS-Familien und SOS-Wohngemeinschaften TĂŒr an TĂŒr mit anderen Wiener Familien. |
2008 | Eröffnung SOS-Kinderdorf Rechberg, dem zweiten SOS-Kinderdorf in Oberösterreich |
2009 | 60 Jahre SOS-Kinderdorf: knapp 500 SOS-Kinderdörfer und insgesamt knapp 1.900 SOS-Einrichtungen in 132 LÀndern |
2012 | Helmut Kutin ĂŒbergibt die PrĂ€sidentschaft von SOS-Kinderdorf Interna... |
Table of contents
- Cover
- Titel
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Vorwort Waltraud Kannonier-Finster, Meinrad Ziegler:Familiale Strukturen, PÀdagogik und RationalitÀt
- Einleitung
- Das Konzept des SOS-Kinderdorfs
- Unterschiedliche Wahrnehmungen
- Die Geschichte von Gerda, Franziska und Johanna Sillober:Ein exemplarischer Fall von Vertuschung
- Medizinische Legitimation: Die HeilpĂ€dagogische Station HinterbrĂŒhl
- Strukturelle Ursachen von Gewalt
- Ein Fazit
- Anhang