Reisen, Band 2 - Californien
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Reisen, Band 2 - Californien

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Reisen, Band 2 - Californien

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Dies ist Band zwei von fünf in denen der große Reise- und Abenteuerschriftsteller von seinen Erlebnissen berichtet. Friedrich Gerstäcker war ein deutscher Schriftsteller. Er ist vor allem durch seine Bücher über Nordamerika bekannt

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Information

Reisen, Zweiter Band – Californien
Friedrich Gerstäcker
Inhalt:

Friedrich Gerstäcker – Biografie und Bibliografie
Reisen, Zweiter Band – Californien
1. San Francisco im Herbst 1849.
2. Ein Streifzug in die kalifornischen Minen während der Regenzeit.
3. Schattenseiten.
4. Rückmarsch und Sacramento City.
5. Mission Dolores.
6. San Francisco im Frühjahr von 1850.
7. Goldwäscherleben.
8. Die Indianer Californiens.
9. Murphys new Diggings.
10. Der Mosquito-gulch.
11. Aus den Minen – Stockton.
12. Schluß.
Reisen, Band 2, F. Gerstäcker
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849615598
www.jazzybee-verlag.de

Friedrich Gerstäcker – Biografie und Bibliografie

Roman- und Reiseschriftsteller, geb. 10. Mai 1816 in Hamburg, gest. 31. Mai 1872 in Braunschweig, Sohn eines seinerzeit beliebten Opernsängers, kam nach dessen frühzeitigem Tode (1825) zu Verwandten nach Braunschweig, besuchte später die Nikolaischule in Leipzig, widmete sich dann auf Döben bei Grimma der Landwirtschaft und wanderte 1837 nach Nordamerika aus, wo er mit Büchse und Jagdtasche das ganze Gebiet der Union durchstreifte. 1843 nach Deutschland zurückgekehrt, widmete er sich mit Erfolg literarischen Arbeiten. Er gab zunächst sein Tagebuch: »Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika« (Dresd. 1844, 2 Bde.; 5. Aufl., Jena 1891) heraus, schrieb kleine Sagen und Abenteuer aus Amerika nieder und wagte sich endlich an ein größeres Werk: »Die Regulatoren in Arkansas« (Leipz. 1845, 3 Bde.; 10. Aufl., Jena 1897), worauf in rascher Reihenfolge »Der deutschen Auswanderer Fahrten und Schicksale« (Leipz. 1847; 3. Aufl., Jena 1899), »Mississippibilder« (Leipz. 1847–48, 3 Bde.), »Reisen um die Welt« (das. 1847–48, 6 Bde.; 3. Aufl. 1870), »Die Flußpiraten des Mississippi« (das. 1848, 3 Bde.; 10. Aufl. 1890) und »Amerikanische Wald- und Strombilder« (das. 1849, 2 Bde.) neben verschiedenen Übersetzungen aus dem Englischen erschienen. 