Präsentieren ohne Stress
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Präsentieren ohne Stress

Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln

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Präsentieren ohne Stress

Wie Sie Lampenfieber in Auftrittsfreude verwandeln

About this book

Viele Menschen reagieren mit Nervosität, wenn sie vor eine Gruppe treten müssen. Der Puls fängt an zu rasen, der Atem wird flach und die Bewegungen werden hektisch. Wenn Sie nicht gelernt haben, mit Auftrittsstress umzugehen, bleiben Sie weit hinter Ihrer persönlichen Bestleitung zurück und gefährden im schlimmsten Fall sogar Ihr Image.Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie Auftrittsstress in Auftrittsfreude verwandeln und wie Sie Ihre Präsentation zu einem Markenzeichen machen können.Albert Thiele, Top-Management-Trainer und Bestsellerautor ("Argumentieren unter Stress" u.a.), verrät Ihnen, wie Sie Ihr psychologisches Optimum bei Ihren Auftritten finden. Und er vermittelt Ihnen das rhetorische, mediale und argumentative Know-how, das Ihnen zusätzliche Sicherheit gibt.Sie erfahren Do's und Dont's zu Körpersprache, zur Stimme und zur Dramaturgie. Sie lernen, Ihre Kernbotschaften kurz und einprägsam zu formulieren. Und sie werden vertraut gemacht mit den Maximen zeitgemäßer Präsentationstechnik vor kleinen und großen Gruppen.Damit Sie in Zukunft keiner mehr aus dem Konzept bringt und Sie Ihren Auftritt entspannt genießen können.

