Warum ich zum Biertrinken einen Strohhalm brauche
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Warum ich zum Biertrinken einen Strohhalm brauche

GesprÀche mit Markus Lobis

  1. 128 pages
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Warum ich zum Biertrinken einen Strohhalm brauche

GesprÀche mit Markus Lobis

About this book

Salvatore ist anders. Immer wieder ĂŒberkommen ihn Zuckungen, er bewegt sich unkoordiniert und ruckartig. Kontrollieren kann er das nicht, denn er leidet unter der seltenen Krankheit Myoklonische Dystonie. Mobbing und ein Außenseiterdasein, Alkoholkonsum und die Frage nach dem Wert seines Lebens prĂ€gten die Jugendjahre.Heute ist Salvatore Vater einer kleinen Tochter und möchte mit seiner positiven Einstellung anderen Mut machen und die Öffentlichkeit sensibilisieren – weil Anderssein keine BĂŒrde sein muss. Im GesprĂ€ch mit Autor Markus Lobis erzĂ€hlen Salvatore, seine Eltern, seine Lebenspartnerin und sein Neurologe von seinem Weg in ein selbstbestimmtes Leben.

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Information

Year
2018
eBook ISBN
9788872836781
Edition
1

Salvatore

Wir treffen uns zum ersten Interview-Termin. Salvatore Caruso ist ein krĂ€ftig gebauter junger Mann. Er lĂ€sst sich seinen Bart stehen, einige Tattoos zieren seinen Körper, ein großes prangt auf seinem Arm: Eleonora, der Namen seines Töchterchens.
Salvatore wirkt freundlich und offen, seine Kleidung und sein Äußeres lassen auf seine Sympathie fĂŒr die kubanische Revolution schließen. Ein Hauch Che Guevara umweht ihn. Ich habe einige VorgesprĂ€che mit ihm gefĂŒhrt, wir haben uns schon etwas kennengelernt, aber auch ich muss mich daran gewöhnen, dass es ihn immer wieder urplötzlich durchschĂŒttelt und ihm dann auch das Sprechen fĂŒr einige Sekunden schwerfĂ€llt – manchmal mehr, manchmal weniger.
Es folgen weitere Interview-Termine und wir stellen uns bestens aufeinander ein. Salvatore ist meist fröhlich, es sprudelt nachgerade aus ihm heraus. Wenn er von den frĂŒheren Zeiten spricht, von der Verzweiflung, die ihn befallen hat, wenn er sich an den Rand gestellt fĂŒhlte, gehĂ€nselt wurde oder zum Gespött gemacht wurde, sieht man ihm an, wie stark ihn das belastet hat und wie stark das heute noch wirkt. Er bekommt dann auch hĂ€ufiger und intensiver diese Zuckungen.
Aber der Reihe nach.
Ich heiße Salvatore Caruso und wurde am 20. Mai 1993 in Brixen geboren.
Daran schließt gleich meine erste Frage an: Kennst du Geschichten rund um deine Geburt? Woran kannst du dich erinnern?
Man hat mir erzĂ€hlt, dass zu diesem Anlass alle meine Verwandten aus Napoli gekommen sind. Oma, Opa, Tanten – da muss schon was los gewesen sein bei uns! Sonst ist mir von der Zeit und den Ereignissen rund um meine Geburt nicht viel bekannt, ich denke, es war so wie bei den meisten Familien. Auch was meine Gesundheit betrifft, hat es zum Zeitpunkt der Geburt – und auch wĂ€hrend der ersten Lebensmonate – keinerlei AuffĂ€lligkeiten gegeben.

