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eBook - ePub
About this book
"Cosplay" ist eine im deutschsprachigen Raum relativ neue und kreative Form jugendlicher Freizeitgestaltung. Die Arbeit untersucht, inwieweit Cosplay als Jugendszene betrachtet werden kann und was ihre typischen Merkmale sind. Anhand einer empirischen Forschung und illustriert mit Fotografien wird ein Einblick in die Lebenswelt der Cosplayer geboten, die ihre Grundlagen aus der japanischen Manga- und Anime-Kultur beziehen.
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Information
Topic
EducationSubtopic
Education Theory & Practice1. Einleitung
Meine ersten Gedanken zum Thema der Bachelor-Arbeit kreisten um den Begriff der Jugendkulturen. Schon immer interessierten mich die Eigenschaften von jugendkulturellen Szenen. So kamen meine ErstprĂŒferin Prof. i. V. Dr. Dietrich und ich in einem ersten GesprĂ€ch auf die Idee, ĂŒber etwas zu schreiben, was noch nicht so sehr bekannt ist und worĂŒber es demnach noch nicht viel zu lesen gibt. Ăber eine Beobachtung ihrerseits kamen wir letztlich auf die Cosplay-Szene. Diese war mir bis zu jenem Zeitpunkt völlig unbekannt, umso mehr aber erschien es mir interessant und spannend zu sein, darĂŒber zu schreiben. Aus diesem Grund hielt ich es fĂŒr plausibel, als Beobachter in diese Szene einzutauchen, die, wie spĂ€ter herausgearbeitet wird, nicht tĂ€glich aufzufinden ist und gerade daher so reizvoll wirkt.
Ziel meiner Arbeit soll eine AnnĂ€herung an die Szene der Cosplayer sein, um ihre BeweggrĂŒnde und Leidenschaften kennen zu lernen und zu verstehen. Neben diesem GrundverstĂ€ndnis soll die Wichtigkeit der Selbstinszenierung innerhalb dieser Szene eine wesentliche Rolle spielen. Weiterhin gilt es aber auch, den Einfluss der Cosplay-Szene bei der IdentitĂ€tsentwicklung Jugendlicher zu betrachten.
Innerhalb meiner Arbeit soll zunĂ€chst ĂŒber den Begriff der Jugend ein Einstieg in die Begrifflichkeit und Bedeutung von Jugendkulturen und Jugendszenen gegeben werden, die durch die theoretischen AnsĂ€tze der Selbstinszenierung unterstĂŒtzt werden sollen, um dann auf die Funktionen und Eigenarten der Cosplay-Szene einzugehen. Bei dieser Erarbeitung dienen mir hauptsĂ€chlich die Daten aus den selbst erstellten Fragebögen. Mit der Herausarbeitung ĂŒber Cosplay und seine Eigenschaften und der daran anknĂŒpfenden Vorstellung eines Cosplayers1 mittels eines PortrĂ€ts, sollen anschlieĂend die Abgrenzung zur âklassischenâ Jugendkultur oder Jugendszene mit besonderem Bezug zur Selbstinszenierung herausgestellt werden. Mittels dieser Feststellungen soll dann zur Schlussbetrachtung ĂŒbergegangen werden, in der ich Cosplay als Jugendszene reflektiere.
1 In dieser Arbeit werden sowohl die weiblichen als auch die mĂ€nnlichen Darsteller der Cosplay-Szene als Cosplayer bezeichnet, da dieser Begriff gleichbedeutend fĂŒr beide Geschlechter verwendet werden kann. Diese Anwendung gilt als praktikabler und auch bedeutender fĂŒr den Ausdruck selbst.
2. Selbstinszenierung in Jugendkulturen und Jugendszenen
Um sich nĂ€her mit Jugendkulturen und Jugendszenen beschĂ€ftigen zu können, soll zunĂ€chst der Begriff âJugendâ thematisiert werden, um dann auf die Eigenschaften von Jugendkulturen eingehen zu können. Weiterhin steht im Mittelpunkt, in welchem Zusammenhang diese mit der Selbstinszenierung stehen.