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Information

1 Qualitätsstandards für Präsentationen und Stressmanagement
Nur noch eine Woche, dann ist es so weit: Sie müssen ein Konzept zur Neustrukturierung des Vertriebs präsentieren. Ihr Auditorium: Vorstand und Ressortchefs Ihres Unternehmens. Die zeitliche Vorgabe für Ihren Auftritt: 20 Minuten plus Diskussion. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie an diesen für Sie wichtigen Termin denken?
Vermutlich kreisen Ihre Gedanken um folgende Fragen: Wie komme ich rüber? Werde ich einen kompetenten und souveränen Eindruck hinterlassen? Was mache ich, um mein Lampenfieber in den Griff zu bekommen – beim Vortrag und in der Diskussion? Wie kann ich meine Inhalte motivierend und einprägsam vermitteln? Was sind die Kernbotschaften meiner Präsentation? Mit welchen visuellen Hilfsmitteln kann ich meine Argumentation unterstützen? Wenn ich Powerpoint nutze: Wie viele Charts darf ich maximal in 20 Minuten zeigen? Wie kann ich den Erwartungen der Zuhörer bestmöglich Rechnung tragen?
Je nach Persönlichkeit, rhetorischer Begabung und Erfahrungen mit Präsentationen1 werden Inhalte und Schwerpunkte Ihrer Gedankenreise unterschiedlich sein. Und damit natürlich auch das subjektiv erlebte Stressniveau bei der Vorbereitung und später während des Vortrags.
Bevor Sie in den Kapiteln 2 bis 7 das Know-how zu den Schlüsselthemen des Präsentierens kennenlernen, werden zunächst zwei Fragen geklärt, die eng mit dem Buchtitel „Präsentieren ohne Stress“ zu tun haben:
1. Welche allgemeinen Qualitätsstandards sichern wirkungsvolles Präsentieren?
2. Wie kommt Auftrittsstress zustande und welche Auswirkungen hat Stress auf Ihre persönliche Leistung beim Präsentieren?
Die folgenden allgemeinen Anforderungen an erfolgreiche Präsentationen sind die Essenz aus „Best Practices“ besonders erfolgreicher Redner, einschlägiger Literatur sowie meiner langjährigen Erfahrungen als Managementtrainer und Coach. Diese Anforderungen wurden zu fünf Grundprinzipien (= Qualitätsstandards) verdichtet.
Fünf Grundprinzipien für wirkungsvolles Präsentieren
Es handelt sich um die Prinzipien
1. Zielgruppenorientierung,
2. Personalisierung,
3. Emotionalisierung,
4. Fokus auf Kernbotschaften und
5. Visualisierung.
Nutzen Sie diese übergreifenden Qualitätsstandards, um Ihre Präsentationen zielwirksam und zeitgemäß vorzubereiten und erfolgreich durchzuführen.
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Abbildung 1: Fünf Grundprinzipien für erfolgreiche Präsentationen
1. Zielgruppenorientierung
Jede Präsentation ist Maßarbeit, die auf die Zuhörer abgestimmt sein muss. Achten Sie daher beim Präsentieren darauf, dass Ihr Auftritt mit allen Facetten positiv auf das Publikum wirkt. Die spannende Frage lautet, wie Sie die „Qualitätswahrnehmung aus Sicht der Zuhörer“ so beeinflussen können, dass Ihre Zuhörer mit dem Gesamtbild Ihres Auftritts positive Gefühle verbinden: Die Kommunikationspsychologie betont zu Recht, dass die Wahrheit im Kopf der Zuhörer liegt.
Bedenken Sie, dass das gleiche Thema (respektive die gleiche Kernbotschaft) für ein Führungsgremium anders aufzubereiten ist als für Mitarbeiter, für eine Besuchergruppe oder für einen Kundenkreis. Jeder Präsentierende sollte sich daher auf verschiedene Zielgruppen (Anspruchsgruppen) und deren Niveau einstellen können. Empathie und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel sind hierbei unverzichtbar. Nur so ist es möglich, die präsentierte Botschaft an der fachlichen Spezialisierung, dem Vorwissen, den Entscheidungskriterien und Erwartungen der Zuhörer zu orientieren. Geschieht dies nicht, kann es zu fatalen Konsequenzen kommen: Das Publikum hat Verständnisschwierigkeiten, reagiert mit Desinteresse oder schaltet im schlimmsten Falle ab.
Das Prinzip der „Zielgruppenorientierung“ steht im Zentrum erfolgreicher Präsentationen und durchzieht daher alle Kapitel des Buches wie ein roter Faden. Es hat einen besonders hohen Stellenwert bei der Vorbereitung der Präsentation (Kapitel 5) und bei der Wahl geeigneter Medien (Kapitel 6).
