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Gesammelte Werke
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Caroline Philippine von Briest, besser bekannt als Caroline Philippine de la Motte Fouqué war eine deutsche Schriftstellerin der Romantik. Dieser Band beinhaltet ihre bekanntesten Romane: Die Frau des FalkensteinsMagie der NaturDer Spanier und der Freiwillige in ParisResignationRodrich
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Information
Topic
LiteraturSubtopic
AltertumswissenschaftenEmma an den Geistlichen
Ich fürchte, ehrwürdiger Herr, ich bin einer warmen Aufwallung des Herzens allzurasch gefolgt. Mich quält der leise Vorwurf, Hugo beunruhigt, ihn unsicher gemacht, ein freundliches, natürliches Verhältniß gestört zu haben. Ich sehe das Hugo an. Er sagt nichts, aber seine Traurigkeit lastet schwer auf mir.
Sehen Sie, es kam so unwillkührlich. An einem von den Abenden, an welchen wir die Ankunft meiner Mutter erwarteten, ich gespannt auf jedes Geräusch horchte, mit Anstrengung sprach und zerstreut zuhörte, lächelte Hugo über meine Unruhe. »Wer Dich so sieht, Emma, der muß glauben, daß mehr Bangigkeit als Freude Deine große Unruhe veranlaßt.« Das Blut stieg mir ins Gesicht. Er hatte den rechten Fleck getroffen. Es fuhr ein Stich durch meine Seele. Leutselig, und vielleicht die flüchtige Aeusserung bereuend, faßte mich der gute Mann bei der Hand, indem er, in mein Auge sehend, auf seine leise und eindringliche Weise fragte: »Was fürchtest Du denn, liebe Emma?« Ich fiel ihm schweigend um den Hals. Mir ward mit einemmale so beklommen. Alles, Alles, was ich mir selbst verschwiegen hatte, sprach mit schnellen Zungen zugleich in mir. Ich war wie betäubt, und weiß auch wahrhaftig nicht, wie es kam, daß ich zuletzt sagte: »Für Dich, Liebster, fürchte ich allein.«
Er ließ mich langsam aus seinen Armen gleiten, ohne etwas zu erwiedern. Die Falte auf seiner Stirn war dunkler. Ich erschrack. »Nimm es nicht so hoch,« bat ich. Er versetzte aber mit großem Ernst: »Wodurch gebe ich Dir denn Veranlassung zur Besorgniß?« Ich empfand so sehr in seiner Seele, daß ich mich sogleich selbst anklagte, und ihn um Verzeihung bat, wenn eine innere Aehnlichkeit mit meiner Mutter, mich zum Voraus errathen lasse, was diese tadeln könne. »Tadeln?« fragte er scharf. »Nun! und das wäre?« »Großer Gott!« rief ich, seine Hände ergreifend, »ich erwähne es nicht, um Dich zu kränken; allein, da einmal die Rede davon ist, und mir ein stiller Augenblick das Herz aufschließt, so soll es wohl so sein, daß Dir nichts darin verborgen bleibe.«
Er ward im höchsten Grade aufmerksam. Näher zu mir heranrückend, sah er mich an, als wolle er mir die Worte von den Lippen lesen. Das verwirrte mich. Ich stockte. Er lehnte sich nun ganz in den Sessel zurück, schlug die Arme über einander, und richtete den kummervollen Blick nach dem Fenster. Jetzt, da ich nicht mehr seinem Auge auszuweichen hatte, fuhr ich mit mehr Muth fort: »Ich berge Dir es nicht, es giebt Stunden, in denen ich die glückliche Elise beneide, der es Gott gegeben hat, Dich auf leichte und gefällige Weise zu beschäftigen.« Es zuckte hier etwas um seinen Mund, das ich nicht Spott nennen möchte; es war wohl überall nur ein Zucken, vielleicht aus Verlegenheit. »Wenn sich,« fuhr ich fort, »solch selbstsüchtiges Gefühl in mir regt, lieber Hugo! so glaube gewiß, daß es mich beschämt, und ich um keinen Preis Deine Freiheit kränken möchte. Allein –« ich hielt hier inne. Es lag so viel schmerzlicher Ernst in seiner Miene. Tausendmal bereuete ich das Gesagte. Allein, die Saite war angeschlagen. Sie hatte den Ton verstimmt zurückgegeben. So verletzend durfte sie nicht verklingen. »Allein,« hub ich wieder an, »wenn ich Dich auch weit mehr liebe, als mich selbst, und nur froh bin, wenn Du es bist, so kann ich mir vorstellen, daß meine Mutter« – »Aha!« unterbrach mich Hugo, indem er vom Stuhle aufstand, und die Hände auf dem Rücken, mit gesenktem Kopf im Zimmer auf- und abging.
»Mißverstehen wir uns denn heute ganz?« fragte ich betrübt.