2.1. Der Begriff und die Lebensphase Jugend
ZunĂ€chst erscheint der Begriff âJugendâ eindeutig. Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich eingangs die Frage, in welchem Zeitrahmen sich die âJugendâ definiert. So gibt es gesetzlich gesehen genaue Ansichten bezĂŒglich der Altersgrenzen. GemÀà § 1 II JGG werden junge Menschen im Alter von 14 bis 18 Jahren als Jugendliche angesehen, im Alter von 18 bis 21 hingegen als Heranwachsende. Daraus folgt, dass jede Person ab dem 21. Lebensjahr vor dem Gesetz als Erwachsener bezeichnet werden kann.
Aber die Lebensphasen eines jungen Menschen sollten nicht anhand von Altersgrenzen dargestellt werden, denn jedes Jugendalter gestaltet sich anders und durchlebt verschiedene Entwicklungen. Allgemein, aber besonders auch aus entwicklungspsychologischer Sicht, tritt mit Beginn der PubertĂ€t und somit mit der Geschlechtsreife das Jugendalter ein. Dies kann zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr beginnen und mit dem 17. oder 18. Lebensjahr beendet sein. So erleben Jugendliche eine Reihe von VerĂ€nderungen und sammeln neue Erfahrungen sowohl auf körperlicher und psychischer als auch auf sozialer Ebene. Bevor nun auf die Bedeutung des Begriffes der Jugendkultur und der Jugendszene eingegangen wird, soll kurz die Lebensphase Jugend Thema sein und weiterhin ein Blick auf die IdentitĂ€tsentwicklung und die Selbstinszenierung dieser geworfen werden. Der Einstieg in diese ist fĂŒr den weiteren Verlauf der Arbeit bedeutsam.
Innerhalb der Lebensphase Jugend kommt es zu verschiedensten Ereignissen, die das Leben und das Verhalten des Adoleszenten beeinflussen können. So durchlebt der junge Mensch Umgestaltungen und VerĂ€nderungen auf âwildesteâ Art und Weise. In der FrĂŒhadoleszenz, die âprimĂ€r eine Distanzierungsphase [ist, werden] dauerhafte Bindungen noch nicht eingegangen, sondern neue Rollen und Deutungsmuster bloĂ tentativ durchgespielt [...] (âplaying at rolesâ)â2. ZunĂ€chst aber gilt es, dass Jugendliche ihre Rolle innerhalb der IdentitĂ€tssuche als Mann oder Frau akzeptieren, sich also auf die Geschlechtlichkeit konzentrieren und sich dementsprechend entwickeln. Der Jugendliche soll versuchen eine RollenidentitĂ€t auszubilden, um eine âStabilisierung der IdentitĂ€tâ3 zu erlangen. Besonders aber trĂ€gt die Gesellschaft zur Beeinflussung der IdentitĂ€tsentwicklung des Jugendlichen bei. So ist die Umwelt der Jugendlichen oftmals Ausgangspunkt bei der IdentitĂ€tsentwicklung, bei der beispielsweise eine Gleichaltrigengruppe relevant ist. âDie Suche nach Orientierung und Sinngebung ist fĂŒr die Phase Jugend im Lebenslauf charakteristisch wie wohl fĂŒr keine andere Lebensphase davor und danach.â4 So kann diese Suche nach einem âLebenssinnâ sowohl Ausgangspunkt als auch Auslöser fĂŒr Orientierungs- und Selbstwertkrisen sein.5 Die Jugendlichen mĂŒssen die körperlichen VerĂ€nderungen akzeptieren und ins eigene Körperbild aufnehmen oder, wie Helmut Fend es ausdrĂŒckt, âden eigenen âKörper bewohnen lernenâ6. Weiterhin sollen sie versuchen sich mit der Umwelt und ihren Herausforderungen und Anforderungen auseinanderzusetzen.
