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Die Propeller-Insel
About this book
Dies ist die illustrierte Version dieses Klassikers.Nach einem Unfall bei ihrer Reise von San Francisco nach San Diego suchen die vier französischen Musiker Yvernes, Frascolin, Pinchinat und Zorn nach einem Nachtquartier. Dieses wird ihnen in einer nahegelegenen Stadt angeboten. Sie gelangen in eine elegante Stadtanlage, die sie in der umgebenden Einöde nicht erwartet hätten. Am nächsten Morgen stellt sich heraus, dass sich die Musiker auf einer künstlichen Insel aus Stahl befinden, die von amerikanischen Milliardären erbaut wurde.... (aus wikipedia.de)
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Information
Die Insel Tahiti ist bestimmt, zum regelmäßigen Ruheplatz Standard-Islands zu werden. Vor der Fortsetzung ihrer Fahrt nach dem Wendekreis des Steinbocks gedenken seine Bewohner sich jedes Jahr im Gewässer von Papeete aufzuhalten. So freundlich von den französischen Behörden wie von den Eingebornen empfangen, wollen sie sich dadurch dankbar erweisen, daß sie jenen ihre Thüren oder vielmehr ihre Häfen weit öffnen. Militärs und Civilisten von Papeete strömen in Folge dessen herbei, durchstreifen die Felder, den Park und die Avenuen, doch nie ereignet sich dabei ein Zwischenfall, der das bisherige vorzügliche Einvernehmen hätte stören können. Bei ihrem Weggange muß die Polizei freilich darauf achten, daß die hiesige Bevölkerung sich durch das Zurückbleiben einiger Tahitier, die doch auf der schwimmenden Insel nicht Wohnung nehmen dürfen, nicht heimlich vermehrt hat.
Natürlich genießen die Milliardeser für dieses Entgegenkommen auch die Freiheit, alle Inseln der Gruppe zu besuchen, vor denen es dem Commodore Simcoë etwa anzuhalten beliebt.
Veranlaßt durch das längere Verweilen hier denken schon einzelne reiche Familien daran, sich in der Umgebung von Papeete Villen zu miethen, und einige haben sich solche sogar im voraus gesichert. Sie denken sich daselbst ebenso häuslich einzurichten, wie Großstädter, die für den Sommer mit Kind und Kegel aufs Land ziehen, um hier als Grundbesitzer, Touristen, Ausflügler oder, wenn sie dafür Neigung haben, als Jäger zu leben, kurz, sie wollen da eine Villegiatur halten, ohne von diesem heilsamen Klima, dessen Temperatur zwischen April und December von vierzehn bis dreißig Centigrad schwankt, irgend etwas zu fürchten zu haben.
Unter den Notabeln, die ihre prächtigen Häuser verlassen und gegen noch bequemere und schönere Wohnungen auf dem Lande in Tahiti vertauschen, sind vor allem die Tankerdon's und die Coverley's zu nennen. Mr. und Mrs. Tankerdon nebst ihren Söhnen und Töchtern beziehen denn auch schon am nächsten Tage ein reizendes Häuschen auf der Landspitze von Tatao. Mr. und Mrs. Coverley, Miß Diana und deren Schwestern vertauschen ebenfalls das Palais in der Fünfzehnten Avenue mit einer herrlichen Villa unter den Bäumen auf der Venusspitze. Die beiden Wohnungen liegen mehrere Meilen weit von einander, was Walter Tankerdon vielleicht für etwas weit hält. Es liegt freilich nicht in seiner Macht, die beiden Landspitzen der tahitischen Küste einander zu nähern. Uebrigens stehen sie durch fahrbare, gut erhaltne Straßen mit Papeete in bequemer Verbindung.
Frascolin bemerkt gegen Calistus Munbar, daß die beiden Familien in Folge ihrer Abwesenheit beim Besuche des Civilgouverneurs nicht gegenwärtig sein können.