Er trat an meinen Stuhl, legte seine Hand auf die meinige, und sagte: »Sei ruhig, Emma! Deine Mutter soll nicht über mich klagen dürfen. Ich verspreche Dir das. Kann es Deinen Frieden sichern, und ihr eine unwillige Minute ersparen, so meide ich alle andere Gemeinschaft, und bleibe, wo Ihr mich haben wollt.«
»Du guter Mann!« rief ich bewegt, »wie kannst Du glauben, daß ich ein solches Opfer von Dir fordere? Nein! gehe, und komme nur. –«
»Nur?« lächelte er ironisch. »Was denn, Emma, heißt Dein nur? bleibe nicht länger, als es uns passend scheint? Spare Dir und mir den Nachsatz. Meinst Du, ein Vogel habe was davon, wenn Du ihm die Thüre des Käfigs aufmachst, ihn flattern läßt, und doch den Fuß in einer Schlinge hältst, und so den Flug regierest? Besser, er sitzt still auf seiner Stange, und vergißt, daß es über ihm ein Luftmeer giebt und muntre Segler, die es behend durchschneiden.«
Ich war wie zermalmt durch die letzten Worte. Was hatte ich gethan? Mußte ich ihn so reizen? so das Verborgene aus seiner Brust reißen? Ich fühle, er müsse, er werde es verwünschen, daß ich es war, die ihn dazu verleitete! sagen ließ sich in diesem Augenblicke nicht wohl etwas. Wir empfanden das Beide. Eine lange, ernste Pause zerriß vollends alle Fäden der Mittheilung unter uns. Die schwüle Stille drückte unaussprechlich auf mich. Hugo verließ das Zimmer nicht. Er ging darin auf und ab. Ich war ebenfalls aufgestanden. Es peinigte mich, ihn so zu sehen und nun doch nicht mehr einlenken zu können.
Er brach zuerst das Stillschweigen. »Eins sage mir,« bat er, »kam, was Du eben äußertest, ganz aus Dir selbst, Emma? oder halfen Dir Andere darauf?«
»Ueber Dich, Hugo, und was Dich betrifft,« entgegnete ich schnell, »sei gewiß, traue ich nur meinem Herzen. Wenn es eitel ist, Dich allein besitzen zu wollen, so vergieb ihm diese zärtliche Schwäche.«
»Besitzen! besitzen!« wiederholte er ein paarmal kopfschüttelnd. »Ihr betrachtet alles wie Eigenthum und Waare. Ich schlage den Menschen höher an, er ist mir eben soviel, als die ganze Welt; ich kenne keinen Kaufpreis für ihn. Doch sei ruhig,« fügte er hinzu, »ich besitze mich zum Glück noch selbst. Du hast Niemand zu beneiden.«
Er wollte hier das Zimmer verlassen. »Sage mir ein gütigeres Wort!« rief ich ihm flehend nach. »Du solltest mich nicht so verkennen. Wenn ich Dir meine Schwäche bekannte, so geschah es nur, weil ich sie auch bei Dir voraussetzte, und Dir ersparen wollte, dadurch verhetzt zu werden.«
»Ich danke Dir,« sagte er, einen kurzen Augenblick zu mir zurücksehend. »Ich kann mir denken, wie alles steht, und werde auf meiner Huth sein. Verlaß Dich darauf.« Er ging. Ich sehe nun wohl, daß er sich gerade da gekränkt fühlt, wo er unangefochten zu bleiben verlangt; eifersüchtig bewacht er die innere Freiheit. Er hält mich für anmaßender, als ich bin; das gerade verzeiht er mir am Wenigsten. Ich habe dies voreilige Vertrauen schon mit heißen Thränen beweint. – – – –
Mehrere Wochen darauf.
Seit meine Mutter hier ist, lebe ich in einer Spannung, die mich innerlich aufreibt. Wo sollte ich anfangen, wollte ich Ihnen, mein lieber, lieber Freund! alle die tausend Uebergänge quälender Besorgniß, trügerischer Freude und herber Enttäuschungen aufzählen!
Sie wissen, wie ich das Alles voraussehe. Aber, lieber Gott! man sieht doch nur im Allgemeinen! Das Einzelne wird erst durchs Leben geboren.
Je regsamer dies von allen Seiten um mich wird, je drängender nahen sich Gefahren, denen nicht mehr auszuweichen ist.
Nein, nein, es giebt hier keinen Ausweg! Ein jeder führt zu dem Opfer meines Herzens. Ich hatte längst diese Ueberzeugung.
Hugo liebt! liebt zum erste...
Table of contents
- Caroline de la Motte Fouqué – Biografie und Bibliografie
- Die Frau des Falkensteins
- Erstes Bändchen
- Zweites Bändchen
- Magie der Natur
- Erstes Buch
- Zweites Buch
- Drittes Buch
- Der Spanier und der Freiwillige in Paris
- Resignation
- Erster Theil
- Zweiter Theil
- Rodrich
- Erster Theil
- Zweiter Theil