Der Silberbauer
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Der Silberbauer

Roman, Band 67 der Gesammelten Werke

Karl May, Roland Schmid

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Der Silberbauer

Roman, Band 67 der Gesammelten Werke

Karl May, Roland Schmid

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Des Peitschenmüllers dunkle Vergangenheit, die sich im vorigen Band abzeichnete, wirft ihren Schatten auf den hochmütigen Silberbauern. Eng sind die gemeinsamen Untaten der beiden Tyrannen mit der geheimnisvollen Herkunft des Wasserfex verknüpft. Wurzelsepp sorgt für die Klärung der Fragen. Die vorliegende Erzählung spielt in den 80er-Jahren des 19. Jahrhunderts. Bearbeitung aus dem 1886/1887 geschriebenen Kolportageroman "Der Weg zum Glück".Fortsetzung von Band 66 "Der Peitschenmüller". Weitere Teile: Band 68 "Der Wurzelsepp"Band 73 "Der Habicht"Band 78 "Das Rätsel von Miramare"

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Information

Year
2011
ISBN
9783780215673

KARL MAY’s
GESAMMELTE WERKE
BAND 67
DER SILBERBAUER
Zweiter Band der Bearbeitung von
Der Weg zum Glück
ROMAN
VON
KARL MAY
Herausgegeben von Roland Schmid
© 1959 Karl-May-Verlag
ISBN 978-3-7802-1567-3
KARL-MAY-VERLAG
BAMBERG • RADEBEUL

Inhalt

1. Der neue Lehrer
2. Stürmischer Einstand
3. Das Geheimnis des Silberbauern
4. Gottes Mühlen
5. Die Heilung des Wahnsinnigen
6. Das Ende des Silberhofes
7. Der Peitschenmüller in der Schlinge
8. Eine wichtige Entdeckung
9. Fieberträume eines Mörders
10. Späte Erfüllung
11. Der 13. Juni 1886

1. Der neue Lehrer

Es war ein warmer Junitag.
Draußen im Freien machte sich die Mittagshitze stark bemerkbar, aber im tiefen Wald gab es kühlenden Schatten und von den fließenden Wässern stieg ein sanfter Luftstrom empor, der die Zweige der Waldbäume zu leisem, vertraulichem Flüstern verleitete.
Ein junger Mann schritt quer durch den Wald, und die Art, wie er sich umblickte und zuweilen lauschend stehen blieb, zeigte, dass er sich verirrt hatte.
Er war städtisch, aber nicht übermäßig fein gekleidet, und an der linken Seite hing eine kleine Tasche, wie man sie zu tragen pflegt, wenn man sich auf einer Wanderung nicht mit überflüssigen Dingen belasten will.
Eben jetzt hemmte er wieder den Schritt. Er hatte etwas gehört, was wie der Laut einer menschlichen Stimme geklungen hatte. Und nun vernahm er deutlich den Lockruf:
„Matz, Matz, lieber Matz, sing noch einmal!“
„Finkferlinkfinkfink!“, erklang ein heller Finkenschlag als Antwort.
„So ists schön! – Machs noch einmal, Kleiner!“
„Finkfink – finkfinkfififififink!“
„Prächtig, prächtig! Bist doch mein Liebling. Hier hast nun auch die Rübsenkörner. Ich hab sie vorher eingequellt, dass d’ dir den Schnabel nicht anstrengen musst.“
Der junge Mann ging versonnenen Schrittes den Tönen nach.
Schon nach kurzem Weg erreichte er eine Waldblöße, die rings von hohen Bäumen umstanden war, unter deren weiten Ästen es grünes Unterholz gab. Dort saß ein grauköpfiger Mann, dessen Gesicht aber nicht zu erkennen war, da er dem Ankömmling den Rücken zugekehrt hatte.
Der Alte trug kurze Lederhosen und war barfuß. Die Jacke lag neben ihm und der Hut darauf. Sein vielgeflicktes Hemd war vom gröbsten Leinenzeug, aber reinlich und schneeweiß gebleicht. Wie es schien, fehlte ihm der linke Arm.
Der junge Mann schritt langsam auf ihn zu und bemerkte, dass ein Fink, der in der Nähe des Alten gesessen hatte, bei seinem Nahen scheu davonflog. Das veranlasste den Alten sich umzudrehen.
„Grüß Gott!“, sagte der Jüngere.
„Grüß Gott auch!“, nickte der Finkenfreund. „Wann der Fink nicht fortgeflogen wär, hätte ich gar nicht gewusst, dass jemand kommt; so einen leisen Schritt hast du.“
„Hoffentlich bist mir nicht bös, dass ich dich störe?“
„Bös? Warum nicht gar? Die liebe Sonn, der Wald, die Luft, das alles hat der Herrgott gemacht, und da hat halt ein jeder das Recht, darinnen zu sein. Aber dich hab ich hier noch niemals gesehn.“
„Ich bin fremd.“
„Wo kommst her?“
„Von der Eisenbahn.“
„So. Da hast zwei Stunden laufen müssen.“
„Über drei. Ich wollt es klug machen und quer durch den Wald gehn, da hab ich mich auf meine Landkarte verlassen und mich grad erst recht verirrt.“
Der Alte blickte mit einer Art drolliger Hochachtung zu ihm auf.
„Soso! Eine Landkarte hast? Da bist wohl gar ein Gelehrter?“
„O nein.“
„Na, ich dachts halt nur. Aber mit den Landkarten ists ein eigen Ding. Wer nach ihnen geht, der verirrt sich oft. Weißt, wo die beste Landkarte gezeichnet ist?“
„Nun?“
„Im Köpferl der Vögel. Die fliegen weit übers Meer hinweg und irren sich doch nie. Und kein Schulmeister hat sie die Geografie gelehrt und keinen Wegweiser können sie lesen. Aber wo willst hin, da du von der Eisenbahn kommst?“
„Nach Hohenwald.“
„Schau, nach Hohenwald! Dort wohn ich auch. Willst jemand besuchen?“
„Ja.“
„So kann ich dir wohl Auskunft erteilen.“
„Zunächst muss ich zum geistlichen Herrn.“
„Den kann ich dir loben. Das ist einer von der rechten Sorte, weißt, nicht so gelehrt und frommtuerisch; einer, der mehr in Taten predigt, als in Worten. Wannst zu dem kommst, so sag ihm einen Gruß von mir!“
„Danke! Aber wenn ich ihn von dir grüßen soll, so muss ich deinen Namen sagen können.“
„Das sollst auc...

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