1849–52 führte G. eine Reise um die Welt, 1860–61 eine neue große Reise nach Südamerika aus; 1862 begleitete er den Herzog Ernst von Koburg-Gotha nach Ägypten und Abessinien. 1867 trat er eine neue Reise nach Nordamerika, Mexiko und Venezuela an, von der er im Juni 1868 zurückkehrte. Seine letzten Jahre verlebte er in Braunschweig. Seine spätern Reisen beschrieb er in den Werken: »Reisen« (Stuttg. 1853–1854, 5 Bde.); »Achtzehn Monate in Südamerika« (Jena 1862, 3. Aufl. 1895) und »Neue Reisen« (Leipz. 1868, 3 Bde.; 4. Aufl.). Gerstäckers Reisen galten nicht wissenschaftlichen oder sonstigen allgemeinen Zwecken, sondern der Befriedigung eines persönlichen Dranges ins Weite; seine Schilderungen sind daher vorwiegend um ihrer frischen Beobachtung willen schätzbar. Ebenso verfolgte der fruchtbare Autor bei seinen zahlreichen Romanen und Erzählungen schlechthin Unterhaltungszwecke. Wir nennen davon: »Der Wahnsinnige« (Berl. 1853); »Wie ist es denn nun eigentlich in Amerika?« (2. Aufl., Leipz. 1853); »Tahiti«, Roman aus der Südsee (5. Aufl., das. 1877); »Nach Amerika« (das. 1855, 6 Bde.); »Kalifornische Skizzen« (das. 1856); »Unter dem Äquator«, javanisches Sittenbild (7. Aufl., Jena 1902); »Gold« (4 Aufl., Leipz. 1878); »Inselwelt« (3. Aufl., das. 1878); »Die beiden Sträflinge« (5. Aufl., das. 1881); »Unter den Penchuenchen« (das. 1867, 3 Bde.; 4. Aufl. 1890); »Die Blauen und Gelben«, venezuelisches Charakterbild (das. 1870, 3 Bde.); »Der Floatbootsmann« (2. Aufl., Schwerin 1870); »In Mexiko« (Jena 1871, 4 Bde.) etc. Seine kleinern Erzählungen und Skizzen wurden unter den verschiedensten Titeln gesammelt: »Aus zwei Weltteilen« (Leipz. 1851, 2 Bde.; 6. Aufl. 1890); »Hell und Dunkel« (das. 1859, 2 Bde.; 6. Aufl. 1890); »Heimliche und unheimliche Geschichten« (das. 1862, 3. Aufl. 1884); »Unter Palmen und Buchen« (das. 1865–67, 3 Bde.; 3. Aufl. 1896); »Wilde Welt« (das. 1865–67, 3 Bde.); »Kreuz und Quer« (das. 1869, 3 Bde.); »Kleine Erzählungen und nachgelassene Schriften« (Jena 1879, 3 Bde.); »Humoristische Erzählungen« (Berl. 1898) u. a. Unter seinen Jugendschriften verdienen »Die Welt im Kleinen für die kleine Welt« (Leipz. 1857–61, 7 Bde.; 4. Aufl. 1893), unter seinen Humoresken besonders »Herrn Mahlhubers Reiseabenteuer« (das. 1857, 11. Aufl. 1896) Auszeichnung. Gerstäckers »Gesammelte Schriften« erschienen in 44 Bänden (Jena 1872–79), eine Auswahl in 24 Bänden, hrsg. von Dietrich Theden (das. 1889–90); »Ausgewählte Erzählungen und Humoresken«, hrsg. von Holm in 8 Bänden (Leipz. 1903).