„Ich muss ein sehr anstrengendes Kind gewesen sein.“

Mein Vater war damals schon ein paar Jahre als Carabiniere in Schabs stationiert, vorher war er in Palermo gewesen, mittlerweile ist er in Pension. Meine Mamma stammt auch von neapolitanischen Eltern ab, sie ist aber in Deutschland aufgewachsen, weil meine Großeltern aus ArbeitsgrĂŒnden in die Stuttgarter Gegend gezogen waren. Der Nonno war Tischler, nach seiner Pensionierung ist er mit der Nonna wieder nach Neapel zurĂŒckgezogen. Die Nonna ist inzwischen gestorben.
Meine Eltern haben sich in Neapel kennengelernt, da war die Mamma noch sehr jung. Das war in Secondigliano, einem ziemlich wilden Viertel, das immer wieder in den Medien ist. Meine Eltern haben geheiratet, da war der Vater schon in Schabs stationiert, und dann haben sie in Raas gewohnt, wo ich die ersten drei Lebensjahre verbracht habe. Dann sind wir nach Schabs gezogen, in eine Wohnung, in der meine Eltern heute noch wohnen. Meine Mamma war nicht berufstĂ€tig und immer fĂŒr mich da.
Hast du Erinnerungen an die Wohnung und an die Zeit in Raas?
Ja, ein paar Bilder tauchen noch auf, wenn ich an Raas denke. Wenn man am Haus vorbeifÀhrt, sieht man ein kleines Denkmal, das sich auf Papst Benedikt bezieht, Joseph Ratzinger, dessen Mutter dort gelebt hat. Innen war alles ziemlich retro. Ich erinnere mich auch, dass wir da einen schönen Garten hatten.
Ich muss ein sehr anstrengendes Kind gewesen sein. Zumindest sagt die Mamma das immer. Ich habe viel geschrien, ich war ein Schreikind, zumindest bis zum Alter von sieben, acht Monaten. Wenn die Mamma meine Tochter sieht, sagt sie immer, ich sei das genaue Gegenteil gewesen.
Wie war es dann in Schabs?
An die erste Zeit kann ich mich nur recht wenig erinnern. Ab dem Kindergartenalter habe ich mehr Erinnerungen. Ich weiß noch, dass wir immer hinter dem Haus gespielt haben. Da waren ein großer Walnussbaum und zwei BĂ€nke und ein Tisch aus Holz. Unter dem Haus war ein Spielplatz. Die Mamma hat mich auch oft nach Brixen gebracht, zum Spielplatz in der Mozartstraße. Dort, wo die alte Lokomotive stand, war ich sehr gerne. In Schabs habe ich viel alleine gespielt, meine Schwester ist fĂŒnf Jahre jĂŒnger als ich, und richtige Freunde zum Spielen habe ich erst ab der Volksschule gehabt. Wir hatten da keinen eigenen Garten, aber zwei Balkone, und die Mamma hat mir erzĂ€hlt, dass es mir sehr gut gefallen hat, wenn sie dort ein kleines aufblasbares Planschbecken hingestellt hat, in dem ich immer gern gesessen bin. Die Nachbarn hatten wohl weniger Freude, wenn das Wasser zu ihnen hinunterrann, fĂŒrchte ich.
In der Zeit ist irgendwann jemandem – wahrscheinlich der Mamma oder beiden Elternteilen – aufgefallen, dass du fallweise ein eigenartiges Bewegungsverhalten zeigst.
Ja, ich war so 17, 18 Monate alt. Da hat es einen konkreten Vorfall gegeben: Wir waren in Deutschland zu Besuch bei meinen Großeltern. Meine Mamma hat mir erzĂ€hlt, dass ich immer ziemlich aktiv und aufgeweckt war. Ich bin da in der Wohnung der Großeltern herumgesaust und ĂŒber eine Wölbung im Teppich gestolpert. Im Hinfallen bin ich mit dem Gesicht voraus auf ein Möbel gestĂŒrzt und mit dem Auge an die spitze Ecke eines Schranks geprallt. Das hat eine große Platzwunde gegeben, ĂŒberall war Blut. Wir mussten ins Krankenhaus zum NĂ€hen. Es stellte sich dann heraus, dass ich großes GlĂŒck gehabt hatte. Die Ärzte meinten, ich hĂ€tte das Augenlicht verlieren können, es hĂ€tten nur Millimeter gefehlt.
Die Mamma sieht die Narbe heute noch, ich nicht. Meine Eltern sagen, dass ich seit diesem Zwischenfall angefangen hĂ€tte, schief zu gehen, dass ich dabei eine eigenartig schrĂ€ge Haltung eingenommen hĂ€tte. Das war der Anfang. Ich hatte Schwierigkeiten beim Gehen, nach ein paar Schritten bin ich immer wieder aus dem Rhythmus geraten und manchmal auch hingefallen. Langsam haben sich auch die spontanen Zuckungen entwickelt und ich ertappe mich heute noch dabei, wie ich unbewusst Haltungen einnehme, die mich dabei unterstĂŒtzen, meine Zuckungen zu kontrollieren oder deren Auswirkungen abzufedern. Meine Mutter weist mich manchmal darauf hin, dann denke ich mir: Stimmt. Aber das geschieht eben unbewusst. (Salvatore verschrĂ€nkt die Arme und stĂŒtzt sich mit den Ellenbogen auf den Tisch. Seine Schulter und sein Oberkörper neigen sich nach rechts, der Kopf auch.) So meine ich das, zum Beispiel. Ich habe passende Haltungen gefunden, um die Auswirkungen meiner Zuckungen etwas abzuschwĂ€chen.
SpĂŒrst du es schon vorher, wenn Zuckungen kommen?
Nein. Aber ich kann ziemlich genau abschÀtzen, unter welchen UmstÀnden es dazu kommt, und richte mein Verhalten nach Möglichkeit danach aus.
Hat das orthopÀdische Ursachen?
Nein. Die Ärzte gingen immer davon aus, dass die Ursachen fĂŒr mein Bewegungsverhalten und die Zuckungen mit den Hirnfunktionen zusammenhĂ€ngen. Es gab auch einmal einen Verdacht auf einen Hirntumor, und dann stand noch eine andere Hypothese im Raum, eine Krankheit, deren Name mir jetzt gerade nicht einfĂ€llt. Es kam dann eine Zeit, in der ich viel in Kliniken und Ambulatorien unterwegs war, und mit zwei Jahren musste ich auch eine Computertomografie machen, da musste ich in den Tunnel.