»Desto besser, antwortet der Oberintendant, dessen Augen in geheimer Freude aufleuchten, da gehen wir allen Unannehmlichkeiten aus dem Wege. Käme der Vertreter Frankreichs zuerst zu den Coverley's, was würden dann die Tankerdon's, und wenn zu diesen, was würden dann die Coverley's dazu sagen?«
Cyrus Bikerstaff kann sich wegen der Abwesenheit der beiden Familien nur Glück wünschen.
– Ist denn gar keine Hoffnung vorhanden, daß die Rivalität dieser Familien endlich einmal aufhört? sagte Frascolin.
– Wer kann das wissen, erwiderte Calistus Munbar. Das hängt vielleicht nur von dem liebenswürdigen Walter und der reizenden Diana ab...
– Bisher scheint es freilich, daß dieser Erbe und diese Erbin... fällt Yvernes ein.
– Keine Angst! unterbricht ihn der Oberintendant, dazu genügt eine Gelegenheit, und wenn der Zufall eine solche nicht herbeiführt, so werden wir, zum Besten unsrer geliebten Insel, einmal selbst den Zufall spielen!«
Calistus Munbar führt dabei auf den Fersen eine Pirouette aus, die gewiß des Athanase Dorémus Beifall gefunden und einem Marquis des vorigen Jahrhunderts keine Schande gemacht hätte.

Am Nachmittage des 20. October landen der Civilgouverneur, der Commandant, der Generalsecretär und die ersten Beamten des Protectorats am Quai des Steuerbordhafens, wo sie von dem Gouverneur mit den ihnen zukommenden Ehren empfangen werden. Von beiden Batterien donnern Kanonenschüsse. Bereitstehende Wagen mit französischen und Milliardeser Fahnen bringen sie nach der Stadt, wo der Empfangssaal des Stadthauses für diese Zusammenkunft hergerichtet ist. Während der Fahrt jubelt ihnen die Bevölkerung zu und vor der Auffahrt zum Stadthause werden einige officielle Begrüßungen ausgetauscht, die sich nur erträglich lange hinziehen.
Später folgt ein Besuch des Tempels, der Saint-Mary Church, des Observatoriums, der beiden Elektricitätswerke, der Häfen, des Parks und in Tramwagen eine Fahrt um die ganze Insel. Nach der Rückkehr wird im großen Saale des Casinos ein kleines, aber seines Mahl eingenommen , und die sechste Stunde kommt heran, ehe der Civilgouverneur mit seinem Gefolge und unter dem Donner der Geschütze von Standard-Island nach Papeete zurückkehrt, wohin er eine vortreffliche Erinnerung mitnimmt.
Am Morgen des 21. October lassen sich die vier Pariser wieder nach Papeete übersetzen. Sie haben niemand eingeladen, sie zu begleiten, nicht einmal den Tanz- und Anstandslehrer, dessen Beine so langen Wanderungen nicht einmal mehr gewachsen gewesen wären. Sie sind frei wie die Luft, wie Schüler in den Ferien, und glücklich, einen ordentlichen Fels-und Erdboden unter den Füßen zu haben.
In erster Linie handelt es sich um eine Besichtigung Papeetes. Die Hauptstadt des Archipels ist unbestreitbar hübsch zu nennen. Dem Quartett gewährt es ein wahres Vergnügen, unter den hohen Bäumen zu flanieren, die alle Häuser am Strande, die Magazine der Marine und die größten Handelsniederlassungen am Hafen überschatten. Dann begeben sie sich unter Benützung eines Railway amerikanischen Systems eine auf den Quai mündende Straße hinauf nach der innern Stadt.
Hier finden sie breite, ebenso wie in Milliard-City nach Winkel und Richtscheit angelegte Straßen zwischen Gärten in üppigem Grün. Sogar zu dieser frühen Morgenstunde herrscht schon ein reger Ver...
Table of contents
- Jules Verne – Biografie und Bibliografie
- Die Propeller-Insel
- Erster Theil.
- Zweiter Theil.