Reisen, Zweiter Band – Californien

1. San Francisco im Herbst 1849.

Mit der Einfahrt in das goldene Thor Californiens begann für mich jedenfalls ein neuer Abschnitt meines Lebens; die See lag wieder dahinten und das neue wunderliche Land mit den goldnen Träumen Tausender vor mir. Bald sollte ich mich von all dem tollen Gewirr eines solchen Lebens umrauscht sehen und es wäre eine sehr natürliche Sache gewesen, wenn sich der Mensch, als Vorbereitung zu einer so förmlichen Umwandlung seines ganzen bisherigen Treibens, etwas ernst und überlegend seinen eigenen Gedanken überlassen hätte, nicht so Hals über Kopf in das bunte Chaos einer, in der Geschichte noch nicht dagewesenen Periode, förmlich hineingeworfen zu werden. Weder ich aber, noch ein Anderer von uns, auf dem ganzen Schiff, dachte an etwas derartiges, denn jede Secunde brachte ein neues, immer wieder in sich selbst zerfließendes, sich neu gestaltendes Bild, und das Auge konnte sich nicht satt sehen an alle dem, was ihm in fast zu reichem Maße hier plötzlich geboten wurde. Uns war wie Leuten zu Muthe, die Monate lang in dunkler Gefängnißnacht gesessen haben, und jetzt plötzlich frei und unbehindert in das blendende Sonnenlicht treten – es ist etwas natürliches, daß sie im Anfang an nichts Anderes denken, als nur vor allen Dingen ihre Augen dem neuen starken Licht zu gewöhnen – das Uebrige findet sich nachher schon von selber.
Doch zu unserem Schiff zurück, und der Leser mag mit mir selber die Fahrt und das neue Leben beginnen.
Das »goldene Thor« Californiens ist wirklich ein prachtvoller Eingang für eine so herrliche Bai als die von San Francisco – an beiden Seiten heben sich steile schroffe Felshänge, wie auseinandergerissen durch die Gewalt des dagegen anstürmenden Meeres, empor, und meilenweit hinein führt eine, scharf von schrägabsenkenden Berghalden eingeschlossene Straße, die sich erst an der Nordseite der Bai von der dort vorragenden Spitze ab, auf welcher jetzt ebenfalls eine blühende Stadt Sausilita liegt, nordwärts, verschiedene andere Baien bildend, hineinzieht, und oben, in ihrer letzten Bucht die beiden Ströme Sacramento und San Joaquin aufnimmt.
Gleich rechts, und nur wenige englische Meilen im Innern, liegt ein kleines Fort die Einfahrt zu beschützen und vor uns breitete sich die Contraküste mit ihren braunen, allerdings etwas dürr aussehenden Hängen und einzelnen anderen, darüber noch hinausschauenden Bergkuppen, aus. Bewaldet schienen die Berge nicht, nur auf den Contraküstenbergen standen einzelne Gruppen hoher stattlicher Cedern.
Aber selbst das fesselte unsere Aufmerksamkeit nicht lange, denn wir spähten nach Zelten und Wohnungen am Ufer umher, und wie uns erst die dort weidenden Pferde und Rinder amusirt hatten, so rief bald hier bald da ein Ruf: »dort steht ein Zelt – dort bei den kleinen Büschen« – und da drüben wieder: »da stehen eine ganze Menge – das muß eine Stadt seyn!« und wie die Ausrufe alle hießen, den Blick bald der, bald jener Richtung zu.
Gegen Abend trieb uns eine frische Brise gegen die hier sehr starke Fluth doch verhältnismäßig ziemlich rasch an, weiter in die Bai hinein – je mehr wir vorrückten, desto mehr Zelte, in die verschiedenen kleineren Thäler oft malerisch genug hineingeschmiegt – wurden sichtbar, und mehr und mehr näherten wir uns, zwischen den kahlen und steinigten Hügeln hindurch, der Stadt selber – noch weiter vor, und an dem rechten Abhang wurden einzelne kleine Holzgebäude sichtbar.
»Aber man sieht ja noch gar Niemanden graben!« – rief eine Stimme vorn von der Back herunter, wo sich die meisten der Zwischendecks- und auch sehr viele von den Cajütspassagieren gesammelt hatten – »Donnerwetter ist da noch Platz am Lande!«
»Dorthinten waschen welche!« schrie ein Anderer begeistert – »da gerade in der kleinen Schlucht vor uns – dorthinten waschen welche« – jubelten Andere nach, und es war eine ordentliche Freude darüber, in der die guten Leute die ganze sie umgebende Scenerie zu vergessen schienen, bis wir dem bezeichneten Ort wo »welche wuschen« näher kamen und sahen, daß es ein paar dort in der Thalschlucht weidende Rinder gewesen.