„Ich bin mit dem Gesicht voraus auf ein Möbel gestĂŒrzt und mit dem Auge an die spitze Ecke eines Schranks geprallt.“

Wir fragen uns manchmal, ob der Sturz in der Wohnung der Großeltern der Auslöser fĂŒr die Störungen und Zuckungen war oder ob es andere Ursachen dafĂŒr gibt. Fakt ist, dass die schrĂ€ge Haltung und die Schwierigkeiten beim Gehen erst nach dem Sturz aufgefallen sind. Es könnte aber auch einfach mit dem Alter zusammenhĂ€ngen. Meine Mutter hat mir erzĂ€hlt, dass bei mir immer wieder StresszustĂ€nde aufgetreten sind. Offensichtlich hatte ich nach dem Vorfall irgendwie Angst hinzufallen. Mein Vater hat ein richtiges Trainingsprogramm entwickelt, wir sind in die Tiefgarage und haben dort das Gehen geĂŒbt. Ich muss da wohl ungefĂ€hr drei Jahre alt gewesen sein. Warum wir in die Garage gingen, weiß ich nicht, vielleicht weil es dort einen ebenen Betonboden gibt. (Salvatore legt seinen rechten Unterarm auf den rechten Oberschenkel und stĂŒtzt den linken Ellbogen auf dem Tisch auf, der Oberkörper neigt sich leicht nach vorne und nach rechts, zusammen mit dem Kopf.) Siehst du, das ist auch so etwas, bin ich jetzt schief?
Ja, du sitzt schief.
Das ist so eine Schutzhaltung. So kann ich die Auswirkungen der Zuckungen abmildern. Mein rechter Arm ist davon stĂ€rker betroffen als der linke. Das steht auch in den Berichten der Ärzte. Ich bin LinkshĂ€nder.
Du warst als Kind in vielen KrankenhÀusern?
Ja. Wir waren in Brixen, Bozen, Neapel, Siena und Innsbruck. In Innsbruck ist das erste Mal der Begriff Myoklonie gefallen: Myoklonische Dystonie.
Das war die Diagnose in Innsbruck.
Ja, da muss ich zwischen zwei und drei Jahre alt gewesen sein. Ich habe mehr so einzelne Bilder im Kopf als konkrete Erinnerungen. Mir fĂ€llt beispielsweise eine Krankenschwester in Siena ein, die mir immer die Fantasmini geschenkt hat, das sind die GeisterfigĂŒrchen aus den Kinder-Überraschungseiern. Wenn ich zurĂŒckdenke, habe ich den Eindruck, immer wieder lĂ€ngere Zeit in den Kliniken gewesen zu sein. Aber wie lange das jeweils genau war, weiß ich nicht mehr. Vielleicht war es gar nicht so lange, wie es mir in der RĂŒckschau vorkommt.

„Wenn ich vom Zahnarzt behandelt werden muss, brauche ich wegen meiner Zuckungen eine Vollnarkose.“