2. Personalisierung
Bei allen Auftritten personalisieren Sie Ihre Botschaften: Sie geben Ihren Botschaften ein Gesicht, nämlich Ihres. Die Personalisierung kommt einem Wunsch der Zuhörer entgegen: Sie möchten wissen, mit wem sie es zu tun haben, und interessieren sich an erster Stelle für die Persönlichkeit des Vortragenden und erst an zweiter Stelle für die Inhalte.
Dieser Aspekt der Personalisierung lässt sich gezielt beeinflussen und zwar durch die Art und Weise Ihres Auftritts. Damit können Sie auch Ihre eigene Reputation fördern. Sie haben sogar die Möglichkeit, Ihre Präsentationstechnik zu Ihrem ganz persönlichen Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal zu machen. Sie können sich zum Beispiel als kreativer Vordenker, als Koryphäe in Ihrem Fachbereich, als großer Motivator, als durchsetzungsfähige Führungskraft oder als brillanter Entertainer profilieren.
Überlegen Sie sich daher vor Ihrer Präsentation, welches „Gesicht“ Sie Ihrem Unternehmen oder Ihrem Verantwortungsbereich geben wollen und welchen Eindruck Sie als „Mensch“ beim Publikum hinterlassen möchten. Zu Recht sagen amerikanische Berater den Spitzenkandidaten, die in den Medien oder auf Parteitagen den Wählern ihre Politik vermitteln wollen: „You are the message.“ Nicht Powerpoint, sondern der Mensch, der spricht, ist die Botschaft.
Weiterführende Anregungen und Tipps zum Prinzip der Personalisierung finden Sie insbesondere im zweiten und dritten Kapitel.
3. Emotionalisierung
Sprechen Sie gezielt Gefühle Ihrer Zuhörer an, denn nur dann werden Sie Ihr Publikum fesseln. Bedenken Sie auch, dass beim Zuhörer nicht nur die rationalen Argumente gespeichert werden, sondern und vor allem auch die begleitenden Emotionen, die Sie mit Ihrem Auftritt aktivieren.
Prinzipiell können Sie Ihre Zuhörer emotional dadurch erreichen, dass Sie ihnen signalisieren: „Ich bin von meinem Thema selbst überzeugt! Ich habe den Wunsch, mein Publikum für meine Botschaft zu gewinnen“. Dabei sind Ihre Stimme und Ihre Köpersprache Hauptträger der Emotionen und damit letztlich auch Ihrer Glaubwürdigkeit.
Wer erfolgreich präsentieren will, sollte darüber hinaus in der Lage sein, durch eine bildhafte Sprache Emotionen zu wecken. Die moderne Hirnforschung zeigt uns mit Hilfe von Hirnscannern eindrucksvoll, dass bei einer abstrakten Sprache im Gehirn der Zuhörer kaum etwas passiert. Emotionale Beispiele, unterstützende Bilder sowie anschauliche Geschichten hingegen bringen die Neuronen zum Feuern.
Das Prinzip der Emotionalisierung wird vor allem im vierten Kapitel behandelt. Ausführungen zur emotionalen Verfassung des Redners sowie die Wirkung seiner Stimme und Körpersprache finden Sie im zweiten und dritten Kapitel.
4. Fokussierung auf Kernbotschaften
Hierbei geht es um die Fähigkeit, ein komplexes Thema auf zentrale Aussagen (Kernbotschaften) zu reduzieren, die man im Kopf der Zuhörer verankern will. Vom Szenario und den zeitlichen Möglichkeiten hängt es ab, mit wie vielen Aussagen und Details Sie Ihre Kernbotschaften verknüpfen. Die Maxime „Fokussierung auf Kernbotschaften“ ist in allen Phasen der Vorbereitung zu beachten.
Für die Wichtigkeit dieses Qualitätskriteriums spricht vor allem ein psychologisches Argument: Je größer die Menge an zu vermittelnder Information, umso aussichtsloser ist es, die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu wecken und wichtige Aussagen in deren Gedächtnis zu verankern. Auch der brillanteste Kommunikator hat hierbei stets zwei Faktoren zu beachten: die begrenzte Aufnahmefähigkeit der Zuhörer und seine begrenzte Redezeit.
Wir widmen uns dem Thema „Kernbotschaften“ intensiv im fünften Kapitel.
5. Visualisierung
Durch visuelle Unterstützung können Sie Qualität und Wirkung Ihrer Präsentationen deutlich verbessern. Visualisierung ist vergleichbar mit der Gestaltung eines Bühnenbildes bei einer Theateraufführung – es steht nicht im Vordergrund.
