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Die Sexualisierung des Sports in den Medien
About this book
Die redaktionelle Darstellung von Sportlerinnen erfolgt zunehmend in erotischen Posen, ihr Aussehen wird zur wichtigsten Bildaussage – die erzielte Leistung tritt in den Hintergrund. Diese Sexualisierung in der Bildkommunikation findet dabei keineswegs ein Korrektiv im redaktionellen Umfeld, vielmehr zeigen sich auch in den journalistischen Texten entsprechende Tendenzen. Der sexualisierten Darstellung von Profisportlerinnen in Text und Bild schließt sich unmittelbar eine sexistische Aufbereitung in der werblichen Kommunikation an, die teilweise sogar softpornografische Züge trägt. So lassen sich Athletinnen, die zuvor in einschlägigen Männermagazinen, Sport-Illustrierten und Kalendern eine erotische Präsenz gezeigt haben, besonders gut als Werbe-Testimonial vermarkten. Die männliche Konkurrenz kann sich der medialen Sexualisierung ebenfalls kaum noch entziehen. Dank David Beckham wird auch von Sportlern erwartet, dass sie dem erwünschten maskulinen Körperideal entsprechen und auch außerhalb der klassischen Sportberichterstattung in einem erotischen Kontext auftreten.Doch geht die Sexualisierung des Sports in den Medien weit über den Profisport hinaus, was sich z.B. am Beispiel der "Sexy Sportclips" im Nachtprogramm von Spartensendern oder durch die gezielte Neuschaffung von erotisierten Sportarten wie der US-amerikanische Lingerie Fottball League, bei der die Sportlerinnen lediglich mit Dessous bekleidet sind, anschaulich zeigen lässt. Schließlich erfolgt auch eine Thematisierung bzw. bewusste Nicht-Thematisierung von Homosexualität und Transsexualität im Sport: Outings von homosexuellen Fußballspielerinnen sowie die Diskussion über die Transsexualität der südafrikanischen 800-m-Weltmeisterin Semenya zeigen die Brisanz des Themas an.Der vorliegende Sammelband greift eine primär visuelle Repräsentationsstrategie auf, die sich in den vergangenen Jahren medienübergreifend beobachten lässt.
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Information
Table of contents
- Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung in die Thematik
- Daniela Schaaf / Jörg-Uwe Nieland
- Anmerkungen zur Sexualisierung des Mediensports
- Robert Gugutzer
- Körperpolitiken des Sports. Zur sportiven Verschränkung von Körper, Geschlecht und Macht
- II. Historische Genese der Sexualisierung
- Gertrud Pfister
- Die Darstellung von Frauen im Mediensport – Kontinuitäten und Veränderungen«
- III. Sexualisierung als Inszenierungs- und Vermarktungsstrategie von Sportlerinnen
- Bettina Rulofs / Ilse Hartmann-Tews
- Geschlechterverhältnisse in der medialen Vermittlung von Sport – Sexualisierung und Erotisierung als Inszenierungsstrategien?
- Daniela Schaaf
- Der Körper als Kapital – Sportlerinnen im Spannungsfeld zwischen Selbstvermarktung und Sexualisierungszwang
- IV. Die Sexualisierung des Mediensport im Print und im Internet
- Daniel Beck / Steffen Kolb
- Die Darstellung von Sportlerinnen und Sportlern im und neben dem Wettkampf – eine Analyse der Berichterstattung über die Ski- und Leichtathletik-Weltmeisterschaften
- Sascha Trültzsch
- Sexualisierte Inszenierungsmuster? Präsentationen von Sportlerinnen und Sportlern in Internet und Social Web
- Nicole Selmer / Almut Sülzle
- Ein Bikini macht noch keinen Fußball. Zum Bild der weiblichen Fußballfans in den Medien
- V. Die (Soft-)Pornografisierung des Mediensports
- Dagmar Hofmann
- Kult oder Kommerz? Reflexionen junger Rezipienten zur Inszenierung von Erotik in Sportkontexten am Beispiel der Sexy Sportclips (SSC)
- Jan Tilman Schwab
- »From passion on the pitch to steamy locker room sex scenes« – Zur Verwendung des Fußballs im Pornofilm
- VI. Die Darstellung von Homo- und Transsexualität im Mediensport
- Martin K. W. Schweer
- Is anybody out there? Homosexualität in der Sportberichterstattung: Sozialpsychologische Spezifika des (Medien-)Sports mit Blick auf ein Tabuthema
- Christoph Bertling/Holger Ihle
- Tabu Transsexualität? – Eine Analyse der Printberichterstattung über den Fall Balian Buschbaum in der deutschen Qualitätspresse und in Nachrichtenmagazinen