Welche GefĂŒhle verbindest du mit den KrankenhĂ€usern?
NatĂŒrlich bin ich froh, dass wir heute Zugang zu guten KrankenhĂ€usern haben, aber ich mag KrankenhĂ€user generell nicht so gern, ich muss sogar sagen: Ich hasse sie regelrecht. Schon wenn ich den Geruch wahrnehme, fĂŒhle ich mich unwohl und sehe zu, dass ich so schnell wie möglich wieder rauskomme. Dasselbe gilt fĂŒr Zahnarztpraxen. Wenn ich behandelt werden muss, brauche ich wegen meiner Zuckungen eine Vollnarkose.
Als ich in der zweiten oder dritten Mittelschule war, brauchte ich eine Zahnspange. Das war ein Riesenmanöver, mir die einzusetzen. Der KieferorthopĂ€de hat irgendwann die Geduld verloren, und ich weiß noch, wie meine Mutter in TrĂ€nen ausbrach und wie ich dann auch angefangen habe zu weinen. Wir wollten die Behandlung abbrechen, es ging hin und her. Heute denke ich, dass ich wegen der fehlenden Geduld des KieferorthopĂ€den extrem angespannt war und auch deshalb außergewöhnlich stark gezuckt habe. Das hat sich richtig hochgeschaukelt und ich weiß heute nicht mehr, wie es gelungen ist, mich dann doch so zu beruhigen, dass die Behandlung zu Ende gefĂŒhrt werden konnte. Ich weiß nur, dass das sehr viel Energie gekostet hat.
Hast du mittlerweile Methoden entwickelt, dich zu entspannen, um den Zuckungen entgegenzuwirken?
Es kann schon vorkommen, dass ich mal sage: Achtung, ich brauche jetzt ein paar Minuten zum Downcoolen, oder so Ă€hnlich. Beim Einsetzen der Spange ist es zu hektisch zugegangen, das ist eskaliert. Ich fĂŒhlte mich gestresst und exponiert, und dann wurde es immer schlimmer. Heute bin ich viel ruhiger und spreche das mit den Menschen ab, die etwas an mir machen oder mit denen ich sonst irgendwie zusammenarbeite. Die wissen, dass eine ruhige AtmosphĂ€re und eine offene Kommunikation das Beste ist. Ich kann heute sehr viel besser mit Situationen umgehen, die mich als Kind oder als Jugendlicher ĂŒberfordert haben. Heute lege ich auch Wert darauf, mich mit Situationen zu konfrontieren, denen ich frĂŒher vielleicht ausgewichen wĂ€re. Am liebsten ist es mir, wenn ich behandelt werde wie jeder andere, Sonderbehandlungen mag ich ĂŒberhaupt nicht!
Hast du dich manchmal fĂŒr deine Zuckungen und Konvulsionen geschĂ€mt?
Als Kleinkind eigentlich nicht. Da ist man, wie man ist. Die Welt des Kindes gehört einem alleine und in der passiert das, was passiert. Aber spĂ€ter, vor allem als Jugendlicher, da hatte ich viele Probleme damit. Ich habe diese Zuckungen gehasst, konnte mich nur schwer so annehmen, wie ich bin. Es hat schlimme Episoden gegeben, ich war oft verzweifelt und ziemlich fertig. DarĂŒber werden wir ja noch ausfĂŒhrlich reden. Heute schĂ€me ich mich nicht mehr, ich habe meinen Frieden damit gemacht. Ich bin, wie ich bin. Ich strebe gar nicht an, „normal“ zu sein. Wenn ich entscheiden könnte, wĂŒrde ich die Dystonie behalten. Sie hat mich geprĂ€gt, ohne sie wĂ€re ich heute nicht der, der ich geworden bin – sie gehört zu mir. Auch deshalb reagiere ich manchmal etwas ungehalten, wenn mich jemand fragt, ob es da keine Medikamente gibt oder ob ich schon dieses und jenes probiert habe. Das brauche ich nicht!
Welche Erinnerungen hast du an den Kindergarten?
Da habe ich nur positive Erinnerungen und bin sehr gerne hingegangen. Ich hatte kein Problem, mich von der Mamma zu trennen, wenn sie mich in der FrĂŒh hinbrachte. Die KindergĂ€rtnerinnen waren sehr aufmerksam und zugewandt. Sie vermuteten damals bei mir auch einen Sprachfehler. Ich sollte zum LogopĂ€den, rieten sie meiner Mutter. Der war bis zu dem Zeitpunkt nichts aufgefallen, und sie diskutierten darĂŒber, bis sich herausstellte, dass ich mich immer wieder auf Neapolitanisch an die anderen Kinder gewandt hatte.

„Ich glaube, dass ich damals etwas gestottert habe.“

In welcher Sprache hast du damals mit deiner Mutter gesprochen?
Hm, da muss ich nachdenken. Heute sprechen wir deutsch miteinander, Dialekt. Mit dem Tatta spreche ich italienisch, neapolitanisch. Wenn wir alle beisammen sind, ist es oft eine bunte Mischung: SĂŒdtiroler Dialekt, italienisch und neapolitanisch. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich mich in der Kindergartenzeit mit meiner Mutter ebenfalls auf Neapolitanisch unterhalten.
War da was dran, am Sprachfehler?...

Table of contents

  1. Cover
  2. Zum Buch
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Salvatore
  8. Maria, die Mutter
  9. Dr. Parmeggiani, der Arzt
  10. Francesco, der Vater
  11. Eva, die Lebenspartnerin
  12. Die Autoren