Grundsätzlich sind Powerpoint und andere Medien nicht mehr und nicht weniger als Hilfsmittel in der Hand des Vortragenden. Nicht Powerpoint präsentiert, Sie präsentieren! Beachten Sie, dass die gewählten Medien zum Thema, zur Erwartungshaltung Ihrer Zuhörer und zur eigenen Persönlichkeit passen.
Nicht in allen Situationen sind Bildschirmpräsentationen die erste Wahl. Dafür sind die Präsentationsanlässe viel zu breit gefächert. Zum Beispiel bei Gesellschaftsreden, Grußworten, bei politischen Reden oder auch bei Motivationsvorträgen sind Medieneinsätze häufig nicht angebracht oder sogar überflüssig. Im kleinen Kreis am runden Tisch wiederum kann es günstiger sein, anhand einer Tischvorlage zu präsentieren und dadurch den persönlichen Kontakt mit den Zuhörern zu fördern. Schließlich gibt es auch Präsentationen, bei denen Sie Ihre Kommunikationsziele sowohl mit Powerpoint als auch mit Flipchart oder ohne ein Medium erreichen können.
Für Ihre Auftritte benötigen Sie das Rüstzeug für Präsentationen mit und ohne Powerpoint. Lassen Sie sich von vereinzelter Fundamentalkritik an Powerpoint nicht irritieren: Die Zeit von Powerpoint ist nicht vorbei. Wenn Sie zum Beispiel technische Neuerungen vorstellen, wissenschaftliche oder fachmedizinische Vorträge halten oder Hightech-Produkte Ihres Unternehmens präsentieren, ist Powerpoint häufig sogar zwingend erforderlich.
Allerdings ist die Art und Weise, wie Powerpoint genutzt wird, zu überdenken, wie Garr Reynolds in seinem lesenswerten Buch „ZEN oder die Kunst der Präsentation“ vorschlägt: Es kommt darauf an, Powerpoint „hirngerecht“ einzusetzen und sich von stereotypen Bullet-Charts und elektronischen Folienschlachten zu verabschieden.
Wie Sie Powerpoint-Präsentationen kurzweilig und wirkungsvoll durchführen und die eingesetzten Folien (syn. Charts, Schaubilder) „hirnfreundlich“ gestalten, erfahren Sie im sechsten Kapitel.
Mit diesen fünf Grundprinzipien haben Sie eine übergreifende Orientierung zum ersten Teil des Buchtitels „Präsentieren“ kennengelernt. Sie erfahren jetzt, was mit dem Attribut „ohne Stress“ gemeint ist.
Präsentieren „ohne Stress“ – Geht das?
Eine Präsentation wird häufig als bedrohliche Stress-Situation erlebt, wenn der Vortragende die eigenen rhetorischen Fähigkeiten für eine erfolgreiche Präsentation als unzureichend einschätzt. Die psychische Anspannung ist dann besonders groß, wenn man mit sehr hohen Ansprüchen an die eigene Person vor eine Gruppe tritt und dort vermeintlich „kritischen Blicken“ ausgesetzt ist. Vor großen Auditorien kann sich dieser Effekt noch verstärken. Ein entscheidender Grund liegt wohl darin, dass man trotz sorgfältiger Vorbereitung nur vermuten kann, wie der Vortrag ankommen und wie das Publikum darauf reagieren wird.
Die Erfahrung zeigt, dass Auftrittsstress und Lampenfieber durch Ängste unterschiedlichster Art verursacht und verstärkt werden können:
• Angst, zu versagen und den Erwartungen der Zuhörer nicht gewachsen zu sein,
• Angst vor der Bühne2 und den kritischen Blicken des Publikums,
• Angst, das Publikum nicht zu erreichen und abgelehnt zu werden,
• Angst, nicht als kompetent wahrgenommen zu werden,
• Angst vor Verlegenheitspausen und Blacko...

Table of contents

  1. Deckel
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. 1. Qualitätsstandards für Präsentationen und Stressmanagement
  7. 2. Auftrittsfreude – Die innere Haltung
  8. 3. Der souveräne Auftritt – Die äußere Haltung
  9. 4. Wie Sie Spannung und Aufmerksamkeit erzeugen
  10. 5. Fokus auf Kernbotschaften – Was will ich meinem Publikum sagen?
  11. 6. Powerpoint-Präsentationen – Tipps für zuhörergerechten Medieneinsatz
  12. 7. Diskussion – Souverän bei Fragen, Einwänden und Störungen
  13. 8. Transferhilfen – Wie Sie Ihr Präsentationsverhalten spürbar verbessern
  14. 9. Fazit
  15. Literatur
  16. Der Autor