Und rechts drüben – der Holzgebäude wurden mehr und mehr – das war San Francisco – und die Masten an der linken Seite des Hafens – aber der kleine Ort? Die Hügel verbargen uns noch den Anblick des größten Theils. Mit jeder Kabellänge ward mehr sichtbar, und jetzt – Mast an Mast, ein wirklicher undurchdringlicher Wald von Wimpeln und Stengen, dehnte sich die ungeheure Masse der dort vor Anker liegenden Schiffe aus. Dabei die kleinen Fahrzeuge die rechts und links hinüberschossen, da drüben die Zelte und Rinder- und Pferdeheerden, auf den Hügeln die immer deutlicher und zahlreicher auftauchenden Gebäude – das Auge fand gar nicht Zeit das alles was sich ihm neu und anziehend bot, zu fassen, zu überschauen.
Das meiste Interesse hatten aber doch für mich im ersten Augenblick die Schiffe. War es daß ich mir das Land gerade so gedacht hatte als es sich jetzt in Wirklichkeit zeigte, war es daß ich den verlassenen Talisman, für den ich allerdings nicht unbegründetes Interesse fühlte, da ja dort noch meine sämmtlichen Sachen an Bord seyn sollten, herauszuspähen wünschte – zwei deutsche Flaggen konnte ich dabei schon erkennen. Dicht daneben eine Hamburger, und dort, Seite an Seite mit einer zweiten Bremer Flagge, wehte diese, während oben auf dem Fockmast desselben Schiffes eine kleine Flagge mit einem großen H (Heydorn) flatterte. Das war der Talisman; gleich darauf kam auch Capitän Meyer in seiner Jolle heran, und zeigte uns den Platz wo wir ankern konnten. Fünf Minuten später rollte der schwere Anker in die Tiefe und wir befanden uns auf californischem Grund und Boden. Und Californien? Ich weiß wahrhaftig nicht wo ich beginnen soll – als ob alte Märchen mit ihren fabelhaften Schätzen plötzlich wieder aufgetaucht wären, so umwogte, so umtobte uns das Ganze und nur das noch fehlte daß eine unbestimmte Anzahl von Genien mit goldenen Geschirren voll Diamanten etc. hier auf- und abspaziert wären, so kam mir das erste Betreten des Landes vor. Die Leute sprachen von Gold, als ob es sich eben nur um gewöhnlichen Staub handle, und die für alles geforderten Preise bewiesen uns nur zu bald, daß es kein Traum, sondern trockene, wahre Wirklichkeit sey, was uns umgab.
Schon um ans Land zu fahren mußten wir einen Dollar à Person bezahlen, und am Lande selbst schien die aus dem Boden fast herausgezauberte Stadt von San Francisco weit eher einem Märchen als dem wirklichen Leben anzugehören.
Fremonts Hotel, ein zweistöckiges sonst an und für sich sehr unbedeutendes und kleines Haus, etwa so groß wie eine Pfarrwohnung auf einem Dorfe, stand wie ein Palast unter den kleinen niederen Holzhütten und Zelten, die nur solche Stellen respektirten, wo wirkliche Straßen angelegt waren, und sonst wild und bunt, bald nach dieser, bald nach jener Himmelsrichtung hin Fronte machend, durcheinanderstanden. Das schöne Wetter, da es im Sommer selten oder nie regnet, hatte die Leute dabei ermuthigt, jeden nur möglichen Stoff zu benutzen, eben ein Gefach eher als ein Dach zu bekommen und weniger der Witterung als den Blicken der Nachbarn und Vorübergehenden entzogen zu seyn. Häuser – wenn man sie überhaupt so nennen kann – waren aus dem leichtesten Sparren- oder vielmehr Schachtelwerk errichtet, und mit buntem faserdünnem Cattun überzogen – der blaugeblümte hatte dabei zu der einen Seite nicht ausgereicht und mit großen Stichen war dem ein rothcarrirter Streifen angeheftet, der den Raum ausfüllen sollte, bis vielleicht ein gelbes, in größerer Quantität vorhanden gewesenes Muster begann und die hintere Wand und das Dach vollendet hatte.
An manchem Zelt stack dabei eine schon vielleicht in Nordamerika gemalte Firma, größer als Wohnung und Waarenlager, im Boden, und die verschiedenartigsten Kattun- und Leinwandhotels luden überall den Fremden ein, seinen Hunger »um ein Billiges« zu stillen.
Man vergaß aber fast die Häuser, so wunderlich diese dem Fremden auch beim ersten Betteten der Stadt vorkommen mochten, über die Menschen, die sich in den Straßen hier theils anscheinend beschäftigungslos herumtrieben, theils arbeiteten, als ob sie sich in den nächsten Stunden damit eine unabhängige Existenz zu verdienen gehabt hätten. Lernte man das Treiben und Schaffen aber erst näher kennen, so theilte man sie bald in drei verschiedene und bestimmte Klassen ein, die sich deutlich und auffallend genug von einander unterschieden.
Die erste Klasse besteht aus den schon hier Wohnenden – fast nur Kaufleute, denn zum Fabriciren selber hat der Mensch hier noch keine Zeit – was nicht fertig in's ...

Table of contents

  1. Friedrich Gerstäcker – Biografie und Bibliografie