Mit der PubertĂ€t beginnt das Individuum sich allmĂ€hlich vom Elternhaus loszulösen, entwickelt ein Bild vom eigenen Selbst und eine Art Ich-GefĂŒhl, das die Abgrenzung von anderen Personen erst möglich macht. Genau hier sind meistens die Zusammenfindungen von âpeer-groupsâ anzusiedeln. Daher zeigen sich innerhalb der Adoleszenzphase einige VerĂ€nderungen, die Rainer Döbert und Gertrud Nunner-Winkler versucht haben wie folgt aufzulisten:
Intensivierung der âpeer-groupâ-Interaktion;
Aufbau heterosexueller Beziehungen;
Vorbereitung auf die Berufsrolle;
VerÀnderung der Beziehung zur Herkunftsfamilie;
Tentativer Erwachsenenstatus.7
Hier werden vielfĂ€ltige eigene Erfahrungen angezeigt, die in der Adoleszenzphase gemacht werden. Sie gelten meistens als Grundlage der Hauptaufgabe der menschlichen Entwicklung, nĂ€mlich der Entfaltung einer stabilen IdentitĂ€t. Der Ăbergang vom Jugendalter zum Erwachsenenalter wird abschlieĂend dann gesehen, wenn die Loslösung vom Elternhaus weitgehend abgeschlossen ist und âder Jugendliche mit der Ăbernahme einer Berufsrolle und der GrĂŒndung einer eigenen Familie endgĂŒltig in die Gesellschaft integriert istâ8.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Mensch innerhalb des Lebens also unterschiedliche Phasen und Lebensabschnitte durchlĂ€uft, in denen er Erfahrungen verschiedener Art macht, bis er sich erwachsen nennen kann. Es scheint manchmal so, als könne der Mensch mit sich und seiner Umwelt nicht auskommen. Er testet Styles und Outfits jeglicher Sorte, er Ă€ndert sein Verhalten, usw. â er probiert und experimentiert aus. Diese Testphasen der Unordnungen zeigen sich folglich auĂerordentlich stark im Jugendalter. Hier beginnen Momente, in denen der Mensch eigenstĂ€ndig und losgelöst von den Eltern weiterleben soll. Der Jugendliche befindet sich in einer Phase der VerĂ€nderung und des Wandels.
2.2. IdentitÀtsentwicklung und Selbstinszenierung Jugendlicher
Wer sich Gedanken ĂŒber die Welt der Jugend macht, kommt immer wieder zu der Frage, wie die Jugendlichen eigentlich zu sich gefunden haben, also wer sie eigentlich sind oder sogar geworden sind. Genau hiermit wird das Kernproblem der Adoleszenz deutlich. Es zeigt sich, dass Jugendliche auf der Suche nach ihrer eigenen IdentitĂ€t sind. Dem Jugendlichen soll hierbei âRaum und Zeitâ gegeben werden, dies unter anderem, da der Prozess der IdentitĂ€tsentwicklung oft als endloser Prozess bezeichnet wird.9 Einen besonderen Stellenwert erhĂ€lt diese Entwicklung mit Beginn des Jugendalters. Doch um die IdentitĂ€t zu erkunden, gilt es, die Balance zwischen den neuen Erkenntnissen aus der Erwachsenenwelt zu finden und mit ihnen umgehen zu lernen. Weiterhin muss der Jugendliche hierbei Aufgaben bewĂ€ltigen, zum Beispiel eine Akzeptanz fĂŒr die eigene körperliche Erscheinung entwickeln oder ein sozial verantwortliches Verhalten aufbauen.10 Neben diesen werden auch andere Entwicklungsaufgaben abgearbeitet und fĂŒhren dennoch nicht zwingend zu einer fertigen IdentitĂ€t, da diese, wie bereits erwĂ€hnt, einen langen Prozess der Formung durchlĂ€uft.11 Einerseits geht es darum, das Neue und Offene wahrzunehmen, aber auch die Regeln und Ordnungen der Erwachsenenwelt zu akzeptieren. Dies ist oft ein groĂes Problem fĂŒr die Jugend und begibt sie auf eine âverrĂŒckteâ Reise durch die Jugendzeit. Aufgrund dieser Herausforderung probiert der Jugendliche alles aus, um sich einen Weg durch seine Empfindungen und GefĂŒhle zu bahnen. Der DiplomsozialpĂ€dagoge Peter Spengler erklĂ€rt, dass diese InstabilitĂ€t und âentwicklungsbedingte IdentitĂ€tsentwicklungâ12 die jungen Menschen desorientieren, sodass aus der damit einhergehenden Unlösbarkeit fĂŒr den Jugendlichen eine Gesamtproblematik entsteht, die ihn dazu veranlasst nach Dingen zu suchen, in denen er VerstĂ€ndnis und Halt findet.
Diese Umgestaltung prÀgt...
Table of contents
- Cover
- Impressum
- Titel
- Inhalt
- 1. Einleitung
- 2. Selbstinszenierung in Jugendkulturen und Jugendszenen
- 3. Methodik
- 4. Cosplay
- 5. PortrĂ€t eines âtypischen Cosplayersâ
- 6. Cosplay als Jugendszene
- 7. Schlussbetrachtung
- 8. Quellenverzeichnis
- 9. Anhang